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WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 10 11 vestieren. Dr. Laurenz Maresch, Graz (AT), ist so ein Einzelkämpfer. Er meistert knif ige Aufgabenstellungen oft allein. Anhand eines komplexen Patientenfalls stellte er ein Konzept vor, womit er einen Patienten bei einfacher kieferorthopädischer Therapie, chirurgisch-implantologisch und prothetisch-restaurativ erfolgreich behandelte. Auf die Feststellung „Wenn ohne Brösel nichts mehr geht, dann ...“ erhielten die Teilnehmer von Prof. DDr. Werner Millesi, Wien (AT), Informationen zum Regenerationsverhalten der Knochenersatzmaterialen unterschiedlichsten Ursprungs. Zunächst zeigte er die historische Entwicklung der Augmentationen. Anhand der häu gsten Indikationen, wie der Socket Preservation und des Sinuslifts erläuterte er die Besonderheiten, die Handhabung und die biologischen Umbauprozesse der Materialien. Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin (DE), zeigte den Weg von der anfänglichen Euphorie des „Full-digital Work ows“ in die Realität der sinnvollen routinemäßigen Nutzung der neuen Technologien. Im Vortrag stellte er ein Gesamtkonzept vor – von der digitalen intraoralen Erfassung über die 3DRöntgendiagnostik bis hin zur Fertigung der Versorgung. Beuer zeigte die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Technologien auf und beleuchtete den Mehrwert in Bezug auf Kosten, Nutzen und Qualität. Sein Fazit: Mit den neuen Scannern können Kiefer heute präzise abgeformt werden. Auch die digitale Fertigungstechnologie ist qualitativ auf einem sehr hohen Niveau. Einzig die Herstellung gedruckter Modelle hinke dem hohen Anspruch noch hinterher. Auf die „Suche nach dem Schlüssel zum Erfolg“ begab sich ZTM Vincent Fehmer, Genf (CH) – an diesem Wochenende alleine, da Frau Prof. Dr. Irina Sailer verhindert war. Monolithische Implantatrekonstruktionen sind ihr Erfolgskonzept. Sie wägten die konventionellen und digitalen Therapie- und Planungsschritte gegeneinander ab und zeigten ein prothetisches Konzept für den klinischen Alltag, basierend auf den aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen. Ihr Fazit: 3D Imaging im Bereich der digitalen Diagnostik und computergestützten, geführten Chirurgie sowie CAD/ CAM-Techniken im Rahmen der zahn- und implantatgetragenen Prothetik bieten auf zahlreichen Ebenen viele Vorteile. Rein digitale Versorgungen sind mit nicht ganz unerheblichen Investitionen verbunden und zur Überprüfung der approximalen Kontaktpunkte sei noch immer ein physisches Modell notwendig. Unabdingbar ist die Differenzierung der unterschiedlich stabilen Zirkonoxide, um den geeigneten Werkstoff für die jeweiligen Indikation zu wählen. Monolithische Hybridkronen sind ef zient, können in einer hohen Qualität gefertigt werden und reduzieren die Kosten. Für eine langzeitstabile Versorgung sei die korrekte Vorbehandlung der Klebestelle und das richtige Verbundmaterial für das entsprechende Zirkonoxid essenziell. Auch die Moderatoren der SIT, Dr. Helfried Hulla und Prof. DDr. Gerald Krennmair, widmeten sich der Fragestellung, ob die digitale Technologie die analoge Herstellungsform schlägt und stellten die beiden Verfahren gegenüber. Der digitale Work- ow sei bei einer Sofortimplantation eine attraktive Lösung mit wenigen Behandlungssitzungen. Die implantatprothetische Behandlungsform nach dem Maló-Konzept ist eine wichtige Säule im Portfolio von Prof. DDr. Krennmair für zahnlose Unterkiefer. Er zeigte verschiedene wissenschaftliche Studien zum Konzept und diskutierte die Risikofaktoren bezüglich der Ausbildung einer Periimplantitis. Nach dem wissenschaftlich geprägten Tag fand am Abend in Tom`s Almhütte die legendäre Kongress-Party statt. Busse brachten die Teilnehmer nach Maria Alm und dann gings mit der eigens für die Teilnehmer geöffneten Kabinenbahn hoch auf den Natrun. Neben köstlichem Essen und diversen regionalen und überregionalen Getränken wurden die Themen vom Tag diskutiert, neue Bekanntschaften geschlossen oder alte aufgefrischt. Bis tief in die Nacht wurde ausgelassen gefeiert. Doch am nächsten Morgen lauschten wieder alle Teilnehmer den Ausführungen von Doz. Dr. Dieter Busenlechner, Wien (AT), in dessen Konzept sich die Sofortimplantation und Sofortversorgung als nachhaltige Therapieform des unbezahnten Kiefers etabliert hat. Er zeigte minimalinvasive Methoden, die navigierte Aufbereitung und den durchgehend digitalen Work ow. Keiner kennt die Biomechanik dentaler Implantate so genau wie Prof. Dr. Katja Nelson, Freiburg (DE). Charmant verpackte sie das wissenschaftliche Know-how und zeigte neue Erkenntnisse und unterschiedliche Faktoren, die eine Periimplantitis initiieren können. Mit dem neuen PROGRESSIVE-LINE Implantat können Grenzen in der Behandlung verschoben werden, so Dr. Frederic Hermann, Zug (CH). Mit dem progressiven Implantatdesign kann eine voraussagbare Primärstabilität auch bei anatomischen Grenzsituationen erzielt werden. Behandlungszeiten könnten durch simultane Vorgehensweisen und der Option der Sofortimplantation ebenso wie der Sofortversorgung deutlich verkürzt werden. Die optimale interdisziplinäre Abstimmung kann durch die digitalen Technologien extrem zeitef zient gestaltet werden. Prächirurgisch erstellte Prototypen werden sowohl für die Sofortversorgung als auch für die Ästhetik genutzt. Prof. Dr. Dr. Michael Payer, Graz (AT), zog ein Fazit nach zehnjähriger klinischer Anwendung von Keramikimplantaten. Die Nachfrage nach den weißen Implantaten nimmt patientenseitig immer stärker zu. Im Hinblick auf die nachweislich steigende Anzahl der Patienten mit Titanunverträglichkeiten ein wichtiger Aspekt, weiter an der Entwicklung dranzubleiben. Jedoch würden noch keine verlässlichen Langzeitstudien zur Verfügung stehen. Zum Abschluss des Kongresses kam der österreichische Schauspieler und Kabarettist Roland Düringer auf die Bühne und ließ seinen Gedanken „freien Lauf“. Das humorige Finale war ein besonderes Schmalkerl dieser außergewöhnlichen Fortbildung, zu deren guter Stimmung auch alle Beteiligten – die Teilnehmer, Mitarbeiter von ALLTEC DENTAL und CAMLOG sowie die Organisatoren – beigetragen hatten.

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