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logo 48 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 27 Diskussion Die Spätimplantation ist eine Behandlungstherapie, die nach genauer Indikationsstellung gewählt wird, um das Implantat in ein zuverlässiges volumenstabiles Knochenlager zu setzen. Auch wenn Patienten heute immer weniger Zeit in der Praxis aufwenden möchten, entscheiden sie sich nach dem detaillierten Aufklärungsgespräch, in dem die Risiken einer Sofortimplantation nach Extraktion im ästhetischen Frontzahnbereich speziell bei einem dünnen gingivalen Biotyp und dem Verlust des vestibulären Alveolarknochens dargestellt werden, vermehrt für die risikoärmere Spätimplantation. Um eine Knochenresorption nach Zahnextraktion zu vermeiden, wird im Sinne einer Ridgepreservation das Alveolenfach mit geeigneten xenogenen, allogenen oder synthetischen Knochenersatzmaterialen, oft in Kombination mit autologem Knochen, aufgefüllt. Zu bevorzugen ist ein osteokonduktives Material, das langsam resorbiert und vor allem den Rand des Alveolarkamms stützt. Der Schutz des Augmentats mithilfe einer stabilen Barrieremembran ist Voraussetzung für den volumenstabilen Integrationsprozess des Materials und der Knochenneubildung. Die Weichgewebedicke und deren Befestigung sowie der Anteil an keratinisierter Gingiva sind Erfolgsfaktoren für eine langzeitstabile und ästhetische Implantatversorgung. Neben der Verwendung von patienteneigenem Gewebe wie Bindegewebstransplantaten oder freien Schleimhauttransplantaten in Verbindung mit apikalen Verschiebelappen wurden in den letzten Jahren xenogene Matrizes entwickelt, um dem Patienten eine Entnahmemorbidität bei eigenem Gewebe zu ersparen. Azelluläre dermale Matrizes resultieren in einem hohen Zugewinn an befestigtem Gewebe [5] und stellen somit eine echte Alternative, auch im Sinne der Minimalinvasivität der chirurgischen Eingriffe, zur Gewebetypmodifikation gegenüber patienteneigenem Gewebe dar. Fazit Die Bedeutung des periimplantären Weichgewebes und dessen Modifikation hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im Fokus einer Implantattherapie stehen vermehrt die Herstellung stabiler Verhältnisse im Hinblick auf das periimplantäre Weichgewebe, um entzündliche Prozesse zu minimieren und somit dem unerwünschten Abbau des periimplantären Weich- und Hartgewebes vorzubeugen. Mein Dank gilt ZTM Moritz Thole (Dentallabor Lentz & Müller/ Ritterhude) für die tolle Zusammenarbeit und die herausragenden zahntechnischen Leistungen im Sinne einer hohen Patientenzufriedenheit. Referenzen [1] Linkevicius T, Apse P,Grybauskas S,Puisys A: Reaction of crestal bone around implants depending on mucosal tissue Thickness. A 1-year prospective clinical study. Stomatologija.2009;11(3):83-91 [2] Puisys A, Linkevicius T: The influence of mucosal tissue thickening on crestal bone stability around bone-level implants. A prospective controlled clinical trial. Clin Oral Implants Res.2015;26(2):123-129 [3] Linkevicius T, Puisys A, Steigmann M, Vindasiute E, Linkeviciene L: Influence of vertical soft tissue thickness on crestal bone changes around implants with platform switching: a comparative clinical study. Clin Implant Dent Relat Res. 2015 17(6): 1228-1236 [4] Di Gianfilippo R, Valente NA, Toti P, Wang HL, Barone A: Influence of implant mucosal thickness on early bone loss: a systematic review with meta analysis.J Periodontal Implant Sci. 2020 50(4): 209-225 [5] Tavelli L, Barootchi S,Avila-Ortiz G, Urban IA, Giannobile WV, Wang H-L:Peri-implant soft tissue phenotype modification and its impact on peri-implant health: A systematic review and network meta-analysis.J Periodontol.2021 92(1):21-44 [6] Belser UC, Schmid B, Higginbottom F, Buser D: Outcome analysis of implant restorations located in the anterior maxilla: a review of the recent literature; Int J Oral Maxillofac Implants 2004;19 Suppl:30-42. [7] Lee A, Fu JH, Wang HL: Soft tissue biotype affects implant success. Implant Dent. 2011 Jun;20(3):e38-47 [8] Mundt T. Aufklärung des Patienten vor implantatprothetischer Therapie. Quintessenz Implantologie 2019;27(1):27-36 [9] Park SH, Lee KW, Oh TJ, Misch CE, Shotwell J, Wang HL: Effect of absorbable membranes on sandwich bone augmentation. Clin Oral Implants Res. 2008;19(1):32-41 [10] Choquet V, Hermans M, Adriaenssens P, Daelemans P, Tarnow DP, Malevez C. Clinical and radiographic evaluation of the papilla level adjacent to single-tooth dental implants A retrospective study in the maxillary anterior region. J Periodontol 2001;72:1364-1371] • Studium der Zahnmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen • Niederlassung in eigener Praxis / Gründung der Zahnarztpraxis Dr. Inga Boehncke (2009) • Erwerb der DVT-Fachkunde (2015) • Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie DGI • Studium zum Master of Science (M.Sc.) und Abschluss an der Steinbeishochschule Berlin/DGI für orale Implantologie und Parodontologie Bürgermeister-Spitta-Allee 7 E 28329 Bremen info@zahnarzt-boehncke.de www.zahnarzt-boehncke.de Dr. Inga Boehncke M.Sc.

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