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logo 41 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2017 logo 41 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2017 20 21 Dr. Alexander Volkmann, Jena INSERTION ZWEITEILIGER KERAMIKIMPLANTATE MIT SIMULTANER GBR – EIN ERFOLGREICHES VERFAHREN MIT ABGESTIMMTEN KOMPONENTEN Abb. 3: Anmischen des Knochenaufbaumaterials MinerOss®-X mit autologen Knochenspänen und Eigenblut des Patienten. Schaltlücken bei älteren Patienten gehen in der Regel mit atrophierten Kieferkämmen einher. In solchen Fällen bedarf es meist knochenaufbauender Maßnahmen, um die Implantate prothetisch richtig ausrichten und damit Funktion und Ästhetik langfristig aufrechterhalten zu können. Die membrangeschützte Guided Bone Regeneration (GBR) ist ein mittlerweile ausführlich dokumentiertes Verfahren zur Wiederherstellung eines ausreichenden und stabilen Knochenvolumens [1,3]. Anorganische alloplastische Granulate wie zum Beispiel MinerOss®-X und resorbierbare Membrane wie Mem LOK Pliable (beides BioHorizons von CAMLOG, Wimsheim) haben sich bewährt und sind klinischer Standard. Die implantatprothetische Restauration mit Keramikimplantaten verlangt ein in jeglicher Hinsicht strikt durchgeplantes und bedachtes Vorgehen. Das betrifft nicht nur die Auswahl eines geeigneten Implantatsystems, sondern ebenso die Verwendung eines darauf abgestimmten Materials für den Knochenaufbau. Nur ein möglichst zeitgleich mit dem Knochenwachstum resorbierendes Augmentationsmaterial be- wirkt die gewünschte Knochenregeneration, indem es mehr oder weniger vollständig abgebaut wird und sich dadurch neu gebildeter Knochen an die Implantat- oberfläche anheften und den nötigen BIC herstellen kann. Stabilisiert wird das Augmentat mit einer resorbierbaren Barrieremembran. Das Knochenaufbaumaterial MinerOss®-X von BioHorizons (CAMLOG, Wimsheim) wird aus bovinem Knochen gewonnen und hat eine dem humanen Hartgewebe ähnliche Mineralstruktur. Im Herstellungsprozess werden sämtliche Proteinstrukturen entfernt, zurück bleibt eine entproteinisierte anorganische Matrix ohne zelluläre oder organische Bestandteile. Das so entstandene Hydroxylapatitskelett wirkt rein osteokonduktiv. Aus dem benachbarten Gewebe können Endothelzellen – die Neubildung von Knochen ist an Blutgefäße gebunden – und Präosteoblasten in das Gerüst einwachsen bzw. einsprossen (Angiogenese und Ossifikation). Implantation mit simultaner GBR Der atrophierte Knochen wird mit einem Mukoperiostlappen dargestellt und die Implantation gemäß Protokoll durchgeführt. Es wurden drei CERALOG® Hexalobe Keramikimplantate mit jeweils4mmDurchmesser in regio 16, 14 und 13 subgingival mit 12-30 Ncm eingebracht. Das zweiteilige Keramikimplantat weist im Halsbereich mit 0,5 µm RA eine geringere Rauigkeit auf als im enossalen Bereich mit 1,6 µm RA. Damit wird die Anlagerung sowohl des periimplantären Weichgewebes als auch der Knochenzellen optimiert. Vor dem Verfüllen mit dem Knochenaufbaumaterial MinerOss®-X werden die Implantate mit einer Verschlusskappe abdeckt, unter der sie auch gedeckt einheilen. Um das bukkale Knochendefizit aufzufüllen, wird MinerOss®-X Spongiosa-Granulat mit autologen Knochenspänen, die aus der Aufbereitung der Bohrstollen gewonnen werden, sowie Patientenblut gemischt. Um eine optimale Ossifikation zu fördern, sollte das Knochenaufbaumaterial nur in direktem Kontakt mit einem gut vaskularisierten Knochen aufgebracht werden. Die Membran zur Abdeckung des Augmentats wird zuvor palatinal eingebracht. (Abb. 1 bis 6) Abdeckung mit Membran Die nachgiebige, nicht seitenspezifische Mem-Lok® Pliable Membran ist eine native, PRAXISFALL aus hochreinem, porcinem Gewebe hergestellte Kollagenmembran. Sie separiert das schnell proliferierende Weichgewebe vom Augmentat und dem langsamer regenerierenden Hartgewebe. Mit einer Resorptionszeit von 12 bis 16 Wochen entspricht die Membran dem Zeitraum der Angiogenese und Ossifikation. Da sie hoch reißfest ist, lässt sich die Membran gut über den Defekt vernähen. Dabei sollte kein zu großer Druck auf den Lappen ausgeübt werden, da es sonst zu einer unerwünschten Migration von Augmentatpartikeln ins umliegende Gewebe kommen kann [2]. (Abb. 7 bis 8) Re-Entry Die Einheilzeit im gezeigten Fall betrug etwa vier Monate. Das periimplantäre Weichgewebe über dem Augmentationsbereich war vollkommen reizlos und ohne Dehiszenz abgeheilt. Bei der Eröffnung konnte ein Knochenremodelling bis teils über die Implantatschulter festgestellt werden. Die Röntgenaufnahme zeigt einen vollständigen Umbau des Granulats in neugebildeten Knochen mit einer stabilen Struktur. Die Gingivaformer konnten eingesetzt und die Patientin an ihren Hauszahnarzt zur Abformung und prothetischen Weiterbehandlung überwiesen werden. Das Implantat i.r. 13 wurde mit einem individuellen Zirkonabutment, die beiden Implantate i.r. 14 und 16 mit entsprechenden PEKK-Abutments versorgt. Aufgetretene Divergenzen der Implantat- zu den Kronenachsen können bei den zweiteiligen CERALOG® Hexalobe Keramik- implantaten durch entsprechend individualisierte PEKK-Abutments (Polyetherketonketon) gut ausgeglichen werden. Die dem natürlichen Zahn ähnliche Duktilität der PEKK-Abutments mindert zudem den Stressfaktor auf das Keramikimplantat. Die prothetische Versorgung erfolgte Abb. 4: Einlegen der Mem-Lok® Pliable Membran. Abb. 2: Gesetzte CERALOG® Hexalobe Keramikimplantate in regio 16, 14 und 13 mit bukkaler Fenestration in regio 14. Abb. 1: Exposition des Knochendefekts mit einem Mundschleimhautlappen. Abb. 7: Abdecken des Augmentats mit der zuvor eingebrachten Barrieremembran Mem-Lok® Pliable. Abb. 10: Re-Entry nach vier Monaten mit vollständigem Knochenremodelling. Abb. 9: Komplikationslos abgeheiltes periimplantäres Weichgewebe über dem Augmentationsbereich. Abb. 8: Vernähen des Mukoperiostlappens ohne zu großen Druck. Abb. 11: Mit Einzelknopfnähten wird das Weichgewebe dicht an die Gingivaformern adaptiert. PRAXISFALL Abb. 12: An den Gingivaformern vernähte periimplantäre Mukosa. Abb. 5: Das Knochengemisch lässt sich einfach handhaben. . Abb. 6: Verfüllen des Defektes mit dem angemischten MinerOss®-X.

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