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logo 49 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 25 Diskussion Der Fokus in der modernen Implantologie liegt, neben dem langfristigen Erhalt der Implantate, darin, die marginale Weichgewebearchitektur und die knöchernen Strukturen zu sichern. Um den resorptiven Veränderungen nach der Zahnextraktion vorzubeugen, wurde in den letzten Jahren das Konzept der Sofortimplantation vermehrt angewendet. Dabei ist ausreichende Primärstabilität unabdingbar, da Sofortimplantate nicht im vollen Umfang im Alveolarknochen verankert werden können. Die Therapieform bringt neben verkürzter Behandlungsdauer weitere Vorteile mit. So kann unter bestimmten Voraussetzungen das Implantat sofort versorgt werden, entweder mit Gingivaformer oder temporärer verschraubter Krone. Auch die postoperativen Schmerzen oder Schwellungen werden aufgrund eines minimalinvasiven Eingriffs verringert und die ursprüngliche Gingivaarchitektur und Knochenstruktur können erhalten werden [1]. Im ästhetischen Bereich ist ein chirurgisch atraumatisches Vorgehen, sofern ein ausreichendes Knochenangebot sowie befestigte Gingiva vorliegen, ohne die Präparation eines Mukoperiostlappens zu bevorzugen [2]. Denn durch die Mobilisierung des Periosts wird die Blutversorgung gekappt, woraus eine Resorption der bukko-oralen Dimension und eine vertikale Veränderung resultieren können. Eine chronisch apikale Beherdung scheint laut Studienlage unproblematisch für eine Sofortimplantation zu sein [3]. Jedoch kann eine Entzündung am Nachbarzahn den Implantaterfolg beeinträchtigen [4]. Bildgebende Verfahren wie ein DVT, die digitale Abformung mittels Intraoralscan und die virtuelle Darstellung der definitiven Versorgung ermöglichen eine umfassende Diagnostik sowie die exakte dreidimensionale Positionierung der Implantate. Eine aus der digitalen Planung erstellte Bohrschablone mit Hülsen, die sowohl die Bohrer als auch die Implantation vollgeführt ermöglichen, erhöhen sowohl die Therapie- als auch die Patientensicherheit. Moderne Implantatsysteme, die auf den digitalen Workflow und Sofortversorgungskonzepte abgestimmt sind, erzielen aufgrund ihres Makrodesigns die geforderte Primärstabilität (35 Ncm), bessere Überlebensraten und kürzere Einheilzeiten als in der Vergangenheit [5,6]. Fazit Die navigierte Implantatbettaufbereitung in Kombination mit einem optimalen Implantat-Design ermöglicht eine sichere Therapieform mit Sofortimplantaten. Des Weiteren sprechen die präzise Übertragung der 3D-Planung sowie das kontrollierte Erreichen der notwendigen Primärstabilität für die vollnavigierte Implantatchirurgie. [1] Slagter, K.W., et al., Immediate placement of dental implants in the esthetic zone: a systematic review and pooled analysis. J Periodontol, 2014. 85(7): p. e241-50. [2] Stricker A, Fleiner J, Stübinger S, Schmelzeisen R, Dard M, Bosshardt DD. Bone loss after ridge expansion with or without reflection of the periosteum. Clin Oral Implants Res 2016; 26:529-536 [3] Fugazzotto, P., A retrospective analysis of immediately placed implants in 418 sites exhibiting periapical pathology: results and clinical considerations. Int J Oral Maxillofac Implants, 2012. 27(1): p. 194-202. [4] Bell, C.L., et al., The immediate placement of dental implants into extraction sites with periapical lesions: a retrospective chart review. J Oral Maxillofac Surg, 2011. 69(6): p. 1623-7. [5] Chen, J., et al., Influence of custom-made implant designs on the biomechanical performance for the case of immediate post-extraction placement in the maxillary esthetic zone: a finite element analysis. Comput Methods Biomech Biomed Engin, 2017: p. 1-9. [6] Shin, S.Y. and D.H. Han, Influence of a microgrooved collar design on soft and hard tissue healing of immediate implantation in fresh extraction sites in dogs. Clin Oral Implants Res, 2010. 21(8): p. 804-14. • Zahnmedizinstudium in München • Aufbaustudium im Fach Parodontologie mit Diplom der Universität Bern • 2021 Gründung Implantologie Kompetenz München • Fachausbildung für Implantologie und der damit verbundene Master of Oral Medicine im Gebiet Implantologie • Tätigkeitsschwerpunkt „Implantologie“ der DGI Dr. Wenninger Implantologie Kompetenz München Görresstraße 39 80798 München info@wenninger-implantologie.de Dr. Christoph Wenninger Referenzen • Staatsexamen für Zahnheilkunde 1993 an der Ludwig-Maximilians- Universität München • seit 1998 in eigener Praxis mit Dr. Brigitte Schmidtner • Schwerpunkte: Prothetische Versorgungen, Kinderzahnheilkunde, Implantologie, Ästhetische Zahnheilkunde • Mitglied der Deutschen Gesellschaft für
Implantologie Gemeinschaftspraxis Römerstr. 47 82205 Gilching info@zahnarztpraxis-gilching.de Dr. Christoph Schmidtner

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