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logo 46 | das Camlog Partnermagazin 30 | Praxisfall PRAXISFALL Der Patientenfall Nach einer vor mehreren Monaten alio loco erfolg - ten chirurgischen Entfernung des ersten Prämolaren im linken Oberkiefer stellte sich ein 37-jähriger Pa - tient in der Praxis vor. Bei der oralen Erstuntersu - chung zeigte sich eine überbreite Lücke in regio 24 und ein deutlich erkennbarer Substanzverlust durch das Versäumnis von knochenerhaltenden Maß - nahmen im Sinne einer Alveolarkamm-Preservation nach der Osteotomie. Anhand extra- und intraoraler Fotografien erfolgte die Behandlungsplanung. Auf - grund der gesunden Nachbarzähne und auf Wunsch des Patienten sollte die Rekonstruktion durch eine Implantatversorgung erfolgen. Zunächst sollte der Alveolarknochen mithilfe eines Knochenblocks oder einer Knochenschale aufgebaut werden. Diese Maß - nahme lehnt der Patient aus Zeitmangel und Scheu vor einem weiteren chirurgischen Eingriff ab. Im Aufklärungsgespräch wurde der Patient darauf hin - gewiesen, dass die überbreite Lücke aufgrund der anatomischen Voraussetzungen nicht vollständig geschlossen werden könnte und der fehlende Ap - proximalkontakt zum Zahn 23 besondere Aufmerk - samkeit bei der Mundhygiene erfordere. Hierin sah er kein Problem, denn er hätte zeitlebens eine Lücke zwischen Eckzahn und Prämolar gehabt. Eine Kip - pung oder Zahnwanderung des Antagonisten war wegen der guten Verzahnung nicht zu erwarten. Im Januar 2019 wurde ein CAMLOG ® PROGRESSIVELINE Implantat (Ø 3.8 mm / L 13 mm) dem Protokoll entsprechend leicht subkrestal inseriert. Simultan zur Implantation wurde mit autologem Knochen die vestibuläre Knochenlamelle verstärkt, um gute Vor - aussetzungen für eine langzeitstabile Implantatre - konstruktion zu erzielen. Nach dreimonatiger Einheilzeit erfolgte die Implan - tatfreilegung mittels einer Stichinzision. Um mög - lichst viele Faktoren, die neben den chirurgischen Traumata, zu periimplantärem Knochenabbau füh - ren könnten, zu vermeiden, wird im Behandlungs - konzept das Platform-Switching bevorzugt. Dabei wird die Schnittstelle, der sogenannte Mikrospalt zwischen Abutment und Implantat, nach zentral ver - legt. Mikrobewegungen und das damit verbundene Mikroleakage werden, soweit es das Implantatdesign zulässt, vom Implantathals ferngehalten. Diesen zu - sätzlich geschaffenen Raum nutzt das Weichgewebe, um sich auszubilden und stabil anzulagern. Im vorliegenen Fall wurde ein präfabrizierter Gingi - vaformer Wide Body PS zur Ausformung des Weich - gewebes eingesetzt. Vier Wochen später erfolgte die Abformung mit PS Pfosten, einem offenem indivi - duellen Löffel und einem Präzisionsabformmaterial auf Polyether-Basis (Impregum). Der Zahntechniker fertigte im Labor ein individuelles CAD/CAM-Abut - ment aus Zirkonoxidkeramik auf einer CAMLOG ® Titanklebebasis PS, verblendete es individuell und ver - klebte es mit der Basis. Nach einer Funktions- und Ästhetikkontrolle wurde die Hybridkrone direkt im Mund verschraubt. » Die Stabilität periimplantärer Gewebestrukturen hängt maßgeblich von chirurgischen und prothetischen Kriterien ab. Auch Faktoren wie das Makrodesign des verwendetet Implantatsystems, der Einheilmodus und die Stabilität der Verbindungsgeometrie nehmen auf ein gesundes, ästhetisches Weichgewebe ebenso Einfluss wie das Platform-Switching, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Durch den Rücksprung an der Fügezone wird im Vergleich zu formkongruenten Prothetikkomponenten zusätzlicher Platz für die Ausbildung einer stabilen Weichgewebemanschette geschaffen. Mit der Titanbasis CAD/CAM PS für das CAMLOG ® Implantatsystem schließt das Unternehmen eine Lücke im Prothetikportfolio. Somit wird ein durchgängiger Workflow im Bereich der PS Komponten vom Gingivaformer über Abformpfosten und präfabrizierten Titanabutments bis zu individuell erstellten Hybridabutments möglich. Platform-Switching zum Erhalt der periimplantären Gewebestrukturen Dr. Martin Gollner Zahnarzt, Oralchirurg Simon Schömer Zahntechnikermeister

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