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logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 14 15 Keramikimplantats (CERALOG Hexalobe/ CAMLOG). Wegen des dünnen Gingivatyps und der Senkung des Gingivitis- beziehungsweise Mukositisrisikos zeigt das Material Zirkoniumdioxid vor allem im Implantatschulterbereich gewisse Vorteile gegenüber Titan. Entscheidend bei der Implantatwahl war die Verschraubbarkeit der Abutments. Das DVT zeigte bei der Implantatplanung ein ausreichend dimensioniertes Knochenvolumen, um ein Implantat (Ø 4,0 mm/ L 12 mm) inserieren zu können (Abb. 9). Das Implantat sollte epikrestal platziert werden. Bei dieser Positionierung ist zu beachten, dass das Implantat zur Implantat-Abutment-Schnittstelle auf einen Durchmesser von 4,5 Millimeter auftulpt. Zur langfristigen Erhaltung eines stabilen periimplantären Hartgewebes sind 1,8 Millimeter vestibuläre Knochenwand erforderlich. Mithilfe einer palatinal orientierten krestalen Inzision wurde der Knochen freigelegt. Es zeigte sich ein überwiegend umgebauter stabiler Knochen. Nachdem die Implantatposition mit Hilfe eines Rosenbohrers markiert war, erfolgte die protokollgerechte Aufbereitung des Implantatbetts (Abb. 10 und 11). Die Osteosyntheseschrauben blieben zur prophylaktischen Stabilisierung der Knochenschale in Situ. Die Knochenkontur wurde der Tulpe entsprechend aufgeweitet und der Gewindeschnitt vorgenommen (Abb. 12). Trotz einer Knochenqualität D3 ist es bei einem Keramikimplantat notwendig, das Gewinde vorzuschneiden, denn das Material ist im Gegensatz zu Titan nicht wärmeleitfähig. Ohne Druck und mit geringen Umdrehungen pro Minute wurde ein zwölf Millimeter langes CERALOG Hexalobe Implantat knochenbündig inseriert und mit der Abdeckkappe verschlossen (Abb. 13 und 14). Um dem biologischen Osseointegrationsprozess eines Keramikimplantats Rechnung zu tragen, sollte es ohne jeglichen Druck in vollständiger Ruhe gedeckt einheilen. Der Chirurg entfernte noch eine der drei Osteosyntheseschrauben und vernähte das Weichgewebe speicheldicht mit Einzelknopfnähten (Abb. 15 bis 17). Die Patientin verließ die Praxis mit der ausgeschliffenen abnehmbaren Versorgung (Abb. 18), der Anweisung den OP-Bereich gut zu kühlen, in den nächsten Tagen weiche Kost zu sich zu nehmen und mit einer Antibiotikagabe (Augmentan 875 mg für drei Tage). Die provisorische Versorgung Die Implantateröffnung erfolgte vier Monate nach der Insertion, einigen Kontrollterminen und einer erneuten profesionellen Zahnreinigung. Durch eine minimalinvasive Stichinzision konnte die Abdeckkappe aus dem Implantat gezogen werden. Eine Abformung des Implantats diente der Erstellung einer provisorischen Krone. Dafür wurde ein Meistermodell mit abnehmbarer Zahn eischmaske erstellt, ein PEKK Abutment eingesetzt und ein im Vorfeld erstelltes Schalenprovisorium mithilfe einer Tiefziehschiene darauf polymerisiert (Abb. 19 und 20). Durch die optimale Positionierung des Implantats kam der Schraubenzugangskanal palatinal zu liegen. Die provisorische Versorgung wurde abgenommen und der Kronen-Abutment-Übergang mit Flowkunststoff verfüllt, ausgearbeitet und poliert. Zur Ausformung einer stabilen marginalen Gingiva wurde das Kronendurchtrittspro l konkav und unterdimensioniert gestaltet. Die approximalen Kontaktpunkte kamen vier bis fünf Millimeter über dem Alveolarknochenkamm zu liegen. Dadurch wird die Interdentalpapille ausreichend gestützt, um sich optimal ausbilden zu können (Abb. 21). Acht Wochen nach Eingliederung der provisorischen Krone zeigte sich eine stabile attached Gingiva und ein harmonischer anatomischer Verlauf der Zahn eischgirlande (Abb. 22). Im Gespräch mit der Patientin wurden im interdisziplinären Team ästhetische Feinheiten zur Farbgestaltung der de nitiven Rekonstruktion abgestimmt. Eine Vollkeramikkrone sollte auf einem individuellen, CAD/CAM-gefertigten Vollzirkonoxidabutment zementiert werden. Um das Kronendurchtrittspro l exakt auf das Meistermodell übertragen zu können, xierte der Zahntechniker die Form, indem er die provisorische Krone mit einem Laborimplantat verschraubte und einen Silikonabdruck erstellte. Er nahm die Krone ab, verschraubte einen Abformpfosten für die offene Abformung und füllte das Kronenpro l im Silikonschlüssel mit Kunststoff. Der individualisierte Abformpfosten wurde im Mund eingesetzt und eine Abformung Abb. 13: Um beim Eindrehen des CERALOG Implantats Wärmeentwicklung zu vermeiden wurde es mit geringer Drehzahl und wenig Druck inseriert. Abb. 16: Mit Einzelknopfnähten erfolgte die Weichgewebedeckung des CERALOG Hexalobe Implantats. Abb. 10: Nach der Präparation eines Mukoperiostlappens wurde die Implantatposition mithilfe eines Rosenbohrers markiert. Abb. 12: In Vorbereitung für die epikrestale Platzierung des Implantats kam der Knochenpro lbohrer zum Einsatz. Abb. 14: Die Osteosyntheseschraube, die zur Stabilisierung der Knochenschale während der Insertion in Situ verblieb, wurde entfernt. Abb. 21: Die verschraubte temporäre Kunststoffkrone in situ. Abb. 15: Während der gedeckten Einheilung verblieb ausreichend Zeit zur Reossi zierung des Schraubenstollens. Abb. 17: Das Röntgenkontrollbild unmittelbar nach der Insertion. Abb. 11: Die Aufbereitung des Implantatbetts erfolgte nach dem vorgegeben Bohrprotokoll. Abb. 9: Bei der Implantatplanung zeigte das DVT nach vier Monaten den ossi zierten Knochenaufbau. Abb. 18: Mit einem ausgeschliffenen, abnehmbaren Kunststoffprovisorium verließ die Patientin die Praxis. Abb. 22: Der Fokus der verschraubten temporären Versorgung lag auf der anatomischen Ausformung des Emergenzpro ls. Abb. 20: Vier Monate nach der Insertion erfolgte die Eröffnung für die Erstellung einer festsitzenden, direkt verschraubten temporären Implantatkrone auf einem PEEK-Abutment. Abb. 19: Für die Gestaltung des Kronendurchtrittspro ls wurde ein Modell mit einer abnehmbaren Zahn eischmaske gefertigt. PRAXISFALL PRAXISFALL

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