Partnermagazin logo 40

Juni 2017 Das CAMLOG Partner-Magazin 40 CAMLOG SETZT KLARE AKZENTE AUF DER IDS

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 3 EDITORIAL 2 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: dreimal jährlich • Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Oliver Ehehalt (verantwortlich), Michael Ludwig, Anela Mehic, Françoise Peters, Andrea Stix, Ingrid Strobel • Fotos: CAMLOG und deren Lizenzgeber • Gestaltung: Kerstin Gerhardt, Duc-An Do • Druck: Wurzel Mediengruppe, Waiblingen. Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Mit einem ® gekennzeichneten Namen sind eingetragene Marken des entsprechenden Herstellers. INHALT TITELSTORY • CAMLOG als Trendsetter auf der IDS 2017 – Innovationen und anregende Gespräche begeistern die Besucher 4 WISSENSCHAFT/KLINISCHE FORSCHUNG • CERALOG® Implantatsystem – Zahlen und Fakten auf einen Blick 6 PRAXISFALL • CERALOG® – die Vollkeramiklösung von CAMLOG – ästhetische vorhersagbare 10 Versorgungsmöglichkeit eines Oberkieferprämolaren • One click, one scan, one shift – iSy meets CEREC: der digitale Workflow 14 • Vermeintlich gleiches funktioniert nicht gleich: individuelle zweiteilige Abutments 20 Teil 3: Abutment-Hygiene – Reinigung der implantatprothetischen Aufbauten PRODUKTE • CERALOG® – ein innovatives Keramikimplantatsystem seit einigen Jahren erfolgreich im klinischen Einsatz 24 • CAM-Titanrohlinge von CAMLOG – ein Original mit Mehrwert 26 • Mehr Effizienz im chirurgischen Workflow – die neue Implantatverpackung 27 • Alles aus einer Hand – DEDICAM ermöglicht digitalen Workflow in Praxis und Labor 28 • Innovative und ganzheitliche Lösungen – CAMLOG setzt Akzente in der Hart- und Weichgeweberegeneration 29 AKTUELLES • CAMLOG und BioHorizons bauen Zusammenarbeit aus – mit breitem Sortiment verschiedene Kundenbedürfnisse bedienen 30 • Neue Produktkataloge – modernes Design, praktische Handhabung 31 • Die neue unabhängige Stiftung – aus der CAMLOG Foundation wird die Oral Reconstruction Foundation 32 ABOUT CAMLOG • Das Spezialistenteam CERALOG® stellt sich vor – Ihre Ansprechpartner rund um Keramikimplantate 34 PRAXISMANAGEMENT • Gesund und motiviert führen – ein innovativer Leadership-Ansatz 36 VERANSTALTUNGEN • Trends, Entwicklungen, Innovationen 39 • Der besondere Kurs für Existenz- und Praxisgründer 40 • Weichgewebsmanagement in der ästhetischen Zone 41 LIFESTYLE • Über der Elbe strahlt ein neuer Stern 42 mit einem Rekordergebnis und ausgezeichneter Stimmung endete am 25. März 2017 die 37. Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln. Spannend war zu beobachten, wie und wohin sich die Dentalbranche entwickelt. Welche Trends sich durchsetzen und welche neuen Themen, Produkte oder Firmen auf der Messe zu finden waren. Wenn wir heute nach vorne blicken, sehen wir, dass vieles unbestimmt ist. Das prägt uns und auch unsere Branche. Deshalb müssen wir unser Unternehmen so flexibel und zukunftsorientiert wie möglich aufstellen. Erfolge sind ein guter Antrieb. Aber kein Grund für CAMLOG, sich auszuruhen. Unsere Produkte CAMLOG, CONELOG, iSy, DEDICAM, COMFOUR und seit der IDS in Köln auch CERALOG und BioHorizons zeigen, dass wir nicht nur Heute und Morgen im Blick behalten, sondern auch schon Übermorgen. Wir befinden uns immer wieder im Spannungsfeld der Fragen: „Was brauchen unsere Kunden, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?“ Was können wir von CAMLOG dazu beitragen? Gerade die Marktveränderungen durch die Digitalisierung erfordern, wie die IDS gezeigt hat, in allen Bereichen eine schnelle Anpassung. Bahnbrechende Ideen können blitzartig entstehen, brauchen aber Zeit und mutiges Handeln, um auch wirklich das Licht der Welt zu erblicken und etwas zu bewirken. Wie genau aber der Dentalmarkt und die Implantologie in Zukunft aussehen werden, wissen wir alle nicht. Nur so viel steht fest: die Implantologie bietet noch enorme Möglichkeiten und viel Potential für uns alle. Und sie wird nachhaltig das Leben unserer Patienten bereichern. Wir freuen uns darauf! Seit Anfang April 2017 ist die CAMLOG Vertriebs GmbH exklusiver Distributor von BioHorizons in Deutschland. Dies ermöglicht Kunden beider Unternehmen einen einfacheren Zugang zu einer größeren Produktvielfalt. BioHorizons Kunden profitieren von den exzellenten CAMLOG Serviceleistungen, der technischen Anwendungsberatung sowie dem umfangreichen Fortbildungsprogramm. Dass sich CAMLOG und BioHorizons hervorragend ergänzen, zeigen die Erfahrungen in Nordamerika und Großbritannien, wo beide Unternehmen bereits sehr erfolgreich kooperieren. Wir sind damit gut gerüstet, sowohl was das Verständnis unseres Geschäfts angeht, als auch was unser Produktportfolio betrifft. CAMLOG steht in Deutschland an der Spitze und ist wettbewerbsfähig, so dass wir auch in Zukunft gewohnt kundenorientiert agieren können. Um dem stetigen Wachstum gerecht zu werden, legte die CAMLOG Gruppe im August letzten Jahres den Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude in Wimsheim. Eine hervorragende Basis, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Expansion von CAMLOG zu unterstützen. Dieses hochmoderne Gebäude wird meinem Team und mir ab Anfang 2018 die Möglichkeit geben, unseren guten Teamspirit, unser Bewusstsein für hochqualitative Produkte und nachhaltigen Service gegenüber unseren Kunden weiter auszubauen und zu manifestieren. Sie sehen, viele spannende Aufgaben und zahlreiche interessante Projekte spornen uns auch weiterhin zu Höchstleistungen an. Und trotz der Veränderungen in vielen Bereichen heißt unser Ziel für Sie als unsere Partner: „Zukunft braucht Herkunft - CAMLOG bleibt CAMLOG.“ Mein Team und ich freuen uns darauf, Sie auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen und zu begleiten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und immer den richtigen Blick für all die Chancen, die uns die Zukunft bietet. Ihr Michael Ludwig Geschäftsführer CAMLOG Vertriebs GmbH Liebe Leserinnen, liebe Leser, Es verändert sich nicht so sehr WAS wir tun, sondern WIE wir es tun. John Naisbitt (Zukunftsforscher)

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 TITELSTORY TITELSTORY 5 4 bieten. Welche das sind, lesen Sie im ausführlichen Artikel auf Seite 28. Der iSy Workflow für CEREC® Anwender Das iSy Implantatsystem stellt seit der Markteinführung im Jahr 2013 die Effizienz der chirurgischen und prothetischen Abläufe in den Mittelpunkt seines Konzeptgedankens. iSy konzentriert sich auf das Wesentliche und steht somit für Komplexitätsreduktion im Bereich der dentalen Implantologie. Für CEREC® Anwender präsentierte iSy auf der IDS 2017 den neuen Scanadapter, der mit den Sirona Scanbodies S kompatibel ist und die Prozesse noch mehr strafft. Dadurch ist es möglich, eine definitive Restauration in sehr wenigen, hoch effizienten Arbeitsschritten an nur einem Tag modellfrei herzustellen. Im Fachartikel auf Seite 14 wird das optimierte iSy Konzept näher beschrieben. Mehr Effizienz im chirurgischen Workflow Einen effizienteren chirurgischen Arbeitsablauf bietet das innovative Verpackungskonzept für die Implantatsysteme CAMLOG und CONELOG. Die neue Verpackung ist nicht nur platzsparend, sie überzeugt auch durch ihre sichere Handhabung. Erfahren Sie ab Seite 27, welche weiteren Vorteile das neue Verpackungskonzept bietet. CAMLOG steigt in Markt für Biomaterialien ein Mit dem Ziel, innovative und ganzheitliche Lösungen anzubieten, hat CAMLOG sein Sortiment um regenerative Materialien ergänzt. Seit der IDS vertreibt CAMLOG eine Auswahl der weltweit anerkannten Biomaterialien von BioHorizons und setzt damit auf das Hauptsegment der Hart- und Weichgeweberegeneration. Die Produkte sind auf die speziellen Indikationen von implantologisch tätigen Zahnärzten abgestimmt. Mehr hierzu finden Sie auf Seite 29. Wir danken allen Partnern, Gästen und Mitwirkenden ganz herzlich für die vielen anregenden Gesprächen sowie eine unvergessliche und erfolgreiche IDS 2017! Der CAMLOG Stand versetze die IDSBesucher ins Staunen. Perfekt in Szene gesetzte Produkte machten neugierig, mehr darüber zu erfahren und luden zur „Entdeckungstour“ ein. Bei fachlichen Gesprächen mit bekannten CAMLOG Gesichtern erfuhren die Besucher alles über die neuen Produkten und Dienstleistungen. Das Wiedersehen und der persönliche Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen, Partnern und Freunden bereicherten die Gäste zusätzlich. Nicht zuletzt trugen auch die kulinarischen Köstlichkeiten sowie erfrischenden Getränke im Bistrobereich zum Wohlfühlfaktor bei. Das CERALOG® Keramikimplantatsystem Der Hingucker und Anziehungsmagnet war das Keramikimplantatsystem CERALOG®. Dieses umfasst zwei praxiserprobte Keramikimplantate: das einteilige CERALOG® Monobloc Implantat sowie das zweiteilige CERALOG® Hexalobe Implantat mit reversibel verschraubbaren PEKK-Abutments. Eine echte Innovation beim Hexalobe Implantat ist das individuell gefertigte Vollzirkonoxidabutment, das über DEDICAM verfügbar ist. Ausführliche Informationen zu CERALOG finden ab Seite 24. DEDICAM auf dem Weg zum FullDigital-Workflow Eine weitere Neuheit bei DEDICAM ist die Kooperation mit ConnectDental, dem digitalen Komplettkonzept für CAD-Infrastruktur und Fertigungseinheiten von Henry Schein. Beide Unternehmen bauen ihre Angebote weiter aus und bündeln die erfolgreichen Plattformen DEDICAM und ConnectDental für den deutschen Markt. Damit kommen sie den Kundenwünschen nach, individuell zugeschnittene Lösungen und Komplettkonzepte für den digitalen Workflow in der Praxis und im Labor anzuCAMLOG ALS TRENDSETTER AUF DER IDS 2017 INNOVATIONEN UND ANREGENDE GESPRÄCHE BEGEISTERN DIE BESUCHER Die Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln hatte vom 21. bis 25. März ihre Pforten geöffnet und brach erneut alle Rekorde: über 2.300 Aussteller aus fast 60 Ländern und mehr als 155.000 Besucher aus aller Welt waren auf der größten Dentalmesse vertreten. CAMLOG präsentierte unter dem Motto „Es gibt viel zu entdecken“ auf über 310 Quadratmetern die Neuheiten von DEDICAM, der Implantatsysteme CAMLOG®, CONELOG® und iSy® sowie die Biomaterialien von BioHorizons. Das Highlight war die Premiere des Keramikimplantatsystems CERALOG®.

WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 6 7 Das CERALOG Implantatsystem ist das innovative Produkt einer starken Kooperation zwischen der CAMLOG Biotechnologies AG und Axis biodental SA, einem Hightech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung keramischer Dentalimplantate spezialisiert hat. Das Resultat dieser Entwicklung ist die ideale Kombination aus Werkstoff, Oberflächeneigenschaften und Design in Form des innovativen Konzepts des CERALOG Implantatsystems. CERALOG basiert auf einer über 10-jährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit zum Vorteil des Patienten. Neben dem ursprünglichen Monobloc Design umfasst das Portfolio auch die CERALOG Hexalobe Implantate, die ersten zweiteiligen Keramikimplantate mit reversibel verschraubbaren PEKK-Abutments. WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG CERALOG® IMPLANTATSYSTEM − ZAHLEN UND FAKTEN AUF EINEN BLICK Françoise Peters BSc. MPH, Dr. sc. tech. Markus Kraft, Frédéric Wehrli MSc., Basel Zirkoniumdioxid – das Implantatmaterial Die CERALOG Implantate sind aus yttriumstabilisiertem tetragonalem Zirkoniumdioxid (Y-TZP) gefertigt [1] – einem in der Dentalindustrie und anderen anspruchsvollen Anwendungsgebieten häufig verwendeten Keramikwerkstoff. Zirkoniumdioxid ist ein chemisch inertes Material, das sich besonders gut als Implantatmaterial eignet. Dank eines zusätzlichen Prozessschrittes, der als heiß-isostatisches Pressen (HIP) bezeichnet wird, bietet es eine herausragende Kombination von exzellenten mechanischen Eigenschaften und hoher Festigkeit (Abb. 1). PEKK – das Abutment-Material Polyetherketonketon (PEKK) ist ein Hochleistungspolymer, das zur Gruppe der Polyaryletherketone (PAEK) gehört. Es vereint exzellente mechanische Festigkeit mit hervorragenden thermischen Eigenschaften und chemischer Stabilität [2]. Als Implantatmaterial wird PEKK größtenteils für CMF-Anwendungen wie die rekonstruktive Schädelchirurgie und für Anwendungen an der Wirbelsäule, z. B. Wirbelkörperfusion, Stäbe für die posteriore Lendenwirbelkörper-Fusion, eingesetzt (Abb. 2). Die Biokompatibilität des Implantatmaterials PEKK ist von der Firma Oxford Performance Materials, Inc. gemäß ISO-Norm 10993-1 nachgewiesen worden [3]. PEKK vs. PEEK Auch wenn PEKK und PEEK (Polyetheretherketon) eine ähnliche chemische Struktur haben und zur selben Kunststoffgruppe (PAEK) gehören, so zeigt PEKK doch signifikant verbesserte Eigenschaften für die Anwendung in der Implantologie: • Größere mechanische Stabilität • Höhere Kriechfestigkeit • Druckfestigkeit um bis zu 80 % überlegen gegenüber PEEK • Geringere Neigung zur Wasseraufnahme (Abb. 3) Hexalobe – ein ideales Implantat-Abutment-Design Das Design der CERALOG Hexalobe Implantat-Abutment-Verbindung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) entwickelt. Simulationen nach der Finite-Elemente-Methode zeigen, dass die Hexalobe Verbindung die am besten geeignete Form darstellt, um ein Drehmoment auf ein Keramikimplantat zu übertragen [4]. Im Vergleich zu einer herkömmlichen hexagonalen Verbindung werden mit der Hexalobe Verbindung, bei einem Antriebswinkel von 0°, die Drehmomentübertragung optimiert und radiale Belastungen verringert (Abb. 4 a–d). Duale Oberflächentextur CERALOG Implantate werden mittels Keramikspritzguss-Verfahren (CIM = Ceramic Injection Molding) produziert. Diese Technologie ermöglicht es, komplexe Formen 0 500 1000 1500 2000 Druckfestigkeit (MPa) Zugfestigkeit (MPa) Scherfestigkeit (MPa) Elastizitätsmodul (GPa) Abb. 1: Vergleich der wichtigsten statischen mechanischen Eigenschaften von Titan Grade 4 und Y-TZP Zirkoniumdioxid [Herkunft–Titan: Titan Grade 4 MatWeb (http://www.matweb.com) | Zirkoniumdioxid: Y-TZP Zirkoniumdioxid, AXIS biodental SA] Abb. 2: Übersicht zu Polymeren und ihren Eigenschaften: PEKK als Hochleistungspolymer zeigt eine hervorragende Kombination von Eigenschaften. PEEK PET PBT POM PE Teilkristallin PA PP LCP PES PSU PC PMMA ABS PS SAN Amorph Verbesserung der Eigenschaften PEI Konstruktionspolymere Hochleistungspolymere Massenpolymere PEKK Abb. 3: Vergleich der Haupteigenschaften von PEKK und PEEK [Herkunft: PEKK: OXPEKK®-IG 300 (implantierbar), OPM Inc. | PEEK – OPTIMA LT1 (implantierbar), Invibio Inc.] PEKK PEEK Elastizitätsmodul (GPa) 4.5 4.1 Zugfestigkeit (MPa) 138 100 Biegefestigkeit (MPa) 193 165 Druckfestigkeit (MPa) 207 135 Bruchdehnung (%) > 30 40 Schmelztemperatur (°C) 360 340 Wasserabsorption nach 24h (%) < 0.2 0.5 Dichte (g/cm3) 1.3 1.3 Abb. 4: Die Hexalobe Verbindung (a) bewirkt im Vergleich zur Sechskantverbindung eine deutliche Reduktion des Beanspruchungsniveaus während dem Aufbringen eines Drehmoments (c-d). Als Folge davon zeigt sich eine signifikante Zunahme des maximalen übertragbaren Drehmoments (b). 0 50 100 150 200 Ncm Hexalobe Verbindung Hexagonal Verbindung (a) (b) (c) (d) Titan Zirkoniumdioxid

WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 8 9 (a) WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG mit unterschiedlichen Oberflächentexturen herzustellen, ohne dass eine Nachbehandlung notwendig ist. Diese Oberflächentexturen stellen die Proliferation der Osteoblasten sicher; dies wurde mit einer In-vitro-Studie an der Universität in Genf untersucht [5] (Abb. 5 a–b). Klinische Anwendung CERALOG Implantate zeigten eine exzellente Primärstabilität [6], vergleichbar mit einem Implantat aus Reintitan mit SLAOberfläche [7]. Vollkeramische Einzelkronen wurden nach 16-wöchiger Einheilzeit auf PEKK-Abutments platziert, nach einjähriger Belastung betrug die Erfolgsrate 100%. Fazit 1. CERALOG Implantate setzen einen Trend in der Entwicklung und klinischen Anwen- dung keramischer Dentalimplantate. 2. Die reversibel verschraubbaren Abutments sind nur einer der wesentlichen Vorteile der CERALOG Hexalobe Implantate. 3.Die Primärstabilität der CERALOG Implan- tate ist mit der von Titanimplantaten vergleichbar. Klinischer Fall Eine 38-Jährige Patientin stellte sich mit einer vertikalen Längsfraktur der Wurzel des linken ersten oberen Prämolars vor. Der Zahn wurde vier Monate vor dem Einsetzen eines CERALOG Hexalobe Implantates (L 10 mm) extrahiert. Nach einer Einheilzeit von 4 Monaten wurde das Implantat mit einer verschraubten Zirkonoxidkrone versorgt, die zuvor im Labor auf ein PEKK Abutment verklebt worden war (Abb. 6-11). Abb. 6: Klinische Ausgangssituation vier Monate nach Zahnextraktion (FDI #24). Klinischer Fall mit freundlicher Genehmigung von Dr. F. Hermann, Zug, Schweiz Abb. 5: Oberflächenmorphologie des CERALOG Implantats (a) und Osteoblasten auf der Implantatoberfläche nach 7 Tagen Wachstum bei 1000x Vergrösserung (b). Abb. 8: Adaptiver Wundverschluss an die PEEK Verschlusskappe. Abb. 10: Seitenansicht der Krone–dynamische Funktionalisierung. Abb. 7: Einsetzen des Implantats mit suprakrestaler Positionierung der prothetischen Schulter (1.5 mm). Abb. 9: Eingliederung der definitiven Versorgung auf einem PEKK Abutment nach vier Monaten Einheilung. Abb. 11: Definitive Versorgung nach einem Jahr Belastung. (b) Ra = 0.5 μm Ra = 1.6 μm [1] Piconi C, Condo SG, Kosmaþ T. Chapter 11 – Alumina- and Zirconia-based Ceramics for Loadbearing Applications. In: Advanced Ceramics in Dentistry; Shen JZ, Kosmaþ T (Eds); First Edition 2014; Elsevier Amsterdam. [2] ASTMF2820-12. Standard Specification for Polyetherketoneketone (PEKK) polymers for Surgical Implant Applications. [3] SO Standard 10993-1. Biological evaluation of medical devices - Part 1: Evaluation and testing within a risk management process. [4] Matter M. Rapport technique EPFL- IGM- Institut de genie mecanique R0908 (17.06.2009). [5] Dural S. Test report: Assessment of bone cells growth on different zirconia surfaces. University of Geneva, Nov. 2011. [6] Kokovic V, Rahman MM, Rahman B, Tattan M. Assessment of implant stability of two-piece zirconium dioxide implants using the resonance frequency analysis: A pilot study. Int J Experiment Dent Sci 2015;4(2):87-94. [7] Tattan M, Kokovic V. Titanium or Zirconia?, clinical assessment of primary implant stability. 8th Dental-Facial Cosmetic int’l Conference 2016, Dubai UAE. LITERATUR Durchdachte Zweiteiligkeit mit innovativen Abutmentlösungen, keramikgerechtem Design und dem Hightech-Herstellungsverfahren Ceramic Injection Molding – das ist CERAMIC EXCELLENCE. · Duale Oberflächentextur: Osseointegration und Weichgewebeadaption · Zweiteilig, reversibel verschraubbare Prothetikkomponenten · Keramikgerechtes Hexalobe Verbindungsdesign · Innovatives PEKK Abutment mit zahnähnlichen Eigenschaften · Einzigartiges, individuelles DEDICAM® Zirkonoxid-Abutment · Elfenbeinfarben für hoch ästhetische Restaurationen · 100% Qualitätskontrolle Jetzt CERAMIC EXCELLENCE Partner werden. www.ceralog.de INNOVAT V EINZIGARTIG: INDIVIDUELLES DEDICAM® ZIRKONOXID- ABUTMENT

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 10 11 PRAXISFALL PRAXISFALL Dr. Vladimir Kokovic, DDS, M. Sc, PhD, Shrajah, UAE CERALOG – DIE VOLLKERAMIKLÖSUNG VON CAMLOG ÄSTHETISCHE VORHERSAGBARE VERSORGUNGSMÖGLICHKEIT EINES OBERKIEFERPRÄMOLAREN Abb. 1: Die Ansicht zeigt die klinische Ausgangssituation von okklusal. In den 70er-Jahren fanden Titanimplantate den Durchbruch in der enossalen Implantologie. Die Arbeitsgruppe um Brånemark entdeckte bei intensiver Grundlagenforschung durch Zufall eine hohe Akzeptanz von Titan im menschlichen Knochengewebe. Dieses Phänomen wurde als Osseointegration bezeichnet. Der Forderung nach einer sorgfältigen, atraumatischen und „sterilen“ Operationstechnik mit genormtem Bohrinstrumentarium [1–2] folgte die Entwicklung einer Schraube aus Reintitan mit prothetischen Verbindungselementen. Auch heute noch, zirka 50 Jahre nach den ersten aussagekräftigen Studien Brånemarks und einer rasanten Entwicklung unterschiedlichster Systeme, haben seine Erkenntnisse für die dentale Implantologie noch immer Bestand [3–4]. Die dentale Implantologie etablierte sich nach einer Stellungnahme der DGZMK im Jahr 1998 zudem als anerkannte Therapiemaßnahme [5]. Aufgrund der Entwicklung neuer, komplexer chirurgischer und prothetischer Methoden ist die Indikationsweite fast grenzenlos. Sie führt zu einem erhöhten Anspruchsdenken bezüglich Funktion, Ästhetik und Langzeiterfolg und somit unweigerlich zu neuen Materialien, wie dem „weißen“ Zirkoniumdioxid. Dentalimplantate aus Titan müssen ihre Osseointegration und ihren langfristigen Erfolg nicht mehr unter Beweis stellen. Bei einem dünnen Biotyp können Titanimplantate in der ästhetischen Zone jedoch einen Grauschimmer hinterlassen. So wurde in einigen wenigen Fällen bei der Verwendung von Zirkonoxid-Abutments auf Titanimplantaten von Titantätowierungen berichtet [6]. Dies kann für anspruchsvolle Patienten ein Problem sein. Hinzu kommt, dass ein Teil der Bevölkerung metallfreie Implantate wünscht, da man davon ausgeht, dass eine Titanunverträglichkeit auftreten kann. In beiden Fällen könnten Keramikimplantate als Material der Wahl betrachtet werden. Einige Vorteile der Zirkoniumdioxidimplantate wurden in der Fachliteratur ausführlich beschrieben. Zirkoniumdioxidimplantate sollen eine hervorragende Zellproliferation ermöglichen [7–8] und einen Knochen-Implantat-Kontakt haben, der mit dem von Titanimplantaten vergleichbar ist [9–10]. Die Primärstabilität von Zirkoniumdioxidimplantaten ist mit der von Titanimplantaten vergleichbar [11–12]. Der Schlüssel zum Erfolg ist die gute Planung zwischen dem Behandler, dem Zahntechniker und dem Patienten. Informationen zum Patienten und zur Behandlung In unserem medizinischen Zentrum wurde ein 32-jähriger männlicher Patient vorstellig, dem aufgrund einer vertikalen Wurzelfraktur der erste Prämolar im zweiten Quadranten achtzehn Monate zuvor extrahiert worden war. Der Patient hatte keine medizinische Vorgeschichte, aufgrund derer die Platzierung eines Implantats kontraindiziert war, und wünschte sich ein metallfreies Implantat. Die extraorale klinische Untersuchung ergab ein symmetrisches Gesichtsbild. Beim Lachen bedeckte die Lippe den Übergang von den Frontzähnen zum Zahnfleisch komplett. Die intraorale Untersuchung zeigte eine gesunde Schleimhaut in regio 24 und um die Nachbarzähne. Die Nachbarzähne und Antagonisten waren gesund und fest im Knochen verankert. Für eine Implantatinsertion waren sowohl Höhe als auch Breite des Kieferkamms ausreichend. Der interokklusale Abstand für die Rekonstruktion betrug 5 mm, und es wurden eine eckzahngeführte Okklusion auf beiden Seiten und eine Klasse-I-Molarenrelation festgestellt (Abb. 1 und 2). Nach einer Röntgenanalyse des unbezahnten Bereichs fiel die Entscheidung auf ein 8 mm langes zweitteiliges CERLAOG® Hexalobe Implantat mit 4 mm Durchmesser. (CERALOG® Hexalobe Implantat, CAMLOG Biotechnologies AG, Basel, Schweiz). Implantatinsertion Eine Stunde vor der Implantatinsertion nahm der Patient eine antimikrobielle Prophylaxe (Amoxicillin 2 g) ein und spülte vor dem Eingriff seinen Mund gründlich mit einer Chlorhexidin-Digluconat-Lösung (0,2 %). Die Implantatinsertion wurde unter örtlicher Betäubung (Xilestesin®; Espe Dental AG, Seefeld, Deutschland) mit 2 % Epinephrin durchgeführt. Nach krestaler Inzision und Anhebung des Lappens wurde das Implantatbett nach dem chirurgischen Protokoll des Unternehmens präpariert (Abb. 3–8). Mit einem Rosenbohrer (Ø 1.4 mm) und einem Spitzbohrer (Ø 1.5 mm) mit maximal 800 U/min (Abb. 3 und 4) markierten wir die Implantatposition. In einem ersten Schritt wurde der Pilotbohrer (Ø 2,4 mm) zur Präparation des Implantatbetts bis zur endgültigen Tiefe verwendet (Abb. 5). Mit der Richtungslehre kontrollierten wir die Tiefe und Implantatausrichtung. Der S-Bohrer (Ø 2.9 mm - gelber Ring) und der M-Bohrer (Ø 3.4 mm - roter Ring) wurden jeweils für die endgültige Präparation des Implantatbetts mit maximal 500 U/min verwendet (Abb. 6 und 7). Die definitive Bewertung der Implantatbetttiefe und der Implantatneigung erfolgte mit der Tiefenmesslehre M. Um den Eindrehwiederstand bei der Insertion zu optimieren, wurde das Implantatgewinde (Ø 4.0 mm Gewindeschneider) vorgeschnitten (Abb. 8). Mithilfe des Implantathalters wurde das Implantat aus dem Blister entnommen (Abb. 9) und mit einem maximalen Drehmoment von 35 Ncm und einer Geschwindigkeit von 15 U/min in das Implantatbett bis zur endgültigen Position eingedreht. Nachdem der Gingivaformer eingesetzt worden war, konnte der Mukosalappen mit Einzelknopfnähten speicheldicht adaptiert werden (Abb. 10). Sofort nach der Insertion Abb. 2: Von lateral ist der okklusale Abstand durch den elongierten Prämolar deutlich reduziert. Abb. 3: Die Markierung der Implantatposition wird mit dem Ø 1.4 mm Rosenbohrer vorgenommen. Abb. 4: Die Markierung des Implantatbetts wird mithilfe des dreikantigen Spitzbohrers vertieft. Abb. 5: Die Pilotbohrung auf die exakte Implantatlänge erfolgt durch den Einsatz des Ø 2.4 mm Pilotbohrers. Abb. 6: Mit dem Formbohrer S Ø 2.9 mm wird der Bohrstollen erweitert. Abb. 7: Die Erweiterung des Implantatbetts auf 3.4 mm erfolgt mit dem Formbohrer M. Abb. 8: Um den Eindrehwiederstand bei der Insertion des Implantats zu optimieren, wurde ein Gewinde geschnitten (Ø 4.0 mm). Abb. 9: Zur Aufnahme des CERALOG Hexalobe Implantats wird das Eindrehinstrument in die Innenverbindung gedrückt, und das Implantat in den Situs eingebracht. Abb. 10: Die Einheilung des CERALOG Hexalobe Implantats erfolgte transgingival. Dafür wurde ein Gingivaformer eingesetzt und der Mukoperiostlappen mit Einzelknopfnähten adaptiert.

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 12 13 PRAXISFALL PRAXISFALL wurde die Primärstabilität des Implantats mittels Resonanzfrequenzanalyse (Osstell Integration Diagnostics, Göteborg, Schweden) gemessen. Dazu wurde ein SmartPeg auf das Implantat aufgesetzt. Die Werte des erzielten Implantatstabilitätsquotienten (ISQ) zeigten eine angemessene Primärstabilität (63 ISQ) (Abb. 11). Während der Einheilphase wurde die Implantatstabilität bis zur achten Woche wöchentlich und danach in der 12. beziehungsweise 16. Woche gemessen. Bei der abschließenden Messung wurden 73 ISQ erreicht, was auf eine gute Sekundärstabilität hindeutete. Prothetische Phase Vier Monate nach der Insertion kam der Patient für die prothetische Implantatversorgung (Abb. 12). Der Gingivaformer wurde entfernt (Abb. 13) und mithilfe des Prothetik-Planungs-Set ein gerades Standardabutment ausgewählt. Die Abformung erfolgte mit einem Pfosten für die offene Technik und einem individuellen Abformlöffel (Abb. 14 und 15). Nach der Modellherstellung wurde im Labor eine definitive Krone mit offenem Schraubenzugangskanal aus Zirkoniumdioxid gefertigt. Zum Verkleben der Komponenten wurden sowohl das PEKK Abutment als auch die Zirkoniumdioxidkrone silianisert. Mit dem dualhärtenden Multilink Implant (Ivoclar Vivadent) wurden Krone und PEKK Abutment zusammengefügt (Abb. 16 und 17). Die Hybridversorgung wurde im Mund mit einer neuen Abutmentschraube und einem Drehmoment von 20 Ncm auf dem Implantat befestigt. Den Schraubenzugangskanal verschlossen wir mit sterilem Teflonband und einem Flow-Komposit (Abb. 18). Bei einem Kontrolltermin sechs Monate nach der Belastung zeigte sich eine gesunde und stabile Weichgewebesituation (Abb. 19). Diskussion Zirkoniumdioxidimplantate werden immer häufiger verwendet. Auch wenn sie weniger gut dokumentiert sind als Titanimplantate, sind die berichteten Ergebnisse vielversprechend [13]. Die Primärstabilität eines Implantats ist ein wichtiger Faktor für die weitere Belastung. Der Einsatz von Resonanz-Frequenz-Analyse (RFA) zur Erfassung der Primärstabilität und ihrer Entwicklung ist ein gut dokumentiertes Verfahren [14–16]. In Studien wurde systematisch über die Stabilität der CERALOG Hexalobe Implantate vom Eingriff bis zur Belastung berichtet. Der mittlere ISQ betrug 60,25 bei Insertion und 64 bei Belastung im Oberkiefer [11]. Die im vorliegenden Fall erzielten Werte (63 bei der Implantation und 73 bei der Belastung) entsprechen der Studie. Darüber hinaus zeigte eine Studie, welche die Primärstabilität von Titan- und Zirkoniumdioxidimplantaten verglich, keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Systemen [12]. Schlussfolgerung Das CERALOG Hexalobe Implantat aus Zirkoniumdioxid ist für den Einzelzahnersatz in der ästhetischen und nichtästhetischen Zone eine Therapie der Wahl. Gemäß den Messergebnissen der Implantatstabilität während der Einheilphase mittels Resonanz-Frequenz-Analyse wird eine Belastung 12 Wochen nach der Implantatinsertion möglich. Abb. 17: Nach der Einprobe wurden die Komponenten silanisiert und miteinander verklebt. Abb. 14: Ein Abformpfosten für die offene Abformtechnik wurde eingeschraubt. Abb. 15: Mithilfe eines individuellen Kunststofflöffels wurde der Situs abgeformt. Abb. 16: Zur Ästhetikeinprobe wurde das PEKKAbutment und die Zirkonkrone angeliefert. Abb. 18: Das Hybridabutment wurde mit einer neuen Abutmentschraube und einem Drehmoment von 20 Ncm eingesetzt. Abb. 19: Sechs Monate nach dem Einsetzen der Versorgung zeigte sich eine gesunde Weichgewebesituation. Abb. 12: Das Kontrollbild zeigt die leicht suprakrestale Platz- ierung des zweiteiligen Implantats. Abb. 13: Zur Abformung der Situation zeigte sich ein gesundes und stabiles Weichgewebe. Abb. 11: Mittels Resonanzfrequenzanalyse wurde der Implantatstabilitätsquotient gemessen. [1] Brånemark PI. Osseointegration and its experimental background. J Prosthet Dent 1983; 50: 399-410 [2] Brånemark PI. Einführung in die Osseointegration In: Brånemark PI, Zarb GA, AlbrektssonT, Hrsg. Gewebeintegrierter Zahnersatz. Osseointegration in klinischer Zahnheilkunde. Berlin: Quintessenz Verlag, 1985 [3] Watzek G, Mailath-Pokorny G. Zahnärztliche Implantate. In: Schwenzer N, Ehrenfeld M, Hrsg. Zahnärztliche Chirurgie Band 3. Stuttgart, New York: Thieme Verlag, 2000: 127-144 [4] Buser D, Sennerby L, De Bruyn H. Modern implant dentistry based on osseointegration : 50 years of progress, current trends and open questions. Periodontal 2000. 2017;73(1):712 [5] Spiekermann H. Implantologie. In: Rateitschak KH, Wolf HF, Hrsg. Farbatlanten der Zahnmedizin Bd. 10. Stuttgart: Thieme Verlag, 1994 [6] Taylor TD, Klotz MW, Lawton RA. Titanium tattooing associated with zirconia implant abutments: a clinical report of two cases. Int J Oral Maxillofac Implants. 2014;29(4):958-60 [7] Schultz-Mosgau S, Schliephake H, Radespiel-Tröger M, Neukam FW. Osseointegration of endodontic endosseous cones: zirconium oxide vs titanium. Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod. 2000;89(1):91-8 [8] Bächle M, Butz F, Hübner U, Bakalinis E, Kohal RJ. Behavior of CAL72 osteoblast-like cells cultured on zirconia ceramics with different surface topographies. Clin Oral Iplants Res. 2007:18(1)53-9 [9] Koch FP, Wenig D, Krämer S, Biesterfeld S, Jahn-imercacher A, Wagner W. Osseointegration of one-piece zirconia implants compared with a titanium implant of identical design: a histomorphometric study in the dog. Clin Oral Implants Res. 2010;21(3):350-6 [10] Depprich R, Zipprich H, Ommerborn M, Mahn E, Lammers L, Handschel J, Naujoks C, Wiesmann HP, Kübler NR, Meyer U. Head Face Med. 2008;4-25 [11] Kokovic V, Rahman MM, Rahman B, Tattan M. Assessment of implant stability of two-piece zirconium dioxide implants using the resonance frequency analysis: A pilot study. Int J Experiment Dent Sci 2015;4(2):87-94 [12] Tattan M, Kokovic V. Titanium or Zirconia? Clinical assessment of primary implant stability. 8th Dental-Facial Cosmetic int’l Conference 2016, Dubai UAE [13] Pieralli S, Kohal RJ, Jung RE, Vach K, Spies BC. Clinical outcomes of zirconia dental implants A systematic review J Dent Res. 2017;96(1): 368-46 [14] Balleri P, Cozzolino A, Ghelli L, Momicchioli G, Varriale A. Stability measurement of osseointegrated implants using Osstell in partially edentulous jaws after 1 year of loading: a pilot study. Clin Implant Dent related Res 2002;4(3):128-32 [15] Kokovic V, Vasovic M, Shafi E. Assessment of primary implant stability of self-taping implants using resonance frequency analysis. Saudie J Dent Scien 2014;6:35-49 [16] Kokovic V, Jung R, Feloutzie A, Vladmir T, Juriscic M, Hämmerle CHF. Immediate vs. early loading of SLA implants in the posterior mandible: 5-year results of randomized controlled clinical trial. Clin Oral Implants Res. 2012;25(2):1-6 LITERATUR AUTOR Vladimir Kokovic, DDS, M. Sc, PhD Dr. Vladimir Kokovic ist Oralchirurg im privaten medizinischen Zentrum in Sharjah, Vereinigten Arabische Emirate und Professor an der Maktoum Bin Hamdan Dental University, Dubai, für die orale Implantologie. Er beendete sein Fachstudium in der Oralchirurgie, Master of Science in Oral Chirurgie und PhD in Oral Implantologie an der Universität Belgrad, Serbien. Er war ITI Gelehrter an der Universität Zürich, Schweiz. Im Jahr 2007 wurde er zum ITI-Fellow gewählt, seit 2012 ist er Akademiemitglied der serbischen Innovationsakademie und seit 2016 Akademiker der European Science Academy. Dr. Kokovic ist Inhaber von zwei Knochentransplantatpatenten sowie Mitarbeiter in sechs weiteren Forschungsprojekten. Kontaktdaten Dr. Vladimir Kokovic, DDS, MSc, PhD Advance Europe Medical Centre LLC. Al Kaloti Tower, Al Majaz 2, Shrajah UAE Telefon: +971 6 5574480 / +971 55 1536346 aemcuae@gmail.com

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 14 15 PRAXISFALL Jan Kielhorn, Öhringen ONE CLICK, ONE SCAN, ONE SHIFT – iSy MEETS CEREC: DER DIGITALE WORKFLOW Die Einführung neuer digitaler Techniken, kombiniert mit der Einsatzmöglichkeit neuer Materialien, verändert die Behandlungsabläufe im Praxisalltag erheblich. Bisherige Arbeitsabläufe müssen im Hinblick auf Patientenwunsch, Kosten und Rentabilität kontinuierlich hinterfragt werden. iSy – das intelligente Implantatsystem, steht für Einfachheit, moderne Protokolle und einen optimierten Workflow. Somit bietet es mit den innovativen Zusatzkomponenten deutliche Mehrwerte und steigert die Effizienz in der Implantattherapie. Für CEREC® Anwender und deren Patienten erschließt sich mit dem „one click, one scan, one shift Konzept“ eine neue, extrem zeitsparende Option und rückt den Full-digital-Workflow zunehmend in den Fokus. Im Folgenden wird dieser Workflow anhand eines Patientenfalls von der Planung, über die digitale Abformung bis zur Chairside-Herstellung einer Hybridkrone dargestellt. Das Potenzial der Digitalisierung in der zahnmedizinischen Praxis breitet sich rasant aus. So ist im Bereich der Diagnostik und Planung die Digitalisierung der dentalen Radiologie ein hilfreiches Tool [1-3]. Die aktuelle Patientensituation kann damit exakt analysiert werden und sowohl die Implantatpositionen sowie -längen und -durchmesser können mithilfe der Datenüberlagerung eines Set-ups im Sinne des Backward-Planning ermittelt werden [4-5]. Die Prozesse der Digitalisierung entwickeln sich schrittweise [6]. Einzelne Bausteine werden zusammengefügt und die digitale Prozesskette sukzessive verlängert. Das iSy Implantatsystem bietet CEREC Anwendern mit den neuen Scanadaptern und den Scanbodies die Herstellung einer Kronenversorgung an einem Tag im Full-Digital-Workflow (Abb. 1). Der Patientenfall Der 45-jährige Patient kam im Dezember 2016 mit dem Wunsch, die Lücke im Prämolarenbereich des linken Oberkiefers zu schließen, in unsere Praxis (Abb. 2 und 3). Die Exposition der Zahnlücke beeinflusste sein ästhetisches Empfinden sehr stark. Dadurch sprach und lachte er nicht mehr unbeschwert. So suchte er ein BehandPRAXISFALL lungsteam, das ihm eine kostengünstige und zeiteffiziente Möglichkeit, den fehlenden Zahn 24 zu ersetzen, anbieten konnte. Nach einem DVT (Abb. 4) und eingehender Diagnostik zeigte sich eine altersgerechte Dentition mit gesicherter abgestützter Okklusion mit leichtem Bruxismus. Der ermittelte Parodontale Screening Index war 0-1. Sowohl die Weisheitszähne als auch der Zahn 14 fehlten. Nach der Situationsabformung erfolgten die Behandlungsplanung und ein ausführliches Patientengespräch. Alternativ zur implantatprothetischen Rekonstruktion stellten wir dem Patienten eine Versorgung mittels Adhäsivbrücke mit minimaler Präparation der Pfeilerzähne vor. Der Patient entschied sich für ein Implantat, da er die Einzelzahnversorgung einer Brückenkonstruktion vorzog und er den gesunden Eckzahn nicht beschleifen lassen wollte. Voraussetzung für die Rekonstruktion war allerdings eine Versorgung, die sein kleines Budget nicht überstrapazierte und mit wenig Zahnarztbesuchen realisierbar war. Wir boten ihm die Sofortversorgung am Tag der Implantation mit dem iSy System an. Mithilfe des neuen iSy Scanadapters, der auf die vormontierte iSy Implantatbasis gesteckt wird, und dem Sirona Scanbody, der auf den Scanadapter geklickt wird, erfolgt die digitale Abformung unmittelbar nach der Insertion – ohne weitere Zwischenschritte oder Auf- und Abschrauben von Komponenten (Abb. 5). Abb. 4: Mithilfe eines Volumentomogramms wurden Länge und Position des Implantats festgelegt. Abb. 5: One click, one scan, one shift: Mit den neuen Scanadaptern, über die für den Intraoralscan die CEREC Scanbodies geklickt werden, ist die Fertigung einer Versorgung mit nur einem Abutmentwechsel möglich. Abb. 2: Die klinische Situation zeigt ein gesundes Weichgewebe mit vestibulärem Knochendefizit. Abb. 1: Der CEREC® Workflow folgt dem Prinzip – „one click, one scan, one shift”. Abb. 3: Das Röntgenbild der Ausgangssituation. iSy Implantat platzieren Sirona Scanadapter aufklicken Sirona Scanbody aufstecken Titanbasis CAD/CAM und „ScanPost” als ScankörperTyp wählen Z.B. mit CEREC® Omnicam scannen Scan- Komponenten entfernen Gingivaformer aufklicken Krone gestalten Krone fräsen Krone fertigstellen Implantatbasis entfernen Krone einsetzen

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 16 17 PRAXISFALL Die Insertion des iSy Implantats Außer einer professionellen Zahnreinigung waren keine weiteren Vorbehandlungen notwendig. Die Aufbereitung des Implantatbetts erfolgte nach einer krestalen, leicht nach palatinal orientierten Inzision und der Präparation eines Mukoperiostlappens. Mithilfe einer zuvor im Labor gefertigten Orientierungsschablone wurde die Implantatposition zunächst mit dem Rosenbohrer angekörnt. Die Aufbereitung in die Tiefe erfolgte mit dem Pilotbohrer. Zur Überprüfung der Achsrichtung wurde der iSy Richtungs- und Tiefenindikator eingesetzt (Abb. 6). Anschließend wurde das Implantatlager final mit dem – im iSy Implantat-Set enthaltenen – Einpatientenformbohrer aufbereitet. Das auf der iSy Implantatbasis vormonierte Implantat (Ø 3.8 mm/L 11 mm) wurde inseriert. Dem Plattformswitch geschuldet, kann die Implantatschulter zur besseren Hart- und Weichgewebeanlagerung minimal subkrestal platziert werden (Abb. 7 und 8). Durch die Implantatform und das leicht unterdimensionierte Bohrloch wurde eine sehr gute Primärstabilität erreicht, so dass das Implantat, wie geplant, sofort versorgt werden konnte. Vor dem Weichgewebeverschluss machten wir ein Röntgenbild, um auch eventuelle Verletzungen der umgebenden Gewebe aus forensischer Sicht ausschließen zu können (Abb. 9). Die digitale Abformung und CAD-Konstruktion der Hybridkrone Ein durchdachtes technisches Highlight ist der neue Scanadapter, der einfach auf die Implantatbasis aufgeklickt wird. Nur aufgesteckt wird dann der Sirona Scanbody, damit die digitale intraorale Abformung mit der Sirona Omnicam erfolgen kann. Nach der Datenübertragung wurde der Scanadapter inklusive des Scanbodies abgezogen, der Gingivaformer aufgesteckt und das Weichgewebe mit zwei Positionierungsnähten vernäht. Da eine leichte Weichgewebeschwellung zu erwarten ist, reicht diese Naht aus, damit das Emergenzprofil der Krone, die einige Stunden später eingesetzt werden sollte, ausreichend Platz findet (Abb. 10 und 11). Die übertragen Scandaten wurden eingelesen und die Hybridkrone auf der, in der Software hinterlegten Titanbasis CAD/ CAM konstruiert. Der Schraubenzugangskanal wurde angelegt und die Krone im IPS emax® CAD-Rohling virtuell positioniert (Abb. 12 bis 15). Alternativ ist zu diesem Zeitpunkt die provisorische Versorgung mit Telio CAD möglich. Nachdem die Hybridkonstruktion gefräst worden war, wurden die Trägerverbindungen zum Rohling durchtrennt und vorsichtig verschliffen, die Krone mit Malfarben leicht individualisiert und dann im Keramikofen gesintert. Option der laborseitigen Fertigung Moderne Intraoralscanner geben offene STL-Datensätze aus, so dass sowohl das Design der Rekonstruktion als auch die Herstellung der Krone mit den entsprechenden Geräten ebenso laborseitig erfolgen können. Im digitalen Workflow können die Behandlerteams sehr einfach und bequem miteinander kommunizieren und interagieren. Um den Patientenwünschen nach kostengünstigen Lösungen gerecht werden zu können, ist die digitale Lösung oft ein effizienter Ansatz. Eingliederung der Rekonstruktion am OP-Tag Zum Verkleben der Krone mit der iSy Titanbasis CAD/CAD wurden die Klebeflächen dem Material entsprechend aktiviert. Das heißt, die Titanbasis gestrahlt und silanisiert und die Krone mit 5 %-iger Flusssäure geätzt. Mit Multilink® Implant (Ivoclar Vivadent) wurden die Komponenten definitiv verbunden (Abb. 16). Zum Eingliedern der Hybridkrone kam der Patient wenige Stunden später erneut in die Praxis. Dafür wurde der Gingivaformer abgenommen, die Abutmentschraube gelöst, entfernt und die iSy Implantatbasis mithilfe des Konuslöseinstruments abgezogen. Die Versorgung wurde auf das am Vormittag inserierte Implantat gesetzt und die Schraube mit 30 Ncm festgezogen (Abb. 17). Nach erfolgter Okklusions- und Funktionskontrolle wurde der Schraubenzugangskanal mit Teflonband und einem Flowcomposite verschlossen (Abb. 18 und 19). Diskussion Oft werden in der Implantologie Workflows angewendet, die als „goldener Standard“ angesehen werden. Bei den täglichen und eingespielten Arbeitsabläufen wird jedoch übersehen, dass es genügend Evidenz gibt, die zum Wohle des Patienten reduzierte Lösungen zulassen. Diese führen zu denselben, wenn nicht sogar zu besseren Ergebnissen [7]. In unserer Praxis sehe ich den digitalen Workflow als wirtschaftliche Notwendigkeit, um den Anforderungen unserer Patienten nach kostengünstigen Lösungen – bei gleichzeitig wenig Zahnarztbesuchen – gerecht zu werden [8-12]. Die Implementierung dieser Techniken ist für unsere PRAXISFALL Abb. 7: Die Insertion des Implantats erfolgt mithilfe des Eindrehinstruments, das zur Aufnahme des Implantats in die Implantatbasis gesteckt wird. Abb. 8: In der okklusalen Aufsicht wird die korrekte Platzierung des Implantats überprüft. Abb. 9: Das Röntgenkontrollbild zeigt die subkrestale Platzierung des iSy Implantats. Abb. 6: Der Tiefen- und Richtungsindikator ist ein hilfreiches Tool zur Überprüfung der Implantatneigung. Abb. 10: Für den Intraoralscan wurde der iSy Scanadapter in die Implantatbasis gesteckt und der Scanbody aufgeklickt. Abb. 13: Die Okklusalansicht zeigt die perfekte Postitionierung des Schraubenzugangskanals. Abb. 11: Der iSy Gingivaformer wurde aufgesteckt und das Weichgewebe mit Adaptionsnähten fixiert. Abb. 14: Das Design, das Kronendurchtrittsprofil sowie die Kontaktpunkte wurden sorgfältig überprüft. Abb. 12: Der übertragene Intraoralscan zeigt das umgebende Weichgewebe und die Pyramide des CEREC® Scanbodies. Abb. 15: Das Kronendesign wurde zum Fräsen optimal im Rohling positioniert. Abb. 16: Die Verklebung der CAD/CAM-gefertigten Lithiumdisilikatkrone erfolgte extraoral auf der Titanbasis. Abb. 17: Einige Stunden nach der Implantation wurde die Hybridkrone eingesetzt. Abb. 18: Bei der Nahtentfernung wurde die Abutmentschraube nachgezogen. Abb. 19: Mit Tefolonband und einem Flowcomposite wurde der Schraubenzugangskanal verschlossen.

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 18 19 PRAXISFALL Praxis vorteilhaft – und in Zahlen messbar. Die neuen Sofortversorgungskonzepte reduzieren die tatsächlichen „Stuhlzeiten” und somit die Praxiskosten drastisch. Damit erfüllen wir die Patientenbedürfnisse gezielt und verbessern unsere Services stetig. Die Umsetzung des digitalen Workflows kann in kleinen Schritten – nach dem Baukastenprinzip – begonnen und die Infrastruktur Schritt für Schritt erweitert werden. Dabei ist zu beachten, Systeme anzuschaffen, die sich mit den Infrastrukturen der Behandlungspartner einfach und sicher vernetzen lassen. Im optimalen Fall sollte das Team vor der Anschaffung der Hard- und Software die unterschiedlichen Systeme gegeneinander abwägen und gemeinsame Kaufentscheidungen treffen. Denn sie bilden die Grundlage für ein komplikationsloses Networking und verbesserte Services. Fazit iSy – das intelligente System – ermöglicht es, Behandlung und Kosten erheblich zu reduzieren und dennoch ein absolut verlässliches, qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen. Um die Möglichkeiten im vollen Umfang ausschöpfen zu können,bedarfesnebender„Digitaltechnik“ einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten. Der reibungslose verlustfreie Datentransfer muss zum Wohle des Patienten gewährleistet sein. Das seit langem bekannte Backward-Planning sollte der Mittelpunkt jeder Behandlungstherapie sein. PRAXISFALL AUTOR ZA Jan Kielhorn Zahnarzt Jan Kielhorn studierte in Heidelberg und war von 1998 bis 2005 in einer oralchirurgischen Privatpraxis in Oppenheim tätig. Er ist Fachzahnarzt für Oralchirurgie mit Schwerpunkt Implantologie und Parodontologie. Zu seiner Spezialisierung zählen computernavigierte Zahn-OPs, mikroskopische Eingriffe, Sanierungen in Narkose, die Sofortimplantation mit Sofortversorgung. 2005 gründete er die Praxisklinik Kielhorn & Kielhorn in Öhringen. Die Praxisklinik firmiert heute unter dem Namen Whiter by Kielhorn & Kielhorn. Zusammen mit dem Zahnarzt Siegfried Hoelzer rief er die Whiter Consulting ins Leben, die sich für eine Optimierung des zahnärztlichen Workflows engagiert. Jan Kielhorn ist Autor und auf nationaler und internationaler Ebene als Referent tätig und hat in Ludhiana, Indien, eine Gastprofessur inne. Jan Kielhorn ist Mitglied der Fachgesellschaften DGI, DGZMK, BDO, DGOI, BDIZ und der DGET. Kontaktdaten Praxisklinik Whiter by Kielhorn & Kielhorn Verrenbergerweg 15 74613 Öhringen Telefon: 07941-605620 JK@whiter.dental Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Whiter Consulting. Kielhorn/Hoelzer. iSy ist das intelligente Implantatsystem: schlank im Umfang, einfach im Handling und hoch DƧ YHDMS %·Q "$1$"® MVDMCDQ G@S H2X DHMD ADRNMCDQR RL@QSD +±RTMF HL QLDK 2B@M @C@OSDQ TMC 2B@MANCX VDQCDM DHME@BG @TE CHD UNQLNMSHDQSD (LOK@MS@SA@RHR FDJKHBJS Ŕ F@MY NGMD 2BGQ@TADMCQDGDQ #@CTQBG DMSE@KKDM LDGQDQD QADHSRRBGQHSSD Einfach aufklicken, scannen und Zeit sparen – This is iSy. Überzeuge dich selbst. CEREC® IST EINE EINGETRAGENE MARKE VON DENTSPLY SIRONA. )DSYS %HKL anschauen: ,DGQ (MEN @TE VVV HRX HLOK@MS CD BDQDB [1] Stachulla G, Cacaci C, Randelzhofer P. Der komplette digitale Workflow vom DVT bis zur Versorgung. DDM 2014;4:30-6 [2] Rudolph H, Quaas S, Luthardt R. Das Tor zur digitalen Welt: Scannertechnologien für den Einsatz von CAD/CAM in der Zahnheilkunde. Digital_Dental.news. 2013;7:14-25 [3] Beuer F, Groesser J, Schweiger J, Hey J, Güth JF, Stimmelmayr M. The digital one-abutment/one time concept. A clinical report. J Prosthodont. 2015 doi:10.1111/jopr.12256 (Epub ahead of print) [4] Ackermann KL, Kirsch A., Nagel R., Neuendorff G. Mit Backward Planning zielsicher therapieren. Teil 1 Teamwork 2008;4:466-484 [5] Kirsch A, Nagel R., Neuendorff G, Diderschek J, Ackermann KL. Backward Planning und dreidimensionale Diagnostik. Teil 2 Teamwork 2008;6:734-54 [6] Schweiger J, Kieschnick A. CAD/CAM in der digitalen Zahnheilkunde. Teamwork media GmbH. 2017 ISBN 978-3932599-40-8 [7] Molina A, Sanz-Sanchez I, Martin C, Blanco J, Sanz M. The effect of one-time abutment placement on interproximal bone levels and peri-implant soft tissues: a prospective randomized clinical trial. Clin Oral Impl. Res. 2017;28(4):443-52 [8] Joda T, Brägger U. Time-efficiency analysis comparing digital and conventional workfows for implant crowns: a prospective clinical crossover trial. Int J Oral Maxillofac Implants 2015;30:1047-53 [9] Joda T, Brägger U. Digital vs. Conventional implant prosthetic workflows: a cost/time analysis. Clin Oral Implants Res. 2015;26(12):1430-5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25179680 [10] Joda T, Ferrari M, Gallucci GO, Wittneben JG, Brägger U. Digital technology in fixed implant prosthodontics. Periodontol 2000;73(1):178-92 [11] Devigus A, Müller M. Digitaler Workflow: Schöne neue Welt oder teure Spielerei? Quintessenz 2016;67(5):591-601 [12] Ulrici S, Barth T, Klenke J, Wolf M. Retrospektive Analyse von Patientenfäller mit iSy Implantaten in drei Zahnarztpraxen: Ein-Jahres Daten. Retrospective analysis of cases treated with iSy implants in three dental practices: one-year follow-up. Z Zahnärztl Impl 2015;31(4): 282-94 LITERATUR

logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 logo 40 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juni 2017 20 21 PRAXISFALL PRAXISFALL VERMEINTLICH GLEICHES FUNKTIONIERT NICHT GLEICH: INDIVIDUELLE ZWEITEILIGE ABUTMENTS TEIL 3: ABUTMENT-HYGIENE – REINIGUNG DER IMPLANTATPROTHETISCHEN AUFBAUTEN Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, ZT Carsten Fischer, Frankfurt a. M. Die Autoren beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit CAD/CAM-Abutments und haben mit ihren Arbeiten und Publikationen zu einem Paradigmenwechsel beigetragen. In dieser dreiteiligen Artikelserie fassen sie ihre Erfahrungen zusammen. Nachdem im ersten Teil die Fertigungspräzision beschrieben worden war, beschäftigten sie sich im Teil 2 mit der Oberflächen-Topografie. Im Teil 3 gehen sie nun auf die AbutmentHygiene respektive die Reinigung ein. Vorgestellt wird eine praxisnahe Vorgehensweise. Die brisante Diskussion über klinisch notwendige und praktisch sinnvolle Aufbereitungs- und Reinigungsverfahren von Implantataufbauten wird auf vielen Ebenen geführt. Warum? Individuelle Abutments sind Medizinprodukte, die als überwiegend semikritisch eingestuft werden (Robert-Koch-Institut, RKI). Demnach ist eine valide Reinigung vorgeschrieben. Das übliche Abdampfen ist nicht ausreichend und verfehlt die normativ geforderte Desinfektionswirkung [3]. Hier müssen die zahntechnischen und/oder zahnärztlichen Arbeitsprozesse überdacht und ggf. neu aufgestellt werden. Der EADT e.V. hat jüngst die Zusammenfassung einer Expertendiskussion zum Thema veröffentlicht und ausführlich die aktuelle Studienlage zu den verschiedenen Möglichkeiten dargelegt [4]. Auch wenn es auf viele Fragen noch keine ausreichenden Antworten gibt und intensiver Forschungsbedarf besteht, darf die Problematik nicht negiert werden. Das Behandlungsteam muss sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass implantatprothetische Aufbauten nicht ungereinigt in den Mund eingebracht werden sollten. In diesem Artikel wird ein möglicher Workflow zwischen Praxis und Labor vorgestellt. Oberflächen-Topografie Rückblickend auf Teil 2 der Artikelserie sei in diesem Zusammenhang noch einmal die Oberflächentopografie erwähnt. Für die optimale Anhaftung der periimplantären Mukosa spielt die Oberfläche des Implantataufbaus im transmukosalen Bereich eine entscheidende Rolle. Eine zu raue Oberfläche birgt die Gefahr erhöhter Plaqueanlagerung. Ist die Oberfläche zu glatt, können die Fibroplasten der periimplantären Mukosa nicht optimal „anwachsen“. Die Studienlage geht davon aus, dass es einen Schwellenwert gibt, bei dem die Bakterien- und Plaqueanlagerung an der Oberfläche gering ist und zugleich eine Anlagerung der Fibroplasten unterstützt wird. Als ideale Oberfläche gilt ein mittlerer Rauwert (in μm: Ra = 0,21–0,40) (Abb. 1). Wir bearbeiten den basalen Bereich mit speziellen diamantierten Gummipolierern (sirius ceramics, Frankfurt/Main) und erhalten somit einen Ra-Wert bei Panther Lense 260 smooth von 0,32 μm; der nachgewiesene Standard für eine optimale Gewebeanlagerung. Haben wir diesen Schwellenwert erreicht, steht im Anschluss die Reinigung der Abutments (Medizinprodukt) im Fokus. Problematik Welche Infektionsgefahr für den Patienten von ungenügend desinfizierten oder sterilisierten Abutments ausgeht, kann gegenwärtig nicht eindeutig beantwortet werden. Initiale Studien zeigen jedoch, dass nicht adäquat aufbereitete Abutments zu einem verstärkten periimplantären Knochenabbau führen könnten [1]. Zunächst sollte der behandelnde Zahnarzt entscheiden, ob der Implantataufbau als semikritisches oder kritisches Medizinprodukt einstuft wird. • Semikritisch: Das Abutment steht in Kontakt mit der Schleimhaut. Eine Rei- nigung und Desinfektion des Abuments ist nach RKI-Richtlinien notwendig. • Kritisch: Das Abutment durchdringt die Haut oder Schleimhaut und hat Kontakt mit Blut bzw. inneren Geweben. Eine Sterilisation des Abutments ist nach RKI-Richtlinien notwendig (z.B. bei Sofortfunktion von Implantaten). Bei der Abutment-Hygiene gilt es, zwischen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation zu unterscheiden [4]. Als Reinigung wird das Beseitigen von Schmutz (Blut, Eiweiß, Oberflächenkontamination) bezeichnet. Die Desinfektion bezeichnet das Reduzieren von pathogenen Keimen (bakterielle Sporen werden durch Desinfektionsverfahren mit Wasserdampf nicht inaktiviert). Validierte Sterilisationsverfahren inaktivieren, sofern sie geltenden Normen entsprechen, bakterielle Sporen (vegetative Bakterien, Viren und Pilze werden inaktiviert). Nicht eindeutig nachgewiesen ist, welchen Einfluss die Sterilisierung von keramischen Abutments bei feuchter Hitze auf das Gefüge hat. Es gibt also trotz existierender Hygienestandards bei der Reinigung von implantatprothetischen Bauteilen zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor eine Grauzone. Mit einem aufeinander abgestimmten Arbeitsprotokoll kann ein nach den heutigen Erkenntnissen reines Abutment in den Patientenmund eingegliedert werden (Abb. 2 bis 8). Wer? Wann? Wofür? Diese Verantwortungen sollten innerhalb des Teams geklärt sein. Status quo der Abutment-Hygiene Auf Implantataufbauten – egal ob individuell oder konfektioniert – können Verunreinigungen auftreten, die ein langzeitstabiles Ergebnis infrage stellen. In einer Studie [2] wurde festgestellt, dass durch das reine Abdampfen des Abutments verschiedenste Bearbeitungspartikel auf der Oberfläche verbleiben (Abb. 9). Makroskopisch sind diese kaum sichtbar, doch sie sind klinisch relevant und können Auswirkungen auf die periimplantären Strukturen haben [5]. Bei der Begutachtung der Oberflächenreinheit verschiedener Abutments wurde der Reinheitsgrad mittels rasterelektronischer Aufnahmen sowie chemischer Analysen bewertet. Hierbei wurden Zro2-Abutments untersucht. Die festgestellten Kontaminationen lassen die Forderung nach einer adäquaten Oberflächenbearbeitung und -reinigung in den Fokus rücken. Die massiven Ein- und Auflagerungen auf den unAbb. 1: Für die Oberfläche im basalen Anteil des Abutments wird ein mittlerer Rauwert von 0,21– 0,40 μm empfohlen. Der Sa-Wert bei Panther Lense 260 smooth 0,32 μm (Bild links). Abb. 2: Das reine Abdampfen des CAD/CAM-Abutments entspricht NICHT den Hygiene-Anforderungen für ein semikritisches Medizinprodukt. Abb. 3 bis 9: Die einzelnen Sequenzen beim Herstellen einer implantatprothetischen Krone im digitalen Workflow (inkl. intraloraler Scan in der OP-Phase). Das Emergenzprofil wurde zur Freilegung mit einem individuellen Healingabutment ausgeformt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw