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logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 PRAXISFALL 18 Diskussion Das Beispiel zeigt eine erfolgreiche Sofortimplantation in der Oberkieferfront bei einer Patientin mit dünnem Biotyp und hoher Lachlinie. Zusätzlich fehlte die bukkale Knochenlamelle, sodass im Rahmen der Sofortimplantation – ohne Präparation eines Lappens – Knochen und Weichgewebe augmentiert werden mussten. Diese anspruchsvolle Aufgabe kann nur gelingen, wenn der Chirurg, gegebenenfalls der Prothetiker und der Zahntechniker, optimal im Team zusammenarbeiten und dabei geeignete Methoden und Materialien einsetzen. Chirurgie und Prothetik wurden im vorgestellten Fall von demselben Zahnarzt durchgeführt, der seit vielen Jahren intensiv mit dem Zahntechniker am selben Ort zusammenarbeitet. Die Patientin stellte sich zu Behandlungsbeginn für die Ästhetikanalyse im Labor vor, sodass sich der Zahntechniker ein detailliertes Bild machen konnte. Um ein ausreichendes Gewebevolumen im Implantationsbereich zu erreichen, setzte der Chirurg bewährte knochen- und weichgewebschirurgische Verfahren ein. Dazu gehört die Verwendung eines Knochengemischs für die Augmentation und einer Tunneltechnik für die Verdickung des bukkalen Weichgewebes [10, 11]. Die Literatur zeigt, dass sich auf diese Weise ein stabiles Gewebevolumen und ein konstanter marginaler Weichgewebssaum erreichen lassen [5, 12], auch bei beeinträchtigtem Implantationssitus mit fehlender Knochenlamelle [8, 13]. In den aktuellen KonsensStatements der Fachgesellschaften wird dieses Vorgehen wegen des schwierig voraussagbaren individuellen Resultats (noch) nicht empfohlen [14]. Analog und digital Ein Großteil der Behandlung und der zahntechnischen Arbeitsschritte erfolgte analog, also mit konventionellen chirurgisch-prothetischen und handwerklich geprägten zahntechnischen Methoden. Auf computergestützte Planung wurde verzichtet, sodass der Chirurg nicht geführt, sondern frei unter Orientierung an den umgebenden Strukturen implantierte. Hierfür sind eine exakte klinische und radiologische Analyse der Ausgangssituation, eine entsprechende Planung und ein hohes Maß an Erfahrung erforderlich. Auch die Abformung erfolgte mit konventioneller Technik. Eine Besonderheit ist das zweiteilige Hybrid-Abutment als Basis für das Presskeramik-Veneer. Um eine biomechanisch optimale Titan-Klebebasis zu erhalten, wurde anstelle der alternativ verfügbaren CAD/CAM-Komponente ein gerades CONELOG® Esthomic Abutment individualisiert. Das sekundäre ZirkonoxidAbutment wurde aufgewachst, dann wurden beide Komponenten eingescannt. Erst hier kamen mit der Verfeinerung des Designs am Bildschirm und der maschinellen Herstellung des ZirkonoxidSekundär-Abutments CAD/CAM-Verfahren ins Spiel. Mit dem konsequenten Einsatz fluoreszierender Materialien erreichte der Zahntechniker trotz Verwendung eines Primär-Abutments aus Titan eine natürliche Lichtwirkung. Da alle Komponenten der implantatgetragenen Restauration im Labor verklebt wurden, konnte der Zahnarzt diese in einem Stück und in einer Sitzung verschrauben. Dies bedeutete weniger Behandlungstermine für die Patientin, die nach der Abformung erst wieder für die definitive Eingliederung in die Praxis kommen musste. Die Ästhetik-Einprobe vor der definitiven Verklebung der Einzelteile erfolgte im Labor. Das beschriebene Vorgehen ist nur bei enger Zusammenarbeit und entsprechendem Vertrauen zwischen den Teampartnern möglich.

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