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DAS CAMLOG PARTNER MAGAZIN logo Juni 2024 51

In einer Welt voller Veränderung braucht es Orientierung, Stabilität und einen Partner, auf den man sich verlassen kann. Einen, der Sicherheit gibt und mit Kompetenz und Erfahrung die richtigen Impulse setzt. Der vorausdenkt, innovativ ist und seinen eigenen Weg geht. Camlog steht für Kontinuität. Wir bleiben dem treu, was unsere Kunden an uns schätzen: unsere Kernkompetenz Implantologie, Qualität und Präzision, Begeisterung, Verbindlichkeit, Nachhaltigkeit und den Dialog auf Augenhöhe. Schließen auch Sie sich dem Camlog Team an. Wir freuen uns auf Sie. www.camlog.de Wir sind Implantologie

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Editorial | 3 »Wir stehen zu ›Made in Germany‹ und zeigen es auch gerne.« Blick hinter die Kulissen Liebe Leserinnen, liebe Leser, als 1999 Dr. Axel Kirsch, Michael Ludwig, Thomas Hölper und Gunther Thielen die ALTATEC BIOTECHNOLOGIES Medizintechnische Elemente GmbH & Co. KG in Wurmberg gegründet hatten, ahnte niemand, wie rasant sich das Unternehmen entwickeln würde. Die Anfangszeiten waren nicht immer einfach, aber das Camlog Team setzte alles daran, das junge Unternehmen zum Erfolg zu führen. Heute beschäftigen wir am Standort Wimsheim mehr als 600 Mitarbeitende und liefern von hier aus in 41 Länder. Made in Germany ist für uns extrem wichtig und eine klare Botschaft an Sie und Ihre Patienten. Wir werden auch in den kommenden Jahren weiter in Produktion und Vertrieb am Standort Wimsheim investieren. Leidenschaftlicher Einsatz, Verlässlichkeit und Kontinuität waren von Beginn an der Schlüssel zum Erfolg. Diese Werte sind uns bis heute wichtig und in unserer Unternehmenskultur verwurzelt. Danke an alle, die zu dieser Erfolgsstory beigetragen haben, an unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden, Partner und Patienten für das Vertrauen. Lassen Sie uns am 13. und 14. September 2024 bei unserem Jubiläumskongress im Motorworld Village Metzingen gemeinsam 25 Jahre Camlog feiern. Es erwartet Sie ein fundiertes wissenschaftliches Programm mit renommierten Referenten und das historische Industrieambiente ist für den freundschaftlichen Austausch mit Kollegen wie gemacht. Wir sind Implantologie, we are born for this! Mit rund 1.500 Fortbildungen pro Jahr, das sind eigene Veranstaltungen und Angebote, an denen sich Camlog beteiligt, sind wir ein bedeutender Anbieter der dentalen Fortbildung. Dabei sind uns Präsenzveranstaltungen nach wie vor für den aktiven, direkten Austausch mit den Zahnärzten und Zahntechnikern sehr wichtig. Gleichzeitig erhöhen wir auch im Fortbildungsbereich unsere digitale Präsenz. Die Anzahl unserer Live-Webinare steigt kontinuierlich. Neben der Beständigkeit begleitet uns täglich der Wandel. Wir hören immer wieder, dass die Patientenkommunikation und -dokumentation anspruchsvoller werden und immer mehr Zeit erfordern. Man könnte auch sagen: Das Interesse an der Zahngesundheit ist so groß wie nie. Wir möchten Sie in Ihrem Dienste am Patienten bestmöglich unterstützen und haben deshalb eine Patientenbefragung in Auftrag gegeben, bei der wir mehr über die Bedürfnisse unserer gemeinsamen Endkunden erfahren wollten. Einige Ergebnisse der Befragung stellen wir Ihnen in diesem Heft vor. Das logo-Magazin beweist, dass Printmedien Bestand haben. Dennoch gewinnen die digitalen Medien mehr und mehr an Bedeutung. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, haben wir Anfang des Jahres unseren Infotainment-Kanal „Voices of Implantology“ (VOI) ins Leben gerufen. Hier profitieren Sie von Expertenmeinungen im kompakten Videoformat, ungefiltert und authentisch, mit hohem fachlichem Gehalt und kurzweilig in der Darstellung. Die Themen sind bunt gemixt und richten sich an das gesamte Behandlungsteam. Die Langversionen finden Sie auf www.voices-of-implantology.com. „Shorts“ posten wir auf Instagram, Facebook und LinkedIn. Wir laden Sie ein, uns auch auf diesen Kanälen zu folgen. Wir haben ein unglaublich engagiertes Team und sind stolz auf die „Camlog Community“. Ich freue mich auf die kommenden Jahre mit Ihnen! Ihr Martin Lugert Geschäftsführer

Geweberegeneration BioHorizons®, MinerOss®, Mem-Lok® und NovoMatrix® sind eingetragene Marken von BioHorizons. Alle Rechte vorbehalten. Nutzen Sie die Synergien eines innovativen Produktportfolios für die Hart- und Weichgewebe- regeneration mit der implantologischen Kompetenz und Kundennähe von Camlog. Knochenersatzmaterialien (allogen, porcin, bovin und synthetisch) Membranen (porcin, bovin und synthetisch) Rekonstruktive Gewebematrix (porcin) Wundauflagen (porcin) www.camlog.de/biomaterialien Casebook Die Pflichtangaben finden Sie unter www.camlog.de/mineross-a-angaben Ein Portfolio für nahezu alle Anforderungen und Präferenzen.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin | 5 Inhaltsverzeichnis Titelstory » 25 Jahre Camlog – der Jubiläumskongress 6 Wissenschaft » Oral Reconstruction Foundation Round Table 10 Praxisfall » Ein Sofortversorgungskonzept – der strukturierte systematische Workflow 12 » Individualität und Dentale Persönlichkeit. Maria – Mittelpunkt der Zusammenarbeit 18 Produkte » Stabil, individuell, passgenau – Versorgungen mit CoCr-Abutments 26 » Zehn Jahre iSy – bewährtes Konzept und die Erweiterung 28 » Formkongruentes Emergenzprofil für CAMLOG® und CONELOG® 30 Gingivaformer und Abformpfosten » Biomaterialien – eine Erfolgsgeschichte 32 b.aware » Der Camlog Fanshop – kleine Taten, große Wirkung 34 Aktuelles » Voices of Implantology – der Infotainment-Kanal 36 Praxismanagement » Eine Studie für mehr Transparenz in der Patientenkommunikation 38 Veranstaltungen » Baupläne für eine erfolgreiche Implantologie 40 » Internationales Symposium der OR Foundation, 14.–16. November, Bangkok 45 » Live-Webinare und -OPs stehen hoch im Kurs: unsere Highlights 2024 46 » Kurshighlights im zweiten Halbjahr 2024 48

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 6 | Titelstory » Mit Ihnen gemeinsam haben wir uns in den vergangenen 25 Jahren von einem Start-up zu einem international agierenden Unternehmen entwickelt. Das möchten wir am 13. und 14. September mit Ihnen zusammen im Motorworld Village Metzingen feiern. Profitieren Sie von der fachlichen Weiterbildung mit renommierten Referenten und vom Austausch mit erfahrenen Praktikern. Lassen Sie sich von neuen Behandlungskonzepten inspirieren. TITELSTORY 25 Jahre Camlog – der Jubiläumskongress 1999 Markeneinführung CAMLOG® CYLINDER-LINE SCREW CYLINDER-LINE 2000 CAMLOG® ROOT-LINE 2002 CAMLOG® SCREW-LINE 2011 CONELOG® SCREW-LINE Im Fokus des wissenschaftlichen Programms stehen bewährte Behandlungskonzepte und künftige Entwicklungen in der Implantologie sowie deren Umsetzung in der Praxis. Auch Themen zur Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen dem Behandlungsteam – Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker – werden neue Perspektiven aufzeigen. Wie gelingen langzeitstabile, ästhetische Implantatversorgungen mit guter Vorhersagbarkeit? Ist die geführte Implantologie heute Goldstandard? Welche Sofortbelastungskonzepte beziehungsweise augmentative Maßnahmen lassen sich im Praxisalltag umsetzen? Diese und weitere Fragen beantworten renommierte Referenten aus Wissenschaft und Praxis. Am Kongressfreitag (13. September 2024) erleben Sie acht Vorträge. Los geht es mit einem Rückblick und Erfahrungen auf 25 Jahre dentale Implantologie. Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mainz, skizziert die Wissenschaft mit den Implantaten aus unserem Haus, von der Entwicklung der Implantatoberfläche bis hin zu randomisierten Multicenterstudien. Schon unter seinem Vorgänger Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner fiel an der Universität Mainz der Startschuss für die wissenschaftliche Begleitung der Camlog Implantate. Unter seiner Obhut liefen gleich mehrere Studien. Die Idee, die Implantologie für alle Beteiligten mit dem CAMLOG® Implantat und der innovativen Tubein-Tube® Verbindung möglichst einfach zu machen, hat viele Anhänger gefunden. Insbesondere die prothetischen Versorgungsmöglichkeiten der CAMLOG Implantatlinien – ob konisch oder flach-zu-flach – überzeugen sowohl Zahnärzte als auch Zahntechniker. Die Vorteile demonstriert Dr. Claudio Cacaci, München, step by step anhand unterschiedlicher Fallbeispiele und Indikationen. Implantologie als Lebensgewinn Bei bereits entferntem Zahn und daraus resultierenden massiven Defekten ist der Weg zum ästhetisch perfekten Endergebnis oft sehr aufwendig.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Titelstory | 7 2013 iSy® Implantatkonzept für die transgingivale Einheilung 2014 CAMLOG® ROOT-LINE 2 Promote® Plus Oberfläche 2013 DEDICAM® CAD / CAMFertigungsdienstleistungen Anmeldung zum Jubiläumskongress: 2017 CERALOG® Keramikimplantatsystem Sofortbelastung in der täglichen Praxis Wie sich Sofortbelastungskonzepte in der täglichen Praxis sicher umsetzen lassen, stellt Dr. Jörg-Martin Ruppin, Penzberg, anhand unterschiedlicher Behandlungsfälle vor, die er in einer mehrjährigen klinischen Studie mit PROGRESSIVELINE Implantaten dokumentiert hat, die zur Veröffentlichung eingereicht ist. Er geht auf die Primärstabilität sowie den krestalen Knochenerhalt ein und zeigt die Erfolgsprognosen in verschiedenen Knochenklassen und Indikationen. Zwar lassen sich durch Sofortimplantationen Augmentationen häufig vermeiden, doch in vielen Fällen sind Hart- und Weichgewebevermehrung ein Muss. Um Patienten die Entnahmemorbidität zur Gewinnung autologer Transplantate zu ersparen oder zu minimieren und die Operationszeit zu verkürzen, nutzt Dr. Jan Klenke, Hamburg, xenogene und allogene Ersatzmaterialien. Wann genau dieses Vorgehen indiziert ist, erklärt er in seinem Vortrag. Trotz der Möglichkeiten, immer minimalinvasiver operieren zu können, schreckt der Gedanke an eine Implantinsertion viele Menschen zunächst einmal ab. Es sei daher wichtig, die Beratungs- und Aufklärungsgespräche so zu führen, dass den Menschen Für die rote Ästhetik in der Implantologie sind drei Faktoren entscheidend: die Rekonstruktion der Hart- und Weichgewebedefekte, eine gute Implantatposition und eine individuelle Ausformung des Emergenzprofils. Schon im Vorfeld der Zahnentfernung gilt es, seinen Therapieplan vor Augen zu haben, empfiehlt Referent Prof. Dr. Michael Stimmelmayr, Cham. Sein Tipp lautet, das Emergenzprofil des zu entfernenden Zahns, wenn möglich, in die geplante Rekonstruktion zu integrieren. Die exakte 3D-Position des Implantats hat sowohl auf die Langzeitstabilität als auch auf die Ästhetik von implantatgetragenen Versorgungen maßgeblichen Einfluss. Neben der präzisen Planung unterstützt dabei die Positionierung mit OP-Schablonen. Aber auch der Aufbau und Erhalt der periimplantären Gewebe sind von entscheidender Bedeutung für den Langzeiterfolg. Neue xenogene Hart- und Weichgewebeersatzmaterialien zeigen gute Ergebnisse und ersparen Patienten belastende Zweiteingriffe – das Thema liegt PD Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, seit Jahren am Herzen. In Metzingen präsentiert er neue Konzepte der Implantatinsertion und zeigt, dass Guided Surgery und minimalinvasiver Gewebeaufbau langzeitstabile Ergebnisse ermöglichen.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 8 | Titelstory 2020 Garantie patient28PRO. 2017 Vertriebsstart BioHorizons Biomaterialien 2018 DEDICAM® ImplantatPlanungsservice 2019 CAMLOG® und CONELOG® PROGRESSIVE-LINE die Angst vor einem Eingriff möglichst genommen wird, betont Dr. Dr. Anette Strunz, Berlin. Gelinge es, mit dem richtigen Einsatz emotionaler Intelligenz eine positive „Wohlfühlatmosphäre“ zu schaffen, profitierten alle davon: die Patienten und das Team. Zudem habe der Wohlfühlfaktor auch positive Auswirkungen auf die Wundheilung. Fakt ist: Emotionale Intelligenz, also die Fähigkeit, sowohl die eigenen Gefühle und Bedürfnisse als auch die seiner Mitmenschen wahrzunehmen und mit ihnen umgehen zu können, schafft Vertrauen. Fachkräftemangel ade? Apropos Wohlfühlatmosphäre: Wie kann man sie angesichts der zunehmenden Verknappung des Personals überhaupt erreichen? Höhere Gehälter zu zahlen und mehr Geld für die Rekrutierung auszugeben, reicht häufig nicht mehr. Doch die Produktivität der Praxen lässt sich auch anders steigern. Diesem Thema, also dem Zusammenspiel von Produktivität, KI und Digitalisierung in der Praxis, widmet sich Dipl.-Kfm. Christian Henrici. Die größten Irrtümer in der Implantologie Den Spannungsbogen zwischen Evidenz und Eminenz der nach wie vor recht jungen Fachdisziplin zahnärztliche Implantologie beleuchtet Univ.-Prof. Dr. Frank Schwarz, Frankfurt a. M. Er nimmt am zweiten Kongresstag die größten Irrtümer des Faches unter die Lupe, die sich trotz breiter Evidenzlage „hartnäckig halten“, wie er betont. Die Weiterentwicklung implantologischer Behandlungskonzepte hat auch die zahnärztliche Prothetik verändert. Wie genau, das bringt Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer, Berlin, auf den Punkt. Komplizierte Konstruktionen, um herausnehmbare Restaurationen an Zähnen zu verankern, sind seiner Ansicht nach definitiv überholt. Dementsprechend müsse sich die universitäre Ausbildung ändern. Teamwork auf Augenhöhe Beste Voraussetzung für eine funktionell wie ästhetisch gelungene implantatprothetische Restauration ist ein Teamwork auf Augenhöhe von Zahnarzt und Zahntechniker. Das gilt vor allem mit Blick auf neue digitale Workflows und Materialien. Eine aktuelle Einordnung präsentieren Referentenduos aus beiden Disziplinen am Kongresssamstag. So zeigen Dr. Martin Gollner, Bayreuth, und ZTM Stefan Picha, Fürth, mit welchen Techniken und Materialien sich langzeitstabile Ergebnisse erzielen lassen. PD Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, und ZT Carsten Fischer, Frankfurt a. M., gehen in ihrem Vortrag unter anderem auf die Entwicklung von Zirkonoxidkeramik und spezifische Anforderungen an Titanklebebasen bzw. Hybrid-Abutments ein. Um diese Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen, halten sie sowohl eine intensive Zusammenarbeit von Zahnärzten und Zahntechnikern, als auch mit Forschenden für unerlässlich. Die dauerhafte Wiederherstellung einer oberen Frontzahnpartie in Funktion und Ästhetik stellt hohe Anforderungen an die Parodontal- und Implantatchirurgie sowie die Zahntechnik. Sie setzt eine gute Mitarbeit des Patienten voraus. Denn die Extraktion mehrerer Zähne führt in der Regel zu einem erheblichen Verlust an Hart- und Weichgewebevolumen. Inwieweit das kontrollierte Bewegen der Restzähne vor einer Implantation dem entgegenwirken kann, zeigen der Parodontologe Dr. Paul Sipos M.Sc., Amstelveen, und ZT Andreas Nolte, Münster, am Beispiel einer dreigliedrigen Implantatbrücke.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Titelstory | 9 2024 Erweiterung iSy® Implantatsystem, snap-in, mit gestecktem Einbringpfosten 2020 EInführung NovoMatrix® 2021 Garantie patient28PRO Erweiterung; Biomaterialien 2022 Einführung MinerOss® A (allogenes KEM) Vor 25 Jahren, im September 1999, startete die ALTATEC BIOTECHNOLOGIES Medizintechnische Elemente GmbH & Co. KG mit einem kleinen Team den Vertrieb des CAMLOG® Implantatsystems. Durch seine innovativen Produkteigenschaften und die konsequent teamorientierte Philosophie hat das CAMLOG System von Anfang an überzeugt und schnell viele Anhänger gefunden. Bis heute ist das CAMLOG Implantatsystem bei Chirurgen, Prothetikern, zahnärztlichen Generalisten und Zahntechnikern sehr beliebt. Zu Anfang des neuen Jahrtausends wurde die Gründungsgesellschaft in die ALTATEC GmbH (Legal Manufacturer, Wimsheim, Deutschland) und CAMLOG Vertriebs GmbH (Vertrieb national, Wimsheim, Deutschland) überführt, sowie mit der CAMLOG Biotechnologies AG (Headquarters, Basel, Schweiz, heute CAMLOG Biotechnologies GmbH) erweitert und internationalisiert. Diese Ergänzungen brachten für das junge schwäbische Unternehmen die notwendige langfristige Sicherheit für das geplante Wachstum und die anstehende Internationalisierung der Unternehmensaktivitäten mit sich. Durch den nachhaltigen Erfolg des CAMLOG Implantatsystems ist das Unternehmen in den Folgejahren weiter rasant gewachsen und hat sein Produktportfolio und die Serviceleistungen konsequent ausgebaut. Ihnen zu leben. Ihr Input, Ihre kreativen Lösungen, Ihre Verbesserungsvorschläge und rund 1.500 Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr – das sind eigene Veranstaltungen und Angebote, an denen sich Camlog beteiligt – führen zu einer stetigen Weiterentwicklung der Versorgungsmöglichkeiten für die Patienten. Neben der fachlichen Weiterbildung bietet #25JahreCamlog am Freitagabend unter dem Motto „Food, Fun, Fachsimpeln“ die ideale Plattform für den Austausch in der Camlog Community. Und die Eventlocation Motorworld Village Metzingen mit ihren historischen Industriebauten sorgt für die richtige Atmosphäre. Lassen Sie sich zudem von Moderatorin Prof. Dr. Katja Nelson, Freiburg, (Freitag) und Moderator Dr. Sven-Marcus Beschnidt, Baden-Baden, (Samstag) sowie der Kommunikationsexpertin Dr. Carolin Gommel durch das Programm führen und zu neuen Ideen inspirieren. Aufgrund der erwarteten hohen Nachfrage und der begrenzten Kapazität empfehlen wir, sich rechtzeitig einen Platz zu sichern. Leidenschaftlich an Grenzen gehen Das „lebt“ ZTM Christian Vordermayer aus Erlstätt. Er qualifizierte sich 2019 für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii, den wohl anspruchsvollsten Triathlon. So akribisch wie für Extremsport, plant er auch seinen zahntechnischen Alltag. Wie sich mit guter Vorbereitung, Leidenschaft und Ausdauer selbst komplexe Fälle bewältigen lassen, demonstriert er in Metzingen. Dabei macht er auch deutlich, dass der Sport seine Arbeit beeinflusst und immer wieder zu Höchstleistungen auch im Beruf anspornt. Camlog Feeling in historischem Ambiente Stichwort Ansporn: Persönlicher Austausch mit Kollegen, Netzwerken in der Camlog Familie, echtes Vertrauen – eben das Camlog Feeling – sorgen nicht nur für Erfolg in der Praxis, sondern vor allem für Freude beim Behandeln. Es liegt uns am Herzen, dieses Feeling und diesen Austausch mit

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 10 | Wissenschaft WISSENSCHAFT » Internationales Expertentreffen in Wimsheim zum Thema: Zehn Jahre klinische Erfahrungen eines implantologischen Behandlungskonzeptes mit transgingivaler Einheilung – das iSy® Implantatsystem Einleitung Die Oral Reconstruction Foundation (OR Foundation) ist bestrebt, ihr Weiterbildungsprogramm in den verschiedenen regionalen Distrikten (China, Japan, USA, Iberia, DACH) auszubauen. Ihrer Mission entsprechend soll der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung zwischen den Klinikern gezielt gefördert werden und der Fortschritt in der Implantologie laufend vorangetrieben werden. Als Pilotprojekt organisierte die OR Foundation in Wimsheim unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Katja Nelson und Prof. Dr. Michael Stimmelmayr zum ersten Mal ein Expertentreffen zum Thema »klinische Erfahrungen eines implantologischen Behandlungskonzeptes mit transgingivaler Einheilung«. Das iSy Implantatsystem ist mittlerweile über zehn Jahre auf dem Markt und wurde initial konzipiert für einfache klinische Fälle und effiziente Workflows mit der Möglichkeit zur transgingivalen Einheilung und des digitalen Arbeitens für die prothetische Versorgung. Ziel der Veranstaltung war, die Erfahrungen und Einsatzmöglichkeiten in der Anwendung des iSy Systems sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis durch die Reduktion an Systemkomponenten in der Gruppe zu teilen und zu diskutieren. Als Grundlage stellten ausgewählte Speaker den wissenschaftlichen Hintergrund sowie ihre Erfahrungen zu den HauptmerkOral Reconstruction Foundation Round Table Peter Thommen Clinical Research Associate Camlog malen des Behandlungskonzeptes mit dem iSy Implantatsystem vor. Am Ende fügte sich zusammen, wo das iSy System heute, nach zehn Jahren, wissenschaftlich und klinisch steht. Der Präsident der OR Foundation Dr. Luca Cordaro ließ es sich nicht nehmen, die 25 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum persönlich zu diesem Kick-off Meeting zu begrüßen und auf die spannenden Vorträge einzustimmen. Transgingivale Einheilung Den Auftaktvortrag gestaltete ZA Andreas van Orten zum Thema Weichgewebemanagement. Spezifisch durchleuchtete er die idealen Emergenzprofile bei transgingivaler Einheilung von Implantaten. Er präsentierte eine mögliche Entscheidungsgrundlage, wie tief die Implantatschulter (epi- bis subkrestal) in Abhängigkeit von der Weichgewebedicke gesetzt und welches Austrittsprofil für die Gingivaformer entsprechend gewählt werden sollte. Hatte das iSy System bei der Markteinführung vor zehn Jahren mit den zylindrischen Gingivaformern noch begrenzte Einsatzmöglichkeiten, können heute mit der Anwendung von individuellen Gingivaformer aus PEEK sowie bedingt durch die konische Innenverbindung und den Platform-Switch weitgehend alle Weichgewebssituationen auch ohne Augmentation gelöst werden. » Andreas van Orten: Eine mögliche Entscheidungsgrundlage, wie tief die Implantatschulter (epi- bis subkrestal) in Abhängigkeit von der Weichgewebedicke gesetzt und welches Austrittsprofil für die Gingivaformer entsprechend gewählt werden sollte.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Wissenschaft | 11 Sofortimplantation und Versorgung Die iSy Implantate haben eine leicht konische Außengeometrie mit einem progressiven Gewinde. In Verbindung mit der vormontierten Implantatbasis machen diese Eigenschaften das System ideal für Sofortimplantationen und provisorische Sofortversorgungen. Der Workflow mit den Gingiva- und den Multifunktionskappen führt zu keinerlei Manipulation an der Implantatschulter nach der Chirurgie. Aus seiner Erfahrung mit diesem „One-AbutmentOne-Time-Konzept“ berichtete Dr. Jan Klenke über sehr gut erreichte Primärstabilitäten bei Sofortimplantationen sowie über außerordentlich stabile Knochen- und schöne Weichgewebsanlagerungen, welche später am Tag durch Studienresultate von Prof. Dr. Sigmar Schnutenhaus evidenz-basiert belegt wurden. Strategische Pfeilervermehrung Als weitere ideale Indikation für iSy Implantate wurde die strategische Pfeilervermehrung besprochen. Bestehende herausnehmbare Versorgungen können durch teleskopierend unterstützten Zahnersatz mithilfe strategischer Implantate in Kombination mit Locator® Aufbauten über lange Zeit stabilisiert werden. Die geringe Komplikationsrate der Implantate trägt gemäß Dr. Maximilian Blume wesentlich dazu bei. Digitaler Workflow Mehrere Teilnehmer lobten den effizienten digitalen Workflow zur prothetischen Versorgung der iSy Implantate. Das Implantat kann direkt über die mitgelieferte und auf die Basis aufsteckbare Multifunktionskappe gescannt werden und die Krone darauffolgend digital geplant werden. Diese Effizienz zahlt sich in den Zahnarztpraxen besonders bei Einzelzahnversorgungen aus. Die Möglichkeiten eines volldigitalen Ablaufs in einer Praxis mithilfe von zentralen Datencontainern illustrierte Dr. Conrad Kühnöl eindrucksvoll. Dabei können alle Geräte und das Labor auf zentral abgelegte Patientendaten zugreifen und die Patienten können in der Planungsphase anschaulich mit in die Diskussion und Entscheidung inkludiert werden. Indikationen und Kosteneffizienz Dr. Jörg-Martin Ruppin zeigte im Anschluss mithilfe drei verschiedener Patientenfälle mit zahnlosen oder teilbezahnten Kiefern, wie auch größere Versorgungen kosteneffizient mit dem iSy Konzept umgesetzt werden können. Durch die transginigivale Einheilung lassen sich Behandlungszeiten reduzieren. Die klickbaren Gingivaformer und Multifunktionskappen zur digitalen Abformung sparen Zeit im Behandlungsablauf. Zudem erlaubt die prothetische Schnittstelle, welche über alle Implantatdurchmesser in der Dimension identisch ist, ein einfaches Planen und Umsetzen der Rekonstruktionen. Die Röntgenbilder seiner Patientenfälle nach bis zu zehn Jahren zeigten praktisch keinen Knochenabbau um die Implantate. Wissenschaftliche Daten Prof. Dr. Sigmar Schnutenhaus, selbst iSy Anwender der ersten Stunde, präsentierte zum Schluss die wissenschaftliche Datenlage. Bereits 2015 dokumentierten Ulrici et al. erfolgreiche Ein-Jahres-Daten sowie die Kosten- und Zeiteffizienz des iSy Implantatsystems [1, 2]. Aufgrund ähnlicher Beobachtungen initiierte Schnutenhaus im Jahre 2015 eine prospektiv randomisierte Studie mit iSy Implantaten. Dabei wurden 60 Patienten im Seitenzahnbereich behandelt und entweder mit Lithiumdisilikat oder einer Mischkeramik prothetisch versorgt. Die EinJahres-Daten wurden an der EAO-DGI in Berlin im letzten Jahr präsentiert [3]. Inzwischen sind beinahe alle Patienten zur 3-Jahreskontrolle und die Hälfte bereits zur 5-Jahreskontrolle erschienen. Mit nur einem Frühverlust liegt die Überlebensrate derzeit bei 98,3 %. Noch überraschender zeigt sich die Knochenanlagerung nach drei Jahren: bei über Dreiviertel der Patienten konnte eine leichte Knochenapposition beobachtet werden, sprich ein Zugewinn an Knochen über die Zeit und zum größten Teil eine Stabilisierung des Knochens auf Höhe der Implantatschulter. Übereinstimmend mit Klenke schließt er die herausragenden Resultate auf das „One-Abutment-One-Time Konzept“, da die Region um die Implantatschulter während der gesamten Behandlungszeit bei konsequenter Anwendung des Workflows nicht angetastet wird. In einer weiteren Studie werden aktuell die Patientendaten aus mehreren Praxen gesammelt und retrospektiv ausgewertet, um allenfalls einen ähnlichen Effekt auch über zehn Jahre zeigen zu können. Wir warten gespannt auf die entsprechenden Ergebnisse und Publikationen. Fazit Der Konsens über die klinischen Erfahrungen war bei allen Teilnehmern spürbar: Die iSy Implantate erreichen eine hohe Primärstabilität beim Einsetzen und besonders die Knochenanlagerung bleibt über die Zeit äußerst stabil. Zudem erlaubt der Workflow über die transgingivale Einheilung, dem digitalen Abscannen der Multifunktionskappe bis zur Herstellung der Rekonstruktion ein ausgezeichnetes Kosten-Nutzen- Verhältnis und damit die Möglichkeit, ein erweitertes Patientenfeld zu behandeln. Referenzen [1] Ulrici S, Barth T, Klenke J, Wolf M: Retrospektive Analyse von Patientenfällen mit iSy Implantaten in drei Zahnarztpraxen: Ein-Jahres Daten. Z Zahnärztl Implantol 2015;31:282-294 [2] Das iSy Implantatsystem – Analyse von Ein-Jahres-Daten, X.J6579.07/2016 [3] Schnutenhaus et al. Success of implants depending on the material of hybrid abutment crowns. One-year results of an RCT 2023 Poster EAO-DGI Berlin (PO-PIB-024) Prof. Dr. Michael Stimmelmayr, Andreas van Orten Prof. Dr. Katja Nelson Prof. Dr. Sigmar Schnutenhaus Die Erweiterung des Produktportfolios des iSy Implantatsystems wurde ebenso von allen Teilnehmern sehr wohlwollend angenommen. Das Indikationsfeld für die Anwendung wird damit deutlich vergrößert.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 12 | Praxisfall Dr. Alexander Volkmann Oralchirurg Ein Sofortversorgungskonzept – der strukturierte systematische Workflow PRAXISFALL In den letzten Jahren hat sich die Sofortimplantation – nach Frontzahntrauma und richtiger Indikations- stellung – als klinisch fundierte Therapieform etabliert. Die Literatur gibt eine Überlebensrate von 96 – 97 % an, die sich nur geringfügig von der Überlebensrate der Spätimplantation mit 98 % unterscheidet. [3] Durch die gute Erfolgsprognose ermöglicht die Sofortimplantation mit temporärer Sofortversorgung gerade bei einem Trauma im ästhetischen Bereich eine rasche und praktikable Lösung, um sowohl die Funktion als auch die Ästhetik wiederherzustellen. Dabei müssen chirurgische und prothetische Kriterien berücksichtigt werden. Im Fokus steht neben dem Erhalt der bukkalen Lamelle und des umgebenden Weichgewebes die Positionierung des Implantats. Fällt die Wahl auf eine direkt verschraubte Lösung muss die Achsausrichtung des Implantats an den Approximalflächen der Nachbarzähne orientiert werden, um die ästhetischen Anforderungen im Hinblick auf eine perfekt ausgeformte Papille und Zahnform zu ermöglichen. Speziell für die Versorgung eines fehlenden Zahns in der Frontzahnregion wünschen sich die Patienten einen adäquaten temporären Zahnersatz. Sie möchten keine Einschränkungen in Ästhetik und Funktion hinnehmen und die Behandlungstermine in der Praxis sollten auf das Minimum reduziert sein. So ist eine Implantattherapie mit einer temporären Sofortversorgung ganz in Sinne der Patienten. Sofortimplantation ist eine techniksensitive Therapieoption mit relativem Komplikationsrisiko, das es anhand der Anamnese, der erhobenen klinischen und radiologischen Befunde individuell abzuwägen gilt. [4] Neben der Risikoanalyse hängt der Langzeiterfolg eines sofort inserierten Implantats maßgeblich von der Beschaffenheit der Hart- und Weichgewebe, einer weitgehend entzündungsfreien Extraktionsalveole sowie der Erfahrung und dem chirurgischen Können des Behandlers ab. Unsere Behandlungsstrategie setzt auf das von uns entwickelte digitale O.S.T.-Konzept [5] (one-session- treatment), das auf die Sofortimplantation mit sofortiger prothetischer Versorgung abgestimmt ist. Damit werden die Termine in unserer oralchirurgischen Praxis im Durchschnitt auf zwei reduziert. Grundlegende Voraussetzungen fur die Durchführung einer erfolgreichen Behandlung sind eine optimale Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten (Patient/Chirurg/Prothetiker/Zahntechniker) in einem strukturierten systematischen Workflow ebenso wie eine genaue Bildanalyse-, Planungs- und Navigationssoftware. [2] Um das Risiko, welches aus einer Zementierung resultieren könnte, wie beispielsweise eine Mukositis oder Periimplantitis, zu vermeiden, haben sich direkt verschraubte Versorgungformen etabliert. Diese können aufgrund der Achsneigung und einer speziellen Ausprägung des Alveolarknochens im Oberkieferfrontzahnbereich herausfordernd sein. Neben der optimalen nach palatinal orientierten Implantatpositionierung muss bei der Planung die Platzierung des Schraubenkanals berücksichtigt werden. Dem Verlauf der Implantatachse folgend, könnte der Schraubenkanal im Bereich der Inzisalkanten oder sogar in der labialen Verblendfläche austreten. Abutments, bei denen der Schraubenzugangskanal der klinischen Situation angepasst werden kann, können ein Lösungsansatz sein. Mit den Titanbasen CAD/CAM free kann der Schraubenzugangskanal einer Hybridabutmentkrone bis zu einem gewissen Maß optimiert positioniert werden. Mithilfe des „manipulierten“ palatinalen beziehungsweise lingualen Zugangs zur Abutmentschraube wird die Ästhetik ebenso wie die Stabilität der Versorgung nicht beeinträchtigt. » Die Rekonstruktion eines oberen mittleren Schneidezahns ist in ästhetischer Hinsicht als Königsdisziplin in der Implantologie zu betrachten. Nach einem Frontzahntrauma ist das komplette Know-how des behandelnden Teams gefordert. Es wird eine Kommunikationskaskade zur Behandlungsstrategie in Gang gesetzt, in der unter anderem Entscheidungen für den geeigneten Zeitpunkt der Implantation getroffen werden müssen, ob Sofort-, Verzögerte- oder Spätimplantation. [1, 2] Sind augmentative Maßnahmen zum Knochenaufbau erforderlich und soll die Rekonstruktion direkt im Implantat verschraubt werden oder doch auf einem Abutment zementiert? Je nach prothetischem Konzept sind unterschiedliche chirurgische Kriterien zu beachten. Titanklebebasen mit abgewinkeltem Schraubenzugangskanal vereinfachen direkt verschraubte Versorgungen im Frontzahnbereich.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 13 1. Die Patientin wurde von Ihrem Hauszahnarzt mit einer akut abgebrochenen Frontzahnkrone in unsere Praxis überwiesen. Der Zahn 11 war vor einigen Jahren wurzelbehandelt und mit einem Stift-Stumpf-Aufbau (SSA) versorgt worden. Bei der klinischen Befundung stellten sich die umgebenden Gewebestrukturen gesund dar. 3. Die Patientin zeigte bei leichter Mundöffnung etwas Zahnfleisch. Es bestand ein harmonisches Verhältnis von sichtbarem Gingivaanteil und Zahnlänge. Die Aufrechterhaltung der Rot-Weiß-Ästhetik ist eine große Herausforderung für das behandelnde Team und sollte im Fokus jeder Therapieform stehen. 5. Die korrekte dreidimensionale Ausrichtung des Implantats wurde auf Basis der DVT-Daten und einer Planungssoftware eruiert – bestimmt durch Insertionstiefe und -winkel, den Abstand zu den Nachbarzähnen und der orovestibulären Position. Aufgrund des schmalen Alveolarkamms und des Insertionswinkels war eine nach palatinal orientierte Implantatpositionierung nicht realisierbar. Denn das Risiko einer Fenestrierung der vestibulären Lamelle war zu hoch. 2. Die Ausprägung der Jugae lässt eine sehr dünne labiale Knochenlamelle vermuten. Die Harmonie des Zahnfleischverlaufs war durch das Trauma nicht beeinträchtigt. Zunächst galt es, die klinisch-zahnmedizinischen Daten zu erfassen und die ästhetischen sowie biomechanischen Risikofaktoren im Hinblick auf eine Implantattherapie zu eruieren. 4. Nach der klinischen und röntgenologischen Befunderhebung sowie einem DVT und Intraoralscan erfolgte die Beratung für eine Sofortimplantation einschließlich einer temporären Sofortversorgung. Obwohl auch die Versorgung regio 12 revisionsbedürftig war, entschied sich die Patientin lediglich für die Rekonstruktion des abgebrochenen Zahnes regio 11. 6. Die Verlängerung der Implantatachse veranschaulicht den Austritt des Schraubenkanals. Dies ist besonders bei der direkten Verschraubung der prothetischen Rekonstruktion mithilfe einer Hybridabutmentkrone zu berücksichtigen. Heute stehen Titanklebebasen mit abgewinkeltem Schraubenzugangskanal zu Verfügung, womit der Schraubenzugang aus dem sichtbaren Bereich in die Palatinalfläche verlegt werden kann.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 14 | Praxisfall 7. Aus der Planungssoftware heraus wurde eine Bohrschablone in Auftrag gegeben. Die Guided Surgery ist im hochästhetischen Bereich unerlässlich. Die Bohrung durch die Führungshülse verhindert das Abdriften des Bohrers in der Extraktionsalveole, was zu einer fehlerhaften Implantatpositionierung führen würde. Diese könnte eine Resorption der labialen Knochenlamelle initiieren und ein unästhetisches prothetisches Outcome zur Folge haben. 8. Prächirurgisch wurde ein Modell erstellt und ein Laborimplantat mithilfe der Bohrschablone in der korrekten dreidimensionalen Position eingesetzt. Im Sinne des O.S.T. Konzepts [5] wurde ein hochwertiges Langzeitprovisorium auf einer Titanklebebasis CAD/CAM free erstellt. Im Fokus stand die Ausformung des submukösen Bereichs, um dem umgebenden Weichgewebe eine adäquate Stütze zu bieten. 9. Mit den Titanbasen CAD/CAM free kann der Schraubenzugang in den palatinalen Bereich „versteckt“ werden. Der Schraubenzugangskanal kann bis zu 25° zur Implantatachse gewinkelt werden. Die präoperativ erstellte Hybridkrone wird im Sinne eines „Sealing-Socket-Abutments“ (SSA) neben der Weichgewebestütze die OP-Wunde abdecken. 10. Drei Tage nach der Erstvorstellung erfolgte der chirurgische Eingriff (2. Stuhlzeit). Um die Weichgewebestrukturen und die Unversehrtheit der fazialen Knochenlamelle maximal zu erhalten, wurde ein paramarginaler Zugang zur Wurzel gewählt. Die Entfernung der Wurzel wurde in Lokalanästhesie durchgeführt. Zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen wurde die Patientin antibiotisch abgeschirmt (Amoxicillin 1000 mg 2 x1; zwei Tage vor und drei Tage nach OP). 11. Nachdem die Fasern getrennt waren, konnte die Wurzel mit einer paramarginalen Zange vorsichtig rotierend und achsgerecht aus dem Zahnfach gehoben werden. Die Extraktionsalveole wurde auf Unversehrtheit geprüft, sorgfältig kürettiert und gespült. 12. Anschließend wurde die Bohrschablone lagestabil eingesetzt. Die korrekte Passung konnte mittels der Fenster im Inzisalbereich der Nachbarzähne überprüft werden. Die Aufbereitung des Implantatbetts erfolgte nach dem PROGRESSIVE-LINE Guide Bohrprotokoll. Aufgrund der Führung der Bohrer durch die Hülse wird ein Auslenken des Bohrers vermieden.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 15 13. Die Bohrerkonfiguration eignet sich sehr gut zum Sammeln autologer Knochenspäne. Diese wurden für die Weiterverwertung zunächst in einer Schale, mit zentrifugiertem Eigenblut gemischt (I PRF), gelagert. 14. Das CAMLOG PROGRESSIVE-LINE Implantat (Ø 4,3 mm / L 16 mm) wurde durch die Schablone in den final aufbereiteten Bohrstollen inseriert. Dank des apikal konisch zulaufenden Implantatkörpers kann das PROGRESSIVE- LINE speziell in Extraktionsalveolen primärstabil verankert werden. 17. Die exakte Ausrichtung der Innenkonfiguration zeigte sich, nachdem der Einbringpfosten und die Bohrschablone entfernt worden waren. Zur Überprüfung der Implantatpositionierung wurde die temporäre Hybridabutmentkrone aufgesteckt. 18. Die Jumping Distance, der Abstand zwischen Implantat und fazialer Lamelle, wurde zum Resorptionsschutz des Bundle-bones mit einem Gemisch aus autologen Knochenspänen sowie I und A PRF, aufgefüllt. Das Gemisch ließ sind aufgrund der modellierfähigen Konsistenz einfach in den Spalt einbringen. Es fördert die Migration der Zellen und unterstützt somit die Knochenregeneration. 15. Die Insertion erfolgte in diesem Fall mit einer Drehmomentratsche, in die ein Eindrehinstrument gesteckt war. Das Eindrehen sollte möglichst langsam erfolgen, um Wärmebildung beziehungsweise thermische Schädigung des Knochens zu vermeiden. 16. Die vertikale Endposition ist erreicht, wenn die Schulter des Einbringpfostens auf der Führungshülse aufliegt. Die Markierung am Einbringpfosten muss mit der Markierung auf der Hülse korrespondieren und somit eine Nut der Innenkonfiguration nach vestibulär ausgerichtet ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die präfabrizierte Hybridabutmentkrone der Planung entsprechend korrekt in die Schaltlücke und den Zahnbogen passt.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 16 | Praxisfall 19. Mit dem Knochenmaterial wurde die Extraktionsalveole zirkulär um das mittels Verschlussschraube geschützte Implantat aufgefüllt. Die Frage, ob die Jumping Distance aufgefüllt werden muss oder nicht, wird in Fachkreisen noch immer konträr diskutiert. Wir haben jedoch ein besseres Gefühl, damit die periimplantären Gewebe, speziell im ästhetischen Bereich, zu unterstützen. 20. Mit den augmentativen Maßnahmen und einem idealen Wundverschluss mithilfe der individuellen temporären Versorgung wird ein Tiefenwachstum der Weichgewebe verhindert. Nach Entfernen der Verschlussschraube wurde die Hybridkrone eingesetzt. 21. Um die Schraube im abgewinkelten Kanal festziehen zu können, ist ein spezielles Werkzeug notwendig. Mit dem abgerundeten Sechskant des Ballpoint- Schraubendrehers wurde die Abutmentschraube, die in der Konstruktion gefangen war, mit dem vorgegebenen Drehmoment von 20 Ncm festgezogen. 22. Das Röntgenkontrollbild zeigt die Lage der Implantatschulter in Höhe der Schmelzzementgrenze des Zahnes 21 sowie wie Verankerung des Implantats im apikalen ortständigen Knochen. 23. Die eingesetzte temporäre Hybridabutmentkrone verschloss im Sinne eines Socket-Seal-Abutments den OP-Situs und ermöglichte den Erhalt der Weichgewebekontur. Nach der Verschraubung wird überprüft, dass die Krone keine dynamische Okklusion zeigt. Die Approximalkontakte sollten dabei nicht zu straff sein. Die Patientin erhielt Instruktionen zur häuslichen Implantatpflege in den ersten Wochen. 24. Drei Monate nach dem chirurgischen Eingriff konnte die Patientin zum Hauszahnarzt rücküberwiesen werden. Die periimplantären Gewebestrukturen waren originär erhalten und boten damit beste Voraussetzungen für die Fertigung einer ästhetischen, definitiven Versorgung.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 17 Diskussion Die Sofortimplantation gilt längst nicht mehr als „Modetrend“, sie hat sich aufgrund der Hardware-Weiterentwicklung in Form von angepassten Implantatdesigns sowie der digitalen Möglichkeiten in vielen Praxen etabliert. Bei korrekter Indikationsstellung haben sich auch die prothetischen Sofortversorgungsprotokolle zu einer gut dokumentierten Therapieform konstituiert. Die Sofortversorgungsformen werden von vielen Patienten gewünscht, die eine lange Behandlungsdauer und ästhetische sowie funktionelle Einschränkungen vor allem im sichtbaren Bereich nicht akzeptieren. Das one-session-treatment-Konzept (O.S.T.) reduziert die Behandlungstermine in der oralchirurgischen Praxis – in der Regel auf zwei Stuhlsitzungen – und trägt zum Komfort der Patienten bei. Es basiert auf einem exakt abgestimmten digitalen Workflow, von der digitalen Planung mit genauer Bildanalyse- und Navigationssoftware, über die Guided Surgery bis zur prächirurgisch erstellten prothetischen Rekonstruktion. O.S.T. hat sich seit 2019 in der Praxis etabliert. Bis heute wurden 228 Versorgungen mit dem Konzept erfolgreich durchgeführt. Bis auf zwei Totalverluste osseointegrierten die Implantate stabil. Der PES Score liegt zwischen 11–14, im Median bei 13. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist die optimale Zusammenarbeit und Kommunikation des behandelnden Teams (Patient/Chirurg/Prothetiker/Zahntechniker) in einem strukturierten, systematischen Workflow. Die Entscheidung für die richtige Behandlungsstrategie sowie den richtigen Implantationszeitpunkt hängt von vielen individuellen Faktoren der Patienten ab. Eine Risikoanalyse ist daher essenziell für eine erfolgreiche Behandlung. Das chirurgische Verfahren bei einer Sofortimplantation ist komplex und erfordert ein hohes klinisches Know-how. Die 3D-Röntgediagnostik liefert über die genaue Darstellung der Knochendimension und mögliche lokale pathologische Veränderungen hinaus weitere Hinweise zum OP-Situs. [2] Die atraumatische Zahnextraktion, Entfernung von Granulationsgewebe und die Kürettage des Alveolarknochens, sowie das Erzielen einer ausreichenden Primärstabilität des Implantats im ortsständigen Knochen sind die Grundvoraussetzung für ein langzeitstabiles Ergebnis der Sofortimplantation. In der Oberkieferfront ist auf die achsengerechte palatinal orientierte Implantatpositionierung zu achten. Jedoch ist diese aus prothetischer Sicht in Verbindung mit verschraubten Rekonstruktionen nicht immer perfekt zu realisieren. Daher ist es in gewissen Situationen wünschenswert, den Schraubenzugangskanal abzuwinkeln. Mit Titanbasen CAD/CAM free kann der Zugang zum Schraubenkanal bis zu 25° in den nicht sichtbaren Bereich manipuliert werden. Dies hilft auch im Seitenzahngebiet, wenn die Platzierung der Implantate aus prothetischer Sicht nicht optimal ist. Bei korrekter Implantatposition, aber geringer Mundöffnung, kann das Abutment beispielsweise so platziert werden, dass der abgewinkelte Zugang nach mesial ausgerichtet einfach zu erreichen und die Schraube mit dem speziell konfigurierten Ballpoint Schraubendreher anzuziehen ist. Ich möchte meinem hervorragend strukturierten Praxisteam, meinem Partner Dr. H. U. Reuther M.Sc. und meinem geschätzten Freund ZTM Sebastian Schuldes, M.Sc. meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ihre herausragende Zusammenarbeit, Unterstützung während der Planungsphase und Umsetzung der Implantatprothetik haben maßgeblich zum Erfolg beigetragen. • Fachzahnarzt für Oralchirurgie, Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie • 2010 Niederlassung in eigener Praxis für MKG und Oralchirurgie in Eisenach • 2012 Neugründung einer Zweigpraxis in Jena gemeinsam mit Dr. Reuter • 2012 Studienaufenthalt Oral & Maxillofacial Surgery, Brooklyn NY • 2016 Mitglied des erweiterten Vorstandes MVZI (DGI) und seit 2019 Vorstandsmitglied • Mitgliedschaften: BDO, MVZI, DGI, DGZMK, FvdZ, PEERS • Seit 2007 Vorträge und Publikationen zur Weiter- und Fortbildung im In- und Ausland FACELOOK Concept 99817 Eisenach, Querstraße 21 07743 Jena, Leutragraben 2 E-Mail: volkmann@facelookconcept.de Dr. Alexander Volkmann Referenzen [1] Buser D, Chappuis V, Belser UC, Chen S: Implant placement post extraction in esthetic single tooth sites: when immediate, when early, when late? Periodontol 2000. 2017;73(1):84-102. [2] S2k-Leitlinie Implantationszeitpunkt vom Juli 2023 Registernummer 083 -040 [3] Nkenke E, Schliephake H: Sofortbelastung und Sofortversorgung von Implantaten: Indikationen und Überlebensraten. zzi Z Zahnärztl Impl 2009;25(2):151- 159 [4] Gamborena I, Sasaki Y, Blatz M; Predictable immediate implant placement and restoration in the esthetic zone; J Esthet Restor Dent . 2021 Jan;33(1):158-172. doi: 10.1111/ jerd.12716. Epub 2021 Feb 1. [5] Volkmann A: Patient centered esthetics – Ein digitales O.S.T. Konzept. Praktische Implantologie und Implantatprothetik PIP April 2021

logo 51 | das Camlog Partnermagazin 18 | Praxisfall PRAXISFALL Otto Prandtner Zahntechnikermeister Dr. Michael Berthold Oralchirurg Dr. Reza Saeidi Pour Zahnarzt Individualität und Dentale Persönlichkeit. Maria – Mittelpunkt der Zusammenarbeit Die Patientin Maria (Ende 70) kommt unglücklich mit der Ästhetik und dem schlechten Halt ihrer 22 Jahre alten Oberkiefervoll- und Unterkieferteilprothese in die Praxis. Ihre Aussprache ist verwaschen, sie muss die Prothesen mit ihrer Muskulatur halten. Die Ästhetik empfindet sie als desolat. Da anamnestisch nichts gegen eine implantologische Lösung spricht, entscheidet sich das Behandlerteam gemeinsam mit Maria für okklusal verschraubte Versorgungen im Ober- und Unterkiefer mit dem COMFOUR® System. Nach vollumfänglicher Vorplanung sollen die Rekonstruktionen jeweils auf vier Implantaten im Sinne des Maló-Konzepts realisiert werden [1]. Aufgrund des minimalinvasiven Eingriffs und der Vermeidung von Knochenaufbauten durch schräg inserierte Implantate wird ein ausreichend großes Belastungspolygon erzielt. Mit diesem Therapieansatz wird die Kaufunktion wieder hergestellt und die physische, wie auch monetäre Belastung für die Patientin reduziert. Ein asymmetrisches Gesicht wird als schöner als ein symmetrisches Gesicht empfunden. Bei den Zähnen wird jedoch Symmetrie bevorzugt. Ziel der Gesichtsanalyse ist es, eine Harmonie zu schaffen zwischen den asymmetrischen Gesichtszügen und der individuellen Zahnstellung. Dies beinhaltet eine Zuordnung zur Lippenform, zur breiteren und schmaleren Gesichtshälfte, längere und kürzere Gesichtshälfte, Augenversatz und Gesichtsfluss. Bei der Analyse geht es darum, die Dentale Persönlichkeit gemeinsam mit den Patienten zu erarbeiten. Dies wird das individuelle Design der späteren Versorgung maßgeblich bestimmen. Fotografien aus jungen Jahren sind generell immer als Ausgangspunkt und Grundlage für die gemeinsame Planung und Restauration zu sehen. Hieraus kann der Zahntechniker unter anderem die Zahnform und » Voll- und Teilprothesenversorgungen, nach wie vor oft die erste Behandlungsoption älterer Patienten mit umfangreichem Zahnverlust, führen häufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Prothesendruck und der nachlassende Halt der Versorgungen beeinträchtigen das Wohlbefinden der Patienten erheblich. Die Therapie dieser komplexen Patientensituation erfordert eine einfühlsame und gute Kommunikation des gesamten Behandlungsteams mit den Patienten, um deren Wünsche und Hoffnungen in ihren meist „letzten“ Zahnersatz ihres Lebens zu erfüllen. Digitale Technologien können nicht nur die Herstellung der unterschiedlichen Rekonstruktionen unterstützen, sie sind heute ein wichtiges Tool in der Patientenkommunikation. Sie kommen zum Einsatz, um die Dentale Persönlichkeit* zusammen mit der individuellen Gesichtsanalyse zu verbinden. Durch die Typ- und Gesichtsanalyse wird für den Patienten die Restauration persönlich individuell. Mithilfe von Gesichtsscans und der digitalen Zahnaufstellung erhalten Patienten schon vor dem ersten Eingriff ein möglichst realistisches Bild ihres späteren Aussehens. Im folgenden Fall wird die Versorgung unserer Patientin Maria vorgestellt. -stellung lesen. Selbstverständlich sollen die Erkenntnisse mit dem Patienten besprochen werden, um eine altersgerechte Modifikation bewusst durchführen zu können. Nach der radiologischen und klinischen Befundaufnahme sowie der Entscheidung für das Behandlungskonzept erfolgt das Patientengespräch im Labor. Hier werden die Wünsche der Patientin ausführlich besprochen und ihr „Typ“ analysiert, um ein grundsätzliches Verständnis für ihre Vorstellungen zu erlangen. Im anschließenden Diagnostik-Wax-up fließen die Erkenntnisse aus den Analysen ein. Damit erhält die Patientin den ersten Eindruck ihrer angedachten Versorgung. In Abstimmung mit ihr wird das Wax-up in eine „Try-in and Error“ Prothese überführt. Während dieser Testphase können Probleme erkannt und Korrekturen vorgenommen werden. Diese prächirurgische Phase ist sehr zeitaufwändig und verlangt ein ausgeprägtes Verständnis für den Patienten. Jedoch ist sie die Grundvoraussetzung für ein patientengerechtes, funktionell perfektes Endergebnis und eine glückliche Patientin. Auf Basis der 3D-Planung und der finalen Try-in-Prothese wird prächirurgisch eine 3D-Bohrschablone für die vollgeführte Implantatchirurgie erstellt. Sowohl das Behandlungsteam als auch die Patientin sind über den Behandlungsablauf bestens informiert und können sich voll und ganz auf den chirurgischen Eingriff konzentrieren. Im vierten Schritt wird eine Energieanalyse durchgeführt, wonach Feinabstimmungen und Modifikationen am Behandlungsansatz vorgenommen werden können, bis eine perfekte Harmonie zwischen den Zähnen und der Gesichtsästhetik erreicht ist. Erst dann wird die definitive Versorgung umgesetzt.

logo 51 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 19 1. Der klinische Ausgangsbefund am Tag der Erstvorstellung: Die Prothesen der Patientin – Vollprothese im Oberkiefer, Teilprothese im Unterkiefer – sind etwa 22 Jahre in situ, sitzen schlecht und die Patientin beklagt, dass sie nur sehr schwer zu verstehen sei. Darüber hinaus leidet sie unter der mangelhaften Ästhetik, vor allem „diese hässlichen Ecken“ im Unterkiefer stören. Sie wünscht sich festsitzenden Zahnersatz in beiden Kiefern. 2. Die Zähne haben eine schlechte Langzeitprognose und müssen extrahiert werden. Eine komplexe Kieferkammrestauration mit langen Behandlungszeiten und möglichen postoperativen Beschwerden lehnt die Patientin ab. Zudem soll der finanzielle Aufwand überschaubar sein. Gemeinsam mit dem Behandlerteam entscheidet sie sich für festsitzende okklusal verschraubte Versorg- ungen nach dem Maló-Konzept mit dem COMFOUR® Abutmentsystem. 6. Die Oberkiefer- und Unterkieferprothese werden vom Prothetiker unterfüttert. Zum einen, um einen perfekten Sitz der Prothesen zu erreichen und zum andern eine physiologische, unmanipulierte Zentrik zur Umsetzung in den Artikulator zu erhalten. Damit können prothetische Versorgungen nahezu exakt an der natürlichen Okklusionsebene ausgerichtet werden. 4. Mithilfe des PlaneSystems werden patientenspezifische Informationen zunächst zum Gesichtsschädel, der dreidimensionalen Lage des Oberkiefers und die Neigung der Okklusionsebene unter Beachtung der biologischen Asymmetrien erfasst.Die Patientin nimmt stehend beim Blick in den Spiegel automatisch die „richtige“ Kopfhaltung (NHP natural head positioning) – ohne jeglichen Einfluss von außen – ein. [2] 3. Nachdem Maria den Entschluss gefasst hatte, ihren Zahnersatz zu erneuern, brachte sie ein Jugendfoto mit und äußerte den Wunsch wieder „so auszusehen“. Natürlich sind Fotos für die Typisierung und Analyse, ebenso wie intensive Gespräche, um die Wünsche der Patientin an ihren Zahnersatz zu verstehen, hilfreich. Für das behandelnde Team sind diese Informationen essenziell, um eine realistische Basis für die Therapie zu erfassen. 5. Die Situationsmodelle des zahnlosen Oberkiefers und des teilbezahnten Unterkiefers der Patientin dienen als Grundlage für die weitere Planung und Fertigung der Try-in Prothesen.

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