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logo 49 | das Camlog Partnermagazin 20 | Praxisfall Guided Surgery – minimalinvasiv, narbenfrei, gewebeerhaltend PRAXISFALL » Das grundlegende Ziel einer langzeitstabilen Implantattherapie ist neben der Patientenzufriedenheit, ein ästhetisches und langzeitstabiles Outcome der Rekonstruktion. Im Fokus steht hierbei der anatomische Erhalt der periimplantären Gewebestrukturen. Dabei ist die perfekt abgestimmte Kommunikation zwischen Chirurgen, Prothetiker, Zahntechniker und Patient der Schlüssel zum Erfolg. Mithilfe einer optimalen prächirurgischen 3D-Planung und der minimalinvasiven Guided Surgery sind diese Ziele unter Einhaltung bestimmter Kriterien und weitestgehend intakter fazialen Lamelle bei einer Sofortimplantation im Frontzahnbereich vorhersagbar zu realisieren. Dr. Christoph Schmidtner Zahnarzt Muss in der ästhetischen Region ein nichterhaltungsfähiger Zahn extrahiert werden, sollte eine Sofortimplantation in Erwägung gezogen werden. Dabei ist es unabdingbar, eventuell auftretende Komplikationen gegen die möglichen biologischen Kompromisse, die mit der verzögerten Implantation einhergehen, zu bedenken. Diese könnten zum einen der chirurgische Wiederaufbau der resorbierten bukkalen Knochenlamelle sowie eine Verdickung der Weichgewebe sein. Ein Sofortimplantat kann die umgebenden Gewebestrukturen weitestgehend erhalten, sofern die bukkale Alveolenwand intakt ist beziehungsweise nur kleinere Knochendefekte vorliegen, das Zahnfach entzündungsfrei ist und im apikalen Bereich genügend Knochen zur primärstabilen Verankerung eines ausreichend langen Implantats vorhanden ist. Der Wunsch der Patienten nach einer temporären Sofortversorgung muss entsprechend der funktionellen Belastung abgewogen werden. Treten zum Beispiel therapieresistente Parafunktionen auf, ist die Sofortbelastung ein erhöhtes Risiko für die Osseointegration des Implantats. Für den Erfolg einer Sofortimplantation ist das Makrodesign des Implantatsystems sowie Bau- und Hilfsteile, die auf dieses Konzept abgestimmt sind, essenziell. Im nachfolgend beschriebenen Fall wurde das CAMLOG® PROGRESSIVE-LINE Implantat gewählt. Die tief in den Alveolarknochen eingreifenden Gewindeflanken und der apikal konische Implantatkörper erfüllen neben der Qualität der Implantatbettaufbereitung die Anforderungen an die Sofortversorgungsprotokolle. Durch die präzise Tube-in-Tube® Innenkonfiguration werden Mikrobewegungen weitestgehend eliminiert und mithilfe der Plattform-Switching Option kann ausreichend Platz für die Weichgewebemanschette geschaffen werden. Die korrekte lagestabile Insertion des Implantats ist mithilfe einer, auf Basis der 3D Planung erstellten Bohrschablone realisierbar. Die Führung der Bohrer in der Schablone sorgt für eine exakte axiale Implantatbettaufbereitung ohne laterale Deviation. Dadurch wird eine unerwünschte Richtungsänderung der Bohrer und der inserierten Implantate vermieden. Zusätzlich führt das auf unterschiedliche Knochenqualitäten abgestimmte Bohrprotokoll zum Erzielen einer vorhersagbaren Primärstabilität. Durch den minimalinvasiven Eingriff nach der Zahnextraktion wird aufgrund der flapp-less Surgery, der Implantatinsertion ohne Aufklappung und kürzeren Operationszeiten das operative Trauma verringert. Auch die damit verbundenen postoperativen Symptome, wie Schwellung oder Schmerzen werden minimiert. Speziell in der chirurgischen Praxis mit Überweiserstruktur sollten Sofortversorgungskonzepte im Behandlungsteam, bestehend aus Chirurgen, Prothetiker, Zahntechniker und auch den Patienten, detailliert besprochen werden, um Missverständnisse zu vermeiden und die unterschiedlichen Erwartungen zu verstehen. Die korrekte digitale Positionierung des Implantats liegt jedoch immer im Verantwortungsbereich des Implantologen. Er wird die prothetisch orientierte Platzierung auf Basis eines digitalen oder digitalisierten Waxs-ups planen. Es ist vorteilhaft, die Herstellung der im vorliegenden Fall zahngetragenen Bohrschablone innerhalb kurzer Zeit zwischen Scan und Implantation zu realisieren. Dies erhöht aufgrund von eventuell lockeren Zähen oder Zahnwanderung die Genauigkeit der Schablonenpassung und folglich der Insertion und trägt zur Therapiesicherheit bei. Dr. Christoph Wenninger Zahnarzt

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