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logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 10 11 Dr. Eleftherios Grizas, Dogern KOMPLEXE REHABILITATION MITTELS IMPLANTATGESTÜTZTER TELESKOPKONSTRUKTIONEN Abb. 1: Der klinische Anfangsbefund der festsitzenden Rekonstruktion nach 25 Jahren in situ. Im Fokus einer anstehenden dentalen Komplettsanierung steht neben der Wiederherstellung der Kaufunktion und des Kaukomforts die Berücksichtigung ästhetischer und phonetischer Faktoren. Zusätzlich sollten Risikofaktoren sowohl für technische als auch biologische Komplikationen soweit möglich minimiert werden. Im vorliegenden Fallbericht wird beschrieben, wie durch konsequente Planung ein Praxiskonzept zur funktionellen und ästhetischen implantatgestützten Rehabilitation erarbeitet und therapeutisch umgesetzt werden kann. Ausgangssituation Die Patientin im Alter von 48 Jahren kam mit dem Wunsch für eine neue Gesamtversorgung ihres Gebisses (Abb. 1 bis 3) in die Praxis. Die vorhandenen festsitzenden Rekonstruktionen befanden sich nach ihren Angaben seit über 25 Jahren in situ. Aufgrund von multilokaler Sekundärkaries sowie abgeplatzten Verblendungen wurde die bestehende Versorgung als insuffizient eingestuft. Röntgenologisch zeigte sich ein generalisierter horizontaler Knochenabbau mittleren Grades sowie multiple apikale Osteolysezonen (Abb. 4). Funktionelle Beschwerden lagen nicht vor. Die Patientin wünschte sich eine ästhetische, funktionierende und langlebige Neuversorgung des Ober- und Unterkiefers. Es waren keine allgemeinmedizinischen Erkrankungen bekannt und sie war Nichtraucherin. Aufgrund der zahlreichen Läsionen wurde entschieden, umfangreich chirurgisch zu sanieren und die Rehabilitation mit einer rein implantgestützten Versorgung mittels Doppelkronen zu realisieren. Um die Behandlungsdauer möglichst kurz zu halten und auch um den gewohnten Kaukomfort der Patientin während der Heilungszeit zu erhalten, sollte eine Sofortimplantation mit einer sofortigen provisorischen Versorgung angestrebt werden. Implantologische Sanierung im Oberkiefer Die dreidimensionale Röntgenuntersuchung zeigte, dass eine Implantatinsertion im Oberkiefer nur mit einem beidseitigen Knochenaufbau im Sinne eines externen Sinuslifts beidseits möglich war. Nach der Entfernung der Zähne erfolgte die Präparation eines Mukoperiostlappens zur Darstellung der lateralen Kieferhöhlenwand. Um Zugang zum Sinus zu schaffen wurde ein Knochendeckel mittels Piezo-Surgery osteoplastisch präpariert (Abb. 5 und 6). Anschließend wurde die Schneider'sche Membran nach kranial verlagert bis die mediale Kieferhöhlenwand dargestellt war (Abb. 7). Zur Stabilisierung der angehobenen Schleimhaut wurde eine Mem-Lok Kollagenmembran (BioHorizons®) eingebracht (Abb. 8). Das präparierte Knochenlager wurde mit MinerOss® XP Cancelllous (BioHorizons) aufgefüllt (Abb. 9). Der Knochendeckel konnte mit großer Passgenauigkeit in der Öffnung repositioniert und fixiert werden (Abb. 10). Insgesamt sechs CAMLOG® SCREW-LINE Implantate (Regio 15, 14, 24, 25 Ø 4.3 mm/L 11 mm, regio 13, 23 Ø 4.3 mm/L 13 mm) wurden inseriert (Abb. 11). Zum Schutz der Implantate während der Einheilungsphase entschieden wir uns für die lagestabile Verankerung der Interimsversorgung zwei LODI® Implantate in regio 12 und 22 (Ø 2,9 mm/L 10 mm) einzusetzen (Abb. 12 und 13). Im Sinne einer lateralen Augmentation wurden bestehende Knochendefizite mittels Mem-Lok® und MinerOss XP Cancelllous aufgebaut (Abb. 14 und 15). Abb. 4: Die Panoramaschichtaufnahme bestätigt die insuffiziente Versorgung der beiden Kiefer. Abb. 5: Die Öffnung des lateralen Fentsters erfolgte mithilfe der Piezo-Surgery. Abb. 7: Die Schneider´sche Membran wurde nach kranial präpariert und die mediale Wand dargestellt. Abb. 9: Aufgefüllt wurde der Sinus mit dem porcinen Knochenersatzmaterial MinerOss XP (BioHorizons). Abb. 8: Zum Schutz der Schneider´schen Membran wurde eine Mem-Lok Membran (BioHorizons) in den Sinus eingebracht. PRAXISFALL PRAXISFALL Abb. 11: Simultan wurden die CAMLOG SCREW-LINE Implantate ( Ø 4,3 mm D/ L11 mm) inseriert. Abb. 12: Zur lagestabilen Verankerung der provisorischen Versorgung wurden zwei LODI Implantate (Ø 2,9 mm/L 10 mm) eingesetzt. Abb. 10: Der Knochendeckel konnte passgenau über dem Fenster reponiert werden. Abb. 13: Das Inserieren des LODI Implantats. Abb. 14: Bestehende Knochendefizite in regio 13 wurden im Sinne einer lateralen Augmentation mit porcinem Knochenersatzmaterial aufgebaut. Abb. 2: Die insuffiziente Versorgung im Oberkiefer mit unilateraler Freiendsitutation. Abb. 3: Im Unterkiefer zeigten sich mulitple Kunststoffabplatzungen der zementierten Goldbrücken. Abb. 6 : Der präparierte Knochendeckel wurde für die weitere Verwendung in Kochsalzlösung aufbewahrt. Abb. 15: Die Deckung der augmentierten Region erfolgte zunächst mit einer Mem-Lok Membran.

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