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Dezember 2018 Das CAMLOG Partner-Magazin 43 DER 6. CAMLOG ZAHNTECHNIK-KONGRESS

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 3 EDITORIAL 2 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: zweimal jährlich • Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Oliver Ehehalt (verantwortlich), Michael Ludwig, Anela Mehic, Françoise Peters, Andrea Stix, Ingrid Strobel • Fotos: Alle Bilder sind von CAMLOG außer die Fotos auf S.1-2, S.4-5, S. 7, S. 33, S. 35, S. 37-38, S.40, S.42-46, S.50-51: stock.adobe.com/de, S. 4: Messe Frankfurt, S. 4: Simon Wegener, S.5: Ranga Yogeshwa, S.8-9: INSIGHTS Dental, S. 10-27: siehe Autorennennung, S. 29: ZTM Stefan Picha, S. 30-31: Dr. Laurenz Maresch, S.34-35: Anne Barfuß • Gestaltung: Kerstin Gerhardt • Druck: Wurzel Mediengruppe, Esslingen • Auflage: 18.000 Exemplare. Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. In den Beiträgen erwähnte Marken können rechtlich registrierte Marken sein, wie jeweils bei erster Nennung einer Marke in dieser Publikation bezeichnet. Aufgrund der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die weitere Kennzeichnung der entsprechenden Markenbezeichnung im restlichen Dokument. INHALT TITELSTORY • Der 6. CAMLOG Zahntechnik Kongress – Inspiration – Erlebnis - Netzwerktreffen 4 WISSENSCHAFT/KLINISCHE FORSCHUNG • INSIGHTS Dental, die personalisierte Wissensplattform und APP 8 PRAXISFALL • Komplexe Rehabilitation mittels implantatgestützter Teleskopkonstruktionen 10 Dr. Eleftherios Grizas • Die Implantatästhetik das Zusammenspiel der Suprakonstruktion und des Weichgewebes 16 PD Dr. Gerhard Iglhaut • Rekonstruktion eines dreidimensionalen Knochendefektes mit patientenspezifischem CAD/CAM-Titangitter 22 Dr. Amely Hartmann, Dr. Marcus Seiler MSc. MSc., Dr. Silke Stuff PRODUKTE • Neu – gefräste Stegüberwürfe – Implantatprothetik von DEDICAM 28 • CAD/CAM-Lösungen in der Ordination – Interview mit einem Anwender 30 • PROGRESSIVE-LINE kommt: neuer Implantatkörper – bewährte Verbindung 32 INTERNATIONAL • Mehr Präsenz in Westeuropa – CAMLOG erwirbt die Mehrheit an Pro-CAM Implants B. V. 33 AKTUELLES • iSy Experten diskutierten an der Uni Frankfurt – beim Round-Table des Deutschen Ärzteverlags 34 • Neues Vertriebsgebäude in Wimsheim eingeweiht – CAMLOG baut Standort in Deutschland aus 36 PRAXISMANAGEMENT • Leadership: Ungeschriebene Gesetze in Teams 40 VERANSTALTUNGEN • Erfolgreich gestartet – Rückblick auf zwei Module des Zahnärzte Unternehmerseminars 44 • Modern und effizient mit digitalen Arbeitsprozessen − erfolgreiche Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt 46 • Chirurgie-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene 48 • Der einfache Einstieg in die digitale Implantologie 49 LIFESTYLE • Frankfurt am Main – HAMMER-Metropole für Fortgeschrittene 50 Liebe Leserinnen, liebe Leser, man glaubt es kaum. Der Schlüssel zum Erfolg ist ganz einfach: einander zuhören, richtig miteinander reden, Gewohntes hinterfragen, sich innerlich neu ausrichten und offen sein für Neues. Heute halten Sie unser Partnermagazin logo in den Händen, in dem Sie Aktuelles und Wissenswertes von und über CAMLOG erfahren. Wir feiern im nächsten Jahr unser 20-jähriges Jubiläum. In dieser Zeit entwickelte sich CAMLOG rasant weiter. Es entstanden neue Geschäftsfelder, Aufgabenbereiche und viele neue Projekte. Es kam dadurch auch immer wieder zu Veränderungen. Sie anzunehmen und das Unternehmen entsprechend neu und zukunftsorientiert aufzustellen haben CAMLOG zu einem der Marktführer in Deutschland gemacht. Jeder weiß: Erfolg hat, wer seine Patienten oder Kunden begeistert. Doch die wenigsten wissen, dass die Begeisterung der Mitarbeiter der Weg dorthin ist. Eine der wichtigsten Aufgaben ist deshalb, unsere Mitarbeitenden nicht nur zu motivieren, sondern zu begeistern. Wir bei CAMLOG legen schon immer Wert auf eine gute Kommunikations- und Unternehmenskultur. Unsere Offenheit für Neues, unsere Leidenschaft für die Arbeit im Team und unsere Weitsicht für die notwendigen Veränderungen, sind wesentliche Bestandteile unseres Erfolgs. Der Umzug in unser neues Vertriebsgebäude bietet uns viele Chancen, unsere interne Kommunikation und die Teamarbeit weiter zu fördern. Mit dem Open Space Konzept haben wir dafür den Grundstein gelegt und Barrieren vermieden. Nicht hierarchisch gegliedert, sondern dem Teamgeist verpflichtet − kurze Wege verleihen unseren Prozessen dadurch noch mehr Dynamik und erhöhen die Qualität unserer Zusammenarbeit im Vertrieb und in allen Bereichen des Kundenservices und der Kundenorientierung. Der Wettbewerb unter den Praxen, Laboren und Unternehmen wird in Zukunft nicht nur durch die Marke der Produkte und Dienstleistungen stattfinden, sondern auch durch die Marke als Arbeitgeber. Denn nur in einem guten Unternehmensklima gedeiht auch der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens. In einem Umfeld, in dem Arbeit Spaß macht, fällt es leichter sich zu engagieren, sein ganzes Potenzial abzurufen, Kreativität zu entfalten und Innovationen voranzutreiben. Aus dieser Motivation heraus starteten wir im Herbst in Zusammenarbeit mit dem Institut für klein- und mittelständische Unternehmen der Hochschule St. Gallen eine unternehmerische Weiterbildung für Zahnärzte, Zahnärztinnen und Führungskräfte in Praxen. Die Teilnehmenden bekommen Tools an die Hand, um die richtigen Schritte für eine erfolgreiche Praxisführung einzuleiten und umzusetzen. Das Feedback über das erste abgeschlossene Modul (ab Seite 42) inspiriert uns, mit dem Programm weiterzumachen. Die Zeiten ändern sich und der Wandel in unserer Branche bietet viele Chancen. Jeder sollte sich daher die Frage stellen, was er selbst tun kann und muss, um seine Zukunft positiv zu gestalten. Die Digitalisierung ist nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Zahnmedizin und Zahntechnik in vollem Gange. Die Medizinforschung hat in den letzten Jahren viele smarte Medizingeräte hervorgebracht, welche durch ihre interaktiven Fähigkeiten punkten. Dadurch bewegen sich auch die Fertigungstechnologien mit rasanter Geschwindigkeit weg von analogen Anwendungen hin zum digitalen Workflow. Wie sich Zahntechniker in ihrem Marktumfeld positionieren und welche Wege sie gehen können, zeigen namhafte Referenten beim 6. CAMLOG Zahntechnik Kongress. Es geht aber nicht nur um Technologie und zukunftsorientierte Behandlungskonzepte, sondern vor allem um den Nutzen für die Patienten. Auch in Zukunft brauchen wir alle ein leistungsfähiges Zahntechnikerhandwerk mit großem Know-how. CAMLOG war von Anfang an Partner der Dentallabore. Deshalb darf ich Sie schon heute zu unserem Kongress am 25. Mai 2019 nach Frankfurt einladen. Passend zum Wandel durch die Digitalisierung lautet der Titel des besonderen Vortrags unseres Special Speakers Ranga Yogeshwar „Nächste Ausfahrt Zukunft – eine Gesellschaft im Umbruch.“ Wir bei CAMLOG blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und wollen auch weiterhin mit hervorragenden Produkten, möglichst vielen frischen und guten Ideen gemeinsam mit unseren Kunden auf ZUKUNFTS-Kurs bleiben. Ich wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit, viele gute Gedanken und viel Spaß beim Lesen. Ihr Michael Ludwig Geschäftsführer CAMLOG Vertriebs GmbH DAS GLÜCK IM LEBEN HÄNGT VON DEN GUTEN GEDANKEN AB, DIE MAN HAT. Marc Aurel

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 TITELSTORY TITELSTORY 5 4 Aspekt der individuellen, patientengerechten Versorgung präsentieren sie völlig unterschiedliche Laborkonzepte und überzeugen mit standardisierten Behandlungsprotokollen bei unterschiedlichen Indikationen sowie Prozessen zur Optimierung der wirtschaftlichen Effizienz. Das bewährte Moderatorenteam Dr. S. Marcus Beschnidt, Baden-Baden, und ZTM Gerhard Neuendorff, Filderstadt, werden durch das Programm des 6. CAMLOG Zahntechnik Kongresses führen. Beide sind Koryphäen in den Bereichen der Zahnmedizin und Zahntechnik und werden nicht nur die beliebten Diskussionsrunden mit den Spezialisten durch ihr Fachwissen bereichern. Teamvorträge auf Augenhöhe Die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Zahnarzt und Zahntechniker sowie die Planung unter Berücksichtigung des gewünschten Endergebnisses sind die Grundvoraussetzungen für den Erfolg einer langzeitstabilen Rehabilitation. Ausgehend von einem Misserfolg einer Versorgung alio loco zeigen Prof. Dr. Michael Stimmelmayr und ZTM Michael Zangl, beide aus Cham, eine Schritt-für-SchrittBehandlungssystematik, die mit hoher Vorhersagbarkeit zum Erfolg führt. Nach Besprechung mit dem Patienten wird die Therapieart festgelegt und eine detaillierte Behandlungsabfolge zwischen den interdisziplinären Teampartnern, bestehend aus Prothetiker, Zahntechniker und Implantatchirurgen erarbeitet. Die Referenten des zweiten Teamvortrags befassen sich mit Versorgungskonzepten für ältere und alte Patienten. Dr. Detlef Hildebrand und ZTM Andreas Kunz, Berlin, erläutern ihre langjährigen Erfahrungen bei der Versorgung zahnloser Kiefer. Dabei beleuchten sie die Entwicklung der Versorgungsarten. Denn bedingt durch den demografischen Wandel wird die Behandlung dieser Patientengruppe noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Referenten werden die speziellen Wünsche und Bedürfnisse in der Alterszahnheilkunde aufzeigen. Unternehmenskonzepte – Themenvielfalt Das Herz von ZTM Katrin Rohde, Schorndorf, schlägt für die ästhetische Zahnheilkunde und für ihre Patienten. Sie wird in ihrem Vortrag ihre methodische, ergebnisorientierte Herangehensweise für patientenindividuelle Rekonstruktionen vorstellen. Mit viel Liebe fürs Detail schätzt sie das Arbeiten für Menschen, am Menschen Der Erfolg der beruflichen Zukunft von Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern liegt in deren Persönlichkeit. Das zeigen die Referenten in spannenden und abwechslungsreichen Vorträgen, darin trifft hochmoderne Technologie auf sensible, anspruchsvolle Handarbeit. Vorgestellt werden Behandlungs- und Kommunikationskonzepte, die überzeugen, sich auf Veränderungen einzulassen und die daraus resultierenden Chancen zu nutzen – ganz individuell auf die eigene Person zugeschnitten. Bei allen Konzepten der Referenten steht der Patient im Mittelpunkt, denn es wird auch zukünftig keine Zahntechnik geben, die den Patienten auf einen Datensatz reduziert. Von Beginn an setzt sich CAMLOG mit großem Engagement für das Wohl und die Weiterbildung von Zahntechnikern ein. Seit dem ersten Kongress 2009 haben 3530 Teilnehmer 52 Vorträge von 67 Referenten erlebt. Einige der Teilnehmenden stehen jetzt beim 6. CAMLOG Zahntechnik Kongress in Frankfurt a. M. hochmotiviert auf der Bühne, sei es in einem Teamvortrag zusammen mit einem Zahnmediziner, als „Einzelkämpfer“ oder einem in Freundschaft verbundenen Zahntechniker-Duo. Sie alle sind Spezialisten auf ihrem Gebiet, die eines auf jeden Fall verbindet: Die Leidenschaft für das Handwerk. Unter dem Der CAMLOG Zahntechnik Kongress hat sich in der Branche als feste Institution für die Fortbildung von Zahntechnikern und prothetisch tätigen Zahnärzten etabliert. Zum 6. Mal wird nicht nur die FASZINATION IMPLANTATPROTHETIK sondern auch die Begeisterung für den Beruf wieder erlebbar. Am 25. Mai 2019 öffnet das Kap Europa in Frankfurt am Main die Türen für den Kongress. Das Berufsbild der Zahntechnik war noch nie so perspektivisch und vielschichtig wie heute. Die digitalen Technologien verändern Arbeitsweisen und Kommunikationswege – sie bieten unterschiedlichste Möglichkeiten, um sich im Markt zu differenzieren und erfolgreich zu positionieren. DER 6. CAMLOG ZAHNTECHNIK KONGRESS INSPIRATION – ERLEBNIS – NETZWERKTREFFEN SCAN! » Online-Anmeldung 6. CAMLOG ZAHNTECHNIK-KONGRESS Faszination Implantatprothetik 25. MAI 2019, FRANKFURT AM MAIN

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 TITELSTORY 6 TITELSTORY 7 und mit Menschen – im direkten Dialog, mit Emotion, Wertschätzung und Leidenschaft. Ihrem Leitsatz „Authentizität zahlt sich in jeder Hinsicht aus“ getreu, erreicht sie ein maximales und nachhaltiges Ergebnis. ZTM Claus-Peter Schulz, Baden Baden und ZT Anthimos Maki Tolomenis, Essen, verbindet neben einer tiefen Freundschaft die Leidenschaft für die Zahntechnik. Sie inspirieren sich gegenseitig, hinterfragen kritisch und tauschen sich ehrlich aus. Eine wichtige Kommunikationsquelle sind hierbei die Neuen Medien zur Überbrückung der doch so großen räumlichen Distanz der beiden Ausnahmezahntechniker. Ihr leidenschaftlicher Vortrag ist ein Plädoyer für die Fortbildung über Netzwerke und die Schaffung eigener Communities mit Gleichgesinnten. Im inhabergeführten Familienunternehmen leitet ZTM Maxi Grüttner das CAD/ CAM Tech Labor in Pößnitz. Für sie ist die Zahntechnik eine Symbiose von handwerklicher Kompetenz, materialtechnischem Wissen und modernen Technologien. Die Referentin erläutert die wirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens mit eigenem Fräszentrum, den 3D-Druck, den digitalen Workflow und auch die Hürden und Hindernisse auf dem Weg hin zur Digitalisierung. Anhand von Beispielen aus dem Laboralltag zeigt sie den Spagat zwischen Utopie und Realität des digitalen Workflows auf. ZTM Björn Roland, Klein-Winternheim, zeichnet seine Vision der Zahntechnik in 2025 – den Weg vom „Zähneschnitzen“ zur hochindividuellen digitalen Fertigung. Die Zahntechnik wird sich neu erfinden müssen, um im digitalen Zeitalter bestehen und Nutzen für das Behandlungsteam und den Patienten zu generieren. In diesem ganzen Prozess ist es vor allem wichtig, das handwerkliche Wissen und Können, sowie die prothetischen Grundlagen zu erhalten und weiterzugeben. Die technischen Neuerungen und die damit einhergehenden Veränderungen bieten Chancen in Zahnmedizin und -technik, die neue Behandlungsansätze ermöglichen. Die industrielle Fertigung – die verlängerte Werkbank Auch Neuigkeiten von der CAD/CAM- Marke DEDICAM werden beim Zahntechnik Kongress vorgestellt. Ulf Neveling, Bremen, Bereichsleiter Guide und Martin Steiner, Bereichsleiter DEDICAM erläutern die interdisziplinäre Zusammenarbeit für implantat-prothetische Rekonstruktionen. CAMLOG hat mit DEDICAM den digitalen Workflow-Service erweitert und unterstützt beziehungsweise begleitet Kunden in der Anwendung. Die Ein- und Ausstiege der Dienstleistungen sind flexibel und weitestgehend systemunabhängig. Damit erhalten Kunden uneingeschränkten Zugang zu modernen digitalen Arbeitsprozessen und neuen Behandlungskonzepten – mit höherer Effizienz und Profitabilität sowie reproduzierbarer Qualität. Der besondere Vortrag Treffend zum Wandel durch die Digitalisierung wird genau dieses Thema im besonderen Vortrag von Ranga Yogeshwar aufgegriffen. Der prominente Wissensjournalist und TV-Moderator bespricht in seinem Vortrag „Nächste Ausfahrt Zukunft – eine Gesellschaft im Wandel“ die Auswirkungen der Innovation auf unsere Gesellschaft. Wir erleben einen fundamentalen Umbruch, in dem sich Branchen, Lebensmodelle und unser Alltag in rasantem Tempo verändern – nicht alles ist positiv, manches macht uns Angst. Es liegt an jedem Einzelnen, die Gestaltung der Zukunft nicht anderen zu überlassen, sondern selbst und vor allem aktiv in die Hand zu nehmen. Ranga Yogeshwar studierte zunächst Experimentelle Elementarteilchenphysik und Astrophysik und arbeitete am Schweizer Institut für Nuklearforschung (SIN), bei der Europäischen Organisation für Kernforschung in Genf und am Forschungszentrum Jülich, bevor er die journalistische Laufbahn begann. Wir freuen uns, diesen außergewöhnlichen Kongress mit diesem Vortragshighlight abzuschließen. Melden Sie sich an und stellen die Weichen oder holen sich die Bestätigung für Ihren Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Zahntechniker und Prothetiker, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, ebenso wie die Mitarbeiter von CAMLOG tragen dazu bei, am 25. Mai 2019 aus der FASZINATION IMPLANTATPROTHETIK in Frankfurt am Main wieder ein großartiges NetzwerkTreffen zu machen. Detaillierte Programminformationen sowie Hotels, in denen Kontingente für eine schnelle Anmeldung geblockt sind, finden Sie unter www.faszination-implantatprothetik.de ZTM Gerhard Neuendorff Filderstadt Dr. med. dent. S. Marcus Beschnidt Baden-Baden DIE MODERATOREN DIE REFERENTEN Prof. Dr. Michael Stimmelmayr Cham ZTM Michael Zangl Cham Dr. Detlef Hildebrand Berlin ZTM Andreas Kunz Berlin ZTM Katrin Rohde Schorndorf ZTM Claus-Peter Schulz Baden-Baden ZT Anthimos Maki Tolomenis Essen ZTM Maxi Grüttner Pößneck ZTM Björn Roland Klein-Winternheim ZT Martin Steiner Wimsheim ZT Ulf Neveling Bremen SPECIAL SPEAKER RANGA YOGESHWAR

WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 8 9 INSIGHTS Dental, die Smart Companion Plattform, ist für die professionelle Weiterbildung in der Zahnheilkunde konzipiert. Sie wurde bereits im April 2018 auf dem Oral Reconstruction Global Symposium in Rotterdam vorgestellt. Angemeldete Zahnmediziner haben Zugang zu einer engagierten Gemeinschaft, nutzen die personalisierte Dental-Wissensplattform für Fachdiskussionen, profitieren von exklusiven Features wie der Social Wall und aktuellen Programm-Updates. Weltweit nutzen bereits mehr als 140.000 Chirurgen verschiedenster medizinischer Fachbereiche das Netzwerk. WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG INSIGHTS DENTAL, DIE PERSONALISIERTE WISSENSPLATTFORM UND APP Durch die einzigartige Technologieplattform ist der Betreiber, die Medical INSIGHTS AG, in der Lage unabhängig voneinander, neutrale medizinische Inhalte aus unterschiedlichsten Online-Quellen auf ansprechende und innovative Weise zu aggregieren. Die Mission der Medical INSIGHTS AG, die 2011 in Basel, Schweiz gegründet wurde, ist es, die weltweit führende, fachspezifische, dynamische mobile Magazin- und Informationsplattform für einzelne medizinische Disziplinen zu werden. Eine Plattform, die es den Fachärzten ermöglicht, auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich auf die Inhalte zu konzentrieren, die für sie am relevantesten sind, während sie sich mit ihren Kollegen, Vordenkern und Industriepartnern austauschen. Zeitunabhängige gezielte Weiterbildungsmöglichkeit Im April 2018 hat Medical INSIGHTS mit INSIGHTS Dental den Ärzten der Zahnmedizin und der dentalen Implantologie die globale Wissens-Community App kostenlos zur Verfügung gestellt. Als Partner der ersten Stunde wurde die Oral Reconstruction Foundation auf dieser Community Plattform integriert. Treten Sie der Wissensgemeinschaften bei und interagieren Sie mit Zahnärzten aus der ganzen Welt und tauschen sich mit Meinungsbildern aus. Teilen Sie Ihr Wissen in einer globalen Gemeinschaft von Praktikern und Spezialisten. Die Mitglieder erhalten speziell auf ihre Belange zugeschnittene Inhalte aus dentalen Fachzeitschriften, PubMed sowie angesehenen Verbänden. Mittels der Ihnen fachspezifisch, personalisiert, aktuell und mobil vermittelten Wissensangebote können Sie sich bedarfsgerecht und zeitunabhängig weiterbilden sowie zur Weiterbildung anderer beitragen. Persönlichkeits- und Datenschutz stehen im Vordergrund Medical INSIGHTS personalisiert die Dienstleistung gemäß den individuellen Interessen der Community Mitglieder. Diese haben jederzeit die Kontrolle über alle Daten, die über sie in der Community gespeichert werden. In einem online geführten, persönlichen Learning Record beurteilen sie diese Daten und entscheiden individuell, welche ihrer CPD Aktivitäten (Continuous Professional Development) in ihrem persönlichen Learning Record gespeichert werden sollen und wer diese Daten sehen darf. Die maßgeschneiderte Fortbildung nach individueller Präferenz Angenommen: ein Mitglied von INSIGHTS Dental beginnt mit der dentalimplantologischen Versorgung seiner Patienten in seiner Praxis, beschäftigt sich vermehrt mit Forschungen und Entwicklungen in diesem Bereich und studiert klinische Studien und Erfahrungsberichte. Aufgrund seines Profils und seines impliziten Verhaltens in der Community werden ihm über INSIGHTS Dental themenbezogene, relevante Inhalte zugewiesen. Ebenso wird er entsprechend seines Wissensdrangs mit Peers und Key Opinon Leadern vernetzt, die ihm für die Zukunft passende, geschlossene Study Clubs empfehlen. Der Arzt im Zentrum INSIGHTS Dental ist die offene Community von und für Zahnmediziner und fachverwandte Spezialisten. Deren Prozesse des Continuous Professional Development (CPD) optimal zu unterstützen ist dabei das Hauptziel. Im Bestreben den internationalen Austausch optimal zu fördern, bietet die Plattform den Mitgliedern beispielsweise Möglichkeiten zum direkten Austausch in ihrer Muttersprache an. Die Übersetzungsdienste der Plattform stellen dabei die übergreifende Kommunikation sicher. Interessierte Ärzte erhalten einen kostenlosen Zugang über Downloads der mobilen Applikationen in AppStore und PlayStore oder im Internet direkt über https://dental.insights.md/.

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 10 11 Dr. Eleftherios Grizas, Dogern KOMPLEXE REHABILITATION MITTELS IMPLANTATGESTÜTZTER TELESKOPKONSTRUKTIONEN Abb. 1: Der klinische Anfangsbefund der festsitzenden Rekonstruktion nach 25 Jahren in situ. Im Fokus einer anstehenden dentalen Komplettsanierung steht neben der Wiederherstellung der Kaufunktion und des Kaukomforts die Berücksichtigung ästhetischer und phonetischer Faktoren. Zusätzlich sollten Risikofaktoren sowohl für technische als auch biologische Komplikationen soweit möglich minimiert werden. Im vorliegenden Fallbericht wird beschrieben, wie durch konsequente Planung ein Praxiskonzept zur funktionellen und ästhetischen implantatgestützten Rehabilitation erarbeitet und therapeutisch umgesetzt werden kann. Ausgangssituation Die Patientin im Alter von 48 Jahren kam mit dem Wunsch für eine neue Gesamtversorgung ihres Gebisses (Abb. 1 bis 3) in die Praxis. Die vorhandenen festsitzenden Rekonstruktionen befanden sich nach ihren Angaben seit über 25 Jahren in situ. Aufgrund von multilokaler Sekundärkaries sowie abgeplatzten Verblendungen wurde die bestehende Versorgung als insuffizient eingestuft. Röntgenologisch zeigte sich ein generalisierter horizontaler Knochenabbau mittleren Grades sowie multiple apikale Osteolysezonen (Abb. 4). Funktionelle Beschwerden lagen nicht vor. Die Patientin wünschte sich eine ästhetische, funktionierende und langlebige Neuversorgung des Ober- und Unterkiefers. Es waren keine allgemeinmedizinischen Erkrankungen bekannt und sie war Nichtraucherin. Aufgrund der zahlreichen Läsionen wurde entschieden, umfangreich chirurgisch zu sanieren und die Rehabilitation mit einer rein implantgestützten Versorgung mittels Doppelkronen zu realisieren. Um die Behandlungsdauer möglichst kurz zu halten und auch um den gewohnten Kaukomfort der Patientin während der Heilungszeit zu erhalten, sollte eine Sofortimplantation mit einer sofortigen provisorischen Versorgung angestrebt werden. Implantologische Sanierung im Oberkiefer Die dreidimensionale Röntgenuntersuchung zeigte, dass eine Implantatinsertion im Oberkiefer nur mit einem beidseitigen Knochenaufbau im Sinne eines externen Sinuslifts beidseits möglich war. Nach der Entfernung der Zähne erfolgte die Präparation eines Mukoperiostlappens zur Darstellung der lateralen Kieferhöhlenwand. Um Zugang zum Sinus zu schaffen wurde ein Knochendeckel mittels Piezo-Surgery osteoplastisch präpariert (Abb. 5 und 6). Anschließend wurde die Schneider'sche Membran nach kranial verlagert bis die mediale Kieferhöhlenwand dargestellt war (Abb. 7). Zur Stabilisierung der angehobenen Schleimhaut wurde eine Mem-Lok Kollagenmembran (BioHorizons®) eingebracht (Abb. 8). Das präparierte Knochenlager wurde mit MinerOss® XP Cancelllous (BioHorizons) aufgefüllt (Abb. 9). Der Knochendeckel konnte mit großer Passgenauigkeit in der Öffnung repositioniert und fixiert werden (Abb. 10). Insgesamt sechs CAMLOG® SCREW-LINE Implantate (Regio 15, 14, 24, 25 Ø 4.3 mm/L 11 mm, regio 13, 23 Ø 4.3 mm/L 13 mm) wurden inseriert (Abb. 11). Zum Schutz der Implantate während der Einheilungsphase entschieden wir uns für die lagestabile Verankerung der Interimsversorgung zwei LODI® Implantate in regio 12 und 22 (Ø 2,9 mm/L 10 mm) einzusetzen (Abb. 12 und 13). Im Sinne einer lateralen Augmentation wurden bestehende Knochendefizite mittels Mem-Lok® und MinerOss XP Cancelllous aufgebaut (Abb. 14 und 15). Abb. 4: Die Panoramaschichtaufnahme bestätigt die insuffiziente Versorgung der beiden Kiefer. Abb. 5: Die Öffnung des lateralen Fentsters erfolgte mithilfe der Piezo-Surgery. Abb. 7: Die Schneider´sche Membran wurde nach kranial präpariert und die mediale Wand dargestellt. Abb. 9: Aufgefüllt wurde der Sinus mit dem porcinen Knochenersatzmaterial MinerOss XP (BioHorizons). Abb. 8: Zum Schutz der Schneider´schen Membran wurde eine Mem-Lok Membran (BioHorizons) in den Sinus eingebracht. PRAXISFALL PRAXISFALL Abb. 11: Simultan wurden die CAMLOG SCREW-LINE Implantate ( Ø 4,3 mm D/ L11 mm) inseriert. Abb. 12: Zur lagestabilen Verankerung der provisorischen Versorgung wurden zwei LODI Implantate (Ø 2,9 mm/L 10 mm) eingesetzt. Abb. 10: Der Knochendeckel konnte passgenau über dem Fenster reponiert werden. Abb. 13: Das Inserieren des LODI Implantats. Abb. 14: Bestehende Knochendefizite in regio 13 wurden im Sinne einer lateralen Augmentation mit porcinem Knochenersatzmaterial aufgebaut. Abb. 2: Die insuffiziente Versorgung im Oberkiefer mit unilateraler Freiendsitutation. Abb. 3: Im Unterkiefer zeigten sich mulitple Kunststoffabplatzungen der zementierten Goldbrücken. Abb. 6 : Der präparierte Knochendeckel wurde für die weitere Verwendung in Kochsalzlösung aufbewahrt. Abb. 15: Die Deckung der augmentierten Region erfolgte zunächst mit einer Mem-Lok Membran.

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 12 13 Für die gedeckte Einheilung wurde das Weichgewebe speicheldicht über den CAMLOG SCREW-LINE Implantaten verschlossen. Zahn 16 wurde übergangsweise belassen und in die temporäre Versorgung mit einbezogen. Über zwei Locatoren®, die auf die beiden Lodi Implantate aufgeschraubt wurden, konnte die Interimsprothese zum Schutz der definitiven Implantate stabil und sicher befestigt werden (Abb. 16 und 17). Implantologische Sanierung im Unterkiefer Bezüglich der Versorgung im Unterkiefer wurde entschieden, die Extraktion der nichterhaltungswürdigen Zähne mit einer Sofortimplantation und einer festsitzenden provisorischen Sofortversorgung zu kombinieren. Nach der Zahnentfernung konnten vier CAMLOG SCREW-LINE Implantate (regio 35, 33, 43 Ø 4.3 mm/L 11 mm, regio 45 Ø 4.3 mm/L 9 mm) primärstabil inseriert werden. Anschließend wurden gerade COMFOUR® Stegaufbauten auf den vier Implantaten eingesetzt (Abb. 18). Für die temporäre Sofortversorgung schraubten wir die Titankappen ohne Rotationsschutz auf die Stegaufbauten (Abb. 19). Um zu verhindern, dass beim Verkleben der im Vorfeld erstellten Kunststoffbrücke das Polymer nicht in die Schraubenzugangskanäle der Titankappen fließt, versiegelten wir diese vor dem Einpolymerisieren mit Wachs. Nach dem intraoralen „Verkleben“ wurde die Brücke abgenommen und die Kunststoffüberschüsse an den Klebestellen entfernt, die Übergänge sorgfältig ausgearbeitet und poliert (Abb. 20 und 21). Nach dem Einsetzen wurde die Konstruktion auf spannungsfreien Sitz und Reinigungsfähigkeit überprüft. Freilegung der Implantate im Oberkiefer Nach einer viermonatigen Heilungszeit erfolgte die Freilegung der sechs Implantate im Oberkiefer. Im ersten Quadranten wurde die Freilegung der Implantate mit einer Weichgewebs-Augmentation kombiniert, um die dünne Gingivasituation des Implantates regio 13 zur verbessern. Die Volumenvermehrung der periimplantären Gingiva konnte mit einem palatinal gestielten Bindegewebstransplantats erreicht werden (Abb. 22 bis 24). Im zweiten Quadranten stellte sich das Volumen der periimplantären Gingiva als ausreichend dar. Jedoch war hier im Bereich des Implantates regio 23 die Keratinisierung der periimplantären Gingiva insuffizient. Eine Zone von keratinisierter Gingiva bukkal der Implantate konnte mittels apikalem Verschiebelappen erzielt werden (Abb. 25 und 26). Abformung der Implantate und Kieferrelationsbestimmung Die Primärabformung der Implantate erfolgte 8 Wochen nach der Freilegung auf Implantatniveau mittels Abformpfosten für die geschlossene Abformung und einem konfektionierten Abformlöffel (Abb. 27 und 28). Für die Kieferrelationsbestimmung wurden zwei Registrierschablonen auf den Sulkusformern fixiert. Dabei wurden die ästhetischen und funktionellen Kriterien wie die dentale Mitte, die Eckzahnlinien und die maximale Lachlinie im Wachswall festgelegt und markiert. Die Bisshöhe konnte von der provisorischen Prothese übernommen werden. Ein auf die Schablonen aufgetragenes Registriermaterial verschlüsselte die Kieferrelation (Abb. 29). Für die extraorale Registrierung erfolgte über ein Gesichtsbogenregistrat. Intraorale Verklebung – Überabformung Im Labor wurden die Modelle erstellt und eine diagnostische Gesamtaufstellung in Wachs umgesetzt. Um eine funktionell ideale und ästhetisch ansprechende prothetische Versorgung zu gewährleisten (Abb. 30) ist die Wachseinprobe unabdingbar. Anhand dieser Aufstellung wurden die vorbereitenden Maßnahmen für die Fertigung der individuellen CAD/CAMAbutments getroffen. Diese wurden virtuell designt und bei der DEDICAM Fertigungsdienstleistung beauftragt. Die individuellen Teleskop-Abutments, wurden definitiv eingesetzt und mit dem empfohlenen Drehmoment des Herstellers montiert (Abb. 31 bis 33). Die Abb. 17: Die Interimsversorgung wurde über Locatoren, die zuvor auf den LODI Implantaten aufgeschraubt wurden, fixiert. Abb. 20: Das präfabrizierte Provisorium wurde intraoral auf Spannungsfreiheit überprüft. Abb. 16: Das Weichgewebe wurde speicheldicht und spannungsfrei vernäht. Abb. 18: Im Unterkiefer wurden die Restzähne extrahiert, vier CAMLOG SCREW-LINE Implantate eingesetzt und COMFOUR Stegaufbauten eingeschraubt. Abb. 19: Vor dem Weichgewebeverschluss wurden die COMFOUR Titankappen aufgeschraubt. PRAXISFALL PRAXISFALL Abb. 22: Über eine krestale Inszision wurden die Implantate im Oberkiefer freigelegt. Abb. 25 und 26: Im zweiten Quadrant wurde bei der Freilegung ein apikaler Verschiebelappen präpariert, um die keratinisierte periimplantäre Mukosa zu vermehren. Abb. 27: Acht Wochen nach der Freilegung erfolgte die Abformung. Abb. 28: Mit konfektionierten Löffeln und den Abformpfosten für die geschlossene Technik wurde die Primärabformung vorgenommen. Abb. 29: Bei der Kieferrelationsbestimmung wurden die Registrierschablonen lagestabil auf den Gingivaformern fixiert. Abb. 21: Mittels PMMA Kunststoff erfolgte das Einpolymerisieren der Titankappen für das verschraubte Sofortprovisorium. Abb. 23: Zur Verbesserung des Weichgewebsvolumen in regio 13 wurde ein palatinal gestilltes Transplantat eingebracht. Abb. 24: Mit Einzelknopfnähten erfolgte der Verschluss des Weichgewebes um die eingeschraubten Gingivaformer. Abb. 30: Für die Überprüfung der funkionellen und ästhetisch ansprechenden Gesamtversorgung ist eine Wachseinprobe unabdingbar.

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 galvanisch hergestellten Sekundärkronen wurden auf die Primärkronen eingebracht (Abb. 34 und 35). Der Zahn 16 wurde ebenso wie die LODI Implantate entfernt. Das Behandlungsprotokoll sieht eine intraorale Verklebung von Sekundärkrone mit dem Tertiärgerüst unter Bestätigung der Kieferrelationsbestimmung vor (Abb. 36 und 37). Anschließend wurde eine Überabformung des Gerüsts unter Benutzung eines individuellen Löffels realisiert. Weil die Abutments bei diesem Konzept im Mund verbleiben wurde für die Intermediat-Versorgung eine eigens angefertigte Ersatzprothese eingesetzt. Diese sogenannte Reiseprothese kann der Patientin im Falle einer Reparatur ihrer Versorgung als Übergangslösung dienen (Abb. 38 und 39). Fertigstellung Das Einsetzen des definitiven Zahnersatzes nimmt weniger Zeit in Anspruch, da aufgrund der exakten intraoralen Verklebung die Suprakonstuktion passgenau sitzt und jegliche Friktionskorrektur entfällt (Abb. 40 und 41). Die Konsolidierung des KEM sowie die guten periimplantären knöcherne Verhältnisse zeigen die Röntgenbilder (Abb. 42 bis 45) nach Einsetzen des definitiven Zahnersatzes. Diskussion Die Doppelkronentechnik auf Implantaten ist in der Lage, ästhetisch ansprechende Lösungen zu bieten und dabei gleichzeitig in puncto Funktion und Stabilität den Patienten ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten [1]. Zudem bietet die zwar festsitzende aber herausnehmbare Prothetik bei Notwendigkeit von Fremdhilfe im Alter oder gar bei anfälligen Reparaturen und nicht zuletzt bei zahnärztlichen Behandlungen eine universelle Nachhaltigkeit. Der herausnehmbare Zahnersatz gewährleistet zudem eine gute Hygienefähigkeit und damit verbunden eine wünschenswert gute Prognose [2,3]. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und ihres geringen Durchmessers können die einteiligen LODI Implantate zur Stabilisierung der temporären Versorgung für die implantatgeschützte Einheilung dienen. Im vorliegenden Fall entschlossen wir uns, diese als Interimsimplantate in den Behandlungsplan zu integrieren. Für die Teleskopversorgung kam für das behandelnde Team die Integration auf den resilierenden Locatoren nicht in Betracht. Danksagung Mein herzliches Dankeschön geht an die freundliche Patientin und mein stets motiviertes professionelles Behandlungsteam. Zu besonderem Dank bin ich ZTM Robert Russek verpflichtet, der mir mit seinem umfassenden zahntechnischen Wissen tagtäglich mit Rat und Tat zur Seite steht. Abb. 32: Die individuellen DEDICAM Abutments bzw. Primärteile wurden eingeschraubt. Der Zahn 16 und die LODI Implantate in regio 12, 22 wurden in dieser Sitzung entfernt. PRAXISFALL 14 [1] Koller B, Att W, Strub JR. Survival rates of teeth, implants, and double crown-retained removable dental prostheses: a systematic literature review. Int J Prosthodont 2011; 24:109-117 [2] Verma R, Joda T, Brägger U, Wittneben JG. A systematic review of the clinical performance of tooth-retained and implant-retained double crown prostheses with a follow-up of ≥ 3 years. Int J Prosthodont. 2013;22:2-12 [3] Weng D, Richter EJ. Maxillary removable prostheses retained by telescopic crowns on two implants or two canines. Int J Periodontics Restorative Dent. 2007;27:35-41 LITERATUR Dr. Eleftherios Grizas Dr. med. dent. Eleftherios Grizas ist seit 2013 als Zahnarzt und Oralchirurg in der Praxis MKG Hochrhein in Dogern bei Waldshut tätig. Zu seinen Schwerpunkten gehören die komplexen totalen implantologischen Rehabilitationen, das periimplantäre Weichgewebsmanagement sowie die Implantatprothetik. Nach seinem Studium an der Universität Athen in Griechenland, promovierte er 2010 bei Prof. Dr. Lauer an der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Frankfurt. Die 3-jährige Facharztausbildung zum Oralchirurgen absolvierte er 2013 an der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie und Implantologie bei Prof. Dr. Nentwig an der gleichen zahnmedizinischen Fakultät. Zwischen 2013 und 2015 war er bei Dr. Weigl in der Abteilung für Postgraduelle Ausbildung im Rahmen des Master of Science (MSc.) in oral Implantology als Tutor tätig. Kontaktdaten Dr. med. dent. Eleftherios Grizas Fachzahnarzt für Oralchirurgie MKG Hochrhein Hauptstraße 25, 79804 Dogern el.grizas@googlemail.com AUTOR Abb. 35: Die Galvanokäppchen wurden für die Verklebung im Mund silanisiert. Abb. 36: Das präfabrizierte Tertiärgerüst wurde für die intraorale Verklebung vorbereitet. Kieferrelationsbestimmung auf exakt passendem Tertiärgerüst. Abb. 38: Die provisorische Versorgung im Oberkiefer wurde an den Stellen der Primärteile ausgeschliffen und dort mit weichbleibendem Unterfütterungsmaterial unterfüttert. Abb. 40: Das Eingliedern, die Funktionsprüfung und die Kontrolle der Hygienefähigkeit verlief aufgrund der intraoralen Verklebung reibungslos und schnell. Abb. 39: Da die Teleskop-Abutments bis zur definitiven Versorgung im Mund verbleiben wurde im Unterkiefer eine präfabrizierte Reiseprothese eingesetzt. 15 Abb. 31: Die Teleskoplösung wurde mit individuell-gefertigten CAD/CAM Teleskop- Abutments und Galvanokäppchen realisiert. Abb. 33: Im Unterkierfer wurden das verschraubte Provisorium und die COMFOUR Aufbauten entfernt und die vier DEDICAM Teleskop-Abutments eingesetzt. Abb. 34: Die Galvanokäppchen wurden auf die Abutments gesteckt. Abb. 37: Die Schienen für die Kieferrelationsbestimmung war im Labor auf den Tertiärgerüsten vorbereitet worden. Abb. 41: Die Aufsicht von lateral zeigt die Individualität der Teleskopversorgung. Abb. 43: Das Knochenersatzmaterial ist sehr gut konsolidiert. Abb. 44 und 45: Auch im Unterkiefer sind die periimplantären knöchernen Verhältnisse nach Eingliederung der definitiven Versorgung reizlos. Abb. 42: Der radiologische Zustand im Oberkiefer nach Eingliederung des definitiven Zahnersatzes.

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 16 17 PD Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen DIE IMPLANTATÄSTHETIK DAS ZUSAMMENSPIEL DER SUPRAKONSTRUKTION UND DES WEICHGEWEBES Abb. 1: Die Ausgangssituation zeigte entzündliches Gewebe in der Oberkieferfrontzahnregion. Abb. 3: Das DVT zeigte unter Anderem eine deutliche apikale Resorption der Zahnwurzel 11 und apikale Beherdungen an allen drei Frontzähnen. Eine wichtige Schnittstelle implantatprothetischer Versorgungen in der ästhetischen Region ist das Durchtrittsprofil der Suprastruktur. Für eine langzeitstabile Rekonstruktion ist deshalb neben der korrekten Implantatpositionierung, ein ausreichend und anatomisch geformter Kieferknochen ebenso essentiell wie eine dicke, befestigte Gingiva – sowohl aus ästhetischer als auch biologischer Sicht. In der nachfolgenden klinischen Fallpräsentation wird ein Behandlungskonzept nach Frontzahntrauma mit Sofortimplantation sowie Hart- und Weichgewebsaugmentation beschrieben [1]. Die Sofortimplantation stellt speziell in der ästhetischen Zone eine Herausforderung für das behandelnde Team dar. Trotz hoher Überlebensraten ist das Risiko postoperativer Komplikationen jedoch relativ hoch [2]. Ursache ist eine Resorption des periimplantären Hartgewebes und nachfolgende bukkale Rezession des Weichgewebes. Dies führt häufig zur Exposition von Titanoberflächen und folglich zu erheblichen ästhetischen Beeinträchtigungen. Diese Defekte sind zudem nur schwer zu korrigieren. Ein vorausschauendes Behandlungsprotokoll unter Berücksichtigung der biologischen Umbauprozesse ist für die Rekonstruktion beziehungsweise den Erhalt stabiler periimplantärer Gewebe unabdingbar. Die Patientenanamnese Im Januar 2015 stellte sich ein 49-jähriger Mann mit Beschwerden im Bereich der Oberkieferfront in der Praxis vor. Er berichtete, dass er vor über 20 Jahren verunfallt war und sich ein Trauma in der Frontzahnregion zugezogen hatte. Die Frontzähne 12 und 21 wurden alio loco endodontisch behandelt und mit Stiftaufbauten und Keramikverblendkronen versorgt. In der Folgezeit wurden beide Zähne mehrfach reseziert. Bei der intraoralen Befunderhebung konnte eine Lockerung der Zähne 12,11 und 21 festgestellt werden. Im DVT zeigten sich intakte Alveolen an 12 und 21, partieller Knochenverlust der fazialen Lamelle in regio 11 sowie eine deutliche apikale Resorption der Zahnwurzel 11. Alle drei Frontzähne wiesen apikale Beherdungen auf (Abb. 1 bis 6). Die Therapieplanung Die Prognose für eine Erhaltungswürdigkeit der o. g. Frontzähne wurde als sehr ungünstig beurteilt. Folglich ergab sich die Indikation für die Extraktion der Zähne 11, 12 und 21. Aus ästhetischen Gründen wurde eine Brückenrekonstruktion auf zwei Implantaten in regio 12 und 21 geplant. Die Therapie einer Sofortimplantation wurde gewählt, um der natürlichen Alveolenheilung, bei der es zur Abflachung der Interdentalpapillen sowie der fazialen Kontur des Alveolarfortsatzes kommen kann, entgegenzuwirken. Unter Berücksichtigung der biologischen Umbauprozesse und einer adäquaten Hart- und Weichgewebsaugmentation ist ein ästhetisches Ergebnis vorausschauend planbar. Bei drei Implantaten wäre der erforderliche Mindestabstand von 4 mm zwischen den Implantaten (Ø 3,8 mm) nicht gegeben. Neben der Höhe des Alveolarknochens ist die Dicke der vestibulären Lamelle Voraussetzung zur Schaffung eines idealen Emergenzprofils. Ebenso unterstützt und stabilisiert der Knochen den harmonischen Verlauf des Gingivaprofils – das Kriterium für den langfristigen Erfolg einer ästhetischen Rekonstruktion. Zum Erhalt der Ästhetik ist die Positionierung der Implantate ebenso entscheidend wie die Beachtung der biologischen Faktoren. Für eine ausreichende Stabilität der PRAXISFALL Abb. 2: Bei der intraoralen Befunderhebung wurde die Locker-ung der mehrfach resezierten Frontzähne 11, 21 und 22 festgestellt. bukkalen Knochenwand sollte der zirkuläre Knochen im Bereich des Implantathalses zirka 2 mm dick ausgebildet oder erhalten werden. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, die Implantatposition in der sagittalen Dimension nach palatinal zu orientieren und zwischen fazialer Knochenwand und bukkalem Implantathals eine Distanz von ca. 2 mm [3;4] („Jumping distance“) auf zu bauen. Mit modernen Knochenersatzmaterialen sollte der Hohlraum zwischen Implantat und Knochenlamelle aufgefüllt werden, um eine sichere Spaltfüllung mit Knochen zu gewährleisten. Implantatchirurgischer Eingriff Zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen wurde der Patient präoperativ antibiotisch abgedeckt. Die Prävention erfolgte eine Woche lang dreimal täglich mit 1000 mg Amoxicillin. Zunächst wurden die Zähne unter Erhalt der knöchernen Strukturen mithilfe eines Periotoms schonend entfernt und die Alveolen mit einer Knochenkürette von entzündlichen Geweberesten gereinigt. Die Implantatpositionierung erfolgte unter Zuhilfenahme des 3D-Implantat-Positionierungssystem [5]. Für den Erhalt der bukkalen Knochenwand wurde die sagittale Orientierung nach palatinal ausgerichtet. Die vertikale Positionierung ist vom bukkalen Knochrandniveau und der Implantathardware abhängig und wird durch Messung der biologischen Breite am Nachbarzahn bestimmt. Die Distanz des Gingivasaums zum Knochen betrug jeweils 3 mm. Die Ausdehnungen der Hülsen entsprechen den gängigsten Implantatdurchmessern (3,3; 3,8 und 4,3 mm), berücksichtigen den benötigten Abstand zum Nachbarzahn von 2 mm beziehungsweise zwischen zwei Implantaten von 4 mm. Zunächst wurden die Implantatpositionen in regio 12 und 21 bestimmt, indem die 2 mm Extension der Hülse an die bukkale Wand der Alveole gesetzt wurde (Abb. 7 und 8). Die Pilotbohrungen für die exakte 3DAusrichtung erfolgte zentral durch die Hülse. Mit entsprechenden Systembohrern wurden die Implantatlager zur Insertion von zwei Implantaten (Tapered Internal Implantat Ø 3.8 mm/L 11 mm, BioHorizons, Birmingham, AL) aufbereitet. Die Implantate wurden primärstabil eingesetzt und die „Jumping Distance“ von ca. 2 mm zur Stabilisierung der Knochenwand mit bovinem Knochenersatzmaterial (MinerOss® X Granulat/BioHorizons) aufgefüllt. Die anschließende Augmentation des Alveolarknochens in regio 11 wurde zur Rekonstruktion der bukkalen Wand mit dem Alveolarprotektor (KLS Martin, Tuttlingen) durchgeführt. Die Form des Protektors aus resorbierbarem Poly-D-L-Lactid ermöglicht den dreidimensionalen Aufbau des Kieferkammes in einem minimalinvasiven Procedere [6]. Der Protektor ist formstabil, nach zirka 4 Monaten beginnt der Abbauprozess. Der Knochenaufbau ist unabdingbar zur Schaffung eines anatomisch geformten Kieferkamms und dem Erhalt einer natürlichen mukogingivalen Grenze. Nach der minimalinvasiven Präparation eines Mukoperiostlappens wurde der Alveoarprotektor in die präparierte Tasche geschoben (Abb. 9). Dank dieser Lappenbildung konnte der Protektor exakt eingebracht werden, so dass die systeminhärente Fixation durch einen Pin mit dem Ultraschall (Sonic Weld) unnötig wurde. Die Augmentation erfolgte mit MinerOss X (BioHorizons). Das Knochenersatzmaterial eignet sich sehr gut für das AlveolenManagement. Es lässt sich bei einer Partikelgröße von 250 bis 1000 μm einfach in die Defektstelle einbringen. Die bimodale Porenstruktur führt zu einer schnellen BlutAbb. 4: Die Alveolen an 12 und 21waren intakt, jedoch war an der fazialen Lamelle in regio 11 ein partieller Knochenverlust erkennbar. Abb. 5: Im Schnittbild von Zahn 21 zeigte sich überstopftes Wurzelfüllmaterial und die frakturierte Wurzelspitze. Abb. 6: Im Schnittbild ist der Verlust der fazialen Lamelle und Wurzelresorption des Zahnes 11 erkennbar. Abb. 7: Nach der schonenden Extraktion der Zähne wurden die Implantatpositionen unter Zuhilfenahme des 3-D-Implantat-Postitionierungssystems bestimmt. Abb. 9: Zur Schaffung eines anatomisch ausgeformten Kieferkamms wurde ein Alveolarprotektor in die präparierte Mukoperiosttasche geschoben. Abb. 8: Zur Erhaltung der bukkalen Knochenwand wurde die sagitale Orientierung der Implantate nach palatinal ausgerichtet. PRAXISFALL

logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 logo 43 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2018 18 19 Abb. 16: Das periimplantäre Weichgewebe, das bei Freilegung mit der Rolllappentechnick verdickt wurde, war zum Abformungstermin stabil verheilt. Abb. 22: Der Kronenrand wurde 0,5 mm bis 1 mm unter der Mukosagrenze angelegt, um Zementreste problemlos entfernen zu können. Abb. 19: Die Zirkoniumdioxid-Abutments wurden im CAD/CAM-Verfahren hergestellt und auf Titanbasen verklebt. Abb. 17: Bei der Abformung (offene Löffeltechnik) zeigte sich das befestigte Weichgewebe mit deutlich ausgebildeter Inzisalpapille. Abb. 23: Durch das anatomisch ausgeformte Durchtrittsprofil wurde die periimplantäre Mukosa mit etwas Druck nach vestibulär verdrängt. Abb. 20: Das Zirkoniumdioxid-Brückengerüst wurde digital konstruiert, gefräst und mit entsprechenden Zirkonmassen vollverblendet. Abb. 18: Eine abnehmbare Zahnfleischmaske ist für die Gestaltung des subgingivalen Abutmentanteils unabdingbar. Abb. 24: Das Weichgewebe war nach kurzer Zeit durchblutet. Die orale Aufsicht zeigt die anatomische Ausformung des augmentierten Kieferberreichs. Abb. 21: Der subgingivale Anteil der Abutments und das im "ovate pontic design" gestaltete Brückenglied unterstützen ein ästhetisches Kronendurchtrittsprofil. PRAXISFALL hat sich Zirkoniumdioxid (ZrO2) bewährt, nicht nur wegen der Stabilität und Biegefestig des Materials, sondern auch wegen der deutlich reduzierten mikrobiellen Besiedlung auf ZrO2. Nakamura et al. (2010) schlussfolgern in einer systematischen Übersichtsarbeit [9], dass ZirkoniumdioxidAbutments für Einzelzahnversorgungen im Frontzahnbereich mit hoher Erfolgssicherheit angewendet werden können. Der Übergang zur Schleimhaut ist reizfrei, wodurch langzeitstabile, klinische Ergebnisse gesichert werden. Durch die wurzelähnliche Farbe liegt der subgingivale Anteil nahe am natürlichen Erscheinungsbild eines Zahnes. Das Abutmentdesign wurde digital konstruiert, im CAD/CAM Verfahren hergestellt und auf Titanbasen verklebt. Damit der Zement beim Eingliedern der Brücke problemlos entfernt werden konnte wurde der Kronenrand 0,5 mm bis 1 mm unter der Mukosagrenze angelegt. Anschließend wurde das Zirkon-Brückengerüst digital konstruiert, gefräst und mit entsprechenden Zirkonmassen vollverblendet (Abb. 18 bis 21). Mitte Dezember 2015 konnte die definitive Implantatversorgung eingesetzt werden. Nachdem die Gingivaformer entfernt worden waren, wurden in Innenkonfigurationen der Implantate gespült und die Hybridabutments eingeschraubt. Durch die submuköse anatomische Ausformung des Durchtrittsprofils wurde die rund ausgeformte periimplantäre Mukosa mit etwas Druck nach vestibulär verdrängt (Abb. 22 bis 24). Mit einem Diamanten wurde das Zahnfleisch für die Brückengliedauflage in Form eines Ovate Pontics konturiert. Die aufnahme des Materials (Abb. 10). Durch die natürliche Konsistenz und das komplexe trabekuläre Gerüst wird eine ideale Knochenneubildung gefördert. Die langsame Resorptionsrate sorgt für die erforderliche Stabilität der bukkalen Wand. Die Abdeckung der Defektstelle Ein speicheldichter primärer Wundverschluss ist für den Erfolg des Knochenaufbaus essentiell. Durch den bakteriendichten Wundverschluss werden entzündlich-resorptive Umbauprozesse verhindert. Im vorliegenden Fall wurden die Extraktionswunden mit freien kombinierten Bindegewebe-Schleimhaut-Transplantaten, entnommen aus dem Gaumen in regio 13 bis 15, 23 bis 25 und 16 bis 18, abgedeckt. Die Transplantate wurden etwa hälftig entepithelisiert. Die Kombitransplantate wurden mit dem Epithel tragenden Anteil auf die Alveolenöffnungen aufgelegt und der Bindegewebsanteil unter die vestibuläre Schleimhaut eingebracht. Anschließend wurden die Transplantate speicheldicht vernäht (Abb. 11 und 12). Die bilaminäre Versorgung des Bindegewebsanteils erhöht die Nutrition für die Transplantate und sichert damit die komplikationsfreie geschlossene Einheilung [7]. Neben einer besseren Integration kommt es sowohl vertikal als auch horizontal zur Weichgewebeverdickung und -stabilisierung in der ästhetischen Zone. Dieses präventive Verfahren ist zur Erzielung eines natürlichen Emergenzprofils unabdingbar. Zudem minimiert es die Schrumpfung der ortständigen befestigten Gingiva [8]. Die präoperativ hergestellte temporäre Versorgung in Form einer Interimsprothese mit Gaumenplatte wurde eingesetzt. Die Basen der drei ersetzten Frontzähne waren gekürzt worden, um ungünstigen Druck während der Schwellungsphase zu vermeiden. Die Prothese diente gleichzeitig als Verbandsplatte zum Schutz der Transplantatentnahmestellen (Abb. 13). Bei Nahtentfernung nach zwei Wochen zeigte sich nach komplikationsloser Heilung eine stabile Weichgewebssituation (Abb. 14 und 15). Die Freilegung der Implantate erfolgte vier Monate nach der Insertion. Die Inzision wurde leicht nach palatinal orientiert um die Implantate angelegt. Neben der Freilegung wurden mit dieser Schnitttechnik zwei Rolllappen zur zusätzlichen Weichgewebeverdickung gebildet. Die Lappen wurden deephitelisiert, nach bukkal in Tunnels eingeschlagen und mit Nähten fixiert. Bei Abformung sechs Wochen später zeigte sich ein stabiles, befestigtes periimplantäres Weichgewebe mit deutlich ausgebildeter Inzisalpapille. Mit den Übertragungspfosten für die offene Löffeltechnik erfolgte die Abformung der beiden Implantate und des gesamten Oberkiefers (Abb. 16 und 17). Im Labor erstellte der Zahntechniker das Meistermodell mit abnehmbarer Zahnfleischmaske und montierte es in den Artikulator, in dem zuvor die temporäre Versorgung mit Gesichtsbogenübertragung erstellt worden war. Mithilfe eines Vorwalls vom Ästhetik-Set-up zeichnete er das Kronendurchtrittsprofil auf der abnehmbaren Zahnfleischmaske ein und konturierte den subgingivalen Bereich zu den Implantaten und den Pontic entsprechend des anatomischen Profils („Ovate pontic design“). Die Gestaltung des subgingivalen Anteils der Abutments und Pontics ist essentiell für ein natürliches Kronendurchtrittsprofil. Für die Suprakonstruktion im Frontzahnbereich Abb. 13: Um ungünstigen Druck während der Schwellungsphase zu vermeiden, wurde die Interimprothese im Frontzahnbereich gekürzt. Abb. 15: Der augmentierten Frontzahnbereich stellte sich vor der Freilegungs-OP mit anatomischer ausgeformter Kontur dar. Abb. 14: Nach komplikationsloser Heilung zeigte sich zwei Wochen Post-OP eine stabile Weichgewebesituation. PRAXISFALL Abb. 10: Die Augmentation der Defektstelle und das Auffüllen der Jumping Distance erfolgte mit mit dem bovinen Knochenersatzmaterial MinerOss X. Abb. 11: Die freien kombinierten Bindegewebe-SchleimhautTransplantate wurden mit dem epithel-tragenden Anteil auf die Alveolenöffnungen aufgelegt. Abb. 12: Der Bindegewebsanteil des Kombitransplantats wurde unter die vestibuläre Schleimhaut eingebracht und die Transplantate anschließend speicheldicht vernäht.

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