Partnermagazin logo 50

logo 50 | das Camlog Partnermagazin 42 | Veranstaltungen Prof. Dr. Sönke Harder moderierte die Session Mastering Hard- and Soft Tissue Outcomes mit den Referenten PD Dr. Michael Stimmelmayr, Dr. Jan Klenke und Andreas van Orten, M.Sc., M.Sc. (von li.) PRF mit großem Potenzial Für aus Eigenblut gewonnenes Platelet Rich Fibrin (PRF) existiert wissenschaftliche Evidenz primär für Kieferkamm-Erhalt [18,19]. Der Hamburger Zahnarzt Dr. Jan Klenke empfiehlt PRF zusätzlich für die Zubereitung von „Sticky Bone“, zum Beispiel in Kombination mit porcinem Knochenersatzmaterial (MinerOss® XP). In Verbindung mit allogenen Knochenblöcken hat sich das Blutprodukt laut Prof. Dr. Juan Blanco Carrión (Universität Santiago de Compostela, Spanien) auch für Defekte mit erheblichem Knochendefizit bewährt. Weitere in München gezeigte Indikationen für PRF sind Wundheilungsförderung und gesteuerte Geweberegeneration (GBR), zum Beispiel in Kombination mit porcinem Knochenersatzmaterial und azellulärer dermaler Matrix (NovoMatrix®). Als weitere minimalinvasive und damit biologisch orientierte Techniken wurden unter anderem die Stanzung (Punch) vor Implantatfreilegung bei ausreichend vorhandenem Weichgewebe (Dr. Peter Randelzhofer, München), lappenlose Implantationen (PD Dr. Markus Schlee, Forchheim) und die Socket Shield-Technik mit bukkal belassenen Zahnscherben in der Oberkieferfront (Andreas van Orten, M.Sc., M.Sc., Waltrop) an klinischen Beispielen demonstriert. Je schwieriger der Fall, desto wichtiger ist laut Prof. Dr. Stimmelmayr autologes Material. Sofortimplantologie alternativlos? Schnelle undminimalinvasive Protokolle erfordern weniger chirurgische Eingriffe, senken die Behandlungskosten und erhöhen dadurch die Patientenzufriedenheit. Die Erfolgsraten sind nach der Literaturanalyse der Oralchirurgin Dr. Ilaria Franchini (Mailand und Stuttgart) gut, allerdings nur bei korrekter Indikationsstellung und ausreichend klinischer Erfahrung [20– 22]. Verzögerte Protokolle empfiehlt Franchini, wenn die Patientenmitarbeit schlecht, die ästhetische Prognose unsicher ist oder wenn akute Entzündung oder ungünstige Defektkonfigurationen vorliegen [23]. Einer dieser Faktoren reiche als Kontraindikation aus. Eine Reihe der in München gezeigten Patientenbeispiele wurde mit für Sofortimplantationen optimierten PROGRESSIVE-LINE Implantaten gelöst. Für den Privatdozenten Dr. Markus Schlee sind Sofortprotokolle im Oberkieferfrontzahnbereich [15–25] bei gegebener Indikation alternativlos. Da Implantatachse und Emergenzprofil entscheidenden Einfluss auf die resultierende Weichgewebedicke haben [24], seien diese Faktoren bedeutsamer als der Phänotyp. Auch hier bieten laut Schlee CAD/ CAM-Abutments entscheidende Vorteile. Auch für Dr. S. Marcus Beschnidt (Baden-Baden) sind Sofortprotokolle mehr als ein Trendthema und für Patienten ein großer Gewinn. Der niedergelassene Prothetik-Spezialist präsentierte eine Versorgung mit 3D-geführter Implantation und sofortiger definitiver Abutmentbefestigung, der eine mindestens dreimonatige Weichgewebereifung folgen sollte [25].

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw