Partnermagazin logo 40

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 10 11 PRAXISFALL PRAXISFALL Dr. Vladimir Kokovic, DDS, M. Sc, PhD, Shrajah, UAE CERALOG – DIE VOLLKERAMIKLÖSUNG VON CAMLOG ÄSTHETISCHE VORHERSAGBARE VERSORGUNGSMÖGLICHKEIT EINES OBERKIEFERPRÄMOLAREN Abb. 1: Die Ansicht zeigt die klinische Ausgangssituation von okklusal. In den 70er-Jahren fanden Titanimplantate den Durchbruch in der enossalen Implantologie. Die Arbeitsgruppe um Brånemark entdeckte bei intensiver Grundlagenforschung durch Zufall eine hohe Akzeptanz von Titan im menschlichen Knochengewebe. Dieses Phänomen wurde als Osseointegration bezeichnet. Der Forderung nach einer sorgfältigen, atraumatischen und „sterilen“ Operationstechnik mit genormtem Bohrinstrumentarium [1–2] folgte die Entwicklung einer Schraube aus Reintitan mit prothetischen Verbindungselementen. Auch heute noch, zirka 50 Jahre nach den ersten aussagekräftigen Studien Brånemarks und einer rasanten Entwicklung unterschiedlichster Systeme, haben seine Erkenntnisse für die dentale Implantologie noch immer Bestand [3–4]. Die dentale Implantologie etablierte sich nach einer Stellungnahme der DGZMK im Jahr 1998 zudem als anerkannte Therapiemaßnahme [5]. Aufgrund der Entwicklung neuer, komplexer chirurgischer und prothetischer Methoden ist die Indikationsweite fast grenzenlos. Sie führt zu einem erhöhten Anspruchsdenken bezüglich Funktion, Ästhetik und Langzeiterfolg und somit unweigerlich zu neuen Materialien, wie dem „weißen“ Zirkoniumdioxid. Dentalimplantate aus Titan müssen ihre Osseointegration und ihren langfristigen Erfolg nicht mehr unter Beweis stellen. Bei einem dünnen Biotyp können Titanimplantate in der ästhetischen Zone jedoch einen Grauschimmer hinterlassen. So wurde in einigen wenigen Fällen bei der Verwendung von Zirkonoxid-Abutments auf Titanimplantaten von Titantätowierungen berichtet [6]. Dies kann für anspruchsvolle Patienten ein Problem sein. Hinzu kommt, dass ein Teil der Bevölkerung metallfreie Implantate wünscht, da man davon ausgeht, dass eine Titanunverträglichkeit auftreten kann. In beiden Fällen könnten Keramikimplantate als Material der Wahl betrachtet werden. Einige Vorteile der Zirkoniumdioxidimplantate wurden in der Fachliteratur ausführlich beschrieben. Zirkoniumdioxidimplantate sollen eine hervorragende Zellproliferation ermöglichen [7–8] und einen Knochen-Implantat-Kontakt haben, der mit dem von Titanimplantaten vergleichbar ist [9–10]. Die Primärstabilität von Zirkoniumdioxidimplantaten ist mit der von Titanimplantaten vergleichbar [11–12]. Der Schlüssel zum Erfolg ist die gute Planung zwischen dem Behandler, dem Zahntechniker und dem Patienten. Informationen zum Patienten und zur Behandlung In unserem medizinischen Zentrum wurde ein 32-jähriger männlicher Patient vorstellig, dem aufgrund einer vertikalen Wurzelfraktur der erste Prämolar im zweiten Quadranten achtzehn Monate zuvor extrahiert worden war. Der Patient hatte keine medizinische Vorgeschichte, aufgrund derer die Platzierung eines Implantats kontraindiziert war, und wünschte sich ein metallfreies Implantat. Die extraorale klinische Untersuchung ergab ein symmetrisches Gesichtsbild. Beim Lachen bedeckte die Lippe den Übergang von den Frontzähnen zum Zahnfleisch komplett. Die intraorale Untersuchung zeigte eine gesunde Schleimhaut in regio 24 und um die Nachbarzähne. Die Nachbarzähne und Antagonisten waren gesund und fest im Knochen verankert. Für eine Implantatinsertion waren sowohl Höhe als auch Breite des Kieferkamms ausreichend. Der interokklusale Abstand für die Rekonstruktion betrug 5 mm, und es wurden eine eckzahngeführte Okklusion auf beiden Seiten und eine Klasse-I-Molarenrelation festgestellt (Abb. 1 und 2). Nach einer Röntgenanalyse des unbezahnten Bereichs fiel die Entscheidung auf ein 8 mm langes zweitteiliges CERLAOG® Hexalobe Implantat mit 4 mm Durchmesser. (CERALOG® Hexalobe Implantat, CAMLOG Biotechnologies AG, Basel, Schweiz). Implantatinsertion Eine Stunde vor der Implantatinsertion nahm der Patient eine antimikrobielle Prophylaxe (Amoxicillin 2 g) ein und spülte vor dem Eingriff seinen Mund gründlich mit einer Chlorhexidin-Digluconat-Lösung (0,2 %). Die Implantatinsertion wurde unter örtlicher Betäubung (Xilestesin®; Espe Dental AG, Seefeld, Deutschland) mit 2 % Epinephrin durchgeführt. Nach krestaler Inzision und Anhebung des Lappens wurde das Implantatbett nach dem chirurgischen Protokoll des Unternehmens präpariert (Abb. 3–8). Mit einem Rosenbohrer (Ø 1.4 mm) und einem Spitzbohrer (Ø 1.5 mm) mit maximal 800 U/min (Abb. 3 und 4) markierten wir die Implantatposition. In einem ersten Schritt wurde der Pilotbohrer (Ø 2,4 mm) zur Präparation des Implantatbetts bis zur endgültigen Tiefe verwendet (Abb. 5). Mit der Richtungslehre kontrollierten wir die Tiefe und Implantatausrichtung. Der S-Bohrer (Ø 2.9 mm - gelber Ring) und der M-Bohrer (Ø 3.4 mm - roter Ring) wurden jeweils für die endgültige Präparation des Implantatbetts mit maximal 500 U/min verwendet (Abb. 6 und 7). Die definitive Bewertung der Implantatbetttiefe und der Implantatneigung erfolgte mit der Tiefenmesslehre M. Um den Eindrehwiederstand bei der Insertion zu optimieren, wurde das Implantatgewinde (Ø 4.0 mm Gewindeschneider) vorgeschnitten (Abb. 8). Mithilfe des Implantathalters wurde das Implantat aus dem Blister entnommen (Abb. 9) und mit einem maximalen Drehmoment von 35 Ncm und einer Geschwindigkeit von 15 U/min in das Implantatbett bis zur endgültigen Position eingedreht. Nachdem der Gingivaformer eingesetzt worden war, konnte der Mukosalappen mit Einzelknopfnähten speicheldicht adaptiert werden (Abb. 10). Sofort nach der Insertion Abb. 2: Von lateral ist der okklusale Abstand durch den elongierten Prämolar deutlich reduziert. Abb. 3: Die Markierung der Implantatposition wird mit dem Ø 1.4 mm Rosenbohrer vorgenommen. Abb. 4: Die Markierung des Implantatbetts wird mithilfe des dreikantigen Spitzbohrers vertieft. Abb. 5: Die Pilotbohrung auf die exakte Implantatlänge erfolgt durch den Einsatz des Ø 2.4 mm Pilotbohrers. Abb. 6: Mit dem Formbohrer S Ø 2.9 mm wird der Bohrstollen erweitert. Abb. 7: Die Erweiterung des Implantatbetts auf 3.4 mm erfolgt mit dem Formbohrer M. Abb. 8: Um den Eindrehwiederstand bei der Insertion des Implantats zu optimieren, wurde ein Gewinde geschnitten (Ø 4.0 mm). Abb. 9: Zur Aufnahme des CERALOG Hexalobe Implantats wird das Eindrehinstrument in die Innenverbindung gedrückt, und das Implantat in den Situs eingebracht. Abb. 10: Die Einheilung des CERALOG Hexalobe Implantats erfolgte transgingival. Dafür wurde ein Gingivaformer eingesetzt und der Mukoperiostlappen mit Einzelknopfnähten adaptiert.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw