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Mai 2015 Das CAMLOG Partner-Magazin 35 CaMloG setZt auf WaCHstuM

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 eDitorial 2 Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit einem Rekordergebnis und ausgezeichneter Stimmung endete am 14. März 2015 die 36. Internationale Dental-Schau (IDS) nach fünf Tagen in Köln. Rund 138.500 Fachbesucher aus 151 Ländern besuchten die Weltleitmesse der Dentalbranche. Spannend war zu beobachten, wie und wohin sich die Dentalbranche entwickelt. Welche Trends sich durchsetzten und welche neuen Themen, Produkte oder Firmen auf der Messe zu finden waren. Im Vordergrund der IDS 2015 stand die intelligente Vernetzung von Komponenten für die computergestützte Zahnheilkunde. Die Welt der digitalen Systeme in Diagnostik und Fertigung umspannen heute den gesamten Workflow von der Praxis bis ins Labor. Ich halte die zunehmende Digitalisierung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen für die derzeit größte Innovation. Innovationen sind immer von der Marktnachfrage und von technologischen Entwicklungen getrieben. In diesem Sinne ist Digitalisierung weltweit ein sehr starker Treiber für Produkt-, Service-, Prozess- oder Geschäftsmodellinnovationen. Hier entstehen Beschleunigungen, aber auch Abhängigkeiten, denen wir uns alle stellen müssen. CAMLOG war dieses Jahr mit einem deutlich größeren Stand auf der IDS vertreten. Aus ökonomischer Sicht war die IDS für CAMLOG sehr erfolgreich, denn es wurde geordert – national und international. Von mindestens genauso großer Bedeutung waren für uns aber auch Aspekte wie Kontaktpflege, Kundenbindung, Neukundengewinnung, die Erschließung neuer Auslandsmärkte und die Vorstellung der Produktneuheiten, über die Sie sich in dieser Ausgabe des Magazins informieren können. CAMLOG erfüllt mit der Portfolioerweiterung des iSy Implantatsystems und den Neuheiten von DEDICAM vollumfänglich den Markttrend, der da heißt: minimalinvasive Therapien, erschwingliche Produkte aber trotzdem ästhetisch langzeitstabile Versorgungen. Unsere Produktpipeline ist vielversprechend und Sie können weiterhin auf innovative Konzepte und zuverlässige Produkte aus dem Hause CAMLOG vertrauen. Hinzu kommt, dass CAMLOG anlässlich der IDS seine Preisgarantie für alle Implantate um zwei weitere Jahre – bis zum 31. Dezember 2017 – verlängert hat. Die IDS 2015 verdeutlichte: Unsere Branche befindet sich in einem dynamischen Wandel, der viele Fragen aufwirft oder Entscheidungen erfordert. Offenheit gegenüber Neuem spielt dabei die zentrale Rolle. Seien Sie bereit, in zukünftiges Wachstum zu investieren und etablieren Sie eine Unternehmenskultur, die offen für Veränderungen ist. Nutzen Sie Veränderungen proaktiv als Chance, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wir stehen Ihnen als kompetenter und verlässlicher Partner dabei gerne zur Seite. Ihr Michael Ludwig Geschäftsführer CAMLOG Vertriebs GmbH »CaMloG setzt auf Wachstum und zuverlässige Produkte«

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 3 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: dreimal jährlich, Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim • Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Oliver Ehehalt (verantwortlich), Claudia Himmeldirk, Michael Ludwig, Thomas Moser, Françoise Peters, Andrea Stix, Ingrid Strobel • Fotos: CAMLOG und deren Lizenzgeber Gestaltung: Duc-An Do, Kerstin Gerhardt Druck: Schefenacker GmbH, Deizisau titelstorY • IDS Nachlese. Gute Stimmung und intensiver Erfahrungsaustausch 4 WisseNsCHaft/KliNisCHe forsCHuNG • Wissenschaftliche Dokumentation des CONELOG® Implantatsystems – Zahlen und Fakten auf einen Blick 6 Praxisfall • Ein Implantat-Prothetisches Behandlungskonzept – Biologisch denken und Erfolg planbar machen 8 • Funktionelle Behandlungsmethoden: Standardisierte Implantatprothetik nach dem iSy Konzept 16 ProDuKte • DEDICAM – da passt einfach alles 22 • Neuheiten beim iSy® Implantatsystem schaffen noch mehr Möglichkeiten 24 • CAMLOG® Provisorische Abutments aus Titan 28 aBout CaMloG • Der CAMLOG Kunden-Service stellt sich vor. Kundenorientiert, freundlich und kompetent 30 aKtuelles • Verleihung des Goldenen Parallelometers – der Oscar der Zahntechnik 32 • CAMLOG – die Zukunft ist international 35 VeraNstaltuNGeN • Die CAMLOG COMPETENCE TOUR 2015/2016. Mit uns sind Sie besser aufgestellt. 36 • Chirurgie- und Prothetikkurs – die Umsetzung nach dem Maló-Prinzip 38 • Der erfolgreiche Einstieg in die Implantologie. Eine dreiteilige Kursreihe für Beginner 39 • SAVE THE DATE! 6. Internationaler CAMLOG Kongress in Krakau, Polen vom 9.–11. Juni 2016 40 PraxisMaNaGeMeNt • Visionen – der Antrieb für eine erfolgreiche Zukunft 41 inhalt

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 titelstorY 4 iDs NaCHlese GUTE STIMMUNG UND INTENSIVER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Die Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln vom 10. bis 14. März 2015 hat wieder einmal alle Rekorde gebrochen. Die 36. Ausgabe der weltgrößten Dentalfachmesse verzeichnete mehr Aussteller, mehr Ausstellungsfläche und auch mehr Fachbesucher aus dem In- und Ausland als je zuvor. CAMLOG präsentierte die Implantatsysteme CAMLOG®, CONELOG® und iSy® sowie die CAD/CAM-Prothetik DEDICAM® unter einem Dach auf über 250 Quadratmetern. Der CAMLOG Messestand war für viele Messebesucher eine feste Anlaufstelle, um sich über die Neuheiten von CAMLOG informieren zu lassen, bekannte CAMLOG Gesichter zu sehen und befreundete Kolleginnen und Kollegen zu treffen. Nicht nur das fachliche Gespräch stand im Mittelpunkt. Gerade der persönliche Erfahrungsaustausch unter Kollegen und Partnern war eine große Bereicherung und hat die gute Stimmung am Stand geprägt. Der Messestand gab bewusst viel Raum für den gegenseitigen Austausch, der an der Bar oder an einem der Bistrotische intensiv genutzt wurde. Erfrischende Getränke und köstliche Snacks sorgten für das persönliche Wohlergehen unserer Gäste und die notwendige Stärkung für einen langen Messetag. Zu den Topthemen am CAMLOG Messestand zählten das iSy Implantatsystem und die DEDICAM CAD/CAM-Prothetik. Das Prothetikportfolio des iSy Implantatsystems wird ab Juli 2015 um einige präfabrizierte Komponenten erweitert. Mit den neuen iSy® Esthomic® Abutments sind zementierte Rekonstruktionen realisierbar. Verschraubbare Gingivaformer und Abformpfosten auf Implantatniveau werden ebenfalls erhältlich sein. Gleichzeitig wird CAMLOG die finale Versorgung direkt auf der Implantatbasis freigeben. iSy Anwendern stehen damit künftig drei Versorgungswege offen: transgingivale Einheilung mit definitiver Versorgung auf der Implantatbasis, transgingivale Einheilung mit Austausch der Implantatbasis gegen ein individuelles Abutment, subgingivale Einheilung mit prothetischen Komponenten auf Implantatniveau. Ab Seite 24 erfahren Sie mehr über iSy. Ein weiteres Highlight war der erlebbare Workflow der CAD/CAM-Prothetik DEDICAM®. Das DEDICAM Portfolio wird technologisch sowie material- und konstruktionstechnisch ständig weiterentwickelt und ausgebaut. Im Bereich der Fertigungsdienstleistungen wurde das File Splitting eingeführt. Neue Produkte sind außerdem Hybridgingivaformer und Hybridabutmentkronen auf Titanbasen CAD/CAM aus Telio® CAD, Locator Aufbauten für Stege mit M2.0 Gewinde sowie Stegaufnahmen für das MK 1 Attachment. Darüber hinaus bietet CAMLOG autorisierten Fräszentren die Möglichkeit, Original-Abutmentrohlinge für CAMLOG®, CONELOG® und iSy® zu verarbeiten. Auf vielfachen Kundenwunsch sind nun auch implantatprothetische Konstruktionen verfügbar, die mit weiteren führenden Implantatsystemen kompatibel sind. Ab Seite 22 erfahren Sie mehr über DEDICAM. Wir danken allen unseren Partnern und Gästen für die vielen anregenden Gespräche und den intensiven fachlichen und persönlichen Austausch bei der IDS 2015.

titelstorY logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2015 5

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 WisseNsCHaft / KliNisCHe forsCHuNG 6 Nur wenige Implantatsysteme sind in der Literatur systematisch und umfassend dokumentiert. Das CONELOG® Implantatsystem gehört zu diesem exklusiven Kreis, da die Förderung unabhängiger Forschung bei CAMLOG fest verankert ist (Abb. 1). WisseNsCHaftliCHe DoKuMeNtatioN Des CoNeloG® iMPlaNtatsYsteMs – ZaHleN uND faKteNauf eiNeN BliCK Bei Produktinnovationen müssen drei Sichtweisen berücksichtigt werden: die des Herstellers, die des Zahnarztes/Chirurgen und die des Patienten. Zum Entstehungsprozess gehören viele Faktoren, wie zum Beispiel die technische Produktentwicklung, die klinische Forschung, die Marktzulassung, die Produktregistrierung und die Markteinführung. In der heutigen fortschrittlichen Entwicklung von Dentalimplantaten gibt es fast keinen Platz für Serendipität mehr. Jeder Schritt wird reguliert und kontrolliert; das Befolgen der Norm ist zur täglichen Praxis geworden. Eine zufällige Entdeckung wurde zum letzten Mal beim Platform Switching von Lazzara und Porter (2006) [7] gemacht. Laut der Mehrheit der Zahnmediziner, die Dentalimplantate verwenden, spielt die wissenschaftliche Dokumentation eines Produkts eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines bestimmten Systems. Jedoch scheint es für einen Anwender unmöglich, alle Peer-Review-Veröffentlichungen zu lesen, die in den 84 Journalen mit „Impact Factor“ aufgelistet sind (ISI 2013) [6]. Russo et al. (2000) [11] schrieben vor fünfzehn Jahren, dass man wöchentlich mindestens zwei Veröffentlichungen lesen und deren Empfehlungen anwenden müsse, um im Bereich der oralen Implantologie auf dem neuesten Stand zu bleiben. Andererseits sammeln auch Patienten Informationen zu den Vorteilen und Risiken eines chirurgischen Eingriffs – im Internet, sozialen Medien und Blogs. Sie sind überzeugt, sehr gut informiert zu sein. Sie könnten ihre Entscheidung aufgrund von Emotionen anstatt von Fakten treffen. Die folgende Übersicht gibt einen Einblick in die wissenschaftliche Dokumentation des CONELOG® Implantatsystems anhand von Fakten und Zahlen. Dem interessierten Leser empfehlen wir die CAMLOG Literaturübersicht, die eine Vielzahl wissenschaftlicher Referenzen ausweist (Abb. 2) [2]. Präzision der Konusverbindung CONELOG® Implantate bieten eine Implantat-Abutment-Verbindung mit selbsthemmender Konusgeometrie. In mehreren mechanischen Tests wurde die Präzision der Verbindung nachgewiesen (Semper et al. 2010, Semper-Hogg et al. 2013) [12,13]. Mikrospalten und deren Folgen, d. h. Mikroundichtigkeiten oder bakterielle Penetration bei einer konischen Verbindung, können unmöglich eliminiert werden (Harder et al. 2010, 2012) [4,5]. Ohne einen Mikrospalt käme es zu einem Kaltverschweißen der Verbindung und ein späterer Austausch des Abutments wäre damit so gut wie unmöglich. Daher sind kleine Toleranzen zur Minimierung, aber nicht zur völligen Beseitigung dieses Spalts erforderlich. Die Rotationsfreiheit und vertikale Repositionierung des Abutments spielen eine wichtige Rolle für die Präzision der prothetischen Versorgung (Tab. 1). Eine In-vitro-Studie (Nelson et al. 2013) [8] mit von Hand angezogenen Abutments ergab hervorragende Ergebnisse für das CONELOG® Implantatsystem im Vergleich mit fünf anderen Systemen mit konischen Verbindungen. Hervorragende Ergebnisse bei den Knochenniveauveränderungen mit Platform Switching Zurzeit laufen mehrere klinische Studien mit dem Hauptziel, den Erhalt des krestalen Knochens am Implantathals oder die Ergebnisse verschiedener Implantatlängen zu bewerten. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen einen guten Erhalt Promote® Oberfläche Studie Promote® plus Oberfläche CAMLOG® CONELOG® CONELOG® CONELOG® 1999 Start der wissenschaftlichen Dokumentation. Aktuell > 11.000 Implantate länger als 5 Jahre unter Beobachtung [2]. Platform Switch/ Platform Match (Guerra et al. 2014) [3] Poster EAO & ICC 2012-2014 (Rocha et al. 2012 & 2014) [10] Erste Publikation (Becker et al. 2006) [1] Stabilität der Verbindung (Semper et al. 2010) [12] Stabilität der Verbindung (Semper-Hogg et al. 2013) [13] Poster EAO 2014 2-Jahres-Daten (Wagner et al. 2014) [15] Publikation 1-Jahres-Daten (eingereicht) [14] Dichtigkeit der Verbindung (Harder et al. 2012) [5] Start der ersten Studie 1999 2006 2008 2010 2012 2014 abb. 1: Die Entwicklung des CONELOG® Implantatsystems wird von einem soliden Fundament wissenschaftlicher Forschung gestützt Françoise Peters BSc. MPH, CAMLOG Biotechnologies AG

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 7 WisseNsCHaft / KliNisCHe forsCHuNG des krestalen Knochens nach der Belastung (Mittelwert +0.12 mm). Rocha et al. (2013) [9] stellten die Ergebnisse bei CONELOG® Implantaten nach einem Jahr an der EAO in Dublin vor. Diese vorläufigen Werte bestätigen die Ergebnisse der laufenden multizentrischen Studie mit CAMLOG® Implantaten mit und ohne Platform Switching (Guerra et al. 2014) [3], die einen hervorragenden Erhalt des krestalen Knochenniveaus mit einer Knochenniveauveränderung von nur 0,08 mm nach einem Jahr der Belastung (mit Platform Switching) ergab. Fazit Die solide Dokumentation des CAMLOG® und CONELOG® Implantatsystems basiert auf unabhängig gesammelten Daten oder auf vom Unternehmen geförderter wissenschaftlicher Evidenz. Dies stellt einen wichtigen Beitrag für die Erfolgsgeschichte von CAMLOG dar. Über 11.000 Implantate mit Promote® Oberfläche verfügen über Folgedaten über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren. Die Anwendung des Platform Switchings (Rocha et al 2012, 2014 [9,10] und die Stabilität der Implantat-Abutment-Verbindung tragen umfassend zur guten Integration von CONELOG® Implantaten bei. 4. Forschungspreis – Registrierung bis 30. November 2015 Die CAMLOG Foundation spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Forschung junger und talentierter Wissenschaftler. Der Wettbewerb für den 4. Forschungspreis der CAMLOG Foundation ist eröffnet. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.camlogfoundation.org. tab. 1: Rotationsfreiheit (°) und vertikale Repositionierung von sechs Systemen (übernommen von Nelson et al. 2013) [1] Becker J, Schwarz F, Kirsch A. Verbesserung der marginalen Knochenadaption durch das neue Promote plus Design. Logo 2006:6; 15-17 [2] CAMLOG and Science. Clinical Studies; Version XJ6164.11/2013:P26-27 [3] Guerra F, Wagner W, Wiltfang J, Rocha S, Moergel M, Behrens E, Nicolau P. Platform switch versus platform match in the posterior mandible – 1-year results of a multicenter randomized clinical trial. J Clin Periodontol 2014;41:521-529 [4] Harder S, Dimaczek B, Açil Y, Terheyden H, Freitag-Wolf S, Kern M. Molecular leakage at implant-abutment connection - in vitro investigation of tightness of internal conical implantabutment connections against endotoxin penetration. Clin Oral Invest. 2010; 14(4): 427-32 [5] Harder S, Quabius ES, Ossenkop L, Kern M. Assessment of lipopolysaccharide microleakage at conical implant-abutment connections. Clin Oral Investig. 2012;16:1377-84 [6] ISI Journal Citation Report, 2013 JCR Science. http://lib. hku.hk/denlib/impactfactor.html [7] Lazzara RJ, Porter SS. Platform switching: a new concept in implant dentistry for controlling postrestorative crestal bone levels. Int J Periodontics Restorative Dent. 2006 Feb;26(1):9-17 [8] Nelson K, Zabler S, Wiest W, Schmelzeisen R, SemperHogg W. Die Implantat-Abutment-Verbindung. Implantologie 2013;21(4):355-63 [9] Rocha S, Wagner W, Wiltfang J, Guerra F, Moergel M, Behrens E, Nicolau P. Platform switching vs platform match: interim results from a prospective randomized-controlled multicenter study. Short Oral Communication Ref 100, EAO 2012, 22th Annual Scientific Meeting, Copenhagen, Denmark [10] Rocha S, Wagner W, Wiltfang J, Guerra F, Moergel M, Behrens E, Nicolau P. Platform switching versus platform matching: two-year results from a prospective randomizedcontrolled multicenter study. Poster, 5th ICC 2014, Valencia, Spain [11] Russo SP, Fiorellini JP, Weber HP, Niederman R. Benchmarking the dental implant evidence on MEDLINE. Int J Oral Maxillofac Implants 2000;15:792-800 [12] Semper W, Heberer S, Merhof J, Schink T, Nelson K. Effects of repeated manual disassembly and reassembly on the positional stability of various implant-abutment complexes: an experimental study. Int J Oral Maxillofac Implants 2010;25:86-94 [13] Semper-Hogg W, Kraft S, Stiller S, Mehrhof J, Nelson K. Analytical and experimental position stability of the abutment in different dental implant systems with a conical implant-abutment connection. Clin Oral Investig;2013:17:1017 (first published online 2012) [14] Wagner W, Moergel M, Rocha S, Nicolau PM, Guerra F. Performance of the CONELOG® SCREW-LINE implant in the posterior mandible – one year results of a prospective two center pilot study Poster P312, EAO 2013, 23rd Annual Scientific Meeting, Dublin, Ireland [15] Wagner W, Moergel M, Rocha S, Nicolau PM, Guerra F. Clinical performance of the CONELOG® SCREW-LINE implant in the posterior mandible - preliminary 2-year results of a prospective two center pilot study Poster P464, EAO 2014, 24th Annual Scientific Meeting, Rom, Italy literatur abb. 2: Die CAMLOG®/CONELOG® Implantatsysteme werden von über 700 Publikationen unterstützt. Mehr als 200 davon sind Veröffentlichungen mit Peer-Review. Eine Auswahl finden Sie in der Literaturübersicht von CAMLOG. LITERATURE OVERVIEW LITERATURÜBERSICHT Status: October 2014 X.J6262.10-2014_Literature overview.indd 4 30.03.2015 12:04:13 implantatsystem Rotationsfreiheit (º) Vertikale Höhenabweichung (µm) Nobel Active > 5 > 50 Ankylos C/X > 5 < 50 Astra Tech > 4 > 50 CONELOG < 3 < 50 Bone Level > 3 > 50 Tissue Level > 3 < 50 Externer Hexagon Anschlagverbindung (Steri-Oss, Nobel Biocare) > 3 < 10

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 8 Praxisfall eiN iMPlaNtat-ProtHetisCHes BeHaNDluNGsKoNZePt – BioloGisCH DeNKeN uND erfolG PlaNBar MaCHeN Dr. Kai Zwanzig, Bielefeld Die Fallbeschreibung Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Situation des im Artikel beschriebenen Praxisfalls einer 52-jährigen Patientin. Nach Abschluss der Voruntersuchungen, einem intensiven Aufklärungsgespräch und unter Berücksichtigung des Patientenwunsches nach einer festsitzenden, vollkeramischen Versorgung, wurde der folgende Behandlungsplan festgelegt. Der wurzelbehandelte Zahn 36 wurde extrahiert, da die endodontische Revision eine schlechte Prognose hatte und sehr zeit- und kostenintensiv gewesen wäre. Obwohl die Patientin einem implantologischen Eingriff vor der Beratung sehr kritisch gegenüber stand, entschlossen wir uns mit ihr zusammen für eine Einzelkronenversorgung auf zwei Implantaten in regio 35 und 36. Wir wenden diese Strategie an, wenn die Langzeitprognose eines Zahnes im unmittelbaren Operationsgebiet nicht gewährleistet werden kann und die Kosten der Revision die eines Implantats übersteigen. Ein laborgefertigtes Langzeitprovisorium schloss vorübergehend die Lücke 33-37, was der Patientin auch zeigte, dass eine Brückenversorgung als endgültige Lösung dort für sie nicht in Frage kam. Der Artikel beschreibt eine Behandlungstherapie, mit der man vorhersagbar langzeitstabile Ergebnisse erzielen kann. Die chirurgische Phase Aufgrund der optischen Befundung ließ sich bereits im Vorfeld ein erhebliches knöchernes Defizit vermuten (Abb. 3). Eine dreidimensionale Röntgenaufnahme erscheint uns in einem solchen Fall nicht sinnvoll, da sie keine therapeutische Konsequenz hätte, wenn man sich schon im Vorfeld auf eine Implantatversorgung mit Knochenaufbau verständigt hat. Es wurde in regio 35 und 36 ein Volllappen gebildet, um das Operationsgebiet knöchern darzustellen (Abb. 4). Der Lappen wird als Splitflap nach mesial und distal ohne vertikale Entlastungsinzisionen weiter gebildet, um genügend Mobilität in den Lappen zu bringen und um unnötige Deperiostierung zu vermeiden, was immer zu knöcherner Resorption führt. Intraoperativ wurde der äußere optische Befund bestätigt. Mithilfe einer Orientierungsschablone wurden die Implantatlager in prothetisch korrekt orientierter Position sukzessive mit rotierenden Instrumenten aufbereitet (Abb. 5). Bereits vor der Insertion der Implantate wurde die bukkale Kortikalis punktuell perforiert. Von den provozierten Abb. 1: Das Röntgenbild zeigt die Ausgangssituation der Patientin vor der Rekonstruktion des Ober- und Unterkiefers. Abb. 2: Die Patientin störte sich am Transversalbügel im Oberkiefer, der insuffizienten Kaufunktion und der Ästhetik. Abb. 3: Das knöcherne Defizit ließ sich bei der optischen Befundung bereits vermuten. In den vergangenen Jahren haben wir viel über die Biologie der Mundhöhle gelernt. Jetzt gilt es, diese Erkenntnisse konsequent umzusetzen. Die Implantologie hat sich zu einer komplexen Disziplin entwickelt, die in den seltensten Fällen ohne augmentative Maßnahmen auskommt. Hohe Bedeutung muss dabei den periimplantären Weichgeweben beigemessen werden, denn sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die langzeitstabile, ästhetische Rekonstruktion. Vollkeramische Versorgungskomponenten im Bereich des Emergenzprofils unterstützen die Biologie maßgeblich und stellen heute den Goldstandard dar.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 9 Praxisfall Abb. 4: Nach der Lappenbildung zeigte die okklusale Aufsicht das Hartgewebedefizit in der Implantationsregion. Abb. 5: Die Implantatlager wurden mithilfe einer Orientierungsschablone mit rotierenden Instrumenten in prothetisch korrekter Position sukzessive aufbereitet. Abb. 6: Vor der Implantation wurde die vestibuläre Kortikalis perforiert. Die Blutungspunkte unterstützen eine schnellere Einwanderung vitaler Zellen. Abb. 7: Nach der Implantatinsertion wurde die Orientierungsschablone zur Kontrolle der optimalen prothetischen Ausrichtung nochmals aufgesteckt. Abb. 8: Die Abbildung zeigt die freiliegenden Gewindegänge der Implantate und die sehr dünnen bukkalen Knochenwände vor dem Knochenaufbau. Abb. 9: Um Bewegungen im Augmentat zu vermeiden, wurde zunächst eine sehr dünne, stabile Knochenlamelle als Membran mit resorbierbaren Pins am Knochen fixiert. Blutungspunkten (Abb. 6) erwarten wir uns eine schnellere Einwanderung vitaler Zellen in das Augmentat [8,16]. Wir machen das vor der Implantatinsertion, weil man auf diese Weise sicher vermeiden kann, mit der Lindemannfräse die Oberfläche der Implantate zu beschädigen. So konnte in regio 35 ein CAMLOG® SCREWLINE Implantat mit einem Durchmesser von 4,3 mm und in regio 36 ein CAMLOG® SCREW-LINE Implantat mit einem Durchmesser von 5 mm inseriert werden. Beide Implantate haben eine Länge von 11 mm, was dem heutigen Trend nach insgesamt kürzeren Implantaten folgt. Die korrekte Position wurde anschließend erneut mit der Schablone kontrolliert, um eine optimale prothetische Versorgung zu gewährleisten (Abb. 7). Nach der Insertion musste das knöcherne Defizit bukkal aufgebaut werden (Abb. 8). Die Voraussetzung für einen Knochenaufbau ist die lagestabile und komplikationslose Einheilung des Augmentats. Dies muss gedeckt erfolgen und jegliche Bewegung im Augmentat vermieden werden, da es sonst zu einer bindegewebigen Heilung kommt, die den Langzeiterfolg gefährdet [1,6,7,17]. Entschließt man sich zu einer Augmentation im Unterkieferseitenzahnbereich mit partikulärem Material ohne ausreichende Stabilisierung, muss davon ausgegangen werden, dass aufgrund der starken Muskelzüge aus der Wange und der daraus resultierenden Bewegung keine komplette knöcherne Regeneration stattfinden wird. Eine schnell resorbierbare Kollagenmembran als einfacher Schutz ist also ungeeignet [13,14]. Deshalb wenden wir in unserer Praxis schon seit Jahren eine Technik an, bei der eine sehr langsam resorbierende Membran verwendet wird. Diese Membran ist zudem ein wenig steif, was zum einen die Unbeweglichkeit des Augmentats sichert und zum anderen dem darunter liegenden Material genügend Zeit verschafft, sich in stabilen Knochen zu verwandeln [25]. Die OsteoBiol Soft Cortical Lamina, eine dünn geschliffene kortikale und kollagenhaltige Knochenlamelle porciner Herkunft, ist optimal geeignet, um das darunter liegende Regenerat reifen zu lassen. Die Standzeit der Membran beträgt ca. sechs Monate, was optimal für das Augmentat ist, wenn zusätzlich xenogenes Material verwendet wird. Nach Hydrierung in PRGF und der anschließenden Fixierung mit resorbierbaren Pins (Inion Tac) lässt sie sich hervorragend in Form schneiden. Die Membran bleibt dabei absolut stabil und ist trotzdem ausreichend flexibel (Abb. 9). Immer weniger unserer Patienten wollen, dass mit autologem Knochen augmentiert wird, da sie einen zusätzlichen Eingriff für die Entnahme fürchten. Wir sind der Meinung, dass die Verwendung rein xenogenen Materials nicht den gewünschten Augmentationserfolg bringt, weil die osteoinduktive Potenz gleich null ist, das Material zu wenig resorbiert wird und dadurch der Anteil an neu gebildetem, vitalem Knochen zu gering ist. Um der knöchernen Regeneration also Vorschub zu leisten, verwenden wir seit vier Jahren allogenen Knochen, der 80% des Augmentats ausmacht. Der allogene Knochen besitzt osteoinduktives Potenzial und führt zu einer ausgezeichneten Regenera-

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 10 Praxisfall tion [12,28]. Die restlichen 20% des Augmentats bestehen aus BioOss und PRGF (Abb. 10). Durch diese Mischung entsteht eine sehr gut zu verarbeitende Matrix, die problemlos an jede Defektgeometrie angepasst und adaptiert werden kann (Abb. 11 und 12). Das schwer resorbierbare, xenogene Knochenersatzmaterial wird zugemischt, um die langfristige Volumenstabilität zu sichern. Die Soft Cortical Lamina wird dann über das Augmentat gespannt und lingual mit einer Haltenaht fixiert, so dass jegliche Bewegung ausgeschlossen ist (Abb. 13). Um die Weichgewebsheilung zusätzlich zu unterstützen, wird über das Augmentat eine Schicht autologen Fibrins gelegt, was nachweislich zu einer besseren Integration und Regeneration der Weichgewebe führt (Abb. 14 und 15) [15]. Dann wird der mikrochirurgische Wundverschluss vorgenommen. Dies ist unserer Meinung nach zusammen mit dem Lappendesign der wichtigste Schritt des Eingriffs, da nur eine saubere und absolut spannungsfreie Naht den gewünschten Erfolg bringen wird. Das bereiten wir bereits direkt bei der Lappenbildung vor, wo das Periost an den Stellen des vollen Lappens geschlitzt wird. Durch die gesplitteten Anteile mesial und distal entsteht eine übermäßige Elastizität, die sicherstellt, dass wir das große Augmentat spannungsfrei decken können. Diesen Schritt vollziehen wir absichtlich so früh, damit kurz vor der Naht keine starken Blutungen mehr entstehen, die immer zu erheblichen Heilungsstörungen und Irritationen führen. Wenn möglich sollte bei der Lappenbildung auf vertikale Entlastungsschnitte verzichtet werden, um die maximale Blutversorgung zu erhalten [10,11]. Der Lappen wird zunächst mit zwei tief liegenden, horizontalen Matratzennähten aus einem polytetrafluorethylen-beschichteten Nahtmaterial (Cytoplast) fixiert, so dass beide Wundränder bereits spannungsfrei aneinander liegen (Abb. 16). Der weitere Wundverschluss erfolgt durch Einzelknopfnähte mit einem monofilen Nahtmaterial der Stärke 6-0 (Seralene) (Abb. 17) [3,4]. Die Entfernung der Fäden nehmen wir nach 10 Tagen vor. Zu diesem Zeitpunkt sieht man eigentlich immer einen vollständig reizfreien Situs mit gut verheiltem Weichgewebe (Abb. 18). Die Freilegung erfolgt bei uns in der Regel nach sechs Monaten. Wir wissen, dass keratinisierte Gingiva in ausreichender Stärke periimplantär maßgeblich mit für den implantologischen Langzeiterfolg verantwortlich ist. Deshalb ist das freie Schleimhauttransplantat weiterhin ein großer Bestandteil unserer Therapie [21]. Bereits vor der Freilegung ist ersichtlich, dass das mindest geforderte Band von 3 mm keratinisierter Gingiva periimplantär nicht mit einem einfachen, apikalen Verschiebelappen zu erreichen ist [5] (Abb. 19). Zudem würde eine reine Apikalverschiebung den Lappen sehr ausdünnen, was die Gingiva wiederum weniger widerstandsfähig macht und die knöcherne Resorption erhöht [18]. Deshalb beginnen wir mit der apikalen Fixierung beweglicher Gingivaanteile eines gesplitteten Lappens tief im Vestibulum, um jegliche spätere Bewegung der perimplantären Weichgewebe zu unterbinden (Abb. 20). Nach der Entfernung sämtlicher beweglicher Anteile verbleiben ausschließlich das Periost und eine dünne Schicht des Bindegewebes über dem Augmentat. Direkt bei der Freilegung werden immer schmale, zylinderförmige Gingivaformer auf die Implantate geschraubt. Ein freies Schleimhauttransplantat wird nach Abb. 10: Aus einer Mischung aus autologem Knochen, BioOss und PRGF entsteht eine gut zu verarbeitende Matrix. Abb. 11: Mit der Knochenmischung wurde der Kieferknochen sowohl vertikal als auch horizontal aufgebaut. Abb. 12: Die Okklusalansicht zeigt das perfekt adaptierte Augmentat um die Implantate in regio 35 und 36. Abb. 16: Mit zwei horizontalen Matratzennähten wurde der Lappen fixiert, so dass die Wundränder spannungsfrei aneinander liegen. Abb. 17: Der weitere Wundverschluss erfolgte duch Einzelknopfnähte mit einem monofilen Nahtmaterial der Stärke 6-0. Abb. 18: Zur Nahtentfernung, nach zehn Tagen, zeigte sich ein reizfreier Situs mit gut verheiltem Weichgewebe.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 11 PRAXISFALL Abb. 13: Die porcine Knochenlamelle wurde über das Augmentat gespannt und lingual mit einer Haltenaht fixiert, so dass jegliche Bewegung ausgeschlossen ist. Abb. 14: Das in der Zentrifuge gewonnene Plasma beinhaltet Wachstumsfaktoren und kann überall dort auf- oder eingebracht werden, wo eine schnelle Wundheilung nötig ist. Abb. 20: Der Lappen wurde tief im Vestibulum gesplittet und die beweglichen Gingivaanteile apikal fixiert, um Bewegungen des periimplantären Weichgewebes zu unterbinden. Abb. 15: Zur besseren Integration und Einheilung wurde über die Lamelle eine Schicht autologen Fibrins gelegt. Abb. 21: Ein freies Schleimhauttransplantat vom Gaumen wurde lagestabil und passgenau mit Einzelknopf- und Kreuznähten befestigt. Abb. 19: Vor der Freilegung stellte sich dar, dass die Mindestanforderung einer keratinisierten Gingiva mit einem einfachen apikalen Verschiebelappen nicht zu erreichen war. Ausmessung in ausreichender Stärke vom Gaumen gehoben und lagestabil und passgenau durch Einzelknopf- und Kreuznähte befestigt (Abb. 21). Das belassene Periost und das Bindegewebe sichern die Ernährung des Transplantats, die in den ersten drei Tagen ausschließlich durch Diffusion erfolgt. Der innige Kontakt zwischen Transplantat und Empfängerbett ist wichtig, damit die Revaskularisierung schnell stattfinden kann, um das freie Transplantat später weiter zu ernähren [23]. Die Entnahmestelle am Gaumen wird immer durch eine Verbandplatte abgedeckt, um zum einen das Koagel zu stabilisieren und zum anderen die Wunde vor exogenen Einflüssen zu schützen. Nach drei Wochen ist das transplantierte Gewebe bereits kaum noch vom ortsständigen Gewebe zu unterscheiden; zu diesem Zeitpunkt werden die schmalen Gingivaformer gegen Widebody-Gingivaformer ausgetauscht, um das periimplantäre Gewebe im Emergenzprofil zu weiten und auf die individuellen Aufbauten vorzubereiten (Abb. 22 und 23). Die prothetische Phase Es hat sich bei uns bewährt, eine Heilungszeit nach Transplantation von zwei Monaten abzuwarten. Nach dieser Zeit beobachten wir keine Veränderungen der Schleimhaut mehr. Nach Präparation der Zähne mit einer ausgeprägten Hohlkehle werden die Präparationsgrenzen mit einer Doppelfadentechnik dargestellt und die Abformpfosten aufgeschraubt (Abb. 24). Die Abformung wird mit Silikon in einem individuellen Löffel vorgenommen und anschließend auf Vollständigkeit überprüft. Nur, wenn alle Teile der PräparationsgrenAbb. 23: ...zu diesem Zeitpunkt werden die geraden Gingivaformer gegen die Wide-body-Gingivaformer zur Ausformung des periimplantären Weichgewebes ausgetauscht. Abb. 22: Nach drei Wochen ist das transplantierte Weichgewebe kaum vom ortsständigen Gewebe zu unterscheiden... Abb. 24: Nach der Präparation der Zähne mit ausgeprägter Hohlkehle wurden die Abformpfosten aufgeschraubt.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 12 Praxisfall zen eindeutig wiedergegeben werden, wird die Modellherstellung im zahntechnischen Labor beauftragt (Abb. 25). Eine Studie hat gezeigt, dass bei mehr als 80% aller Periimplantitisfälle Zementreste verantwortlich waren, was an den tief positionierten Zementspalten konfektionierter Teile liegt, die wir deshalb seit acht Jahren nicht mehr verwenden [26]. Wir wollen unsere Versorgungen aber auch weiterhin zementieren und versuchen deshalb, im Einklang mit der Biologie zu arbeiten. Dazu gehört vor allem die Verwendung keramischer, individueller Teile im Bereich der Gingiva, um Zementgrenzen nur leicht sub-, oder besser epigingival zu legen. In nicht sichtbaren Bereichen kann sogar überlegt werden, diese Grenzen deutlich supragingival zu legen. Vor allem im Seitenzahnbereich sollte aber unserer Meinung nach auf komplett keramische Abutments verzichtet werden, da in solchen Fällen sehr häufig Frakturen durch die großen Kaukräfte zu beobachten sind. Wir sind der Meinung, dass die Implantat-Abutment-Verbindung aus dem gleichen Material bestehen sollte, weil das maximale Stabilität gewährleistet. Wenn möglich versuchen wir heute immer, ein Platform Switching durchzuführen. Das bedeutet, dass der Durchmesser des Aufbaus geringer ist, als der Durchmesser des Implantats. Die daraus resultierende Verlegung des Spaltes der ImplantatAbutment-Verbindung von außen nach innen auf der Implantatschulter soll die Einstellung der biologischen Breite positiv beeinflussen und zur Stabilisierung der Weichgewebe auf der Stufe führen. Aber auch das funktioniert nur bei ausreichender Weichgewebsdicke [24]. Da CAMLOG momentan keine Titanklebebasis anbietet, mit der man ein solches Platform Switching durchführen könnte, verwenden wir Standardabutments, die das leisten können. Der Zahntechniker muss diese dann so zurückschleifen, dass die Verbindungsgeometrie nicht verletzt wird und genug Stabilität im Material verbleibt (Abb. 26). Auf diesem individualisierten Teil wird dann in Wachs der später sichtbare, individuelle Teil des Abutments aufgebaut. Die Wachsaufbauten werden gescannt und in Zirkon gefräst, wobei die zukünftigen Zementspalten epigingival zu liegen kommen (Abb. 27 und 28). Nach der Sinterung verkleben wir das beschliffene Titanabutment mit dem Zirkonaufbau (Abb. 29). Durch die Individualisierung mit Zirkon haben wir also ein Abutment geschaffen, das im Durchtrittsprofil einem natürlichen Zahn sehr nahe kommt (Abb. 30). Zu beachten ist, dass der Winkel, mit dem das Zirkon durch das Weichgewebe tritt, 45 Grad nicht unterschreitet, weil die Gingiva sonst nicht verdrängt, sondern gedrückt wird, was eher deren Rückgang verursacht. Die Anteile des Zirkons, die unterhalb der Schleimhaut zu liegen kommen, müssen hochglanzpoliert sein, damit sich dort keine Plaque anlagern kann. Durch die hohe Biokompatibilität des Zirkons im Durchtrittsprofil kann ein hemidesmosomales Attachment der Gingiva stattfinden, was im optimalen Fall die Wanderung von Bakterien nach apikal verhindert. Wir bevorzugen heute in fast allen Fällen im Seitenzahnbereich Kronen aus Lithiumdisilikat, weil diese monolithisch hergestellt und adhäsiv eingesetzt werden können. Die Kronen werden bei uns aufgewachst und gepresst, da die Stabilität der PresskeAbb. 25: Die Abformung erfolgte mit einem individuellen Abformlöffel mit der offenen Abformtechnik. Abb. 26: Individualisierte Titanabutments dienten als Klebe- basis für die Hybridabutments, da die Rekonstruktion auf Plat- form-Switching Abutments erfolgen sollte. Abb. 32: Die passgenauen IPS e-max Press Kronen wurden bemalt und poliert. Abb. 31: Die Kronen wurden in der vollen anatomischen Kontur aufgewachst und gepresst. Abb. 27: Die Hybridabutments wurden für die CAD/CAMFertigung in Wachs modelliert. Der spätere Zementspalt wurde epigingival angelegt. Abb. 33: Nach dem Entfernen der Gingivaformer zeigten sich stabile periimplantäre Weichgewebsmanschetten.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 13 PRAXISFALL Abb. 28: Die gefrästen Keramikaufbauten im Rohzustand. Abb. 34: Die Hybridabutments wurden mit einem Schlüssel eingesetzt und die exakte Ausrichtung kontrolliert. Abb. 30: Die individuell erstellten Hybridabutments zeigten ein Austrittsprofil, das dem eines natülichen Zahnes sehr nahekommt. ramik höher ist, als die der gefrästen. Nach Ausarbeitung und Individualisierung erhält man so passgenaue und hochästhetische Kronen (Abb. 31 und 32). Zum Zementieren der fertigen Arbeit werden die Gingivaformer entfernt. Man erkennt eine stabile periimplantäre Weichgewebsmanschette (Abb. 33). Die Implantate werden mit CHX gespült und mit einem 1% CHX-Gel gefüllt. Dann werden die Hybridabutments mit einem definierten Drehmoment von 20 Ncm auf den Implantaten verschraubt. Wir benutzen einen Einsetzschlüssel, mit dessen Hilfe wir auch kontrollieren, ob die Abformung exakt durchgeführt wurde (Abb. 34). Nach fünf Minuten werden die Abutmentschrauben mit dem definierten Drehmoment nachgezogen, um eine spätere Schraubenlockerung auszuschließen. Die Schraubenkanäle werden mit einem Schaumstoffpellet gefüllt und mit einem lichthärtenden Komposit verschlossen. Das Schaumstoffpellet hat verschiedene Vorteile: ist schnell einzubringen, schützt den Schraubenkopf vor eindringendem Komposit und entfaltet keine Dochtwirkung, wie z.B. Watte (Abb. 35). Vollkeramische Kronen sollten immer adhäsiv eingesetzt werden, da Studien gezeigt haben, dass es nach konventioneller Zementierung häufig zu Frakturen kommt [27]. Man erkennt in der Seitenansicht die Lage der späteren Zementgrenzen an den Abutments (Abb. 36). Diese legen wir in den nicht sichtbaren Bereichen gerne epi- oder supragingival, um sicher zu stellen, dass bei der adhäsiven Befestigung Überschüsse des Klebers vollständig entfernt werden können. Bei zu tief angelegten, subgingival liegenden Rändern könnten Zementreste nicht entfernt werden und zu periimplantären Beschwerden führen. Durch die hohe Biokompatibilität der verwendeten Materialien und die hohe Präzision der Teile erkennt man bereits einen Tag nach der prothetischen Versorgung die harmonische Integration der Kronen in die Umgebung (Abb. 37). Die radiologische Kontrolle zeigt die präzise Passung der Restaurationen und die stabilen knöchernen Verhältnisse nach Augmentation und Platform Switching (Abb. 38). Abb. 37: Durch die hohe Biokompatibilität der verwendeten Materialien und die Präzision der Teile integriert sich die prothetische Versorgung harmonisch in die Umgebung. Abb. 38: Die Röntgenkontrollaufnahme zeigt stabile knöcherne Verhältnisse und die präzise Passung der Rekonstruktion. Abb. 36: In der Seitenansicht sind die anatomischen Austrittsprofile und die auf Gingivaniveau angelegten späteren Zementgrenzen zu erkennen. Abb. 29: Nach dem Sintern der Keramikaufbauten wurden diese mit den individualisierten Titanabutments verklebt. Abb. 35: Die Schraubenköpfe wurden mit Schaumstoffpellets abgedeckt und die Schraubenzugangskanäle mit lichthärtendem Komposit verschlossen.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 14 Praxisfall Bereits zuvor erfolgte die Neuversorgung des Oberkiefers. Die Patientin störte sich seit Jahren am Gaumenbügel der Prothese, hatte aber großen Respekt vor einer Implantation. In dieser Phase war sie nicht dazu zu bewegen, einen Knochenaufbau durchführen zu lassen, so dass wir lediglich drei Implantate mit dem CAMLOG® Guide-System setzen konnten. Aufgrund der kompromittierten Hartgewebsverhält- nisse wurden CAMLOG® SCREW-LINE Implantate mit poliertem Halsanteil verwendet, da die Situation im Falle einer Rezession einfacher zu pflegen ist. Nach Präparation der Zähne und Abformung des Oberkiefers wurde die vollkeramische Versorgung im zahntechnischen Labor hergestellt. Das Prinzip erfolgte analog zur Beschreibung des Unterkiefers (Abb. 39 bis 42). Aufgrund des komplikationslosen Verlaufs der Behandlung fasste die Patientin Vertrauen und konnte so zu den umfassenden Maßnahmen im Unterkiefer motiviert werden. Bei der Kontrolle nach einem Jahr fällt auf, dass im Oberkiefer deutliche Rezessionen im Bereich der Implantate festzustellen sind, die aber aufgrund der Hybridabutments optisch kaum negativ ins Gewicht fallen. Das DVT zeigt den voluminösen Knochenaufbau regio 35, 36, der stabil und vollständig die verlorengegangenen Teile des Alveolarkamms rekonstruiert. Die Situation im Unterkiefer ist stabil (Abb. 43 und 44). Das Fazit Bei korrekter Positionierung und Dimensionierung von Implantaten kommt man in den seltensten Fällen ohne Hart- und Weichgewebsaugmentationen aus. Diese stellen somit den Schlüsselfaktor bei jedem implantologischen Eingriff dar. Partikuläres Material bietet optimale Voraussetzungen für die knöcherne Regeneration, weil eine schnelle Angiogenese und damit Regeneration stattfinden kann [2,8]. Das PRGF hat dabei vermutlich keinen zusätzlichen Einfluss auf eine bessere Regeneration des Knochens. Durch den Verbund des Knochenersatzmaterials im PRGF ist die Adaptation an den Defekt aber sehr einfach und die Lagestabilität wird zusätzlich sichergestellt. Insgesamt muss vorrangig die Stabilität des Augmentats gewährleitet werden. Dies funktioniert entweder mit nicht resorbierbaren Membranen, die aber eine sehr hohe Komplikationsrate aufweisen, oder mit der oben beschriebenen Technik. Das PRGF und das Fibrin helfen bei der Weichgewebsheilung. Entscheidend für den Erfolg sind aber zweifelsohne Lappendesign und Nahttechnik. Der Lappen muss spannungsfrei zu reponieren sein und die Naht mikrochirurgisch erfolgen, um die Weichgewebe nicht zu strangulieren. Konsequentes Weichgewebsmanagement zur Freilegung schafft die Voraussetzungen für den implantologischen Langzeiterfolg. Eine ausreichend dicke und keratinisierte Gingiva periimplantär sorgt für Belastbarkeit und vermindert inflammatorisches Geschehen [19,20,22]. Die vollkeramischen Komponenten sorgen für hohe Ästhetik und Biokompatibilität bei hoher Langlebigkeit. Durch die monolithische Gestaltung der Kronen kann ein Chipping fast ausgeschlossen werden. Wir haben in unserer Praxis in den vergangenen vier Jahren keine Keramikfrakturen oder Totalverluste einer e.max-Krone gesehen. Abb. 39: Die unbefriedigende Situation im Oberkiefer und der Gaumenbügel störten die Patientin. Abb. 40: Im zweiten Quadranten wurden drei CAMLOG® SCREW-LINE Implantate mit dem CAMLOG® Guide System ohne Knochenaufbau inseriert. Abb. 41: Die Keramikaufbauten wurden auf individualisierte PS Standardabutments geklebt. [1] Becker W, Becker BE, Handelsmann M, Celletti R, Ochsenbein C, Hardwick R et al. Bone formation at dehiscend dental implant sites treated with implant augmentation material: a pilot study in dogs.Int J Periodontics Restorative Dent 1990; 10: 92-101 [2] Burchardt H. The biology of bone graft repair. 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Int J Oral Maxillofac Implants 2000; 15: 565-570 [9] Enneking WF, Eady JL, Burchardt H. Autogenous cortical bone grafts in the reconstruction of segemental skeletal defects. J Bone Joint Surg Am 1980; 62:1039-58 [10] Kleinheinz J, Büchter A, Kruse-Lösler B, Weingart D, Joss U. Incision design in implant dentistry based on vascularisation of themucosa. Clin Oral Implants Res 2005; 16: 518-23 [11] Kleinheinz J, Büchter A, Ritter K, Stratmann U, Joos U. Strategie der Schnittführung in der Implantologie. ZWR 2004; 113: 367-72 [12] Kübler NR. Osteoinduction and bone reparation. Mund Kiefer Gesichtschir 1997; 1: 2-25 [13] Mellonig J, Nevins M, Sanchez R. Evaluation of an bioabsorbable physical barrier for guided bone regeneration. Part I. Material alone. Int J Periodontics Restorative Dent 1998; 18: 139-149 [14] Mellonig J, Nevins M, Sanchez R. Evaluation of an bioabsorbable physical barrier for guided bone regeneration. Part II. Material and a bone replacement graft. Int J Periodontics Restorative Dent 1998; 18: 129-137 Literatur

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 15 PRAXISFALL Abb. 42: Die Kronen wurden vollanatomisch modelliert, mit der IPS e-max Press gepresst und bemalt. Abb. 44: Das DVT zeigt nach einem Jahr den voluminösen Knochenaufbau regio 35, 36, der stabil und vollständig die verloren gegangenen Teile des Alveolarkamms rekonstruiert. Abb. 43: Beim Follow-up nach 12 Monaten zeigt sich eine Rezession um die Implantate im Oberkiefer. Die Unterkiefersituation ist stabil und reizfrei. Autor [15] Mozzati M, Gallesio G, Gassino G, Palomba A, Bergamasco L. Can plasma rich in growth factors improve healing in patients who underwent radiotherapy for head and neck cancer? A split-mouth study. J Craniofac Surg. 2014 May;25(3):938-43 [16] Nishimura I, Shimizu Y, Ooya K. Effects of cortical bone perforation on experimental guided bone regeneration. Clin Oral Impl Res 2004; 15: 293-300 [17] Lang NP, Brägger U, Hämmerle CH, Sutter F. Immideate transmucosal implants using the principal of guided tissue regeneration. I. Rationale, clinical procedures and 30-month results. Clin Oral Implants Res 1994; 5: 154-63 [18] Linkevicius T, Apse P, Grybauakas S, Ouisys A. The influence of soft tissue thickness on crestal bone changes around implants: a 1-year prospective controlled clinical trial. Int J Oral Maxillofac Implants. 2009 Jul-Aug; 24(4): 712-719 [19] Renvert S, Persson G. A systematic review on the use of residual probing depth, bleeding on probing and furcation status following initial periodontal therapy to predict further attachment and tooth loss. J Clin Periodontol 2002; 29 Suppl 3: 82-92 [20] Roos-Jansaker A, Renvert H, Lindahl C, Renvbert S. Nine- to fourteen-year follow-up of implant treatment. Part III: Factors associated with peri-implant lesions. J Clin Periodontol 2006; 33: 296-301 [21] Rosenquist B. A comparison of various methods of soft tissue management following the immediate placement of implants into extraction sockets. Int J Oral Maxillofac Implants 1997; 12: 43-51 [22] Salvi G, Lang N. Diagnostic parameters for monitoring peri- implant conditions. Int J Oral Maxillofac Implants 2004; 19: 116-127 [23] Sullivan HC, Atkins JH. Free autogenous gingival grafts. I. Principles of successful grafting. Periodontics. 1968 Jun;6(3):121-9 [24] Vandeweghe S, De Bruyn H. Ein In-sich-Vergleich von Implantatabutments zur Bewertung des Platform-Switchings: eine randomisierte kontrollierte Studie. Eur J Oral Implantol. 2012 Autumn;5(3):253-62 [25] Von Arx T, Buser D. Horizontal ridge augmentation using autogenous block grafts and the guided bone regeneration technique with collagen membranes: a clinical study with 42 patients. Clin Oral Implantas Res 2006; 17(4): 359-66 [26] Wilson TG. The positive relationship between excess cement and peri-implant desease: a prospective clinical endoscopic study. J. Peridontol 2009; 80: 1388-1392 [27] Wolf D1, Bindl A, Schmidlin PR, Lüthy H, Mörmann WH. Strength of CAD/CAM-generated esthetic ceramic molar implant crowns. Int J Oral Maxillofac Implants. 2008 Jul-Aug;23(4):609-17 [28] ZhangM, Powers RM Jr, Wolfinbarger L Jr. Effect of the demineralization process on the osteoinductivity of demineralized bone matrix. J Periodontol 1997; 68: 1085-92 Dr. Kai Zwanzig absolvierte von 1997 – 2002 das Studium der Zahnmedizin an der westfälischen Wilhelmsuniversität in Münster und promovierte im Abschlussjahr. Es folgte ein allgemeinzahnärztliches Jahr mit anschließender Ausbildung zum Facharzt für Oralchirurgie. Er spezialisierte sich in den Bereichen Implantologie, Knochenaufbauverfahren, plastische Parodontalchirurgie, Funktionsdiagnostik und vollkeramischer Zahnersatz mit CAD/CAM-Verfahren und intraoral Scanning. 2007 ließ er sich in der Gemeinschaftspraxis Dres. Zwanzig in Bielefeld nieder. Dr. Kai Zwanzig ist Autor fachzahnärztlicher Artikel zum Thema Implantologie und komplexe vollkeramische Rehabilitation und als internationaler Fortbildungsreferent tätig. 2012 erhielt Dr. Kai Zwanzig für den Bau seiner neuen Praxis einen Designpreis. Er führt eine von der DGI ausgewählte Hospitations- und Supervisionspraxis und ist Mitglied der Leading Implant Centers. Kontaktdaten Dr. Kai Zwanzig - Praxis für Zahnheilkunde und Implantologie Mauerstr. 8 33602 Bielefeld info@praxis-zwanzig.de www.praxis-zwanzig.de Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinem Team und besonders bei meinen beiden Zahntechnikern ZTM Rolf Eilers und Anna-Lena Ille (Labor Kuhles & Berger, Bielefeld), die mit ihrem Engagement maßgeblich zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben.

logo 35 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2015 16 Praxisfall fuNKtioNelle BeHaNDluNGsMetHoDeN STANDARDISIERTE IMPLANTATPROTHETIK NACH DEM ISY KONZEPT Dr. Steffen Kistler, Landsberg/Lech und ZTM Ricarda Eiterer, Marktoberdorf Der Trend in der dentalen Implantattherapie geht im nicht sichtbaren Bereich zu standardisierten, funktionellen und kostengünstigen Behandlungsmethoden. Mit den Fortschritten, die in den letzten Jahren in der Implantattherapie erreicht wurden, wachsen in gleichem Maße die Ansprüche der Zahnärzte wie auch die der Patienten an die Möglichkeiten einer funktionellen und ästhetischen prothetischen Versorgung. Aufgrund der verbesserten Mundgesundheit nimmt der Anteil der Einzelzahnversorgungen in allen Altersgruppen zu. Der Trend geht weg von der Präparation gesunder Zahnsubstanz für Brückenversorgungen hin zum Einzelzahnimplantat. Unseren Patienten ist eine gute zahnmedizinische Versorgung sehr wichtig. Sie entscheiden sich immer öfter für eine festsitzende Implantattherapie. Unsere erlangten umfassenden Erfahrungen und die daraus resultierenden Erfolge bieten uns viele Möglichkeiten, standardisierte Eingriffe deutlich einfacher und schneller umzusetzen. Neue Implantatkonzepte oder kurze und dünnere Implantatvarianten erlauben in bestimmten Indikationen Implantationen ohne aufwendige chirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel den Knochenaufbau. Im nachfolgenden Artikel beschreiben wir das einfache und schonende Behandlungskonzept im Unterkieferseitenzahnbereich mit dem iSy Implantatsystem von CAMLOG. Zum Therapiekonzept in unserer Praxis gehört es, die Zahl der chirurgischen Eingriffe während der Implantatbehandlung so gering wie möglich zu halten. Zum einen sind diese Konzepte schonender und zum anderen für uns und den Patienten mit weniger Zeitaufwand verbunden, was die Behandlung für alle Beteiligten auch kostengünstiger macht. Unter Einhaltung der erforderlichen Kriterien ist die transmukosale Einheilung der Implantate im nicht sichtbaren Bereich in unserer Praxis state of the art [1,2]. Die stabile periimplantäre Weichgewebsmanschette fungiert bei der offenen Einheilung als Barriere für darunterliegende Strukturen und reduziert das Risiko einer mikrobiellen Kontamination, unter der die Implantateinheilung direkt nach dem chirurgischen Eingriff leiden würde. Das transmukosale Attachment ist eine essentielle Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Implantatversorgung. Hierbei unterstützt uns das iSy Implantatkonzept. Denn bei der Einhaltung des Konzepts verbleibt die Implantatbasis bis zum Einsetzen der definitiven prothetischen Versorgung im Mund. Der Gingivaformer und die Multifunktionskappe – für den Scan oder zur Abformung – werden auf die Implantatbasis aufgesteckt. Somit wird ein häufiger Abutmentwechsel vermieden und die Adhäsion des Kollagenfasergerüsts wird nur einmal, beim Einsetzen der Versorgung, aufgelöst [3]. Der Befund und die Planung Ein 59-jähriger Patient wurde in unserer Praxis aufgrund einer Wurzelfraktur des ersten Molaren im vierten Quadranten vorstellig. Der allgemeinmedizinische und zahnmedizinische Befund war ansonsten unauffällig. Nach der Extraktion des Zahnes 46 und dem vorangegangen Verlust des zweiten Molaren 47 musste die Kaufunktion wiederhergestellt werden. Sein Wunsch war eine festsitzende Versorgung auf Implantaten. Die Alternative eines herausnehmbaren Zahnersatzes lehnte er ab, da er bereits mit Implantaten an anderer Stelle versorgt ist und sehr gut damit zurechtkommt. Die Option der verkürzten Zahnreihe wurde wegen der Elongationsproblematik der Gegenzähne nicht in Erwägung gezogen. Zirka ein Jahr nach der Extraktion von 46 evaluierten wir anhand einer DVT-Aufnahme die Knochenhöhe und –breite im Operationsgebiet. Zur korrekten prothetischen Positionierung der Implantate ließen wir von unserem Abb. 1: Das Röntgenbild zeigt die reossifizierten Alveolen und einen angemessen hohen Kieferknochen. Abb. 2: Das Operationsgebiet in regio 46, 47 stellt sich mit ausreichend keratinisierter Gingiva dar. Abb. 3: Durch eine krestale Schnittführung und eine Entlastungsinzision nach mesial wurde der Kieferknochen freigelegt.

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