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Dezember 2015 Das CAMLOG Partner-Magazin 37 6. INTERNATIoNALER CAMLoG KoNGRESS IN KRAKAU

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 EDITORIAL 2 Der 6. Internationale CAMLOG Kongress findet vom 9. bis zum 11. Juni 2016 in Krakau statt. „Warum in Krakau - gibt es nicht attraktivere Kongressorte?“ hätte ich vor wenigen Jahren gefragt. Seither habe ich aber viele begeisterte Besucher von Krakau getroffen. Als mir der Geschäftsführer unserer polnischen Vertretung Bilder des sich in Bau befindlichen Kongressgebäudes ICE (International Conferences und Entertainment) zeigte, haben wir uns entschlossen nach dessen Eröffnung im Herbst 2014 Krakau zu besuchen. Wir waren total begeistert vom brandneuen ICE mit seiner faszinierenden Architektur, der hervorragenden Akustik und der modernen Bühnentechnik. Ich kann bestätigen, auch die Stadt Krakau ist zweifelsohne einen Besuch wert. Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und traditionell eines der führenden Zentren des polnischen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Lebens. Bekannt für unbezahlbare historische Denkmäler der Kunst und Kultur, ist sie die ehemalige königliche Hauptstadt Polens. Unter dem Motto „Tackling everday challenges” werden wir uns auf die grundlegenden Prinzipien der Implantologie in der täglichen Praxis konzentrieren. Gleichzeitig aber auch darauf eingehen, was der aktuelle Stand der Wissenschaft zu den einzelnen Themen ist. Persönlich freue ich mich besonders auf den Digital Dentistry Pre-Congress, den wir am Donnerstag den 9. Juni 2016 veranstalten. Der Einzug der digitalen Technologien in Praxis und Labor ist nicht wegzudiskutieren. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Kümmere dich nicht um die Zukunft und du wirst die Gegenwart betrauern”. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit, aus erster Hand von Topreferenten aus der Zahnmedizin und Zahntechnik mehr zu diesem faszinierenden Thema zu erfahren. Für Teilnehmer welche sich lieber in kleinen Gruppen und mit praktischen Übungen weiterbilden, bieten wir am selben Tag diverse Workshops an. Nun, das Leben besteht nicht nur aus Arbeiten und Lernen, sondern auch aus Freundschaften pflegen und feiern. Dazu bietet die CAMLOG Nacht im alten Tramdepot des Bezirks Kazimierz die besten Voraussetzungen. Ausführliche Informationen zum Programm des 6. Internationalen CAMLOG Kongresses, zu wissenschaftlichen Studien und vielem mehr lesen Sie auf den folgenden Seiten. Ich freue mich, viele Leser des logos in Krakau persönlich zu begrüßen. Dr. Alex Schär CAMLOG Foundation Mitglied des Stiftungsrats Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, www.camlog.de/krakau Krakau entdecken. Hier gehts zum Trailer:

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 3 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: dreimal jährlich, Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim • Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Oliver Ehehalt (verantwortlich), Claudia Himmeldirk, Michael Ludwig, Thomas Moser, Françoise Peters, Andrea Stix, Ingrid Strobel • Fotos: CAMLOG und deren Lizenzgeber Gestaltung: Duc-An Do, Kerstin Gerhardt Druck: Schefenacker GmbH, Deizisau Inhalt TITELSTORY • 6. Internationaler CAMLOG Kongress – 9.-11. Juni 2016 in Krakau 4 WISSENSCHAFT/KLINISCHE FORSCHUNG • Der Einfluss des Anzugsdrehmoments auf die Positionsstabilität des Abutments von konischen Implantat-Abutment-Verbindungen 6 PRAXISFALL • Ein Gesamtkonzept zur Versorgung eines Oberkiefers mit Indikationsklasse IIIa 8 • Ästhetik und Funktion im Front- und Seitenzahngebiet – mit iSy effizient umgesetzt 16 PRODUKTE • DEDICAM – Sonderanfertigungen für patientenspezifische Produkte 22 ABOUT CAMLOG • Die Veranstaltungsorganisation stellt sich vor – das kompetente Team für besondere Fortbildungsevents 24 PRAXISMANAGEMENT • Die strategische Positionierung – planmäßiges Schaffen und Herausstellen von Stärken und Qualitäten 26 VERANSTALTUNGEN • 5. Implantologie-Treffen 015, Nationaler CAMLOG Kongress Österreich, 17.-19. September 2015 am Fuschlsee 30 • Rückblick Webinar – „Zwischen digitaler Realität und analoger Wirklichkeit“ 31 • Technik und Kommunikation – Ihr navigierter Start in die Implantologie 32 • Einfach – sicher – preisgünstig. Wie geht das? – Abendveranstaltung zum iSy Implantatkonzept 33 • Log in to your future – CAMLOG Start-up-Days am 22./23. April 2016 in Frankfurt am Main 34 LIFESTYLE • Das weiße Gold – und der wirtschaftliche Einfluss für Krakau 37

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 TITELSTORY 4 6. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS 9.-11. JUNI 2016 IN KRAKAU Die Vorbereitungen für den sechsten internationalen CAMLOG Kongress laufen auf Hochtoren. Erneut ist es uns gelungen, einen besonders attraktiven Veranstaltungsort zu finden. Nach Luzern und Valencia werden wir uns in Krakau, in der ehemaligen königlichen Hauptstadt Polens treffen. Die historische und sehr lebendige Altstadt bietet eine perfekte Ergänzung zum modernsten Kongressgebäude ICE in Europa, in welchem wir residieren werden. Bewährtes und Neues bereits am Donnerstag Am Donnerstag vor den beiden eigentlichen Kongresstagen können wir Ihnen bereits eine Fülle an attraktiven Optionen anbieten. Wie schon bei den letzten Kongressen finden dann die bewährten und meistens rasch ausgebuchten praktischen Workshops statt. In vier Ganztages- und zwei HalbtagesWorkshops werden aktuelle Themen wie 3D Planung, Knochenaugmentation, SinusLift und Nahttechniken praxisnah und von kompetenten Referenten beleuchtet. Parallel zu den Workshops findet ein Digital Dentistry Pre-Kongress statt. An dieser ganztägigen Veranstaltung werden Topreferenten aus der Zahnmedizin und Zahntechnik einen interdisziplinären Workflow und spannende Ausblicke über die gesamten digitalen Möglichkeiten geben. Interessierten können wir wärmstens empfehlen, das Detailprogramm anzuschauen und sich den Tag schon jetzt zu reservieren. Tackling everyday challenges Das mit dreizehn renommierten Experten hochkarätig besetzte wissenschaftliche Komitee der CAMLOG Foundation hat ein weit gefächertes Programm erstellt. Unter dem Vorsitz der beiden Kongresspräsidenten, Prof. Dr. Frank Schwarz, und Prof. Dr. Piotr Majewski, werden sich die 50 aus Forschung, Lehre, Klinik und Praxis international bekannten Referentinnen und Referenten auf die praktischen Aspekte der Implantologie in der täglichen Praxis konzentrieren. Gleichzeitig aber auch ein Auge auf die dahinter stehende Wissenschaft werfen. Der Freitag startet mit einem komplett praxisorientierten Block. Themen zu „Grundprinzipien in der Behandlungsplanung, der Chirurgie und der Prothetik“ werden von drei Referenten eingehend beleuchtet, bevor es dann mit dem ästhetisch kritischen Bereich weitergeht. „Wie bewältige ich die ästhetische Zone?“. Dieser Frage gehen drei Spezialisten ihres Faches mit Vorträgen zu Weichgewebsmanagement, der richtigen Materialwahl und des richtigen Zeitpunktes nach. Nach der Mittagspause folgt das spannende Thema „Wie handhabe ich den Seitenzahnbereich?“. Ein Referat zu klinischen Indikationen von kurzen Implantaten wird hier sicherlich das Interesse der Zuhörer auf sich ziehen, wie auch die beiden anderen Vorträge zu Langzeiterfolgsraten und Knochentransplantationen. Den implantologischen Abschluss des ersten Kongresstages bildet ein Block mit interaktiven Teamdiskussionen. Erfolgreiche Teams werden ihre Konzepte aus der Praxis präsentieren und das Auditorium kann dazu jederzeit Fragen stellen. Fragen zum digitalen Workflow oder zur ästhetisch kritischen Zone können direkt via iPad oder iPhone an die Referenten übermittelt werden. Apropos Interaktivität… Zum Abschluss ein Highlight In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte bei der 3D-Gesichtsmodellierung für Spezialeffekte in der Filmbranche gemacht. Die Technologie bietet aber auch ein großes Potenzial bei der Anwendung in der Medizin. Unser Gastreferent Prof. Dr. Markus Gross gibt uns einen Überblick über 20 Jahre Arbeit mit digitalen menschlichen Gesichtern. Markus Gross ist Professor der Informatik an der ETH Zürich, Preisträger mehrerer international bedeutender Auszeichnungen und Direktor

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 TITELSTORY 5 der Disney Forschung. Sein Vortrag „The virtual man“ wird das Auditorium sicherlich mit futuristischen Bildern und Technologien in seinen Bann ziehen. Wir freuen uns schon heute auf dieses Highlight in Krakau. Hard Rock CAMLOG Nach der Zukunft geht es zurück in die 70er Jahre – die wilde Zeit von Deep Purple, Led Zeppelin, AC/DC und vielen anderen Bands, welche sich auch heute noch größter Beliebtheit erfreuen und Geschichte geschrieben haben. Die Hard Rock CAMLOG Party wird wie es der Name bereits verspricht: rockig. Wir garantieren Ihnen viel Live-Musik, Gitarren- und SchlagzeugSolos und das alles in einer authentischen Atmosphäre. Für jene Teilnehmer, die es lieber ruhiger mögen, haben wir auch bereits einen Plan. Natürlich werden wir Sie wie gewohnt mit der einen oder anderen Überraschung begeistern, damit auch diese Party lange in Erinnerung bleibt. Tackling everyday challenges – Part 2 Der Samstag beginnt etwas später. Er steht zu Beginn ganz im Zeichen der Wissenschaft. Nach sieben Kurzvorträgen über aktuelle Forschungsprojekte folgt eine Session zur transmukosalen Zone. Aktuelle Themen wie Erhalt des krestalen Knochenniveaus, Periimplantitis und Bindegewebs-Anlagerung werden dort von renommierten Referenten erläutert. Nach der Mittagspause werden die Gewinner des CAMLOG Foundation Research Awards gekürt, bevor ein krönender Abschluss des zweitägigen Kongresses folgt. The battle! Anhand von Falldiskussionen werden Referenten mit unterschiedlichen Ansichten aktuelle Themen kontrovers diskutieren. Auch das Plenum wird in dieser Runde eine wichtige Rolle spielen. Es kann jederzeit Fragen an die Referenten stellen oder Statements abgeben. „Soll ein Implantat im Falle von Periimplantitis erhalten oder entfernt werden?“ und „Welche ImplantatAbutment-Verbindung ist besser: Konisch oder Parallelwandig?“ Ob wir diese Fragen nach den Diskussionsrunden beantworten können, wird sich zeigen. Interaktivität und Networking Neu und in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken sind, neben einem hervorragenden wissenschaftlichen Programm, auch die Möglichkeit sich persönlich einzubringen und zu kommunizieren. Mit einer interaktiven Kongress-App erhalten die Teilnehmer bereits im Vorfeld des Kongresses viele nützliche Möglichkeiten und Funktionen. Und auch am Kongress wird die App eine wichtige Rolle spielen. Damit ermöglichen wir den Teilnehmern erstmals auch gezielt mit Referenten in Kontakt zu treten. In einer NetworkLounge werden diese für Sie an definierten Zeiten für Gespräche zur Verfügung stehen. Auch die Teilnehmer am Poster- wettbewerb erhalten im Speakers Corner im Foyer die Plattform, um sich den Interessierten zu präsentieren. Wir freuen uns auf einen kommunikativen Austausch mit Ihnen! Kulturelles Rahmenprogramm Krakau bietet eine Vielzahl an kulturellen Höhepunkten. In der im zweiten Weltkrieg unzerstört gebliebenen Altstadt befinden sich über 100 Kirchen, wunderschöne Gebäude und geschichtliche Monumente. Besuchen Sie den jüdischen Distrikt Kazimierz, erkunden Sie Krakau mit der Retrotram, versuchen Sie sich in der grafischen Kunst, steigen Sie in eine der größten Salzminen der Welt oder unternehmen Sie eine Zeitreise in den Kommunismus – diese und weitere Möglichkeiten bietet Ihnen, beziehungsweise Ihren Begleitpersonen unser Kongressrahmenprogramm. Wir können Ihnen generell sehr ans Herz legen den Aufenthalt in Krakau etwas zu verlängern, um die Stadt zu erkunden. Faire Preisgestaltung CAMLOG Kunden kennen seit Jahren unsere partnerschaftliche Preisgestaltung bei unseren Qualitäts-Produkten und Veranstaltungen. Auch beim 6. Internationalen CAMLOG Kongress erheben wir moderate Kongressgebühren. Bei einer Frühregistrierung vor Ende Januar 2016 beträgt die Kongressgebühr nur 490 €. Studierende, Universitätsassistenten/innen sowie zahnmedizinisches Fachpersonal bezahlen 250 €. Zum selben Preis kann man auch am Digital Dentistry Pre-Congress am Donnerstag teilnehmen. Und Sie können sogar doppelt profitieren: Bei einer Buchung des Pre- und des Hauptkongresses erhalten Sie 50 € Nachlass auf den Gesamtpreis! Es lohnt sich folglich nicht nur früh, sondern gleich alle drei Kongresstage zu buchen. Anmeldung Sie können sich jederzeit auf unserer Seite anmelden und dort auch sämtliche Informationen abrufen. Direkt zur Kongress- webseite geht es hier mit dem QR-Code. Wir freuen uns auf Sie! www.camlogcongress.com

WISSENSCHAFT/KLINISCHE FORSCHUNG logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 6 Wie wirkt sich das wiederholte Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezifischem Drehmoment nach Repositionieren des Abutments auf die Positionsstabilität der Implantat-Abutment-Verbindung aus? In einer neuen Studie wurde diese Frage an sechs verschiedenen Implantatsystemen untersucht. DER EINFLUSS DES ANZUGSDREHMOMENTS AUF DIE POSITIONSSTABILITÄT DES ABUTMENTS VON KONISCHEN IMPLANTAT-ABUTMENT-VERBINDUNGEN Einleitung Werden Implantatkomponenten wiederholt handfest verschraubt, kommt es zu Positionsänderungen des Abutments [1, 2]. Diese Änderungen sollten bei Implantaten mit konischer Innenverbindung möglichst klein sein, wenn die Abutmentschraube während aller prothetischer Zwischenschritte vor Eingliederung der definitiven Suprastruktur mit systemspezifischem Drehmoment angezogen wird [3, 4]. Die Arbeitsgruppe um Katja Nelson untersuchte daher mit einem erprobten Versuchsaufbau [1, 2], wie sich das wiederholte Repositionieren des Abutments und Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezifischem Drehmoment auf die Rotation, die vertikale Lageänderung sowie die Verkippung des Abutments auswirkt. Material und Methode Sechs Implantate handelsüblicher Implantatsysteme mit konischer ImplantatAbutment-Verbindung und unterschiedlichen Konuswinkeln (S1: Conelog 7,5°, S2: Nobel Active 12°, S3: Ankylos C/X 5,7°, S4: Astra Tech 11°, S5: Straumann Bone Level 15°, S6: Straumann Tissue Level 8°) wurden in einem präfabrizierten Metallblock in unterschiedlichen Winkeln zur Längsachse fixiert. Zwei Testpersonen de- und remontierten die AbutmentPrüfkörper-Komplexe jeweils zwanzig Mal. Nach dem Anziehen mit systemspezifischem Drehmoment und systemspezifischer Drehmomentratsche wurde die Position des Prüfkörpers nach jedem Test mit Hilfe einer Koordinatenmessmaschine ermittelt und die Höhenänderung, die Rotation sowie die Verkippung des Abutments bestimmt. Ergebnisse Eine Veränderung der Abutmentposition war bei allen drei Messparametern festzustellen (Abb. 1 bis 3, Tab. 1). Das untersuchte Implantatsystem beeinflusste die Ergebnisse signifikant (P=0.001, P<0.001, P=0.006). Die Spanne der Messwerte vertikaler Positionsänderung reichte bis zu 144 μm (S5). Rotatorische Abweichungen von bis zu 6,02° (S4) wurden beobachtet. Hier waren die geringsten Abweichungen bei S1, S5 und S6 festzustellen. Bei Verkippungsmomenten zeigte S4 die größte Spannweite. Schlussfolgerung Eine Positionsstabilität des Abutments kann auch durch das wiederholte Anziehen der Abutmentschraube mit systemspezifischem Drehmoment nicht erreicht werden. Positionsänderungen des Abutments während des Restaurationsprozesses führen zu einer Unpassung der prothetischen Suprastruktur. Semper Hogg W, Zulauf K, Mehrhof J, Nelson K. (Aus der Original-Publikation in englischer Sprache) Abb. 1: Spannweite der vertikalen Positionsänderung (Grafik nach Semper Hogg et al. (2015)). CONELOG Nobel Ankylos C/X Astra Tech Straumann Straumann Active Bone Level Tissue Level Vertikale Verschiebung in μm 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Abb. 2: Spannweite der Rotation (Grafik nach Semper Hogg et al. (2015)). CONELOG Nobel Ankylos C/X Astra Tech Straumann Straumann Active Bone Level Tissue Level Rotation in º 7 6 5 4 3 2 1 0

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 7 [1] Semper W, Heberer S, Mehrhof J, Schink T, Nelson K. Effects of repeated manual disassembly and reassembly on the positional stability of various implant-abutment complexes: an experimental study. Int J Oral Maxillofac Implants. 2010 Jan-Feb;25(1):86-94. [2] Semper-Hogg W, Kraft S, Stiller S, Mehrhof J, Nelson K. Analytical and experimental position stability of the abutment in different dental implant systems with a conical implant-abutment connection. Clin Oral Investig. 2013 Apr;17(3):1017-23. [3] Kim KS, Lim YJ, Kim MJ, Kwon HB, Yang JH, Lee JB, Yim SH. Variation in the total lengths of abutment/implant assemblies generated with a function of applied tightening torque in external and internal implant-abutment connection. Clin Oral Implants Res. 2011 Aug;22(8):834-9. [4] Lee JH, Kim DG, Park CJ, Cho LR. Axial displacements in external and internal implant-abutment connection. Clin Oral Implants Res. 2014 Feb;25(2):e83-9. LITERATUR Tab. 1: Vertikale Verschiebung, Rotation und Verkippungsmoment der sechs untersuchten Implantatsysteme. S1: Conelog, S2: Nobel Active, S3: Ankylos C/X, S4: Astra Tech, S5; Straumann Bone Level, S6; Straumann Tissue Level. (1): Median – (2): (25%- und 75% Perzentilen) – (3): * p < 0.05 versus anderes Implantatsystem. S1 S2 S3 S4 S5 S6 Vertikale Lageänderungen (1) (2) (3) 3 μm (3 μm : 4 μm) *vs. S2, S3, S4, S5 6 μm (5 μm; 7 μm) *vs. S1, S3, S5, S6 2 μm (2 μm; 3 μm) *vs. S1, S2, S4, S5, S6 14 μm (9 μm; 18 μm) *vs. S1, S3, S6 20 μm (14 μm; 30 μm) *vs. S1, S2, S3, S6 4 μm (3 μm: 5 μm) *vs. S2, S3, S4, S5 Rotation (1) (2) (3) 0,40º (0,30º, 0,54º) *vs. S2, S3, S4 0,72° (0,39°; 0,98°) *vs. S1, S4, S6 0,74° (0,46°; 0,93°) *vs. S1, S6 0,84° (0,61°; 1,10°) *vs. S1, S2, S5, S6 0,47° (0,38°; 0,70°) *vs. S4 0,12° (0,08°; 0,44°) *vs. S2, S3, S4 Verkippende Momente (1) (2) (3) 0,02° (0,02°; 0,03°) *vs. S2, S4, S5, S6 0,10° (0,07°; 0,17°) *vs. S1, S3, S6 0,05° (0,02°; 0,09°) *vs. S2 0,07° (0,04°; 0,12°) *vs. S1 0,09° (0,05°; 0,12°) *vs. S1 0,04° (0,03°; 0,08°) *vs. S1, S2 WISSENSCHAFT/KLINISCHE FORSCHUNG Abb. 3: Spannweite der Verkippung (Grafik nach Semper Hogg et al. (2015)). CONELOG Nobel Ankylos C/X Astra Tech Straumann Straumann Active Bone Level Tissue Level Verkippungsmoment in ° 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Original-Publikation in englischer Sprache: Semper Hogg W, Zulauf K, Merhof J, Nelson K. The influence of torque tightening on the position stability of the abutment in conical implant-abutment connections. Int J Prosthodon 2015;28(5):538-541 Dr. Wiebke Semper Hogg 2002-2007 Studium der Zahnmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, 2008 Promotion, 2008-2010: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Abt. Implantologie & Spezialprothetik, Charité - Universitätsmedizin Berlin, 2010-2012: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Department für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, seit 2014 Leitung Sektion Bildgebung & implantologische Diagnostik, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Department für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 8 EIN GESAMTKONZEPT ZUR VERSORGUNG EINES OBERKIEFERS MIT INDIKATIONSKLASSE IIIa Dr. Albert Holler, Arzberg, Dr. Marc-André Grundl, ZTM Kurt Illing, beide Marktredwitz Sowohl die Indikation als auch die Erfolgsrate zur Implantatversorgung ist heute viel größer als zu Beginn der Implantatentwicklung (1960 bis 1980) angenommen wurde. Implantatversorgungen sind heute ein wissenschaftlich anerkannter und unverzichtbarer Bestandteil moderner oraler Therapiekonzepte. Entsprechend des wissenschaftlichen Goldstandards sind bei kompletter Zahnlosigkeit im Oberkiefer in der Regel acht Implantate für eine hochwertige festsitzende Rekonstruktion ausreichend [1]. Unsere Patienten wünschen sich anstelle von herausnehmbaren Versorgungen oder Totalprothesen oft festverankerten und ästhetischen Zahnersatz. Im Folgenden wird die Rehabilitation eines zahnlosen Oberkiefers mit auf acht DEDICAM Titanabutments zementierten Zirkonbrücken nach 3D-Planung und schablonengeführter Implantatinsertion beschrieben. In komplexen klinischen Situationen ist eine gute Kommunikation zwischen dem behandelnden Team, dem Zahntechniker und dem Patienten unabdingbar für den langzeitstabilen Erfolg einer Rehabilitation. Eine sorgfältige Voruntersuchung und Indikationsstellung helfen Misserfolge zu vermieden. Dabei ist wichtig, dass alle Teampartner vor Behandlungsbeginn die bestmögliche funktionelle Gestaltung des Zahnersatzes fokussieren, die Wünsche des Patienten auch in Bezug auf die Ästhetik respektieren und mögliche Komplikationen oder klinische und materialbedingte Limitationen rechtzeitig erkennen. Mithilfe der CAD/CAM-Technologie können präzise gefertigte Versorgungen eingesetzt werden, die aus biokompatiblen Materialien wie Hochleistungspolymere, Titan oder Zirkonoxid gefertigt werden. Diese können oft im analogen Verfahren nicht oder nur sehr aufwendig hergestellt werden. Die Präzision einer CAM-gefertigten Versorgung wird heute nicht mehr in Frage gestellt. Der Befund und die Planung des Gesamtkonzepts Im März 2013 wurde für die 56-jährige Patientin ein chirurgisch- prothetisches Gesamtkonzept erstellt. Die Brücke im Oberkiefer war mehrfach gebrochen. Röntgenologisch zeigte sich, dass die Pfeilerzähne parodontal geschädigt und nicht erhaltungsfähig waren, bis auf den endständigen Molaren im zweiten Quadranten. Die Brücke von 35 auf 37 war erneuerungsbedürftig und die Schaltlücke im vierten Quadranten sollte geschlossen werden (Abb. 1 bis 4). Um eine umfassende Planung aufstellen zu können, wurden zunächst mithilfe des Orthopantomographen Bilder zur röntgenologischen Analyse der aktuellen Mundsituation gemacht. Anschließend erfolgten die Abformungen beider Kiefer zur Erstellung von Situationsmodellen. Um diese schädelbezogen einartikulieren zu können, legten wir einen Gesichtsbogen an. Das Parodontalscreening war unauffällig. Eine durchgeführte Funktionsanalyse gab keinen Anhalt für craniomandibuläre Dysfunktionen. Da die Patientin keine Vollprothesen wünschte, stellten wir ihr zwei prothetische Versorgungsmöglichkeiten vor. Eine abnehmbare Teleskopbrücke, die mit fünf Implantaten und einer Teleskopkrone auf Zahn 27 im Oberkiefer realisierbar wäre und alternativ eine festsitzende zementierte Brückenversorgung auf acht Implantaten. Um die optimale Kaufunktion wieder Abb. 1: Das Röntgenbild veranschaulicht die aktuelle Mundsituation. Abb. 2: Die Oberkieferbrücke zeigte abstehende Kronenränder. Abb. 3: Die Brücke war mehrfach gebrochen und Keramikverblendungen waren abgeschert. PRAXISFALL

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 9 Abb. 6: Nach der Abheilung der Extraktionsalveolen erfolgte die virtuelle Implantatplanung. Abb. 5: Die Interimsprothese wurde nach der Extraktion der Pfeilerzähne im Oberkiefer eingesetzt. Abb. 4: Zur Herstellung der optimalen Kaufunktion musste die Unterkieferbrücke links erneuert und die Lücke im vierten Quadranten geschlossen werden. herzustellen, wurden im Unterkieferseitenzahnbereich zwei Brücken auf natürlichen Zähnen vorgeschlagen. Nach differenzierter Aufklärung der Patientin über verschiedene Versorgungsmöglichkeiten, entschied sich diese für eine festsitzende Rekonstruktion. Anhand eines Set-ups auf den Situationsmodellen erstellten wir in enger Absprache mit dem Chirurgen, dem Zahntechniker und der Patientin den folgenden integrierten Therapieplan [2,3]: - Extraktion der nicht erhaltungswürdigen Pfeilerzähne im Oberkiefer - Herausnehmbare Prothese während der Heilungsphase im Oberkiefer - 3D-Implantatdiagnostik - virtuelle Implantatplanung - Herstellung der Orientierungsschablone für die Implantatinsertion - Implantatchirurgie - Implantatfreilegung, Weichgewebeman- agement und -ausformung mit direkt verschraubter Kunststoffbrücke - Implantatabformung - Einsetzen der provisorischen Versorgung und Abstimmung der Ästhetik - Präparation im Unterkiefer mit Abformung der natürlichen Zähne - Herstellung von Zirkonbrücken auf acht individuellen CAD/CAM-Titanabutments - Einprobe der Ober- und Unterkiefer- restauration zur Funktions- und Ästhetik- kontrolle - Eingliedern der definitiven Versorgung Unser Zahntechniker orientierte sich am Set-up und stellte zum Extraktionstermin im Oktober 2013 eine Prothese für die Interimsversorgung her. Nach einer Abfrage des allgemeinen Gesundheitszustandes der Patientin und der Überprüfung der aktuellen oralen Situation erfolgte die atraumatische Extraktion aller nicht erhaltungswürdiger Pfeilerzähne im Oberkiefer bis auf den Zahn 27 bei uns in der Praxis. Besonders achtsam gingen wir bei der Extraktion der Frontzähne vor, damit wir die sehr dünnen vestibulären Knochenlamellen so vollständig wie möglich erhalten konnten. Da die Implantate zirka vier Monate später inseriert werden sollten, ließen wir die Alveolen einbluten. Die Blutkoagel begünstigen die Migration der Wachstumszellen aus den umliegenden Gefäßen, so dass zirka acht Wochen nach der Extraktion die Alveolen mit frisch gebildetem spongiösem Knochen ausgefüllt und mit stabilem Epithelgewebe verschlossen sind [4]. Dieser Knochen wird dann in den folgenden Monaten die unterschiedlichen Remodellingprozesse durchlaufen. Nach der primären Wundversorgung gliederten wir die Interimsprothese ein. Sie verhindert die Akkumulation von Speiseresten in die Extraktionsalveolen (Abb. 5). Die virtuelle Implantatplanung Im Frontzahnbereich des Oberkiefers sind für die ästhetische Versorgung durch Brücken bestimmte Kriterien zu berücksichtigen. Ein besonderer Fokus muss hier auf die Weichgewebesituation gelegt werden. Damit sich beim Sprechen keine Speichelbläschen im Zahnzwischenraum bilden oder Essensreste verfangen, sollten Implantate prothetisch orientiert und mit optimalem Abstand zueinander platziert werden. Sie stabilisieren nicht nur den Knochen, sondern stützen auch das umgebende Weichgewebe. Durch die Pontic-Ausformung der Brückenglieder können Pseudopapillen rekonstruiert werden, wodurch ein natürlicher Übergang der keramischen Versorgung zum Weichgewebe erreicht werden kann. Die CAD/CAM-Technologien bieten uns viele Möglichkeiten, diese Bedingungen in vielen Fällen zufriedenstellend zu berücksichtigen. Für eine optimale Planung der Versorgung und Positionierung der Implantate fertigte der Zahntechniker eine Wachsaufstellung ohne vestibulären Zahnfleischanteil im Frontzahngebiet. Anhand dieses Set-ups überprüften wir die Ästhetik, klärten die Frontzahnlänge ab und legten die Kauebene fest. Die Interimsprothese wurde unterfüttert und auf die neue Bisslage angepasst. Anhand des Set-ups wurde eine Radiologieschablone hergestellt und die Patientin zur CT-Aufnahme zum Radiologen überwiesen. Die Patientin trug während der CT-Aufnahmen eine aus röntgenopakem Material hergestellte Versorgung mit anatomischem Emergenzprofil, die in den CTBildern die gewünschte spätere prothetische Situation sichtbar macht. Mithilfe der med 3D Software und zusammen mit den Spezialisten aus dem Labor werteten wir die Aufnahmen aus und legten die optimalen Implantatpositionen und -längen fest. Wir planten im ersten Quadranten vier Implantate im Seitenzahnbereich regio 14, 15, mit jeweils Ø 3.8 mm x 11 mm Länge und ein Ø 3.3 mm x 13 mm langes Implantat in regio 12, regio 16 Ø 5.0 mm x 11 mm. Im zweiten Quadranten sollten zwei Implantate im Seitenzahnbereich regio 24 (Ø 3.8 mm x 11 mm Länge) und 26 (Ø 3.8 mm x 9 mm Länge) sowie zwei Implantate in regio 22 und 23 (jeweils Ø 3.8 mm x 11 mm Länge) inseriert werden (Abb. 6). Anhand der erarbeiteten Daten fertigten die Planungsspezialisten eine Orientierungsschablone mit den zweiteiligen CAMLOG CT-Hülsen für die Implantation an. Im Februar 2014 erfolgte die Implantation in der oralchirurgischen Praxis Dr. Grundl. Nach der Lokalanästhesie stellte der Chirurg den Kieferknochen im Operationsgebiet dar. Bei der Freilegung ist darauf zu achten, dass die Bohrschablone lagestabil eingesetzt PRAXISFALL

PRAXISFALL logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 10 werden kann. Er legte leicht nach palatinal orientierte Kieferkammschnitte (innerhalb der linea alba) an, die distal in regio 16 und um den Zahn 27 mit paramedianen kurvenförmigen Entlastungsinzisionen endeten. Um das Risiko von Resorptionen im ästhetischen Frontzahnbereich zu minimieren, ließ der Chirurg einen Mittelsteg von zirka einem Zentimeter Weichgewebe stehen, vorgestellt von S. Schmidinger 1981 in Wien (Abb. 7 und 8) [5]. Die geringe Blutungsneigung und die Wundrandstabilität bei der krestalen Schnittführung sind von Vorteil für die weiterführende Operation und eine gute Wundheilung. Anschließend wurden die Mukoperiostlappen vollschichtig präpariert. Mithilfe der Orientierungsschablone bereitete der Operateur die Implantatlager den -längen und -durchmessern entsprechend auf und inserierte dem chirurgischen Protokoll folgend die CAMLOG® SCREW-LINE Implantate (Abb. 9). Um einen Sinuslift zu vermeiden, wurde in regio 26 ein kurzes Implantat (Länge 9 mm, Durchmesser 3.8 mm) gesetzt (Abb. 10) [6]. Die Einbringpfosten wurden abgeschraubt und die Implantate mit den Verschlussschrauben abgedeckt. Die Mobilisierung des Lappens wurde durch eine Periostschlitzung erreicht. Im Bereich 23 augmentierte der Operateur die bukkale Knochenlamelle mit einem Gemisch aus autologen Knochenspänen und einem alloplastischem Knochenersatzmaterial (easy-graft™ CRYSTAL). Mit dem aus den Spiralen der Bohrer gewonnenen autologen Knochenspänen wurden kleinere Knochendefekte im Operationsgebiet nivelliert (Abb. 11). Zur Unterstützung der Wundheilung wurde das ganze Implantationsgebiet im Oberkiefer mit PRF Membranen abgedeckt (Abb. 12). Über einen Zeitraum von sieben Tagen geben diese die enthaltenen Wachstumsfaktoren ab und beschleunigen und verbessern die Wundheilung [7]. Die aus der Konzentration patienteneigener Thrombozyten gewonnene Matrix lässt sich kostengünstig herstellen und durch die inhärente Konsistenz leicht verarbeiten. Anschließend wurde das Weichgewebe mit Matratzen- und Einzelknopfnähten spannungsfrei vernäht (Abb. 13). Die Interimsprothese war über den Gaumen, den endständigen Zahn 27 und den stabilen Steg um die Papilla Incisiva gut abgestützt. Nach acht Tagen konnten wir die Nähte entfernen. Nachdem die Weichgewebe abgeheilt waren unterfütterten wir wenige Tage später die Interimsprothese mit Kunststoff. Die Freilegung und das Ausformen eines natürlichen Emergenzpro ls Zur prothetischen Versorgung erschien die Patientin Anfang Juni 2014 bei uns in der Praxis. Wir legten die Implantate mit einfacher Stichinzision und apikalen Verschiebelappen frei. In regio 22 verbreiterten wir die Gingiva mit einem Rolllappen, um später eine natürliche und feste Weichgewebssituation um das Implantat und die Krone zu erhalten (Abb. 14). Da wir das Weichgewebe individuell ausformen wollten, schraubten wir Platform Switching Abformpfosten für die geschlossene Löffeltechnik auf und vernähten das Weichgewebe (Abb. 15). Zur besseren Abstützung der Modelle legten wir das Bissregistrat über den Abformpfosten an. Anschließend formten wir die Situation mit einem individuell hergestellten Löffel ab. Nach der Abformung wurden die Abformpfosten gegen gerade Gingivaformer ausgetauscht, die bis zum Einsetztermin einer verschraubten provisorischen Kunst- Abb. 7: Mit einer krestalen Inzision und anschließender Lappenpräparation wurde der Kieferknochen freigelegt. Abb. 8: Das Belassen eines Mittelsteges ermöglicht die Abstütz- ung der Interimsprothese und erleichtert die genaue Repositionierung des Weichgewebes. Abb. 9: Das Backward Planning ist die Voraussetzung für die prothetisch korrekte Platzierung der Implantate. Abb. 13: Die Wundränder wurden exakt adaptiert und das Weichgewebe mit Einzelknopf- und Rückstichnähten dicht verschlossen. Abb. 14: Die Implantate wurden mit einfacher Stichinzision freigelegt und die Mukosa in regio 22 mit einem Rolllappen verbreitert. Abb. 15: Für die Herstellung einer CAD/CAM-gefertigten verschraubten Kunststoffbrücke wurden sofort nach der Eröffnung die Pfosten für die indirekte Abformung aufgesetzt.

PRAXISFALL logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 11 Abb. 10: Um einen Sinuslift zu vermeiden, wurde in regio 26 ein kurzes 9 mm CAMLOG® SCREW LINE Implantat inseriert. stoffbrücke im Mund verblieben. Die Interimsprothese wurde von uns im Bereich der Implantate ausgeschliffen. Im Labor wurden die Abformpfosten mit Laborimplantaten verschraubt, in den Abdruck eponiert und mit einem Silikon für die abnehmbare Zahnfleischmaske umspritzt. Nach dem Aushärten der Maske wurde das Oberkiefer-Meistermodell hergestellt. In unserer Praxis steht das natürliche Erscheinungsbild einer Versorgung immer im Fokus. Dazu gehört nicht nur die anatomische Gestaltung der Kronendurchtrittsprofile sondern auch die basale Ausformung der Brückenglieder. [8]. Um dies zu erreichen, setzt der Zahntechniker das Ästhetik-Set-up auf das Modell um und zeichnet auf dem Meistermodell die zervikalen Konturen der Kronen und Brückenglieder an [9]. Die Zahnfleischmaske in den Bereichen der Brückenglieder wird ponticartig einradiert. Dadurch wird leichter Druck auf die Gingiva ausgeübt, so dass anatomische Weichgewebegirlanden geformt und die Interdentalräume durch Papillen geschlossen werden. Das diagnostische Set-up wurde auf eine verschraubbare Kunststoffbasis übertragen und der spannungsfreie Sitz der Brücke wie auch Funktion, Phonetik und Ästhetik in der Praxis überprüft. Anschließend führte der Zahntechniker die notwendigen CAD/CAM-Prozesse durch. Dazu wurden die Scanmarker auf die Laborimplantate geschraubt und das Modell im Streifenlicht-Scanner (Zirkonzahn) sowohl mit als auch ohne Zahnfleischmaske gescannt. Das Set-up, der Gegenkiefer und die Artikulatorsituation wurden digital erfasst und die Daten zum Designen der verschraubbaren Kunststoffbrücke gemacht (Abb. 16). Zur Ausgestaltung des Emergenzprofils wurden die Abutmentböden erstellt und das digitale Set-up mithilfe des Situ-Scans platziert. Die digital designte Konstruktion wurde in zahnfarbenem Kunststoff (Tempbase, Zirkonzahn) gefräst, wobei der Implantatanschluss dabei komplett in Kunststoff gefertigt wurde. Auf dem Modell wurde die Passung der Konstruktion geprüft, die Haltestifte abgetrennt und verschliffen (Abb. 17 und 18). Die Zähne waren vollanatomisch ausgeformt. Zwölf Tage nach der Freilegung der Implantate installierten wir die provisorische Brücke, prüften die Okklusion und die Bisshöhe, verschlossen die Schraubenzugangskanäle und besprachen Zahnform und -größe. Die kleinen Änderungswünsche der Patientin nahmen wir auf, um sie bei der definitiven Versorgung einfließen zu lassen (Abb. 19). Die Herstellung der Vollkeramikversorgung auf acht DEDICAM Abutments Nach fünf Wochen, die Patientin hatte sich in der Zwischenzeit an die festsitzende Versorgung gewöhnt, präparierten wir den Zahn 27 und formten die Implantate im Oberkiefer mit der umgebenden Weichgewebesitutation ab. Unser ZahnAbb. 17: Die Passung des direkt verschraubten Kunststoffprovisoriums wurde auf dem Modell überprüft. Abb. 18: Die Basalansicht zeigt die anatomischen, pontic- förmigen Auflagen der Brückenglieder. Abb. 16: Im Labor wurden die Daten vom Backward Planning mit den aktuellen Modellscans gematcht. Abb. 11: Mit einem Gemisch aus autologem Knochen und Knochenersatzmaterial wurden kleinere Knochendefekte nivelliert. Abb. 12: Zur Unterstützung der Wundheilung wurde der Knochen mit PRF Membranen abgedeckt und das Weichgewebe verschlossen. Abb. 19: Die stabile festsitzende Kunststoffbrücke wurde zur Ausformung des Weichgewebe eingesetzt.

12 logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 Abb. 20: Zur definitiven Abformung wurden die Abformpfosten mit Pattern Resin verbunden. Abb. 21: Die Darstellung zeigt die prothetisch optimal platzierten Implantate und die Abutmentgestaltung unter der Brückenkonstruktion. Abb. 22: Die epigingivale Lage der palatinalen Abutmentschulter wird kontrolliert. Im ästhetischen Bereich liegt die Schulter zirka 1,5 mm subgingival. Abb. 26: Das Modell mit den aufgeschrauben Titanabutments wurde gescannt und in die CAD Software eingelesen. Abb. 28: Nach dem Sintern der Zirkonbrücken mit der labialen Reduktion für die individuelle Verblendung erfolgte die Einprobe im Mund. Abb. 27: Die Zirkonbrücken und die IPS e.max® CAD Kronen wurden an die Abutmentübergänge und die Zahnfleischsituation angepasst und zum Fräsen in den Blanks platziert. techniker hatte auf dem Meistermodell die Abformpfosten für die offene Technik aufgeschraubt und mit Pattern Resin verblockt. Den Kunststoffsteg hatte er mit einer feinen Trennscheibe in einzelne Segmente getrennt. Wir schraubten die Abformpfosten im Mund ein und verblockten die Trennspalte vor der Abformung mit Pattern Resin. Unter Beachtung aller relevanten technischen Kriterien wurde das Modell im Labor hergestellt, einartikuliert, Scanpfosten aufgeschraubt und eingescannt. Die in der Software hinterlegten Daten des Set-ups wurden mit den aktuellen Daten gemacht. Wir überprüften die exakte Implantatübertragung, indem wir uns eine CAD/CAM-Brücke aus fräsbarem grünem Kunststoff fertigen ließen. Diese setzten wir im Mund ein und überprüften die spannungsfreie Passung der Versorgung. Anschließend präparierten wir die Unterkieferseitenzähne zur Herstellung der Zirkonbrücken vom ersten Prämolar bis zum zweiten Molaren. Dabei nutzten wir die grüne Kunststoffbrücke zur Orientierung des okklusalen Abstands (Abb. 20). Nach der Bissnahme und Abformung des Unterkiefers schraubten wir den „Grünling“ ab, setzten die zahnfarbene Kunststoffbrücke wieder ein und versorgten den Seitenzahnbereich provisorisch mit präfabrizierten Schalenprovisorien. Zur Umsetzung der CAD/CAM-Versorgung nutze der Zahntechniker die für die Interimsversorgung erarbeiteten Konstruktionsdaten als Grundlage für das Design der individuellen Titanabutments (Abb. 21). Diese konstruierte er unter die virtuelle Brücke. Er legte die Abutment-KronenÜbergänge mit ausgeprägter Hohlkehlfräßung im sichtbaren Bereich zirka 1,5 mm unterhalb des Gingivarandes an. Das gewährleistet eine harmonische Ästhetik und ermöglicht den Zugang zum Entfernen von Zementüberschüssen. Die Konstruktionsdaten der acht Titanabutments wurden auf den Dental Manager hochgeladen und über die Fertigungsdienstleistung von DEDICAM in Auftrag gegeben (Abb. 22 bis 24). Die polierten DEDICAM Abutments wurden nach zwei Tagen angeliefert. Der Zahntechniker schraubte sie in die Modellimplantate, kontrollierte das Design anhand eines Silikonschlüssels und überprüfte die Lage der Abutmentschultern (Abb. 25). Dann scannte er das Modell erneut ein, und matchte die Daten mit den hinterlegten Daten in der Software (Abb. 26 bis 28). Er konstruierte die dreiteilige Versorgung auf den Abutments, wobei er den individuell zu verblendenden vestibulären Anteil der Zirkonbrücke für die Keramikverblendung nachbearbeitete. Diese Anteile wurden für die Reduktion markiert und virtuell um 0,6 Millimeter geschrumpft. Um ein Chipping der labialen Flächen zu vermeiden, müssen die Inzisalkanten in Zirkon erhalten bleiben. Die Zirkonbrücken von 14 bis 22; 34 bis 37 und 44 bis 47 wurden im Blank platziert und gefräst. Die Software erlaubt das freie Platzieren der Brücken im ZirkonoxidRohling und das Erzeugen eines optimal gestalteten Sinterfußes, wodurch ein verzugsfreies Sintern ermöglicht wird. Die verblockten Implantatkronen 23, 24, 26 und 15, 16 sowie die Einzelkrone auf 27 wurden in IPS e.max® CAD monolithisch gefertigt. Die Kronen und Brücken wurden gesintert und die Passung auf dem Modell geprüft. In diesem Fertigungsstadium machten wir eine Rohbrandeinprobe zur Kontrolle der Passung, Okklusionsebene, Zahnlänge und Funktion. Die Pontics waren durch die Kunststoffbrücke deutlich ausgeformt (Abb. 29). Nach der Okklusionskontrolle erfolgte die Fertigstellung PRAXISFALL

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 13 PRAXISFALL Abb. 23: Im Abutmentdesign-Programm wurden die anatomisch ausgeformten subgingivalen Anteile geprüft. Abb. 24: Vor dem Hochladen der Abutments auf den Dental Manager wurde die Fräsbarkeit in der Darstellung der Preform kontrolliert. Abb. 25: Die angelieferten DEDICAM Titanabutments wurden auf dem Modell verschraubt und die Lage der Abutmentschultern geprüft. im Labor. Die vestibulären Anteile der Oberkieferfrontzahnbrücke sowie der Prämolaren im Unterkiefer verblendete der Zahntechniker mit entsprechenden Keramikmassen individuell. Die Farbe der monolithischen Kronen wurde mithilfe von Malfarbenbränden angepasst und die Kronen anschließend glasiert und poliert (Abb. 30 und 31). Nach der Fertigstellung wurden die Ober- und Unterkieferversorgungen in der Praxis eingesetzt. Die verschraubte Kunststoffbrücke wurde entfernt und die Implantatinnenverbindung mit 2%iger Chlorhexidin-Lösung gereinigt. Die DEDICAM Titanabutments müssen zügig eingesetzt werden, damit das ausgeformte Weichgewebe nicht kollabiert (Abb. 32). Anschließend wurden die Brücken und verblockten Kronen für eine abschließende Ästhetikkontrolle aufgesteckt (Abb. 33 und 34). Da die Wünsche der Patientin und die funktionellen Anforderungen im verschraubten Provisorium berücksichtigt und im Scan „eingefroren“ worden waren, prüften wir vorranging die Rot-Weiß-Ästhetik. Hier unterstützte die unverschieblich angelagerte Abb. 29: Die basale Zahnfleischauflage der Brückenglieder war anatomisch ausgeformt. Es bildeten sich Pseudopapillen zwischen den Frontzähnen. Abb. 30: Die monolitischen Kauflächen und palatinalen Anteile der Zirkonbrücken wurden individuell eingefärbt. Abb. 31: Die Abbildung zeigt den exakten Übergang der hochglanzpolierten subgingivalen Anteile der DEDICAM Titanabutments zu den Zirkonkronen. Abb. 32: Das individuelle subgingivale Design der DEDICAM Abutments fügt sich ohne Druck in das ausgeformte Weichgewebe ein. Abb. 33: Die Zirkonbrücken und Vollkeramikkronen wurden zementiert. Zementüberschüsse waren wegen der optimal platzierten Kronen-Abutment-Übergange einfach zu entfernen. Abb. 34: Die Abbildung zeigt die vollkeramische Rekonstruktion der Unterkieferseitenzähne.

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 14 [1] Heydecke G., Zwahlen M. , Nicol A., Nisand D., Payer M., Renouard F., Grohmann P.,Mühlemann S., Joda T., What ist he optimal number of implants for fixed reconstrations: a systematic review. Clin Oral Implants Res 2012;23 Suppl 6:217-228. [2] Ackermann KL, Kirsch A., Nagel R., Neuendorff G. Mit Backward Planning zielsicher therapieren. Teil 1 Teamwork 2008;4:466-484 [3] Schley JS. Terheyden H, Wolfart S., Implanatprothetische Versorgung des zahnlosen Oberkiefers. S3-Leitlinie. AWMFTegisternr. 083-010. DZZ 2013;68:28-41 [4] Araújo MG, Silva CO, Misawa M, Sukekava F, Alveolar socket healing: what can we learn? Periodontol 2000. 2015 Jun;68(1):122-34. doi: 10.1111/prd.12082. [5] Steiner AE, Schmidinger S, Schnittverläufe am resorbierten Kiefer, Orale Implantologie, Quintessenz Berlin 1977: 2 [6] Nisand D, Renouard F., Short implant in limited bone volume. Periodontol 2000. 2014 Oct;66(1):72-96. doi: 10.1111/prd.12053. [7] J. Choukroun et al., Platelet-rich fibrin (PRF): A secondgeneration platelet concentrate. Part IV: Clinical effects on tissue healing, Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod 2006;101:E56-60 [8] Schweiger J., Beuer F., Stimmelmayr M., Edelhoff D. Wege zum Implantatabutment. dental dialogue 2010;11:76-90. [9] Linkevicius T, Vindasiute E, Puisys A, Linkeviciene L, Maslova N, Puriene A. The influence of the cementation margin position on the amount of undetected cement. A prospective clinical study. Clin oral Implants Res. 2013;24(1):71-6 [10] Kutkut A, Abu-Hammad O, Mitchell R. Esthetic Considerations for Reconstructing Implant Emergence Profile Using Titanium and Zirconia Custom Implant Abutments: Fifty Case Series Report. J Oral Implantol. 2013 Oct 31. [Epub ahead of print] [11] Schmitter, M., Mussotter, K., Rammelsberg, P., Gabbert, O., Ohlmann, B.: Clinical performance of long-span zirconia frameworks for fixed dental prostheses: 5-year results. J Oral Rehabil 39, 552-557 (2012). [12] Kajiwara N1, Masaki C, Mukaibo T, Kondo Y, Nakamoto T, Hosokawa R. Soft tissue biological response to zirconia and metal implant abutments compared with natural tooth: microcirculation monitoring as a novel bioindicator. Implant Dent. 2015 Feb;24(1):37-41. doi: 10.1097/ D.0000000000000167. LITERATUR Abb. 35 und 36: Das Röntgenkontrollbild der Gesamtrekonstruktion mit einer zufriedenstellenden Vollkeramikrekonstruktion. Nach dem Zementieren und einer abschließenden Funktionskontrolle verließ eine glückliche Patientin die Praxis. keratinisierte Gingiva, die wir bei der Eröffnung durch Verdickung mittels Rolllappen an 22 und apikalen Verschiebelappen erreicht hatten (Abb. 35 und 36). Wir zementierten die implantatgetragenen Zirkonkronen und -brücken und die IPS e.max® CAD Kronen mit dem dualhärtendem semi-permanenten Havard-Implant Resin und die Zirkonbrücken auf natürlichen Zähnen mit Glasionomer Zement von 3M Espe (Ketac® Cem). Wegen der optimal platzierten Kronen-Abutment-Übergange, waren die Zementüberschüsse einfach und exakt zu entfernen. Nach einer weiteren Okklusions- und Funktionskontrolle nahmen wir Abdrücke für die Erstellung einer Aufbissschiene als Schutzschiene für die Nacht. Fazit In komplexen klinischen Situationen sind die Erstellung eines allumfassenden Behandlungskonzepts und die gute und fachlich kompetente Kommunikation zwischen allen Beteiligten elementar für eine langzeitstabile, funktionelle und ästhetische Rehabilitation. Eine unverschieblich angelagerte, möglichst keratinisierte Gingiva im Bereich der Implantatdurchtrittsstelle schützt vor Knochenverlust und sorgt für eine natürliche Rot-Weiß-Ästhetik. In der chirurgischen Phase ist darauf zu achten, dass Zug durch Wangenbänder und bewegliche Schleimhaut in den Implantatregionen eliminiert wird. Eine keratinisierte Ginigva und Verdickung der Weichgewebe kann mittels entsprechenden chirurgischen Lappentechniken erzielt werden. Das Wissen um OP-Techniken und die Verwendung von biokompatiblen Materialen und deren Verarbeitung tragen maßgeblich zu einem erfolgreichen Endergebnis bei. Zirkonoxid zeigt neben dem präzisen industriellen Herstellungsverfahren (CAD/CAM-Technik) gute mechanische Eigenschaften. Zahlreiche In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen wurden zu diesem Themenkomplex publiziert und bestätigen die hervorragenden biokompatiblen Eigenschaften des Materials [10,11]. Aufgrund des bioinerten Charakters des Materials kommt es bei Kontakt mit anderen Metallen oder Legierungen in der Mundhöhle nicht zu Korrosionserscheinungen. Aufgrund der fehlenden Toxizität des Materials gegenüber unterschiedlichsten Zellen konnten Studien belegen, dass Zirkonoxid offensichtlich eine aktive Rolle bei der Weichgewebeheilung und Anhaftung spielt und dadurch eine Plaque- und Bakterienakkumulation minimiert werden [12]. Für den langfristigen klinischen Erfolg der Implantatrestauration ist, neben einer erfolgreichen Osseointegration der Implantate, vor allem eine innige Weichgewebeadaption zur Suprakonstruktion wichtig. PRAXISFALL

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 15 ZTM Kurt Illing Kurt Illing absolvierte 1992 die Meisterschule in München nach der Ausbildung zum Maschinenbauer und anschließender Zahntechniker-Ausbildung. Er gründete sein Dentallabor in Marktredwitz, wo er gemeinsam mit Dr. Albert Holler Fortbildungen mit den Themenschwerpunkten KombiTechnik, Vollkeramik und Implantatversorgungen veranstaltet. Seit 2005 fertigt er komplexe Implantatversorgungen in Vollkeramik und Zirkon mithilfe eines eigenen CAD/CAM-Systems an. AUTOREN Dr. Albert Holler Dr. Albert Holler studierte an der Friedrich-Alexander-Universität in ErlangenNürnberg und approbierte 1987 als Zahnarzt. Während seiner Assistenzarztzeit erlangte er die Promotion und ließ sich 1990 in eigener Praxis in Arzberg nieder. Er absolvierte eine prothetische Schwerpunktausbildung bei Prof. Gutowski und die Schwerpunktausbildung in plastischer PA-Chirurgie und Implantologie im IPI bei Dr. Bolz, Prof. Hürzeler, Prof. Wachtel, Dr. Zuhr. Seit 2000 führt Dr. Albert Holler die Praxis gemeinsam mit Astrid Eichler. 2006 erhielt er den Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie und 2008 den der Implantologie. Dr. Holler ist Mitglied der DGZMK, DGP, DGI und der Prophylaxe e.V. Dr. Marc-André Grundl Nach dem Abschluss des Studiums zur Zahnmedizin in Regensburg promovierte Dr. Marc-André Grundl 2003 zum Dr. med. dent.. Er war als Vorbereitungsassistent in Straubing tätig und arbeitete anschließend als Weiterbildungsassistent bei Professor R. Dammer, Facharzt für Mund-KieferGesichtschirurgie/Plastische Operationen, Straubing. 2007 erlangte er die Gebietsbezeichnung Fachzahnarzt für Oralchirurgie und ließ sich in der Gemeinschaftspraxis Prof. Dammer nieder. Nach der Zertifizierung des Tätigkeitschwerpunktes Implantologie folgte die Niederlassung in eigener Praxis in Marktredwitz. Dr. Grundl ist Mitglied der DGZMK, der DGI und der Bayerischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie. Kontaktdaten Praxis Dr. Holler und Kollegen Marktplatz 5 95659 Arzberg Telefon: 0 92 33 16 44 info@praxis-dr-holler.de Kontaktdaten Dentallabor Kurt Illing Egerstr. 34, 95615 Marktredwitz Kontaktdaten Dr. med. dent. Marc-André Grundl Fachzahnarzt für Oralchirurgie Schillerhain 1-8 95615 Marktredwitz PRAXISFALL

logo 37 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2015 16 Abb. 3: Breite Zahnlücke regio 12. ÄSTHETIK UND FUNKTION IM FRONT- UND SEITENZAHNGEBIET – MIT ISY EFFIZIENT UMGESETZT Dr. Andreas Kraus, Peiting Das iSy Implantatsystem wurde zur IDS 2013 in den Markt eingeführt. Neben dem hohen Qualitätsanspruch steht iSy vor allem für eine hervorragende Zeit- und Kosteneffizienz. Diese beiden Aspekte standen von Anfang an im Mittelpunkt des iSy Systemgedankens und stellen den Mehrwert des Produktkonzepts dar. Gleichzeitig wurde das völlig neu entwickelte iSy Implantatsystem mit Qualitäts- und Eigenschaftsmerkmalen ausgestattet, die hervorragende funktionelle und ästhetische Behandlungsergebnisse erwarten lassen. Dr. Andreas Kraus zählt zu den iSy Anwendern der ersten Stunde. Er nutzt das System in den unterschiedlichsten Indikationen und stellt hier zwei seiner Patientenfälle vor. iSy im Alltag Das iSy Implantatsystem hat aufgrund seines durchdachten Produkt- und Anwendungskonzepts von Anfang an unser Interesse gefunden. Nach der klinischen Erprobung bei Standardindikationen haben wir das Indikationsspektrum des Systems deutlich ausgedehnt und sehen heute im klinischen Einsatzgebiet kaum noch Einschränkungen. Unsere Erfahrungen beziehen sich auf 142 iSy Implantate, die wir im Zeitraum von April 2013 bis September 2015 inseriert haben. Die beiden nachfolgenden Falldokumentationen stehen exemplarisch für die vielfältigen Möglichkeiten, die uns das System im klinischen Alltag bietet. Frontzahnrekonstruktion regio 12 Der 53-jährige Patient stellte sich mit einem wurzelgefüllten, horizontal frakturierten Zahn 12 in unserer Praxis vor (Abb. 1). Den klinischen Befund acht Wochen nach Zahnextraktion zeigen die Abbildungen 2 bis 4. Abb. 1: Zahn 12 war horizontal frakturiert und musste deshalb entfernt werden. Abb. 2: Die klinische Ausgangssituation ist charakterisiert durch die lückige Stellung der oberen und unteren Frontzähne. Abb. 7: Positionierung des iSy Implantats unter dem Tuberculum dentis für eine palatinale Verschraubung. Bukkal wurden Knochenspäne aus dem Bohrstollen aufgelagert. Abb. 8: Weichgewebsaugmentation mittels eines aus dem Gaumen gewonnenen, dicken Bindegewebstransplantat. PRAXISFALL

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