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logo 50 | das Camlog Partnermagazin 14 | Praxisfall Dr. Maximilian Wienke Zahnarzt COMFOUR® im zahnlosen Kiefer – patientenorientierte Lösung (nicht nur) bei Zahnbehandlungsangst PRAXISFALL Die Ätiologie von Zahnarztangst, -furcht oder -phobie ist komplex und multifaktoriell [2]. In der aktuellen S3Leitlinie [3] wird Zahnbehandlungsangst „als intensive Gefühlsreaktion auf Elemente der zahnärztlichen Behandlungssituation verstanden, die für den Betroffenen Leiden verursacht und die angesichts der tatsächlichen Gefahren in der Situation übertrieben erscheint.“ Dennoch werden von solchen Patienten anstatt einer notwendigen Behandlung eher intraorale Defekte und Risiken organischer Folgeerkrankungen in Kauf genommen. Damit einher geht ein sozialer Rückzug, da man sich seiner vermeintlich schlechten Zahnhartsubstanz schämt. Erst wenn die Schmerzen unerträglich geworden sind, wird ein Zahnarzt konsultiert. Verschiedene Studien legen nahe, mit solchen Patienten ihre offensichtlichen Ängste noch vor Behandlungsbeginn offen anzusprechen, sie partizipativ in die Therapiefindung einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Behandlung zu beeinflussen. Dabei spielt eine vorurteils- und vorwurfsfreie Empathie des gesamten Behandlerteams eine entscheidende Rolle für einen anhaltenden Therapieerfolg mit dauerhaft engagierter Compliance des Patienten sowie für eine langfristige Patientenbindung. Sogar Patienten mit einer „Zahnbehandlungsangst mit Krankheitswert“ zeigen nach erfolgreicher Therapie in der Regel ein gutes Nachsorgeverhalten, welches mit nicht erkrankten vergleichbar ist. Diese positive Entwicklung kann bestärkt werden durch gute Kommunikationskompetenz und einem im Umgang mit ängstlichen Patienten geschulten Behandlungsteam. Im vorliegenden Fall hatte die 50-jährige Patientin aufgrund ihrer „panischen Angst vor dem Zahnarzt“ über Jahre hinweg jeglichen Zahnarztbesuch vermieden. Mittlerweile hatte sich aber ihr physischer und psychischer Leidensdruck so gesteigert, dass eine Therapie unumgänglich wurde. Einerseits war es ihr innigster Wunsch, möglichst rasch wieder „unbeschwert lachen und schmerzfrei kauen“ zu können. Andererseits bestanden starke Vorbehalte gegenüber augmentativen Eingriffen und eine Limitierung seitens der Kosten. Beide Aspekte zu vereinen gelingt mit dem COMFOUR Verfahren. Workflow Im Vorgespräch wurden mit der Patientin die verschiedenen Therapieoptionen, die sich nach der notwendigen Extraktion aller Restzähne anboten, ausführlich und unter Berücksichtigung möglicher Konsequenzen durchgesprochen und ihr der jeweils voraussichtliche Behandlungsverlauf detailliert geschildert. Hierbei kristallisierte sich der Wunsch der Patientin nach festsitzendem Zahnersatz aufgrund ihrer schmerzhaften Erfahrungen mit ihrem massiv funktionsgestörten Gebiss heraus. Nach Abwägung der verschiedenen Aspekte entschied sich die Patientin für eine Versorgung in Ober- und Unterkiefer auf je vier Implantaten nach dem COMFOUR Verfahren. Hierbei werden die distalen Implantate anguliert eingebracht, um auch in einem vertikal reduzierten Kieferkamm ohne Augmentationen ausreichend Stabilität zu erzielen. Für die Patientin hatte dieses Verfahren den Vorteil, dass innerhalb eines Tages Extraktion, Implantation und Interimsversorgung unter Intubationsnarkose schmerzfrei erfolgen konnten. » Im Fokus einer Implantattherapie im zahnlosen Kiefer steht in erster Linie die Zufriedenheit des Patienten mit dem Therapieverlauf. Behandlungskonzepte mit umfangreichen augmentativen Maßnahmen hingegen bergen ob ihres klinischen und zeitlichen Aufwands sowie der Kostenbelastung das Risiko, dass der Patient auf alternative Versorgungen ausweicht, die aber unter längerfristigen Gesichtspunkten gewisse Risiken bergen können. So kann der Prothesendruck Fehlbelastungen des Kieferknochens auslösen und im weiteren Verlauf zu Knochenschwund führen. Bei implantatgestützten Versorgungen hingegen bleibt der Knochenrückgang aus. Hier bietet das COMFOUR Konzept mit distal anguliert eingebrachten Implantaten eine überzeugende und auch unter Kostenaspekten patientenorientierte Lösung. Es generiert ein ästhetisches und langzeitstabiles Ergebnis bei reduzierter Invasivität, geringerem chirurgischen Aufwand und kürzeren Behandlungszeiten. Sandra Kirchmaier Zahntechnikerin

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