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logo 49 | das Camlog Partnermagazin 10 | Wissenschaft » Studienergebnisse zur Frage, welche Werkstoffe für Restaurationen auf Titanbasen und welche Vorbehandlungen der Klebeflächen eine möglichst große mechanische Stabilität der ImplantatVersorgungen erlauben. Einleitung Die Verwendung von konfektionierten Titanklebebasen als Sekundärteile eröffnen dem Behandler zahlreiche Möglichkeiten in der Wahl des Workflows – digital oder analog – als auch der Materialien für die Aufbauten. Die Vorteile dieser in der Regel verschraubten Restaurationen sind bekannt: Durch die extraorale Verklebung der Mesostruktur und/oder der Krone können Zementreste vermieden werden, das Emergenzprofil kann individuell gestaltet werden und die Implantat-Abutment-Verbindung aus Titan erlaubt eine sichere und verschleissfreie Stabilität [1]. Mit der heutzutage mehrheitlichen Anwendung von CAD/CAM Technologien kommen Titanbasen besonders auch bei Einzelzahnversorgungen als State of the Art in der täglichen Praxis zum Einsatz. Die Zahl dieser Indikation stieg in den letzten Jahren aufgrund des gesunden Lebensstils und guter Hygiene der Patienten im Gegensatz zu größeren Versorgungen markant an [2]. Die Patienten profitieren durch den digitalen Workflow von einem effizienten Behandlungsprotokoll mit exzellenter Ästhetik, weniger Behandlungsterminen und geringeren Kosten [3]. Die Verarbeitung und Verbindung der verschiedenen Werkstoffe wie Titan und Keramiken entscheiden oft über die Langfristigkeit der Stabilität der Restauration. Grundsätzlich gilt, sich dafür an die Angaben der Hersteller zu halten. Jedoch stehen für die Vorbehandlung der Klebeflächen, für die Zementierung und für die Suprastrukturen diverse Produkte und Methoden auf dem Markt zur Verfügung. Nicht jede scheint gleich geeignet und universell einsetzbar zu sein. Forschung an Universität Genf – Prof. Sailer und Team Eine Forschungsgruppe der Klinik für Festsitzende Prothetik und Biomaterialien der Universität Genf unter der Leitung von Professorin Irena Sailer widmet sich vertieft der Thematik, wie sich Restaurationen mit Titanbasen bezüglich Wahl des Kronenmaterials und Vorbereitung, respektive Vorbehandlung der Klebeflächen langfristig bewähren. Dazu veröffentlichten sie in den letzten drei Jahren ihre Ergebnisse in mehreren Publikationen. Mit verschiedenen Versuchsaufbauten wurden die mechanische Stabilität und die Haftkraft zwischen Titanbasen und unterschiedlichen Werkstoffen der Aufbauten wie zum Beispiel Zirkoniumdioxid, Lithiumdisilikat und anderen im Labor untersucht. Dabei wurde auch den verschiedenen prothetischen Möglichkeiten Rechnung getragen: Gleichermaßen wurde die Verwendung der Titanbasen als Provisorium mit PMMA als auch als Hybridabutment oder Hybridabutmentkrone getestet. Die Resultate zeigen teils signifikante Unterschiede und sind daher für die Anwendung in der Praxis respektive im Labor von wertvollem Nutzen. Einsicht in fünf Publikationen der Forschungsgruppe Allgemeiner Testaufbau: thermo-mechanische Alterung Für jede der insgesamt fünf differenzierten Fragestellungen wurde ein nahezu identischer Testaufbau gewählt, welcher in ähnlicher Form auch in der Industrie für die Belastungsprüfung von Dentalimplantaten zur Anwendung kommt (Norm ISO 14801). Die zu testenden Prüfmodelle - jeweils 12 identisch hergestellte Proben pro Versuchsgruppe - simulierten jeweils einen anterioren Schneidezahn imOberkiefer und wurden zur künstlichen Alterung im Kausimulator dynamisch belastet. Analog zur Norm wurden die Implantate mit einem simulierten Knochenverlust von 3 mm eingebettet und in einem Winkel von 30° zur Belastungsachse eingespannt. Zur besseren Nachahmung der klinisch oralen Umgebung, durchliefen die Prüfmuster parallel zur Kaubelastung ein thermisches Wechselbad zwischen 5° und 55° für jeweils 120 Sekunden. Die Belastung dauerte über 1‘200‘000 Zyklen und spiegelte in der Praxis eine Kaubelastung über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren wider. Nach Abschluss der künstlichen Alterung wurden die Restaurationen mikroskopisch unterEinzelzahnersatz auf Titanbasen CAD/ CAM – stabile Restaurationen mithilfe wissenschaftlicher Ergebnisse WISSENSCHAFT Peter Thommen Clinical Research Associate Camlog

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