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logo 51 | das Camlog Partnermagazin 18 | Praxisfall PRAXISFALL Otto Prandtner Zahntechnikermeister Dr. Michael Berthold Oralchirurg Dr. Reza Saeidi Pour Zahnarzt Individualität und Dentale Persönlichkeit. Maria – Mittelpunkt der Zusammenarbeit Die Patientin Maria (Ende 70) kommt unglücklich mit der Ästhetik und dem schlechten Halt ihrer 22 Jahre alten Oberkiefervoll- und Unterkieferteilprothese in die Praxis. Ihre Aussprache ist verwaschen, sie muss die Prothesen mit ihrer Muskulatur halten. Die Ästhetik empfindet sie als desolat. Da anamnestisch nichts gegen eine implantologische Lösung spricht, entscheidet sich das Behandlerteam gemeinsam mit Maria für okklusal verschraubte Versorgungen im Ober- und Unterkiefer mit dem COMFOUR® System. Nach vollumfänglicher Vorplanung sollen die Rekonstruktionen jeweils auf vier Implantaten im Sinne des Maló-Konzepts realisiert werden [1]. Aufgrund des minimalinvasiven Eingriffs und der Vermeidung von Knochenaufbauten durch schräg inserierte Implantate wird ein ausreichend großes Belastungspolygon erzielt. Mit diesem Therapieansatz wird die Kaufunktion wieder hergestellt und die physische, wie auch monetäre Belastung für die Patientin reduziert. Ein asymmetrisches Gesicht wird als schöner als ein symmetrisches Gesicht empfunden. Bei den Zähnen wird jedoch Symmetrie bevorzugt. Ziel der Gesichtsanalyse ist es, eine Harmonie zu schaffen zwischen den asymmetrischen Gesichtszügen und der individuellen Zahnstellung. Dies beinhaltet eine Zuordnung zur Lippenform, zur breiteren und schmaleren Gesichtshälfte, längere und kürzere Gesichtshälfte, Augenversatz und Gesichtsfluss. Bei der Analyse geht es darum, die Dentale Persönlichkeit gemeinsam mit den Patienten zu erarbeiten. Dies wird das individuelle Design der späteren Versorgung maßgeblich bestimmen. Fotografien aus jungen Jahren sind generell immer als Ausgangspunkt und Grundlage für die gemeinsame Planung und Restauration zu sehen. Hieraus kann der Zahntechniker unter anderem die Zahnform und » Voll- und Teilprothesenversorgungen, nach wie vor oft die erste Behandlungsoption älterer Patienten mit umfangreichem Zahnverlust, führen häufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Prothesendruck und der nachlassende Halt der Versorgungen beeinträchtigen das Wohlbefinden der Patienten erheblich. Die Therapie dieser komplexen Patientensituation erfordert eine einfühlsame und gute Kommunikation des gesamten Behandlungsteams mit den Patienten, um deren Wünsche und Hoffnungen in ihren meist „letzten“ Zahnersatz ihres Lebens zu erfüllen. Digitale Technologien können nicht nur die Herstellung der unterschiedlichen Rekonstruktionen unterstützen, sie sind heute ein wichtiges Tool in der Patientenkommunikation. Sie kommen zum Einsatz, um die Dentale Persönlichkeit* zusammen mit der individuellen Gesichtsanalyse zu verbinden. Durch die Typ- und Gesichtsanalyse wird für den Patienten die Restauration persönlich individuell. Mithilfe von Gesichtsscans und der digitalen Zahnaufstellung erhalten Patienten schon vor dem ersten Eingriff ein möglichst realistisches Bild ihres späteren Aussehens. Im folgenden Fall wird die Versorgung unserer Patientin Maria vorgestellt. -stellung lesen. Selbstverständlich sollen die Erkenntnisse mit dem Patienten besprochen werden, um eine altersgerechte Modifikation bewusst durchführen zu können. Nach der radiologischen und klinischen Befundaufnahme sowie der Entscheidung für das Behandlungskonzept erfolgt das Patientengespräch im Labor. Hier werden die Wünsche der Patientin ausführlich besprochen und ihr „Typ“ analysiert, um ein grundsätzliches Verständnis für ihre Vorstellungen zu erlangen. Im anschließenden Diagnostik-Wax-up fließen die Erkenntnisse aus den Analysen ein. Damit erhält die Patientin den ersten Eindruck ihrer angedachten Versorgung. In Abstimmung mit ihr wird das Wax-up in eine „Try-in and Error“ Prothese überführt. Während dieser Testphase können Probleme erkannt und Korrekturen vorgenommen werden. Diese prächirurgische Phase ist sehr zeitaufwändig und verlangt ein ausgeprägtes Verständnis für den Patienten. Jedoch ist sie die Grundvoraussetzung für ein patientengerechtes, funktionell perfektes Endergebnis und eine glückliche Patientin. Auf Basis der 3D-Planung und der finalen Try-in-Prothese wird prächirurgisch eine 3D-Bohrschablone für die vollgeführte Implantatchirurgie erstellt. Sowohl das Behandlungsteam als auch die Patientin sind über den Behandlungsablauf bestens informiert und können sich voll und ganz auf den chirurgischen Eingriff konzentrieren. Im vierten Schritt wird eine Energieanalyse durchgeführt, wonach Feinabstimmungen und Modifikationen am Behandlungsansatz vorgenommen werden können, bis eine perfekte Harmonie zwischen den Zähnen und der Gesichtsästhetik erreicht ist. Erst dann wird die definitive Versorgung umgesetzt.

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