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logo 48 | das Camlog Partnermagazin 40 | Produkte Teil Ihrer Studie war auch eine direkte Patientenbefragung zu unterschiedlichsten Aspekten. Welche Antworten haben Sie dabei ammeisten überrascht? Dass die Patienten zwar an Sofortimplantations- und Sofortversorgungskonzepten grundsätzlich Interesse haben, aber die überragende Mehrheit nicht bereit ist, dafür erhöhte Kosten oder Komplikationsrisiken in Kauf zu nehmen. Die Patienten sind in erster Linie auf Sicherheit bedacht und würden sich im Zweifelsfall immer für die sicherste Behandlungsoption entscheiden. Die Heilungszeit ist für die Patienten kaum ein Kriterium, wenn sie in der Interimsphase mit ausreichendem Komfort versorgt sind – hier sollte man der Patientenzufriedenheit zuliebe nicht bei der Interimsversorgung sparen. Finden Sie die derzeitige Präsenz des Themas Sofortimplantation gerechtfertigt, zu prominent oder sogar noch untertrieben und welche Bedeutung haben Sofortimplantationen in Ihrer Praxis? Wir sind, bedingt durch unsere Überweiserstruktur, eher konservativ aufgestellt. Daher erscheint mir das Thema Sofortimplantation zurzeit etwas überbewertet. Wir dürfen die grundsätzliche Problematik der schwer vorhersagbaren Resorptionsprozesse bei der Knochenheilung und Risiken wie Infektionen sowie ästhetische Weichgewebskomplikationen nicht außer Acht lassen und müssen eine sehr genaue Fallselektion vornehmen. Bewusst eingesetzt, bieten diese Techniken aber eine wissenschaftlich gut dokumentierte Behandlungsoption, und neue Forschungsansätze wie die Socket Shield Technique, stellen interessante Ansätze für die Zukunft dar. Interessanter als die Sofortimplantation finde ich aktuell die erweiterten Möglichkeiten der Sofortversorgung, also sofort, verzögert oder spät inserierte Implantate ohne oder mit verkürzter Heilungszeit prothetisch zu belasten. Die Studienergebnisse hinsichtlich der erreichten Primärstabilitäten – gemessen in Drehmomenten und ISQ-Werten – sind diesbezüglich sehr vielversprechend. Was sind für Sie typische Sofortversorgungsindikationen und wie reagieren Ihre Behandler darauf, wenn Sie Ihre Patienten mit prothetischer Versorgung zurücküberweisen? Die klassischen Indikationen sind primär verblockte Konstruktionen, wie zum Beispiel Stege oder Brücken. Da kennen wir die wissenschaftlichen Daten seit 25 Jahren – das funktioniert. Interessanter wird es bei Einzelkronenversorgungen. Hier sehe ich bei den Werten, die wir mit der PROGRESSIVE-LINE zuverlässig erreichen, gute Möglichkeiten, auf eine verzögerte Belastung zu verzichten, und zwar speziell in den Situationen, wo das Implantat nicht nur apikal verankert ist, sondern über eine größere Länge. In diesen Fällen könnte man häufig auch gleich ein LZP mit reduziertem Okklusionskonzept einsetzen. Die Akzeptanz bei Überweisern ist natürlich ein Thema, deshalb forcieren wir dieses Vorgehen auch nicht übermäßig. Wenn wir den Weg gehen, dann betreuen wir die Patienten in der Regel auch in der langzeitprovisorischen Phase. Die Rücküberweisung erfolgt dann nach drei Monaten mit entzündungsfreiem und ausgeformten Weichgewebe zur Anfertigung des definitiven ZE. Wie viele Patienten fragen denn in der Beratung aktiv nach implantatgetragenen Sofortversorgungen? Ich schätze den Anteil in unserer Praxis auf unter zehn Prozent, könnte mir aber vorstellen, dass das Interesse in städtischen Ballungsräumen größer ist. Nehmen Sie auf Patientenseite eine erhöhte Nachfrage nach verkürzten Behandlungszeiten und weniger Sitzungen wahr? Nur bei wenigen Patienten, nicht bei der Mehrheit. Einzelne Patienten, die z.B. beruflich stark gebunden sind, haben hier aber schon recht konkrete Wünsche. Zum Abschluss noch eine Schnellfragerunde zu Ihren Vorlieben in Zusammenhang mit der PROGRESSIVE-LINE. Weicher Knochen oder harter Knochen? Weicher Sofort oder verzögert? Verzögert Guided oder frei Hand? Frei Hand, wobei Guided Surgery bei bestimmten Indikationen einen festen Platz hat. Einbringpfosten gesteckt oder geschraubt? Gesteckt Maschinelles oder manuelles Eindrehen? Maschinell, die finale Implantatposition und das Drehmoment aber immer manuell! Offen oder gedeckt? Offen, wann immer möglich CAMLOG oder CONELOG? CAMLOG, unsere Überweiser lieben das prothetische „Camlog Feeling“. » Beim diesjährigen Deutschen Zahnärztetag referierte Dr. Jörg-Martin Ruppin am 5. November 2021 online über „Behandlungsoptionen bei herausfordernden Situationen in der Implantologie“ und ging dabei auch näher auf die hier gezeigten Patientenfälle und die klinische Studie ein. «Auch bei Einzelkronenversorgungen sehe ich bei denWerten, diewirmit der PROGRESSIVELINE zuverlässig erreichen, gute Möglichkeiten, auf eine verzögerte Belastung zu verzichten. » Zum 15-minütigen Video [1] Ruppin JM. One-year clinical experience with Progressive-Line implants. EDI Journal 2020;16(4):54-63.

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