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logo 47 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 25 1. Die Nichtanlage eines Zahnes und ein dadurch bedingter persistierender Milchzahn ist nicht unbedingt eine Seltenheit. Überwiegend tritt dieses Phänomen bei den unteren Prämolaren und den oberen seitlichen Schneidezähnen auf. Ein Eckzahn im Oberkiefer tritt dahingehend eher selten auf. Jedoch war es erstaunlich, dass er im vorliegenden Fall der funktionellen Belastung über viele Jahre standhielt. 3. Auf den ersten Blick schien eine Sofortimplantation mit Sofortversorgung einfach realisierbar zu sein. Doch das extrem dünne Weichgewebe stellte eine größere Herausforderung dar. Zunächst wurden mithilfe eines mikrochirurgischen Skalpells die Sharpey´schen Fasern durchtrennt, um den Zahn atraumatisch extrahieren zu können. 5. Die Extraktionsalveole war frei von Geweberückständen und die bukkale Alevolenwand intakt. Dem Bohrprotokoll folgend, konnte ein CAMLOG® PROGRESSIVE-LINE Implantat (Ø 4.3 mm / L 11 mm) primärstabil inseriert werden. Um eine direkte Verschraubung der Implantatkrone zu ermöglichen und eine ausreichende Distanz zur fazialen Lamelle zu erhalten, wurde das Implantat palatinal-orientiert eingesetzt. 2. Durch die Resorption der Wurzel war der Milchzahn gelockert und musste aus klinischer Sicht entfernt werden. Auch der Patient war mit seinem ästhetischen Erscheinungsbild sehr unzufrieden und entschied sich nach dem Aufklärungsgespräch für eine Implantatversorgung, mit dem Wunsch nach einer möglichst schnellen Therapieform. 4. Für die bei Sofortimplantationen notwendige Weichgewebeverdickung erfolgte zunächst die Präparation eines Weichgewebetunnels in Form eines Mukoperiostlappens ohne jegliche Entlastungsinzisionen – unterminierend deutlich über die mukogingivale Grenze hinaus. Rückblickend wurde der Tunnel nicht weit genug nach mesial und distal präpariert. 6. Die Verdickung des periimplantären Weichgewebes ist aus biologischer und ästhetischer Sicht unabdingbar. Im vorliegenden Fall entschied sich der Patient, nachdem er über die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgeklärt war, für eine azelluläre Gewebematrix anstelle eines Bindegewebstransplantats vom Gaumen.

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