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logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 LIFESTYLE 42 Das Studio Babelsberg in Potsdam-Babelsberg ist das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt und das größte Filmstudio Deutschlands. Seit 1912 haben dort zahlreiche namhafte Filmemacher berühmte Filme produziert, darunter Metropolis und Der blaue Engel. Zum hundertjährigen Bestehen im Jahr 2012 ließ die Stadt Potsdam die Filmgeschichte Revue passieren. Geschichte 1912: Der Schriftsteller Gerhart Hauptmann erhält den Literaturnobelpreis, die Titanic sinkt auf ihrer Jungfernfahrt nach New York, und in Neubabelsberg bei Berlin entsteht das erste und größte Filmstudio der Welt. Das Filmunternehmen Bioscope ließ damals ein gläsernes Filmatelier errichten. Es herrschten hervorragende Produktions- und Lichtbedingungen für die Kameras. Während in Deutschland die Bilder laufen lernten, lieferten sich die Filmpioniere ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die technische und ästhetische Entwicklung des neuen Mediums. Deutsche Filmproduktionsfirmen wie die Decla-Bioscope (Fusion von Bioscope und Decla) waren dabei führend. In ihrem Studio Babelsberg schrieben Regisseure wie Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau Filmgeschichte. In diesem Studio fiel am 12. Februar 1912 zum ersten Mal die Klappe für den Stummfilm Der Totentanz von Urban Gad mit Asta Nielsen in der Hauptrolle. 1921 übernahm die Ufa die Filmproduktionsfirma Decla-Bioscope. Anschließend entstand hier 1926 für den Science-Fiction-Film Metropolis von Fritz Lang ein Großatelier, die heutige Marlene-Dietrich-Halle. Im gleichen Jahr wurde für Melodie des Herzens, den ersten deutschen Tonfilm, auf dem Gelände ein Tonfilmatelier errichtet – das sogenannte Tonkreuz. Es war das modernste Tonstudio seiner Zeit mit vier kreuzförmig angeordneten Ateliers. 1930 drehte Josef von Sternberg Der blaue Engel mit Marlene Dietrich. Weiterhin standen hier in dieser Zeit Schauspieler wie Ernst Lubitsch, Greta Garbo, Heinz Rühmann, Lilian Harvey und Heinrich George vor der Kamera. UFA Am 18. Dezember 1917 wurde die Universum-Film AG (Ufa) gegründet, um der ausländischen Filmkonkurrenz, auch in der Propaganda, besser gewachsen zu sein. Nach Kriegsende kam es jedoch zu einer Konzentration auf publikumswirksame Genres. Erich Pommer wurde Leiter aller Ufa-Produktionsbetriebe (1923). Die Regisseure Fritz Lang und F.W. Murnau realisierten Großprojekte wie Metropolis, Dr. Mabuse, Die Nibelungen, Faust oder Der letzte Mann für die Ufa. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gingen Billy Wilder, Fritz Lang, Erich Pommer und andere in die Emigration. Mit der Gründung des Ministeriums für Propaganda und Volksaufklärung unter Joseph Goebbels und der Errichtung der Filmkreditbank GmbH kontrollierte der Staat die gesamte deutsche Filmproduktion. Unterhaltung des Kinopublikums stand nun im Vordergrund. Es entstanden Filmkomödien mit Hans Albers und Heinz Rühmann, Operetten- und Revuefilme mit Zarah Leander sowie der opulente Farbfilm Münchhausen. Am 24. April 1945 besetzten Einheiten der Roten Armee das Ufa-Gelände. Mit Erteilung der ersten Produktionslizenz durch die Sowjetische Militäradministration wurde am 17. Mai 1946 die Deutsche Filmaktiengesellschaft, kurz DEFA, gegründet, als deren erster Spielfilm Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns mit Hildegard Kneef realisiert wurde. Das restliche Reichsfilmvermögen blieb in den westlichen Besatzungszonen unter treuhänderischer Verwaltung, bis es 1956 zur Privatisierung der Ufa kam. Die UniversumFilm AG (Ufa) und die Ufa-Theater AG übernahm ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank. Ufa-Chef Arno Hauke kämpfte jedoch vergeblich gegen die Filmkrise an. Die Einführung des Fernsehens 1957 führte zu einem stetigen Verlust an Zuschauern. Der Flimmerkasten lief dem Kino den Rang ab. Zu DDR-Zeiten übernahm die staatliche Filmgesellschaft DEFA die Studios, Babelsberg wurde im Volksmund auch als „Honnywood“ bezeichnet (die Verknüpfung von Hollywood und Erich Honecker). Das nun unter dem Namen Studio Babelsberg bekannte Filmstudio ist heute der älteste und größte Studiokomplex Europas. Hier werden sowohl Fernsehserien und Seifenopern wie Gute Zeiten, schlechte Zeit oder Schloss Einstein als auch die großen nationalen und internationalen Kinofilmproduktionen wie Der Pianist, Inglourious Basterds oder Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat verwirklicht. Allein im Jahr 2007 entstanden hier neun Hollywood-Produktionen. Nach der Wende Millionensummen wurden in den Ausbau der Studios und den Aufbau der Medienstadt investiert. 2004 übernahmen die neuen Besitzer Carl Woebcken und Christoph Fisser mit ihrer Beteiligungsgesellschaft FBB – Filmbetrieb Berlin BrandenFILMWELTEN BABELSBERG Quelle: www.ufa.de, www.dw.de, www.filmpark-babelsberg.de, www.wikipedia.org, www.goethe.de

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