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April 2014 Das CAMLOG Partner-Magazin 32 DAS CAMLOG ERFOLGSMODELL 21 Länder 2 Tochtergesellschaften 19 Distributoren Preisgarantie bis * CAMLOG Foundation Von Praktikern für Praktiker Persönliche Kundenbeziehungen Optimales Preis-Leistungsverhältnis Über 120 CAMLOG Veranstaltungen im Jahr Made in Germany 400-fache Implantatkompetenz im Innen- und Außendienst e-Shop Studien *31.12.2015 Servicequalität

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 EDITORIAL 2 Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit den alten Griechen wissen wir, dass alles ießt. In Zeiten starker Dynamik sind stets neue Lösungen gefragt. Die Herausforderungen sind heute andere als gestern und haben mit denen von vorgestern so gut wie nichts mehr gemeinsam. Die Welt verändert sich rasant. Die Medien und die Kommunikation befinden sich in einem Umbruch, der auch unsere Branche, unseren Markt und unsere tägliche Arbeit voll erfasst. Wir alle – Industrie, Zahnärzte, Chirurgen und Zahntechniker – dürfen davon ausgehen, dass unser Geschäft mit Implantaten und restaurativer Zahnheilkunde auf längere Sicht, begleitet von zyklischen Schwankungen, weiter wächst, dabei aber tiefgreifende Veränderungen durchlaufen wird. Das erfordert ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit, Geschwindigkeit, ständiger Anpassung, Leistungsbereitschaft, Qualität auf allen Ebenen und in allen Bereichen, den Einsatz innovativer Technologien und Mut, neue Wege zu gehen. Mut als Unternehmer bedeutet: Gewohntes zu hinterfragen und Neues zu wagen. Zukunftsfähigkeit entsteht immer durch Offenheit gegenüber Neuem. Langfristiges Denken, also heute Entbehrungen auf sich nehmen, um morgen Erfolg zu haben, ist eine Frage von Klugheit und Weitsicht – aber auch und gerade von Disziplin. Aufgrund des demographischen Wandels hin zu einer immer älter werdenden Gesellschaft wächst die Notwendigkeit nach einer fortschreitenden Automatisierung. Industrie, Zahnärzte, Chirurgen und Zahntechniker stehen vor der Herausforderung, intern und extern immer mehr Kooperationen zu organisieren, Schnittstellen zu optimieren und wertschöpfende Prozesse voranzutreiben. Unsere Zukunft ist digital. Die fortschreitende Technik, beginnend bei der 3-DDiagnostik und digitalen Abformung über die computergestützte Planung und Navigation bis hin zur CAD/CAM-gefertigten Restauration wird die komplexen interdisziplinären Arbeitsprozesse bei implantologischen Versorgungen immer enger zusammenführen und erleichtern. Zudem ist eine immer engere Einbeziehung des Patienten in die Planung und Gestaltung seines Zahnersatzes möglich. Von Veränderungen kann man sich treiben lassen oder besser – man gestaltet sie aktiv mit. Wir bei CAMLOG sind optimistisch und machen uns stark für die Herausforderungen von heute und morgen. Auch in Zukunft werden wir Sie mit unseren Produkten, vor allem mit Blick auf die Chancen Ihres Unternehmens – Zahnarztpraxis und Dentallabor – partnerschaftlich begleiten, um den gemeinsamen Weg erfolgreich fortzusetzen. Führen Sie Ihre Praxis oder Ihr Dentallabor mit Herz und steuern Sie Ihr Unternehmen mit Verstand, denn es sind die Menschen, die den Erfolg ausmachen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich bei unserem 5. Internationalen CAMLOG Kongress in Valencia vom 26. bis 28. Juni 2014 mit Kollegen auszutauschen und wertvolles Wissen aus den Workshops und dem wissenschaftlichen Programm für Ihre tägliche Praxis und eine erfolgreiche Zukunft mitzunehmen. Mein Team und ich freuen uns, Sie in Valencia zu sehen. Ihr Michael Ludwig Geschäftsführer CAMLOG Vertriebs GmbH „Von Veränderungen kann man sich treiben lassen oder besser – man gestaltet sie aktiv mit. Wir bei CAMLOG sind optimistisch und machen uns stark für die Herausforderungen von heute und morgen.“

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 3 Titelstory • Das CAMLOG Erfolgsmodell: Top-Leistungen zu fairen Preisen 4 Wissenschaft/Klinische Forschung • CAMLOG Foundation Consensus Report 8 Praxisfall • 3D-Planung und schablonengeführte Implantation im zahnlosen und teilbezahnten Kiefer 10 • Das iSy Implantatkonzept – Effizienz im Praxisalltag 18 Produkte • Neu: die iSy Verschlusskappe – Tiefenentspannung pur! 24 • Erweitertes und überarbeitetes Guide System für die schablonengestützte Implantation 25 • Der Markttrend der „digital dentistry“ nimmt deutlich Fahrt auf 28 Veranstaltungen • Praxismarketing und Prothetik 2.0 – Chancen und Möglichkeiten für Ihren Praxiserfolg 31 • Computerunterstütze Implantologie – Das CAMLOG® Guide System im Praxisalltag 31 • Update 2014-2020 – die Aktualisierung für Praxisprozesse 32 • Valencia – unglaublich, aber wahr! 33 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: dreimal jährlich, Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Oliver Ehehalt (verantwortlich), Thomas Moser, Claudia Himmeldirk, Michael Ludwig, Andrea Stix, Françoise Peters, Ingrid Strobel • Fotos: CAMLOG und deren Lizenzgeber Gestaltung: Duc-An Do Druck: Schefenacker GmbH, Deizisau INHALT

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 TITELSTORY 4 DAS CAMLOG ERFOLGSMODELL: TOP-LEISTUNGEN ZU FAIREN PREISEN Was macht ein Unternehmen erfolgreich? Worin besteht das Geheimnis gesunden wirtschaftlichen Wachstums? Nach dem Verständnis von CAMLOG ist ein Unternehmen dann erfolgreich, wenn die Unternehmensleistungen aus Sicht der Kunden einen Wert darstellen, der die Preise übertrifft. Kunden vergleichen die Preise und die dafür erhaltenen Leistungen (Produkte, Service, Markenimage, Kulanzfälle etc.) intuitiv. Je besser die Leistungen des Unternehmens im Verhältnis zu den Preisen, desto attraktiver erscheint das Unternehmern in der Wahrnehmung des Käufers. Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen die Differenz zwischen dem Preis für ein Produkt und den erhaltenen Leistungen als Konsumentenrente. Je höher die Konsumentenrente, desto besser das Gefühl beim Käufer, nachdem die Leistungen in Anspruch genommen wurden. Dieses grundlegende Erfolgsprinzip gilt für alle Unternehmen – vom Kosmetikstudio bis zum Reiseveranstalter, vom Pizzabäcker bis zum Automobilkonzern – und ebenso für Zahnarztpraxen, Dentallabore und Implantathersteller. Antworten auf die Veränderungen des Marktes Der Markt für Zahnimplantate steht unter einem anhaltend großen Wettbewerbsdruck. Die meisten Premiumanbieter mit Produkten im Hochpreissegment mussten 2013 in Deutschland herbe Verluste hinnehmen. Hingegen haben Anbieter aus dem mittleren und unteren Preissegment deutliche Marktanteile gewinnen können. Darunter auch CAMLOG. Das Unternehmen war 2013 in Deutschland so erfolgreich wie noch nie und konnte mit jedem seiner Implantatsysteme – CAMLOG®, CONELOG® und iSy® – ein Wachstum erzielen. Die Kunden auf dem Implantatmarkt sind immer weniger bereit, hohe Preise anstandslos hinzunehmen. Einige Premiumanbieter haben dies erkannt und versuchen gegenzusteuern, in dem sie ihre Preismodelle marginal anpassen. Ob diese Strategie den gewünschten Erfolg zurückbringt, wird die Zukunft zeigen. Die Preisunterschiede sind nach wie vor noch erheblich. Auf der Leistungsseite ist CAMLOG durch zuverlässige und anwenderfreundliche Produkte und erstklassige Serviceleistungen ebenso gut positioniert. Dazu kommt das iSy® Implantatsystem, das die Produktpalette seit letztem Jahr abrundet und auf die Herausforderungen des Marktes maßgeschneidert wurde. Das iSy Konzept ermöglicht hoch zeitef ziente und kostengünstige implantologische Versorgungen. In Fällen, die den Einsatz einfacher, standardisierter Behandlungskonzepte erlauben, können mit iSy noch mehr Patienten in bewährter CAMLOG Qualität implantatprothetisch versorgt werden. Premium aus gutem Grund Auf dem deutschen Implantatmarkt dominiert aus gutem Grund nach wie vor das Premiumsegment und damit Unternehmen mit wissenschaftlich gut dokumentierten Produkten, einer Top-Qualität und viel Know-how in Forschung, Entwicklung und eigener Produktion. Das gewährleistet, dass Produktverbesserungen und Innovationen aus eigener Kraft bewerkstelligt werden können und keine Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern besteht. Für Kunden bedeutet das eine langfristige Teileverfügbarkeit und eine nachhaltige Sicherheit, dass auch künftig marktfähige Produkte hervorgebracht werden können. Innerhalb des Premiumsegments ist CAMLOG hervorragend positioniert. Eine Marktstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat CAMLOG vor gut einem Jahr ein „optimales Preis-LeistungsVerhältnis“ attestiert. Das bleibt auf dem sehr transparenten Implantatmarkt kein Geheimnis und wird von den Anwendern implantologischer Produkte geschätzt. Die ersten drei Monate dieses Jahres bestätigen, dass CAMLOG auch 2014 in der Erfolgsspur bleibt. ® CAMLOG S Y S T E M Von Praktikern für Praktiker

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 TITELSTORY 5 21 Länder 2 Tochtergesellschaften 19 Distributoren DEDICAM® PROSTHET I CS CONELOG® S Y S T E M Preisgarantie bis 2015* CAMLOG Foundation Persönliche Kundenbeziehungen Optimales Preis-Leistungsverhältnis Über 120 CAMLOG Veranstaltungen im Jahr Made in Germany 400-fache Implantatkompetenz im Innen- und Außendienst e-Shop Studien *31.12.2015 Servicequalität

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 TITELSTORY 6 Produktqualität & Anwenderfreundlichkeit Eine erstklassige Produktqualität ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Dass die besten Ideen aus der Praxis kommen, beweist das CAMLOG® Implantatsystem seit vielen Jahren. Es ist von Praktikern für Praktiker entwickelt worden und funktioniert in Praxis und Labor sehr zuverlässig. Diesem hohen Anspruch an die Anwenderfreundlichkeit hat sich CAMLOG 2011 auch bei der Markteinführung des CONELOG® Implantatsystems gestellt. Das CONELOG® Implantatsystem vereint eine selbsthemmende konische Innenverbindung mit einem vereinfachten Handling. Ein neues Konzept verfolgt CAMLOG mit dem iSy® Implantatsystem. Die Fertigungsqualität entspricht voll und ganz dem von CAMLOG bekannten Standard. In der Anwendung setzt iSy auf reduzierte, standardisierte Behandlungsprotokolle zur Ef- zienzsteigerung und Kostenreduzierung. Mit DEDICAM bietet CAMLOG für alle genannten Implantatsysteme CAD/CAMKonstruktionen aus verschiedenen Materialien basierend auf offenen STL-Daten an. Der Qualitätsmaßstab entspricht auch hier den strengen Vorgaben des Hauses. Service Die Servicequalität eines Unternehmens ist in den vergangen Jahren zu einem Schlüsselfaktor geworden. Das Arbeitsumfeld und die Rahmenbedingungen sind komplexer geworden. Praxen und Labore sind mehr denn je auf verlässliche Geschäftspartner angewiesen, die ihre Versprechen zuverlässig einhalten. Das beginnt bereits bei einer pünktlichen Lieferung der bestellten Ware. CAMLOG bietet darüber hinaus eine persönliche und individuelle Betreuung vor Ort durch die Vertriebsmanager, kompetente Beratung bei allen Fragen zu den Produkten und deren Anwendung durch den Kunden-Service und den Technischen Kunden-Service, Hilfestellung in Problemfällen, ein Garantieprogramm, eine Abrechnungshotline, vielfältige Informationsunterlagen und Dokumentationen, Online-Angebote und vieles mehr. Partnerschaft CAMLOG ist an einer langfristigen Partnerschaft mit seinen Kunden interessiert, die am Erfolg beider Partner ausgerichtet ist. Das bedingt eine große Nähe zum Kunden und eine an den individuellen Anforderungen und Wünschen ausgerichtete Kundenbetreuung. Eine wirkliche Partnerschaft entsteht nur dann, wenn sich beide Seiten aktiv einbringen und offen miteinander kommunizieren. Ein Dialog auf Augenhöhe wirkt sich immer positiv auf die Qualität der Zusammenarbeit aus. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass viele gute Ideen erst in der intensiven Auseinandersetzung mit den gegenseitigen Bedürfnissen entstehen. Oftmals liegen die Interessen nah beieinander und es geht darum, kreative Lösungen zu nden, von denen beide Partner pro tieren. Wir sind sehr kreativ und haben ein Programm entwickelt, das Impulse und Perspektiven für nachhaltigen Erfolg verspricht – und auch einhält.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 TITELSTORY 7 Preispolitik Eine marktgerechte und transparente Preispolitik sind für den Erfolg von entscheidender Bedeutung. CAMLOG war und ist sich dieser Bedeutung stets bewusst. Das Unternehmen bestimmt im Premiummarkt für Zahnimplantate die Preis-Benchmark, an der sich die Wettbewerber orientieren. Eine Hochpreispolitik zur Maximierung der Gewinnmargen war noch nie das Ziel von CAMLOG. Ebenso wenig strebt CAMLOG eine Preisführerschaft am unteren Ende der Preisskala an. Wir glauben an Qualität „Made in Germany“ zu einem fairen Preis. Unsere Preise sind seit über fünf Jahren stabil. CAMLOG war der erste Anbieter auf dem deutschen Markt, der eine Preisgarantie ausgesprochen hat. Durch die erneute Preisgarantie auf alle Implantate bis 31. Dezember 2015 bietet CAMLOG seinen Partnern nachhaltige Planungssicherheit. Die Gesamtleistung macht den Unterschied Der Erfolg von CAMLOG basiert auf den optimal aufeinander abgestimmten Gesamtleistungen des Unternehmens – unterstrichen von einer langfristig ausgerichteten Geschäftspolitik, engagierten und kompetenten Mitarbeitenden und einem hohen Maß an Kontinuität. Wir sind stolz darauf, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen und versichern Ihnen, dass wir auch weiterhin größte Anstrengungen unternehmen werden, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. CAMLOG hat ein funktionierendes Erfolgsmodell: Top-Leistungen zu fairen Preisen. Das möchten wir auch in Zukunft so beibehalten und Ihnen als unsere Kunden und Partner einen Mehrwert bieten. Damit werden wir auch in Zukunft gemeinsam erfolgreich sein. Fortbildung & Wissensaustausch CAMLOG bietet vielfältige Möglichkeiten der Fortbildung, des kollegialen Austausches und Netzwerkens. Unsere eigenen Kompetenzen stellen wir unseren Kunden uneingeschränkt zur Verfügung. Darüber hinaus arbeiten wir auf allen Gebieten der Implantologie und Implantatprothetik mit sehr erfahrenen Referenten zusammen, deren Wissen und Können in das CAMLOG Fortbildungsprogramm ein ießen. 2014 umfasst das Programm über 120 Kurse, Vorträge und Events für das gesamte Team und richtet sich an Einsteiger, Fortgeschrittene und Spezialisten im Bereich der oralen Implantologie und Implantatprothetik. Fortbildungen von CAMLOG zeichnen sich durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine professionelle Organisation aus und sind aktuell und praxisorientiert. Das Fortbildungsprogramm ist auf unserer Website www.camlog.de unter dem Menüpunkt „Veranstaltungen“ abrufbar. Höhepunkt alle zwei Jahre ist der Internationale CAMLOG Kongress – 2014 in Valencia. Informieren Sie sich in diesem Heft ab Seite 33 oder direkt auf www.camlogcongress.com und melden Sie sich zu diesem Top-Event an.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG 8 Die CAMLOG Foundation hat sich zur Förderung von wissenschaftlichen Kenntnissen in der dentalen Implantologie verpichtet. Dazu organisierte die CAMLOG Foundation im Januar 2013 ein internationales Experten-Meeting in Rom. Rund 80 Spezialisten aus 16 Ländern diskutierten zwei Themengebiete, die vorbereitend in systematischen Reviews aufgearbeitet wurden. Aus den Ergebnissen des ExpertenMeetings wurde der CAMLOG Foundation Consensus Report verfasst. Strietzel et al. (2014) untersuchten in einer systematischen Übersichtsarbeit und einer Metaanalyse den Einfluss des PlatformSwitchings auf das marginale periimplantäre Knochenniveau, während Schwarz et al. (2014) den Einfluss der Implantat-Aufbau-Verbindung sowie der Positionierung des Mikrospalts und der Rau-glatt-Grenze am Implantathals auf das krestale Knochenniveau in einer systematischen Übersichtsarbeit untersuchten. In Gruppen aufgeteilt wurden klinische Behandlungsansätze betreffend die Auswirkungen der Implantat-Aufbau-Verbindung, der Positionierung des Mikrospalts und der Rau-glatt-Grenze am Implantathals und des Platform-Switchings auf das marginale Knochenniveau diskutiert und aufgrund der Evidenzlage abgewogen. Die Resultate dieses Meetings und der Diskussion wurden in Form eines Consensus Report zusammengefasst. Für das Wohlbefinden der Patienten ist die Vermittlung und breite Streuung von evidenzbasiertem Wissen wichtig. Der CAMLOG Foundation Consensus Report sowie die zwei systematischen Reviews von Schwarz et al. und Strietzel et al. wurden in peer-reviewed Journalen publiziert: Strietzel FP, Neumann K, Hertel M. Impact of platform switching on marginal peri-implant bone-level changes. A systematic review and meta-analysis. Clin Oral Impl Res. 00, 2014, 1-16. doi: 10.1111/clr.12339. Ein uss von Platform-Switching auf Veränderungen des periimplantären Knochenniveaus: Eine systematische Literaturübersicht und Metaanalyse. Schwarz F, Hegewald A, Becker J. Impact of implant-abutment connection and positioning of the machined collar/microgap on crestal bone level changes: a systematic review. Clin Oral Impl Res. 25, 2014, 417425. doi: 10.1111/clr.12215. Ein uss der Implantat-Aufbau-Verbindung und der Position von Mikrospalt und maschiniertem Implantathals auf krestale Knochenveränderungen: Eine systematische Literaturübersicht. Schwarz F, Alcoforado G, Nelson K, Schaer A, Taylor T, Beuer F, Strietzel FP. Impact of implant-abutment connection, positioning of the machined collar/microgap, and platform switching on crestal bone level changes. Camlog Foundation Consensus Report. Clin Oral Impl Res. 00, 2013, 1-3. doi: 10.1111/clr.12269. Ein uss der Implantat-Aufbau-Verbindung, der Position von Mikrospalt und maschiniertem Implantathals und von Platform-Switching auf krestale Knochenveränderungen. CAMLOG Foundation Consensus Report. Zur allgemeinen Zugänglichkeit und zur breiten Streuung der Empfehlungen wurden die drei Publikationen als Open Access angelegt und sind online kostenlos abrufbar. Die entsprechenden Links findet man auch auf der Website der CAMLOG Foundation www.camlogfoundation.org und dem Menüpunkt „Publications/Consensus“. CAMLOG FOUNDATION CONSENSUS REPORT Mehr Informationen finden Sie auf www.camlogfoundation.org/publications/consensus/index.html

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 9 WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG DER KONGRESS DES JAHRES Doch keine Behauptung ohne Beweis! Und den haben wir! Denn die Teilnehmer geben uns nicht nur ein begeistertes Feedback, sondernmelden sich jedes Mal aufs Neue an. Kein Wunder, denn wer einmal dabei war, will keinen Kongress mehr verpassen! Die gebündelte Kompetenz, der praktische Nutzen und die lebendige Stimmung vor Ort sprechen eben für sich. Melden Sie sich an – wir freuen uns auf Sie! THE EVER EVOLVING WORLD OF IMPLANT DENTISTRY 5. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS 26.– 28. JUNI 2014 VALENCIA, SPANIEN JETZT ANMELDEN Weitere Informationen und Anmeldung: www.camlogcongress.com

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 10 PRAXISFALL 3D-PLANUNG UND SCHABLONENGEFÜHRTE IMPLANTATION IM ZAHNLOSEN UND TEILBEZAHNTEN KIEFER Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Axel Kirsch und ZTM Gerhard Neuendorff, alle Filderstadt In den beiden folgenden Beispielen werden Versorgungsmöglichkeiten dargestellt, in denen einzelne Behandlungsschritte zusammengefasst wurden. Um Zeit und Kosten zu sparen, können bei Sofortversorgungen in manchen Fällen die Anzahl der chirurgischen Eingriffe reduziert werden [3,4,5]. Das CAMLOG® Guide System eignet sich besonders, um die mithilfe von Planungssoftware strategisch festgelegte und kontrollierte Behandlunsplanungen zu realisieren. Für eine passgenaue Umsetzung einer geplanten Rehabilitation ist das Wissen um die chirurgischen und zahntechnischen Möglichkeiten des verwendeten Systems Voraussetzung. Bei konsequenter Vorplanung ist auch eine Sofortversorgung mit spannungfreiem Sitz durch die Passive-Fit-Technik realisierbar. Erstes Fallbeispiel Computergestützte Sofortversorgung im zahnlosen Kiefer Ein 49-jähriger Patient möchte prothetisch umfassend versorgt werden. Seine Zähne sind nicht erhaltungswürdig und müssen extrahiert werden (Abb. 1 und 2). Im Unterkiefer entscheidet er sich nach eingehender Beratung für eine verschraubte implantatgetragene Brücke und im Oberkiefer zunächst für eine schleimhautgetragene Totalprothese. Die Unterkieferbrücke soll unmittelbar nach der Implantation eingegliedert werden. Die erforderliche exakte prothetisch orientierte Implantatpositionierung gelingt am sichersten mit einer schablonengeführten Insertion. Da schleimhautgelagerte Planungs- und Übertragungsschablonen aufgrund der Weichgeweberesilienz zu Ungenauigkeiten führen [6], werden im vorliegenden Patientenfall vorab vier Interimsimplantate inseriert. Auf diesen lassen Abb. 1: Die Panoramaschichtaufnahme des 49-jährigen Patienten zeigt eine desolate Restbezahnung mit ausgeprägtem Knochenverlust. Abb. 2: Der Patient stellt sich ohne Zahnersatz in der Praxis vor. Die verbliebenen Zähne zeigen ausgedehnte kariöse Läsionen. Abb. 3: Mithilfe einer individuell erstellten Orientierungsschablone werden die Positionen der Interimsimplantate auf der Schleimhaut markiert. „Wenige Besuche in der Zahnarztpraxis, kostengünstig und schön“, so lauten heute die Anforderungen unserer Patienten. Um diesen Wünschen entsprechen zu können, ist die Integration digitaler Prozessketten in Praxis und Labor ein unverzichtbares Tool. Hart- und Weichgewebedefekte werden realitätsnah visualisiert und dienen als Basis für die Erstellung implantatprothetischer Behandlungskonzepte in zahnlosen und teilbezahnten Kiefern. Unter Berücksichtigung klinischer Gegebenheiten und der ästhetischen Wünsche der Patienten wird die fallspezi‡sche prothetische Versorgung de‡niert und zunächst in ein Wax-up umgesetzt. Das angestrebte prothetische Behandlungsziel ist die Basis für die Implantatplanung. Beispielsweise kann mithilfe einer 3D-Planung und der computergestützten, schablonengeführten Implantatinsertion eine funktionell-ästhetische Sofortversorgung realisiert werden [1,2]. Wird das Backward Planning-Konzept konsequent umgesetzt, ist das behandelnde Team in der Lage, hochwertige und langzeitstabile Rehabilitationen zu erreichen.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 11 PRAXISFALL Abb. 4: Die vier Interimsimplantate werden nach minimalinvasiver Lappenpräparation inseriert. Abb. 5: Die Einbringpfosten der Interimsimplantate dienen als Abformpfosten für die Pick-up-Technik und die Orientierungsschablone als individueller Abformlöffel. Abb. 6: Auf dem Meistermodell werden Kugelkopfaufbauten in die Interimsimplantate geschraubt. Sie dienen zur exakten Fixation der CAMLOG® Guide Bohrschablone. Abb. 7: Die Planungsschablone für die CT- oder DVTAufnahme wird aus bariumsulfathaltigen Kunststoffzähnen mit anatomischem Kronenaustriffpro l erstellt. Abb. 8: Die Implantate wurden digital prothetisch korrekt positioniert. Im dritten Quadranten wurden drei Implantate als ausreichend erachtet. Abb. 9: Die Planungsschablone wird entsprechend der dreidimensionalen Planung in eine Guide Bohrschablone umgearbeitet. Abb. 10: CAMLOG® Guide Einbringpfosten und Laborimplantate werden miteinander verschraubt und in den Hülsen der Schablone xiert. Abb. 11: Die Laborimplantate werden in den ausgeschliffenen Implantatbereichen mit Kunststoff im Modell xiert. sich die Schablonen und die Interimsversorgung mithilfe von Kugelkopfaufbauten verankern [5,7]. Als Positionierungshilfe für das Einbringen der Interimsimplantate (Abb. 3) wird eine Orientierungsschablone hergestellt. Diese dient gleichzeitig zur Bissnahme sowie als individueller Löffel für die Abformung des Unterkiefers und der Interimsimplantate (Abb. 4 und 5). Planung und Herstellung des Zahnersatzes Nach der Abformung erstellt der Zahntechniker das Meistermodell mit den Laborimplantaten der Interimsimplantate. Zur Fixierung der Wachsaufstellung und Versorgung werden in die Interimsimplantate Kugelkopfaufbauten geschraubt (Abb. 6). Nach einer funktionellen, phonetischen und ästhetischen Einprobe erfolgt in der Praxis eine Bissnahme zur Feinkorrektur. Die Wachsaufstellung wird dubliert und eine Planungsschablone aus röntgenopakem Kunststoff mit glasklarer Prothesenbasis für die digitale computerunterstützte Tomographie erstellt (Abb. 7). Mit der Software (implant3D®, med 3D) lassen sich die Implantatpositionen und -längen im Bezug zur endgültigen prothetischen Versorgung exakt planen (Abb. 8). Daraufhin wird die Planungsschablone zur Übertragungsschablone umgearbeitet und die Führungshülsen des CAMLOG® Guide Systems eingearbeitet (Abb. 9). Zur präimplantologischen Herstellung des Zahnersatzes xiert der Zahntechniker die Übertragungsschablone auf den Kugelaufbauten der Interimsimplantate und zeichnet die Implantatpositionen durch die Hülsen hindurch auf dem Meistermodell an. Die Schablone wird entfernt und das Meistermodell unter Berücksichtigung der Implantatachsneigung in diesen Bereichen ausgeschliffen. Die Laborimplantate werden mit den CAMLOG® Guide Einbringpfosten verschraubt und zur Positionssicherung in exakter Lage mit ausreichend Klebewachs in den Hülsen xiert. Die Schablone wird anschließend auf die Kugelkopfaufbauten aufgesetzt und die Laborimplantate mit Kunststoff im Modell befestigt (Abb. 10 und 11).

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 12 PRAXISFALL Eine Metallverstärkung für den bedingt abnehmbaren Zahnersatz wird auf den CAMLOG® Vario SR Abutments hergestellt. Das Abutmentsystem besteht aus präfabrizierten konischen Aufbauten (gerade, 20° und 30° Abwinklung) und unterschiedlichen verschraubbaren Komponenten für die Suprakonstruktion (Abb. 12). Das Behandlungsteam entschied sich für gerade CAMLOG® Vario SR Abutments mit verschraubbaren Titankappen, die später im Mund spannungsfrei in die Metallverstärkung der Versorgung verklebt werden (Abb. 13). Zwischen der Metallverstärkung und den Vario SR Titankappen wird während des Herstellungprozesses ein Klebespalt angelegt, der einen passiven Sitz der Konstruktion gewährleistet (Abb. 14). Im Bereich der temporären Kugelkopfaufbauten liegt das Gerüst auf. Dies gewährleistet das Einkleben der Titankappen in korrekter Lage und nebenbei werden die definitiven Implantate während der Einheilung entlastet (Abb. 15). Die Wachsaufstellung wird mit Hilfe des Silikonschlüssels auf die Metallverstärkung übertragen (Abb. 16) und anschließend in Kunststoff überführt. Im basalen Bereich muss auf die Hygienefähigkeit der verschraubten Brücke geachtet werden. Gleichzeitig legt der Zahntechniker die okklusalen Schraubenzugangskanäle an. Nach Ausarbeitung und Politur ist die prothetische Versorgung fertiggestellt – schon vor dem Einbringen der Implantate, auf denen sie abgestützt sein wird. Implantation und Eingliederung Zum Zeitpunkt der Implantation sind im Unterkiefer noch drei Interimsimplantate und ein frakturierter Zahn vorhanden. Das Interimsimplantat an Position 37 hatte sich gelockert und musste vor der definitiven Implantation entfernt werden. Präoperativ wird der Zahn 34 schonend entfernt. Nach dem Kieferkammschnitt wird ein Mukoperiost-Lappen bis zur mukogingivalen Grenze präpariert. Im Anschluss wird in Höhe der mukogingivalen Grenze von der Lappeninnenseite eine Spaltlappenpräparation durchgeführt. Das Myoperiost verbleibt am Knochen. Der kombinierte Mukoperiost-Mukosa-Lappen wird zur besseren Übersicht mit Haltenähten in der Lippeninnenseite fixiert (Abb. 17). Die Implantatschablone kann sicher und lagestabil auf den Kugelköpfen der Interimsimplantate befestigt werden, ohne dass der Lappen stört. Es folgt die geführte Implantatbettaufbereitung mit dem CAMLOG® Guide System (Abb. 18). Die innengekühlten Einpatienten-Formbohrer werden mit steriler Kochsalzlösung intermittierend angewendet, um den Knochen nicht thermisch zu schädigen. Die Aufbereitung erfolgt exakt geführt mit immer gleichem Durchmesser aber schrittweise zunehmender Länge. Dann werden die SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus inseriert (Abb. 19). Sie werden versenkt bis der CAMLOG® Guide Einbringpfosten auf der Hülse aufsitzt. Falls abgewinkelte Abutments verwendet werden sollten, ist die Ausrichtung der Nuten im Implantat von besonderer Bedeutung und eine Kennzeichnung auf der Hülse hilfreich (Abb. 20). Im nächsten Schritt werden die Einbringpfosten und die Schablone entfernt, die CAMLOG® Vario SR Abutments und Titankappen verschraubt und das Weichgewebe vernäht (Abb. 21). Um die Belastung der definitiven Implantate in der primären Einheilphase zu reduzieren, können die Interimsimplantate zusätzlich zur Abstützung der Versorgung genutzt werden. Abb. 12: Laborimplantat, Vario SR Abutment, Vario SR Laborschraube, Vario SR Titankappe und Vario SR Prothetikschraube. Abb. 13: Die Vario SR Titankappen werden entsprechend der Wachsaufstellung gekürzt. Die Kontrolle erfolgt mit dem Silikonvorwall. Abb. 14: Ein gleichmäßig großer Klebespalt zwischen der Titankappe und der Metallverstärkung ist für den Passive-Fit der Suprakonstruktion ausschlaggebend. Abb. 18: Schablonengeführte Aufbereitung der Implantatlager. Der zylindrische Führungsschaft verhindert einen Abrieb in den Hülsen. Abb. 19: Einbringen der SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus. Abb. 20: Bei den sechs inserierten Implantaten zeigt – wie auf dem Modell – jeweils eine Nut der Innenkon guration nach vestibulär.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 13 PRAXISFALL Abb. 15: Zur Abstützung beim Verkleben der Suprakonstruktion im Mund liegt die Metallverstärkung auf den Kugelkopfaufbauten auf. Abb. 16: Die Wachsaufstellung wird auf die Metallverstärkung übertragen, fertiggestellt und die Schraubenzugangskanäle zu den Prothetikschrauben freigeschliffen. Abb. 22: Die fertige Suprakonstruktion von basal nach intraoraler Verklebung, Ausarbeitung und Politur. Abb. 25: Der Screenshot aus dem Planungsprogramm zeigt die Panorama-Ansicht mit beidseitigen Freiendlücken im Unterkiefer und einem geplanten Implantat an Position 34. Abb. 17: Vorbereitung des Implantatbetts: Nach der krestalen Inzision und Präparation eines Mukoperiostlappens werden einstrahlende Bänder und Muskeln abpräpariert. Abb. 23: Direkt im Anschluss an den Eingriff verlässt der Patient die Praxis mit der verschraubten Brücke. Abb. 26: In der Software werden die CT-Daten mit dem Modellscan gematcht. Abb. 21: Die CAMLOG® Vario SR Abutments und die zugehörigen Titankappen werden aufgeschraubt und die Weichgewebe sorgfältig vernäht. Abb. 24: Sechs Monate nach der Unterkieferversorgung entschied sich der Patient im Oberkiefer ebenfalls für einen implantatgetragenen Zahnersatz. Die „neutrale“ Passung der verschraubbaren Brücke wird mit FIT CHECKER™ (GC) überprüft und eventuelle Störstellen ausgeschliffen. Anschließend werden die Schraubenzugangskanäle der Titankappen ausgeblockt, die Metallkomponenten für die Verklebung gereinigt, ober- ächenkonditioniert und die Versorgung im Mund spannungsfrei verklebt. Abbildung 22 zeigt die Brücke von basal nach Ausarbeitung und Politur. Am Ende der Implantationssitzung verlässt der Patient die Praxis mit einem funktionellen, ästhetisch gelungenen und hygienefähig optimal gestalteten Zahnersatz (Abb. 23). Er ist mit seiner neuen Versorgung so zufrieden, dass er sich später im Oberkiefer anstelle der geplanten Totalprothese ebenfalls mit einem implantatgetragenen Zahnersatz versorgen lässt (Abb. 24). Zweites Fallbeispiel Schablonengeführte Implantation im teilbezahnten Kiefer Der zweite Patient, ebenfalls 49-jährig, wünscht eine Rehabilitation beider Kiefer mit vollkeramischen Kronen. Da im Unterkiefer-Seitenzahnbereich beidseitig Zähne fehlen, sind je drei implantatgetragene Einzelkronen geplant. Für eine Übergangsphase werden nach der Vorbehandlung zwei metallverstärkte provisorische Extensionsbrücken eingesetzt (Abb. 25). Von dieser Ausgangssituation wird eine CTAufnahme angefertigt sowie eine Situationsabformung des Unterkiefers über die präparierten Frontzähne genommen. Das Unterkiefermodell wird im Labor gescannt und in der Planungssoftware (SimPlant®, Materialise) mit den CT-Daten gematcht (Abb. 26).

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 14 PRAXISFALL Die Implantatpositionen (passende Durchmesser und Längen) werden am Computer vom behandelnden Team festgelegt. Nun kann die Übertragungsschabole mit den eingearbeiteten CAMLOG® Guide Führungshülsen bestellt und extern hergestellt werden (Abb. 27). Geführte Implantation Die Abstützung der Übertragungsschabole auf den präparierten Zähnen wird exakt kontrolliert, da hiervon die Präzision der Implantatbettaufbereitung und der Implantatposition abhängt. Dafür wird die temporäre Brücke abgenommen und die präparierten Zähne von Zementresten gereinigt. Nach der krestalen Inzision werden beidseitig die Mukoperiostlappen präpariert und für eine bessere Übersicht mit Haltenähten xiert (Abb. 28). Jetzt wird die Übertragungsschabole eingesetzt und die Implantatlager mit dem CAMLOG® Guide System, wie im vorherigen Fall beschrieben, aufbereitet (Abb. 29) und die SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus inseriert (Abb. 30). Die Einheilung erfolgt transmukosal unter Verwendung von Gingivaformern. Abformung und Eingliederung Nach zehn Wochen sind die Implantate osseointegriert und können ohne Zweiteingriff abgeformt werden. Das Behandlungsteam benutzt wegen der detailgetreuen Wiedergabe der Mundsituation Hydrokolloid zur Abformung. Da hierzu ein spezieller, gekühlter Löffel angewendet werden muss, werden die Abformpfosten für die geschlossene Löffeltechnik mit den farbkodierten Repositionshilfen verwendet (Abb. 31 und 32). Auf dem Meistermodell wählt der Zahntechniker die passenden Abutments aus und individualisiert diese (Abb. 33). Die Präparationsgrenze der Abutments wird auf dem Meistermodell zirka einen Millimeter unterhalb des Zahnfleischsaums angelegt. So ist sichergestellt, dass später die Zementreste aus dem Sulkus komplett entfernt werden können, die Versorgung hygienefähig ist und die Kronen ein natürliches Austrittspro l erhalten. Zur Kontrolle der Präparationsgrenze ndet immer eine Abutmenteinprobe im Mund statt (Abb. 34 und 35). Im Labor werden die Zirkonkronen für die Vollkeramikversorgung hergestellt; zwölf zahngetragene Kronen, zwei Brücken und sechs implantatgetragene Kronen (Abb. 36 bis 38). Im Zuge einer Funktions- und Ästhetikeinprobe wird die Okklusion kontrolliert und die Reinigungsfähigkeit der Versorgung geprüft (Abb. 39). Nach den Feinkorrekturen werden die definitiven Abutments in den Implantaten verschraubt, die vorher getätigten Parameter geprüft und die vollkeramische Versorgung anschließend mit Carboxylat-Zement xiert. Der glückliche Patient verlässt die Praxis mit einem funktionellen, ästhetisch ansprechenden Zahnersatz mit einer guten Langzeitprognose (Abb. 40 und 41). Abb. 27: Die stereolithografisch hergestellte Bohrschablone mit den farbkodierten CAMLOG® Guide Führungshülsen. Abb. 28: Nach krestaler Inzision wird der Kieferkamm dargestellt. Vor der Implantation werden Knochenkanten geglättet. Abb. 29: Die Guide Bohrschablone ist auf den präparierten Zahnstümpfen lagestabil xiert. Die Aufbereitung beginnt mit einem kurzen Formbohrer. Abb. 33: Der Mukosaverlauf wurde auf dem Universalabutment angezeichnet. Das Abutment wird auf dem Universalhalter xiert. Abb. 35: … dann auch intraoral. So kann der spätere Kronenrand entweder sofort in der Praxis oder später im Labor korrigiert werden. Abb. 34: Der marginale Verlauf der individualisierten Abutments wird geprüft, zunächst auf dem Modell, …

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 15 PRAXISFALL Abb. 30: Mit dem Pick-Up Instrument werden die Implantate sicher aus der Blisterverpackung entnommen und in die Implantatregion transferiert. Abb. 32: Die geschlossene Abformung von Implantaten und präparierten Zahnstümpfen erfolgt nach etwa zehn Wochen Einheilzeit mit Hydrokolloid. Abb. 31: Für die Abformung werden die Abformpfosten für die geschlossene Abformungtechnik in den Implantaten verschraubt und die Repositionshilfen aufgesteckt. Abb. 36: Die ungesinterten und gesinterten Zirkonoxidkäppchen im Vergleich: Die zuvor eingefärbte Keramik ist kontrolliert geschrumpft. Abb. 39: Alle Interdentalräume, auch im Bereich der Implantate, lassen sich optimal mit Interdentalbürstchen reinigen. Abb. 37: Die Passung der fertig verblendeten Kronen wird geprüft. Abb. 40: Die implantatgetragenen Kronen (34,35,36 und 44,45,46) reihen sich harmonisch im Zahnbogen ein. Abb. 41: Die vollkeramische Totalrehabilitation ist abgeschlossen. Insgesamt 18 vollkeramische Einzelkronen und zwei Brücken wurden eingegliedert. Abb. 38: Die Zirkonkronen im Unterkiefer auf dem Modell. Gut zu erkennen sind die im Kronengerüst angelegten Abnehmhilfen. DISKUSSION Computergestützte Implantationen tragen dazu bei, dass das funktionell und ästhetisch bestmögliche Ergebnis erreicht wird. Vor allem bei umfangreichen Versorgungen ist das konsequente Backward Planning eine sinnvolle und zeitgemäße Weiterentwicklung des analogen Konzepts [5]. Um das angestrebte Ziel möglichst exakt umsetzen zu können, müssen alle Arbeitsschritte und die verwendeten Instrumente sowie Implantatsysteme präzise aufeinander abgestimmt sein. Das CAMLOG® Guide System ist Teil eines Gesamtkonzepts und erzielt eine hohe Genauigkeit durch die exakte Führung der Formbohrer in den Hülsen in Verbindung mit den SCREW-LINE Implantaten CAMLOG® Guide, Promote® plus. Wegen der konstanten Bohrerdurchmesser müssen weder Hülsen noch Schablonen gewechselt werden. Wesentlichen Ein uss auf die genaue Positionsübertragung hat die Lagestabilität der Schablone, die bei vorhandener Restbezahnung gut abgestützt werden kann [8]. Im zahnlosen Kiefer dienen, wie im ersten Patientenbeispiel beschrieben, Interimsmplantate zur Abstützung der Schablone. Sie gewährleisten die gleich hohe Genauigkeit wie zahngelagerte Schablonen [7,9].

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 16 PRAXISFALL LITERATUR FAZIT Dr. Karl-Ludwig Ackermann ist Fachzahnarzt für Oralchirurgie und seit 1980 auf dem Gebiet der oromaxillofazialen Implantologie tätig. Er ist anerkannter Spezialist für Parodontologie der EDA (European Dental Association) und in Gemeinschaftspraxis mit Dr. Axel Kirsch tätig. Dr. Ackermann ist Mitglied des Vorstandes der DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie) und der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde), Lehrbeauftragter der APW (Akademie Praxis und Wissenschaft) und der SteinbeisHochschule Berlin (für Implantatprothetik und Ästhetische Zahnheilkunde) und Gastprofessor der Nippon Dental University Niigata. AUTOREN ZTM Gerhard Neuendorff ist Leiter der ZIF Innovationsschmiede (Dentaltechnik Dr. Kirsch GmbH) in Filderstadt. Er hat die Entwicklung des CAMLOG® Implantatsystems im Bereich Zahntechnik entscheidend geprägt. Gerhard Neuendorff ist anerkannter Experte auf den Gebieten präprothetische Planung, Implantatprothetik, Titanverarbeitung, Galvanotechnik und vollkeramische Restaurationstechniken. Dr. Axel Kirsch hat sich nach seiner Anerkennung als Fachzahnarzt für Oralchirurgie 1974 in eigener Praxis in Filderstadt niedergelassen. Die Entwicklung des CAMLOG® Implantatsystems in den 1990er-Jahren basiert auf seinen experimentellen, klinischwissenschaftlichen Aktivitäten und Erkenntnissen auf dem Gebiet der oromaxillofazialen Implantatprothetik. Dr. Axel Kirsch hat Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten in den USA und in Japan inne. In Abhängigkeit des Patientensausgangsbefundes kann der temporäre oder defi - nitive Zahnersatz aufgrund der Planungsdaten bereits im Vorfeld hergestellt und unmittelbar nach der Implantation eingegliedert werden [4, 5]. In diesen Fällen muss das Backward Planning konsequent verfolgt werden und die computergestützte Planung sowie Implantation akribisch durchgeführt werden. Auch bei Beachtung aller Details bleibt bei der computergestützten Implantation immer eine Toleranz. Wird der präfabrizierte Zahnersatz bei Sofortversorgungen direkt auf den Implantaten verschraubt, können dadurch Spannungen entstehen, die zu einem marginalen Knochenabbau und Implantatverlust führen können [10]. Durch die Passive-Fit-Technik bei einer intraoralen Verklebung lassen sich diese Toleranzen weitestgehend vermeiden, wie im ersten Patientenfall gezeigt – einem Beispiel für die sinnvolle Kombination digitaler und analoger prothetischer Methoden. [1] Kirsch A, Ackermann K-L, Neuendorff G, Nagel R. Neue Wege in der Implantatprothetik. Der klinische Einsatz des Camlog-Systems. Teamwork Journal of Multidisciplinary Collaboration in Prosthodontics 2000;3:8-39. [2] Garber DA, Belser UC. Restoration-driven implant placement with restoration-generated site development. Compend Contin Educ Dent 1995;16:796, 798-802, 804. [3] Harris D, Horner K, Grondahl K, Jacobs R, Helmrot E, Benic GI, et al. E.A.O. guidelines for the use of diagnostic imaging in implant dentistry 2011. A consensus workshop organized by the European Association for Osseointegration at the Medical University of Warsaw. Clinical oral implants research 2012;23:1243-1253. [4] Spiegelberg FE, Buhl C. Vierdimensional rückwärts geplant. Temporäre Implantatbrücke mit digital erstellter Weichgewebsmaske. J Dent Educ 2011:612-620. [5] Kirsch A, Nagel R, Neuendorff G, Fiderschek J, Ackermann KL. Backward Planning und dreidimensionale Diagnostik. Teil 2: Schablonengeführte Implantation nach CT-basierter 3D-Planung mit sofortiger Eingliederung des präfabrizierten Zahnersatzes - ein erweitertes Backward Planning-Konzept. Teamwork Journal for Continuing Dental Education 2008;11:734-753. [6] D'Haese J, Van De Velde T, Elaut L, De Bruyn H. A prospective study on the accuracy of mucosally supported stereolithographic surgical guides in fully edentulous maxillae. Clinical implant dentistry and related research 2012;14:293303. [7] Holst S, Blatz MB, Eitner S. Precision for computerguided implant placement: using 3D planning software and fixed intraoral reference points. J Oral Maxillofac Surg 2007;65:393-399. [8] Ozan O, Turkyilmaz I, Ersoy AE, McGlumphy EA, Rosenstiel SF. Clinical accuracy of 3 different types of computed tomography-derived stereolithographic surgical guides in implant placement. J Oral Maxillofac Surg 2009;67:394-401. [9] Widmann G, Keiler M, Zangerl A, Stoffner R, Longato S, Bale R, et al. Computer-assisted surgery in the edentulous jaw based on 3 fixed intraoral reference points. J Oral Maxillofac Surg 2010;68:1140-1147. [10] Oyama K, Kan JY, Kleinman AS, Runcharassaeng K, Lozada JL, Goodacre CJ. Misfit of implant fixed complete denture following computer-guided surgery. Int J Oral Maxillofac Implants 2009;24:124-130.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 17 PRAXISFALL Erleben Sie diese Publikation als Video! Sie stammt aus dem Video-Kompendium „Implantatprothetik VIER TEAMS – IHRE KONZEPTE UND LÖSUNGEN“ (Quintessenz-Verlag). Band 1 mit Dr. Axel Kirsch, Dr. Karl-Ludwig Ackermann und ZTM Gerhard Neuendorff befasst sich mit der 3D-Planung und schablonengeführte Implantation im zahnlosen und teilbezahnten Kiefer. Das Video-Kompendium ist bei CAMLOG als DVD und Blu-ray Disc erhältlich. Kontaktdaten Gemeinschaftspraxis Dres. Kirsch & Ackermann Talstraße 23 70794 Filderstadt Sekretariat Dr. Ackermann Tel.: 0711 7088166 E-Mail: kl.ackermann@kirschackermann.de ZIF Innovationsschmiede Dentaltechnik Dr. Kirsch GmbH Talstraße 23 70794 Filderstadt Unser besonderer Dank gilt ZTM Janez Fiderschek, ZTM Christine Hammerl-Riempp und Norbert Schweier für die zahntechnischen Ausführungen.

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 18 PRAXISFALL Abb. 1: Das 1er iSy Implantat-Set beinhaltet: ein Implantat, vormontiert auf der Implantatbasis, einen Gingivaformer, zwei Multifunktionskappen und einen Einpatienten-Formbohrer. Abb. 2: Das iSy Chirurgie- und Prothetik-Set beinhaltet 19 Instrumente und ist voll bestückt autoklavierbar. DAS ISY IMPLANTATKONZEPT – EFFIZIENZ IM PRAXISALLTAG Dr. Jan Klenke, ZTM Ralf Kräher-Grube, ZTM Jörn Lübbers, alle Hamburg Unsere Patienten sind heute sehr gut über Versorgungsmöglichkeiten mit Implantaten informiert. Viele wünschen sich einen gut funktionierenden und ästhetisch ansprechenden Zahnersatz. Wichtige Entscheidungskriterien bei der Auswahl implantologischer Behandlungskonzepte sind die Erwartungshaltungen, aber auch die nanziellen Möglichkeiten des Patienten. Das iSy Konzept eröffnet uns, durch den hohen Standardisierungsgrad und die schlanken Prozesse, neue Perspektiven zur preisgünstigen Versorgung teilbezahnter und zahnloser Patienten. Im Fallbericht wird der zeitef ziente Ablauf einer standardisierten Low-Risk-Implantation erläutert. Die prothetische Versorgung wurde mithilfe der CAD/CAM-Technik realisiert – eine Zirkonkrone, zementiert auf einem DEDICAM Titanabutment. Das iSy Implantatkonzept wird als ergänzendes System in unserer Praxis eingesetzt. Sowohl im chirurgischen Ablauf als auch bei der prothetischen Versorgung ist das Implantat für standardisierte, einfache Verfahren konzipiert, bei denen die Funktionalität im Vordergrund steht. Damit ermöglichen wir Patienten mit eingeschränktem nanziellem Spielraum die Versorgung mit Implantaten. iSy wird in drei unterschiedlichen Implantat-Sets angeboten (1er-, 2er- und 4er-Set). In den Packages sind die Gingivaformer und Multifunktionskappen sowie ein Einpatienten-Formbohrer enthalten (Abb. 1). Die transgingivale Einheilung spart Zeit und Kosten. Aufgrund des sehr schlanken und übersichtlich gehaltenen Teilesortiments des iSy Implantatsystems reduzieren sich die Arbeitsschritte sowohl in der OP als auch beim Teilemanagement (Abb. 2).

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 19 PRAXISFALL Abb. 4: Die zweidimensionale Darstellung der Strukturen des OPTGs nach der Extraktion von Zahn 46. Abb. 3: Das Röntgenbild zeigt einen nicht erhaltungswürdigen Zahn in regio 46. Abb. 7: Der iSy Rosenbohrer Ø 3.5 mm wird bis zum Äquator versenkt, das erleichtert das Ansetzen der folgenden Bohrer. Abb. 8: Mit dem Pilotbohrer Ø 2.8 mm werden Tiefe und Achsneigung des Implantatlagers festgelegt. Abb. 9: Der im Implantat-Set enthaltene Einpatienten-Formbohrer wird direkt mit dem Winkelstück aufgenommen und das Implantatbett direkt nach der Pilotbohrung nal aufbereitet. Abb. 6: Die Lappenpräparation mit ausreichend attached Gingiva im lingualen Anteil. Abb. 5: Präoperativ wird der Kieferkamm palpiert und die Schleimhautdicke gemessen. Fallbeschreibung Der Patient kam mit einem nicht erhaltungswürdigen Zahn in regio 46 zu uns in die Praxis (Abb. 3). Der erste Molar im Unterkiefer wurde schonend entfernt und die Extraktionsalveole konnte in den folgenden drei Monaten zuheilen. Im Patientenaufklärungsgespräch kristallisierte sich der Wunsch nach einer funktionellen und standardisierten Implantatversorgung anstelle einer konventionellen Brückenversorgung heraus [1]. Um die Entscheidung für eine Implantation treffen zu können, erfolgten zunächst ein präoperatives OPTG und die Erstellung von Planungsmodellen (Abb. 4). Im Munde des Patienten wurde der Kieferkamm palpiert, die Schleimhautdicke gemessen und die Breite der befestigten Gingiva beurteilt (Abb. 5). Um das Knochenangebot auch optisch darzustellen, wurde die Schleimhautdickenmessung auf das Sägeschnittmodell übertragen und der Kieferkammverlauf angezeichnet. Für eine Implantation ohne größere augmentative Maßnahmen genügte das horizontale und vertikale Knochenangebot. Auch die befestigte Gingiva war in ausreichender Breite vorhanden. Das sind die Grundvoraussetzungen für eine transgingivale Einheilung [2]. Chirurgisches Vorgehen Als Zugang wurde eine krestale Inzision gewählt, wobei im lingualen Anteil des Lappens eine ausreichende Zone attached Gingiva verblieb (Abb. 6). Ohne vertikale Entlastungsinzisionen wurde zur Darstellung des Kieferkamms ein Mukoperiostlappen präpariert. Zur Markierung der Implantatposition wurde die Kortikalis mit dem Ø 3.5 mm iSy Rosenbohrer angekörnt. Um das Ansetzen der weiteren Bohrer zu erleichtern, wird die Kugel bis zum Äquator eingesenkt (Abb. 7). Mit dem Pilotbohrer Ø 2.8 mm wurden dann die Tiefe und Achse des Implantatlagers bestimmt (Abb. 8). Der im Implantat-Set enthaltene EinpatientenFormbohrer (Ø 4.4 mm) wird direkt mit dem Winkelstück aus dem Halter entnommen und das Implantatbett aufbereitet (Abb. 9). Ein Vorschneiden des Gewindes war bei der vorhandenen Knochenqualität nicht notwendig. Nach diesem deutlich reduzierten Bohrprotokoll zur Aufbereitung der Osteotomie wird das auf der Implantatbasis vormontierte iSy Implantat inseriert. Das Implantat wird direkt aus dem Halter entnommen. Dazu wird das Eindrehinstrument mit leichtem Druck in die Implantat-

logo 32 • das CAMLOG Partner-Magazin • April 2014 20 PRAXISFALL basis gesteckt (Abb. 10). Das Instrument schnappt spürbar ein und das Implantat kann sicher in das Implantatbett inseriert werden. Die Implantatschulter wird minimal unter Knochenniveau platziert und dabei eine Fläche der Implantatbasis nach bukkal ausgerichtet (Abb. 11). Diese Fläche korrespondiert zu einer Fläche des Innensechskants des Implantats. Die tiefe Platzierung ermöglicht es, ein anatomisches Kronendurchtrittspro l zu kreieren (siehe Abb. 27) [3,4]. Auf die Implantatbasis, die bis zur Eingliederung der definitiven Versorgung auf dem Implantat verbleibt, wurde der Gingivaformer aufgesteckt [5]. Im 1er Implantat-Set sind ein Gingivaformer, zwei Multifunktionskappen und ein Einpatienten-Formbohrer enthalten. Sowohl die Gingivaformer als auch die Multifunktionskappe, die zum Abformen, Scannen und zum Aufbau eines Provisoriums dient, werden auf die Implantatbasis aufgesetzt (Abb. 12). Der Lappen wurde repositioniert. Um einen dichten Wundverschluss zu erhalten, wurde das Weichgewebe um den Gingivaformer halbmondförmig ausgeschnitten und mit Einzelknopfnähten vernäht (Abb. 13). Das Implantat hatte, auch bedingt durch seine Geometrie, eine gute Primärstabilität. Prothetisches Vorgehen Nach einer Einheilzeit von drei Monaten (Abb. 14) wurde das Implantat abgeformt. Hierfür wurde nur der Gingivaformer abgezogen und die Multifunktionskappe unter Berücksichtigung der Rotationsposition auf die Implantatbasis gesteckt (Abb. 15). Mit einem konfektionierten Löffel und einem Polyether-Abformmaterial erfolgte die Abformung des gesamten Unterkiefers. Die Multifunktionskappe verbleibt im Abformmaterial und dient als Repositionierhilfe für die Laborbasis (Abb. 16). Im Labor wurde eine Laborbasis mit dem Laborimplantat verschraubt und in die Multifunktionskappe gesteckt. Der Zahntechniker stellte eine abnehmbare Zahnfleischmaske her, fertigte das Modell und artikulierte es ein. Laut der Behandlungsplanung sollte das Implantat regio 46 mit einer Zirkonkrone auf einem Titanabutment versorgt werden. Der Zahntechniker entschied sich, die Vorteile eines individuell designten und über die CAM-Fertigung hergestellten Titanabutments zu nutzen. Die CAD/CAM-Implantatprothetik nähert sich durch das individuell gestaltete Kronendurchtrittspro l und die Anlage des marginalen Saums immer stärker einem „gewachsenen“ Zahn an. Ein anderer, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist der wirtschaftliche Faktor der CAD/CAM-Fertigung. Durch die Optimierung der Arbeitsprozesse lässt sich Zeit sparen, die für andere Tätigkeiten sinnvoll genutzt werden kann. Nach den Arbeitsvorbereitungssmaßnahmen startete der Zahntechniker mit den notwendigen Scans. Zum Scannen der Multifunktionskappe in regio 46 wurde die Zahnfleischmaske vom Modell abgenommen und ein Ausschnittscan von diesem Bereich gemacht. Anschließend wurden die Multifunktionskappe und die Laborimplantatbasis abgenommen, die Gingivamaske reponiert und das Unterkiefermodell eingescannt. Zur besseren Scanbarkeit des Gingivamaterials muss dieses mit Silberpuder abgedeckt werden. Die Software matchted alle Daten und stellt dann die virtuelle ModellsituaAbb. 10: Mit leichtem Druck wird das Eindrehinstrument in die Implantatbasis gesteckt und das Implantat in den Mund transferiert. Abb. 11: Das Implantat wird leicht subkrestal platziert, dabei wird eine Fläche der Implantatbasis nach bukkal ausgerichtet. Abb. 12: Der Gingivaformer und die Multifunktionskappen werden auf die Implantatbasis, die bis zum Einsetzen der defi - nitiven Versorgung auf dem Implantat verbleibt, aufgesteckt. Abb. 16: Die Multifunktionskappe verbleibt im Abformmaterial und ist Repositionierhilfe für die Laborbasis mit Laborimplantat. Abb. 17a und 17b: Sowohl die Multifunktionskappe als auch die Gingivasituation werden eingescannt.

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