Partnermagazin logo 46

logo 46 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 37 38. Die klinische Situation: Nach drei Monaten waren die periimplantären Weichgewebe völlig reizfrei und stabil sowie ausreichend dimensioniert und anatomisch ausgeformt. Die besten Vorraussetzungen für den langzeitstabi - len Erhalt der Rekonstruktion. 37. Die Röntgenkontrollaufnahme, drei Monate nach Eingliederung, zeigt die Knochenanlagerung exakt an der Glatt-Rau-Grenze des CAMLOG PROGRESSIVE-LINE Implantats, das einen 0.4 mm glatten Halsbereich auf - weist. Die Weichgewebemanschette liegt auf der Implantatschulter auf und dichtet die Implantat-Abutment-Schnittstelle ab. Diskussion Platform-Switching im (Rück)Spiegel der Wissenschaft Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhun - derts kamen Implantate mit einem Durchmesser von 5.0 mm und mehr auf den Markt. Allerdings waren dafür keine formkongruenten, „platform-matching“ Abutments verfügbar. So konnten diese Implanta - te nur mit den damals verfügbaren Standardabut - ments versorgt werden, deren Durchmesser 4.1 mm betrug und damit geringer war als der Durchmesser des Implantatkörpers. In ersten Langzeituntersu - chungen zeigten sich bei den Implantaten mit ≥ 5 mm Durchmesser, die mit „schmaleren“ Standard - abutments versorgt waren, geringere Knochenre - sorptionen als bei 4.1 mm Standardimplantaten mit formkongruenten Abutments. In Folge etablierte sich für das Vorgehen, Abutments zu verwenden, die einen geringeren Durchmesser als der Implantat - körper aufweisen, die Bezeichnung „platform-swit - ching“. Erste Fallberichte über die Versorgung mit plattformreduzierten Implantataufbauten wurden im Jahr 2005 in der Literaturdatenbank MedLine auf - genommen [3]. Im Laufe der nächsten Jahre wurden zahlreiche Stu - dien zum Thema krestaler Knochenerhalt bzw. ge - ringere periimplantäre Knochenverluste durch Plat - form-Switching aufgelegt. So untersuchten in einer 2014 veröffentlichten Multicenterstudie die Autoren das Knochenremodelling an CAMLOG ® SCREWLINE Implantaten mit Promote plus Oberfläche, die mit Platform-Switching-Abutments versorgt wurden. Die Fünf-Jahresergebnisse belegen in vollem Um - fang das Ergebnis anderer Arbeiten in Bezug auf einen signifikant geringeren marginalen Knochen - verlust durch Platform-Switching: „Within the same implant system the platform switching concept sho - wed a positive effect on marginal bone levels when compared with restorations with platformmatching.“ Für das CAMLOG ® System konnte in einigen Fällen zusätzlich ein Knochenzuwachs bei Implantaten, die mit PS-Abutments versorgt waren, aufgezeigt werden [4,5]. Auch ein erst jüngst veröffentlichter Review von San - tiago Junior, Araujo et al. zeigt abermals, dass Plat - form-Switching im Vergleich mit Platform-Matching mit einem erhöhten Erhalt an Hart- und Weichgewe - be einhergeht: „The quantitative analysis indicated that platform switching implants preserved more bone tissue when compared with platform matched implants" [6,7]. Biologische und biomechanische Aspekte Durch Mikrobewegungen kommt es an der Implan - tat-Abutment-Schnittstelle zu bakteriellem Flüssig - keitsaustritt, wodurch neben weiteren Faktoren der Knochenerhalt an der Implantatschulter be - einträchtigt werden könnte. Beim Platform-Swit - ching wird die Schnittstelle, und somit der Mikro - spalt hin zum Implantatkern verlagert. Durch die Distanz des Knochens zur Kontaminationsquelle wird der, durch Mikroleakage initiierte Knochen - rückgang, reduziert. Parallel hierzu kann sich eine stabile, weil knochengestützte Weichgewebemanschette auf der Implantatschulter ausbilden. Hauptursache für einen zervikalen Knochenverlust sind jedoch das operative Trauma und auf das Im - plantat einwirkende, nicht-axiale Kräfte wie Rotati - ons-, Kompressions- und Scherkräfte. Diese lassen sich auch mit einem Platform-Switching nicht beein - flussen. Hier liegt es am Behandlerteam, mit einem geeigneten Implantatsystem, der fallspezifisch kor - rekten Positionierung des Implantats, einer funktio - nal optimal eingestellten Okklusion und nicht zuletzt einer entsprechend gestalteten Krone die besten Voraussetzungen für eine langzeitstabile Versorgung und hohe Patientenzufriedenheit zu schaffen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw