Partnermagazin logo 51

Praxismanagement | 39 logo 51 | das Camlog Partnermagazin Vor und nach der Implantation Auf die Frage, welche Services sich Patienten vor der Implantation wünschen, nannten 91 Prozent eine optimale OP-Vorbereitung; beispielsweise durch Hinweise auf die Professionelle Zahnreinigung oder zur Einnahme spezieller Medikamente bzw. Nahrungsergänzungsmittel. 71 Prozent wünschten sich konkrete Kaufempfehlungen für Produkte zur Förderung der Heilung. Nach der Operation standen bei über 80 Prozent der befragten Implantatpatienten der Recall und Tipps für eine passende Zahnpflege ganz oben auf der Wunschliste. Zahnpflege Auf die konkrete Frage zur Zahnreinigung gaben nur sechs Prozent an, häufiger als zwei Mal pro Jahr eine PZR durchführen zu lassen. Laut der fünften Mundgesundheitsstudie sind parodontale Erkrankungen altersassoziiert: Trotz rückläufigem Trend ist ca. jeder Zweite zwischen 35 bis 44 Jahren von einer parodontalen Erkrankung betroffen, während es in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen ca. 65 Prozent sind. Diese Prävalenzen beschreiben den derzeitigen parodontalen Behandlungsbedarf. Jedoch gab in unserer Studie ein Zehntel der Implantatpatienten an, nicht zur PZR zu gehen bzw. nehmen 19 Prozent die Professionelle Zahnreinigung nur sporadisch und 33 Prozent einmal jährlich in Anspruch. Da in unserer Patientenumfrage lediglich 31 Prozent angaben, sich an den leitlinienkonformen, halbjährlichen Rhythmus zu halten, konnten wir eine Unterversorgung hinsichtlich der Professionellen Zahnreinigung abbilden. Aufklärung und Information Die Aufklärung sollte nach Meinung der Befragten zu 96 Prozent durch den Implantologen bzw. die Implantologin erfolgen. Geschieht dies nicht in der gewünschten Informationstiefe oder ist die Aufnahmefähigkeit im Moment der Aufklärung nicht im vollen Umfang gegeben, ist es nachvollziehbar, dass Patienten nach der Beratung selbständig über diverse Kanäle nach Informationen suchen. Eine bekannte Gefahr dabei ist jedoch, auf fachlich nicht fundierte Einzelmeinungen zu stoßen. Wenig überraschend war, dass auf die Frage „Wer hat die Wahl des Implantatherstellers getroffen?“, vorrangig „Die Behandler“ genannt wurden. Ein Großteil der Patienten vertraut auch darauf, dass diese in ihrem Sinne richtig entscheiden. Allerdings hätten sich 29 Prozent der befragten Patienten gewünscht, bei der Wahl des Implantherstellers eingebunden zu werden. Umso wichtiger scheint es heute, Patienten nicht nur valide und zeitunabhängige Medien zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch am Entscheidungsprozess partizipieren zu lassen. Dokumentation Was uns überrascht hat: Signifikante 58 Prozent der 1.030 befragten Implantatpatienten gaben an, keinen Implantatpass zu haben. Das bedeutet, dass ein Großteil der Implantatpatienten in Deutschland dieses elementare Dokument nicht kennt und nur vier von zehn Patienten ihre Implantation belegen können. Diese Erkenntnis steht im drastischen Gegensatz zu einer selbstbestimmten Patientenklientel, die in der Regel sehr gut über geplante Eingriffe informiert ist. Dass zur Aufklärung auch eine Information über das Medizinprodukt an sich gehört – welches im besten Fall ein Leben lang im Körper verweilt – erscheint nicht nur nachvollziehbar, sondern unabdingbar. Ausblick Für uns war diese Umfrage ein wertvolles Learning. Wir konnten die Wünsche und Anforderungen von Patienten transparent abbilden und konkretisieren. Die Studie macht deutlich, dass es für uns als Anbieter von Implantatsystemen künftig auch die Pflicht sein muss, über den Implantatverkauf hinweg über den Tellerrand hinaus in Richtung Patient zu blicken. Noch mehr zur Studie erfahren Sie in der nächsten logo-Ausgabe.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw