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logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 25 PRAXISFALL Anschließend bekommt die Patientin die Implantatbasen mit Gingivaformer bis zur Eingliederung der definitiven Versorgung wieder eingeschraubt. Im Labor werden die Laborbasen mit dem Laborimplantat verschraubt und in die Multifunktionskappen gesteckt, das Meistermodell wird hergestellt und einartikuliert (Abb. 30). Nachdem die Multifunktionskappen und die Implantatbasen abgenommen wurden (Abb. 31 und 32), können die vorausgewählten Locator® Aufbauten aufgeschraubt werden (Abb. 33). Die exakte Lage des Locator® Retentionsbereichs befindet sich 1,6 mm oberhalb der Gingiva. Über den aufgesteckten Locator® Gehäusen wird das Nichtedelmetall-Gerüst für die Prothesenbasis hergestellt (Abb. 34). Um eine maximale Präzision und Spannungsfreiheit zu erreichen, werden die Locator® Gehäuse im Mund mit dem Gerüst verklebt (Abb. 35 und 36). Im Anschluss wird eine zweite Wachseinprobe zur Ästhetik und Funktionskontrolle auf dem Metallgerüst durchgeführt. Erst nach dieser Wachseinprobe (Abb. 37) werden dann die Unterkiefer- (Abb. 38 und 39) und die Oberkieferprothese fertiggestellt. Die Abbildungen 40 bis 42 zeigen die Locator® Aufbauten und die eingegliederten Prothesen. Die Patientin war mit dem ästhetischen und funktionellen Ergebnis sehr zufrieden (Abb. 43). Abb. 42: … und rechts lateral, zeigen eine harmonische Zahnstellung. Abb. 43: Die neue Locator® retinierte Prothese ist stabil gelagert, sodass die Patientin wieder gut kauen, sprechen und entspannt lächeln kann. DISKUSSION Patienten in fortgeschrittenem Alter profitieren von implantatgetragenem Zahnersatz, ganz besonders bei Zahnlosigkeit. Kaufähigkeit und andere funktionelle Faktoren werden erheblich verbessert [7], und die damit verknüpfte Selbstsicherheit der Patienten erhöht auch ihr soziales Wohlbefinden [1]. Die geringeren Folgekosten einer auf Implantaten abgestützten Unterkiefer-Totalprothese im Vergleich zu rein schleimhautgetragenen Prothesen relativieren die spontan auflaufenden Mehrkosten [2]. Für implantatgetragene totale Unterkieferprothesen gibt es eine Reihe bewährter Behandlungsmöglichkeiten. Fällt die Wahl auf abnehmbare Lösungen, sind als wichtigste Verbindungsoptionen Stege, Doppelkronen oder Locator Abutments zu nennen [8]. Grundsätzlich sind alle drei erfolgreich [9, 10]. Die Wahl ist von der Kieferrelation, dem manuellen Geschick, aber auch von den finanziellen Möglichkeiten des Patienten abhängig. In unserem Patientenbeispiel sprachen alle Faktoren für das relativ einfach zu realisierende Locator® System. Intelligentes System Auch aus wirtschaftlichen Gründen wählten wir daher für unsere Patientin das neu verfügbare Implantatsystem iSy by CAMLOG. iSy steht für „intelligentes System“, womit sein wichtigstes Merkmal betont wird: die hoch effiziente Anwendung, ermöglicht durch die extrem schlanke Komponentenausstattung. So ist bereits ein temporäres Abutment („Implantatbasis“) vormontiert, das in unserem Fall für die endgültige Versorgung gegen Locatoren ausgetauscht wird. Die Einheilphase erfolgt grundsätzlich transgingival, und die Gingivaformer sind im Implantat-Set enthalten. Dies reduziert den Zeitaufwand für das Wechseln von Komponenten und reduziert auch den chirurgischen Aufwand für die Freilegung (vgl. Abb. 15). Im Patientenbeispiel wurde zudem trotz extremer knöcherner Atrophie und entsprechend reduziertem befestigten Weichgewebe auf eine Vestibulumplastik verzichtet. Das vereinfachte chirurgische Protokoll war nur mit sehr sorgfältiger Planung möglich, die mithilfe einer röntgenopaken Übertragungsschablone und Panoramaschichtaufnahme erfolgte. Auf die im Normalfall durchgeführte computergestützte Planung in Verbindung mit einem DVT oder CT wurde wiederum aus Kostengründen verzichtet. Je nach Ausgangssituation und klinischer Erfahrung könnte sich das Behandlungsteam aber auch anders entscheiden. Auch die Aufbereitung der Implantatbetten ist mit iSy vereinfacht, denn im Implantat-Set ist ein Einpatienten-Formbohrer enthalten. Das iSy Chirurgie- und Prothetikset ist einfach, durchdacht und logisch aufgebaut, vollbestückt autoklavierbar und auf das Wesentliche reduziert (vgl. Abb. 12). Das Schneiden eines Gewindes ist im dichten oder ausgeprägt kortikalen Knochen, wie im Patientenbeispiel, unverzichtbar. iSy Implantate besitzen eine konische Innenverbindung mit Sechskant zum Rotationsschutz. Wegen der bis zur Schulter reichenden mikrorauen Oberfläche (Promote® plus) wird eine Platzierung auf Knochenniveau empfohlen. Entspre-

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