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Juli 2012 Das CAMLOG Partner-Magazin 27 4. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS – EINE NACHLESE

PRAXISFALL logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 2 STABILE UND PARTNERSCHAFTLICHE VERBINDUNGEN SIND UNSERE STÄRKE Anwenderfreundliche Produkte, zuverlässige Serviceleistungen und faire Preise sind für uns selbstverständlich. Jetzt machen wir das CAMLOG-Gesamtpaket noch attraktiver! Wir verlängern unsere Preisgarantie in Deutschland bis 31.12.2013. Für weitere Infos: Telefon 07044 9445-100, www.camlog.de IDS: Halle 11.3 Stand A10-B19 PREISGARANTIE BIS 31.12. 2013

3 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 MERCI! Liebe Leserinnen, liebe Leser, unter dem Motto „Feel the pulse of science in the heart of Switzerland“ hatte die CAMLOG Foundation Anfang Mai zum 4. Internationalen Kongress nach Luzern eingeladen – und dieser Einladung kam eine erfreulich hohe Zahl von Ihnen nach. Die Kongressaktivitäten begannen am Donnerstag, 3. Mai, in luftiger Höhe von mehr als 2100 Metern auf dem „Pilatus“ mit theoretisch-praktischen Workshops und einem alles andere als alltäglichen Ausblick auf ein Ensemble von ca. 70 majestätischen Alpengipfeln. An den beiden Folgetagen untersuchte und präsentierte im Luzerner Kultur- und Kongresszentrum eine international erfahrene Referentenschaft aus Klinik und Praxis die dentale Implantologie aus teilweise sehr unterschiedlichen Blickwinkeln. Und sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend sorgte dann eine große Zahl ausgelassener Partygäste dafür, dass entsprechend der Parole „Let’s rock the Alps“ die Luzerner Alpen fast in ihren Grundfesten erschüttert wurden. INHALT Titelstory • 4. Internationaler CAMLOG Kongress 2012 in Luzern • Hoch, höher...: Kongress-Workshops auf dem „Pilatus“ • Wir haben dieselben Fragen, das bringt die Welt zusammen Interview Prof. Jürgen Becker Wissenschaft/Klinische Forschung • Verleihung des CAMLOG Foundation- Forschungspreises und Posterwettbewerb auf dem 4. Internationalen CAMLOG Kongress Praxisfall • Sofortversorgung im zahnlosen Unterkiefer nach dem Maló-Verfahren mithilfe des CAMLOG® Guide Systems und der Vario SR Abutments Produkte • Fünf persönliche Meinungen zum CONELOG® Implantatsystem Produkte • Modellierhilfen für die CAMLOG® und CONELOG® Titanbasen CAD/CAM Praxismanagement • Befragungen schaffen ziemlich gute Freunde für Implantologen Aktuelles • Join the CAMLOG community online • Fortbildung via CAMLOG Webinar • Neue CONELOG Produktebroschüre Veranstaltungen • 2. Schweizer Zahntechnik-Kongress 2012 • 3. CAMLOG Zahntechnik-Kongress Lifestyle • Das Montreux Jazz-Festival Wenn ich auf diese außergewöhnlichen drei Tage am Vierwaldstätter See zurückblicke, dann ist es mir persönlich ein Anliegen, Ihnen im besten Sinne traditioneller Schweizer Gastfreundschaft ein ganz herzliches „MERCI!“ dafür zu sagen, dass Sie durch Ihre rege Teilnahme dafür gesorgt haben, dass der Puls der Wissenschaft im Herzen der Schweiz so deutlich fühlbar wurde. Unter dem Eindruck des rundum gelungenen Luzerner Kongresses freue ich mich bereits jetzt schon auf den 5. Internationalen CAMLOG Kongress 2014 in Spanien. Ihr Jürg Eichenberger Präsident des Verwaltungsrats CAMLOG Biotechnologies AG, Basel Seite 4 Seite 26 Seite 29 Seite 10 Seite 14 Seite 34 Seite 20 logo - das CAMLOG Partner-Magazin • Erscheinungsweise: dreimal jährlich, Herausgeber: CAMLOG Vertriebs GmbH • Maybachstraße 5 • D-71299 Wimsheim Telefon: +49 7044 9445-100 • Telefax: +49 800 9445-000 • www.camlog.de, Redaktion: Jan Peters (verantwortlich), Oliver Ehehalt, Claudia Himmeldirk, Michael Ludwig, Thomas Moser, Françoise Peters, Andrea Stix • Fotos: CAMLOG und deren Lizenzgeber • Gestaltung: Duc-An Do • Druck: Schefenacker GmbH, Deizisau Seite 32 EDITORIAL

4 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY Neben wissenschaftlichen topaktuellen Informationen aus erster Hand und berufenem Munde bot der Kongress auch eine Fülle praxisrelevanter Informationen. Wie sich in der abschließenden Teilnehmerbefragung herausstellte, wurde die Verbindung zwischen den wissenschaftlichen Inhalten des ersten Kongressvormittages und den praktischen Themen des Freitagnachmittages und des Samstags als besonders gelungen und hoch informativ angesehen. Platform-Switching und Implantat/Abutment-Verbindungen Zehnjahresergebnisse für CAMLOG® Implantate mit Tube-in-Tube™-Verbindung sind mit Überlebensraten von bis zu 98% definitiv überzeugend. Trotzdem wird das bewährte System ständig weiterentwickelt, unter anderem mit der neuen konischen Verbindung der CONELOG® Implantate. Platform-Switching ist mit beiden Implantatsystemen möglich, und die horizontale Verlagerung des Verbindungsspalts könnte für die Gewebestabilität bedeutsamer sein als der Verbindungstyp. Zwischenergebnisse einer Studie zum Knochenniveau um CAMLOG® SCREWLINE Promote plus Implantate mit und ohne Platform-Switching präsentierten Prof. Fernando Guerra (Universität Coimbra, Portugal) und Prof. Wilfried Wagner (Universität Mainz). Bisher wurden 70 Patienten randomisiert und über zwei Jahre nachuntersucht. Dabei ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen, mit einer durchschnittlichen Zunahme des Knochenniveaus von 0,1 (distal) und 0,2 Millimetern (mesial) um Implantate mit Platform-Switching. Dagegen wurde bei außenbündigen Implantaten ein moderater Knochenabbau von 0,3 (mesial) und 0,2 Millimetern (distal) beobachtet. Für eine fundierte Beurteilung sind die Ergebnisse nach bis zu fünf Jahren abzuwarten. Aber auch mit außenbündigen Abutments lassen sich sehr gute und langzeitstabile Ergebnisse erreichen. Prof. Wilfried Wagner und Prof. Hendrik Terheyden präsentierten hervorragende ZehnjahresÜberlebens- und Erfolgsraten aus den Universitätszentren Mainz (98,2 % für CAMLOG® SCREW-LINE) und Kiel (96,2 % für CAMLOG® CYLINDER-LINE), die auch mit Risikopatienten erzielt wurden. Unabhängig davon zeigten viele Referenten 4. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS Der Startschuss zu den Kongressaktivitäten war bereits am Donnerstag, 3. Mai, erfolgt − einen Tag vor dem eigentlichen 4. Internationalen CAMLOG Kongress, mit den schon lange im Voraus ausgebuchten vier deutsch/englischen Workshops. Diese theoretisch-praktischen Veranstaltungen zu den komplexen Aspekten des Weichgewebsmanagements fanden in einer Höhe von 2100 Metern über dem Meer auf dem „Pilatus“ statt.

5 TITELSTORY logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 klinische Beispiele für langjährige Gewebestabilität mit klassischen CAMLOG® Implantaten, auch in Bezug auf das radiologische Knochenniveau. Weichgewebsdicke und Praxis Die klinische Bedeutung dicker Weichgewebe um Implantate wurde von Prof. Giulio Rasperini (Universität Mailand) bestätigt: Während Parodontologen bei der Behandlung natürlicher Zähne eher dünnes Gewebe bevorzugten, sei um Implantate immer eine dicke Gewebsschicht anzustreben. Um eine breitere keratinisierte Gingiva zu erhalten, habe sich der apikale Verschiebelappen als am wirksamsten erwiesen. Wie wichtig die Themen Weichgewebsqualität und Durchtrittsprofil für die tägliche Praxis sind, demonstrierte der ebenfalls niedergelassene Parodontologe Dr. Paul Sipos (Amstelveen). Anhand eindrucksvoller Fotos von durchbrechenden bleibenden Zähnen zeigte er die Vitalität und Ästhetik dicker und gut durchbluteter Gewebe. Die parodontale Gingivadicke von durchschnittlich nur zirka einem Millimeter sei um Implantate meist nicht ausreichend und müsse daher in vielen Fällen erhöht werden. Ziel müsse es zudem sein, die suprakrestale Faserstruktur so weit wie möglich zu erhalten. Präzision und Biomechanik Prof. Jürgen Becker und verschiedene Referenten wiesen in Luzern auf die einfache und präzise Anwendung von CONELOG® Implantaten hin. So lasse sich das konische Abutment, im Gegensatz zu anderen Systemen, mithilfe des speziellen Löse-Instruments sicher und problemlos aus dem Implantat entfernen. Als weiteren Vorteil der CAMLOG® und CONELOG® Implantatsysteme nannte die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgin PD Katja Nelson (Universität Freiburg) die minimale Fertigungstoleranz der Implantat-AufbauVerbindungen. Diese sei für die präzise Übertragung der Implantatpositionen in das Labor und letztlich für den Langzeiterfolg der implantatgetragenen Restauration von großer Bedeutung. Nach neu durchgeführten Untersuchungen aus K. Nelsons Arbeitsgruppe ist die rotatorische Abweichung sowohl für CAMLOG® Tube-in-Tube™- als auch für CONELOG® Implantate mit 1,5 respektive 2,1 Grad im Vergleich mit wichtigen Mitbewerbersystemen besonders gering. Die für die Okklusion bedeutsame vertikale Abweichung liege für CAMLOG® Tube-inTube™ Implantate unter 10 Mikrometern und damit zum Teil sehr deutlich unter derjenigen von bekannten Mitbewerbern. Dokumentation entscheidend Prof. Thomas Taylor (Universität Connecticut) betonte den Wert eines gut dokumentierten Implantatsystems. Anhand rasterelektronenmikroskopischer Fotos demonstrierte er, dass makroskopisch scheinbar gleiche Implantate qualitativ erhebliche Unterschiede aufweisen können. Das gelte auch für die Präzision der Implantat-Aufbauverbindung: „Kopierte Implantate können funktionieren − oder auch nicht.“ Vertrauenswürdige Hersteller müssen laut Taylor in Forschung investieren und ihre Produkte entsprechend sorgfältig dokumentieren.

6 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY Aktualisierung Verankerungskonzepte Umfassende Orientierung zu Verankerungskonzepten für implantatgestützte Prothesen gab der Mund-Kiefer-GesichtsChirurg Prof. Gerald Krennmair (Universität Wien). Es gebe laut Krennmair keine Evidenz, die klar für ein bestimmtes Verankerungskonzept spreche. So fand Krennmairs Arbeitsgruppe in einer Reihe aktueller Untersuchungen zum Beispiel keine Unterschiede in Patientenpräferenz oder im prothetischem Nachsorgebedarf zwischen Kugelkopf- und Locator®- Attachments. Bei einem Vergleich von Kugelkopf-Attachments mit resilient gelagerten Teleskopkronen habe sich ein zunächst höherer prothetischer Nachsorgeaufwand für Teleskopkronen ergeben, der sich aber nach Ablauf von fünf Jahren angeglichen habe. Ein Vergleich zwischen steg- und teleskopgetragenen Vollprothesen habe zu dem Ergebnis geführt, dass Teleskopversorgungen für Patienten schwieriger zu handhaben seien, während die Mundhygiene bei Stegen erschwert sei. Die chirurgischen und prothetischen Erfolgsraten waren in dieser Studie für beide Konzepte hoch. In zwei weiteren Studien fand die Krennmair-Gruppe, dass gefräste Stege seltener Reparaturen erfordern als konfektionierte Rundstege. Aus all dem folgerte G. Krennmair, dass bei der Entscheidung für das eine oder andere Konzept Präferenz und Erfahrung des Behandlers letztlich den Ausschlag geben müssten. Digitale Implantologie ist wirtschaftlich Aktuelle Möglichkeiten der digitalen Zahnheilkunde skizzierte PD Florian Beuer (Universität München). Demnach befänden wir uns zurzeit in der Phase, in der die digitalen Lücken der (implantat-) prothetischen Prozesskette geschlossen würden. Diese noch existierenden Lücken sind gemäß Beuer eine der Ursachen dafür, dass CAD/CAM bisher imWesentlichen im Dentallabor stattfinde. Dies könne sich ändern, wenn die intraorale Situation konsequent mit intraoralen Scanverfahren (CAI, englisch für Computer-Aided Impression) ins Labor übertragen werde. Hier bestehe trotz Korrektheit und Präzision der digitalen Abformergebnisse aber noch Entwicklungsbedarf, zum Beispiel bei zahnlosen Kiefern oder in subgingivalen Bereichen. Spielraum für Verbesserungen gebe es auch bei der Modellherstellung, da stereolithografische Verfahren bisher nicht präzise genug seien. Bei CAM-gefrästen Modellen müssten die Implantatbetten noch aufwendig gebohrt werden. Die digitale Zahnheilkunde sei dennoch nicht aufzuhalten und werde die tägliche Praxis grundlegend verändern. Digitale Implantologie: Chancen und Grenzen Seit dem Jahr 2000 arbeitet das Team um Dr. Axel Kirsch, Dr. Karl-Ludwig Ackermann und ZTM Gerhard Neuendorff (Filderstadt) mit CAD/CAM-Technologien. Aus der Sicht des Zahntechnikers stellte Neuendorff fest, dass vieles möglich sei, aber zahlreiche Schritte immer noch manuelles Arbeiten und den direkten Kontakt mit dem Patienten erforderten. Dazu gehörten zum Beispiel Zahnaufstellungen, da kleine Änderungen große Auswirkungen auf die Phonetik haben könnten. Diese Vorgänge seien nach heutigem Stand digital nicht darstellbar. Nicht zuletzt sollten die Ergebnisse einer digitalen Planung mit dem Patienten analog im Team

7 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY besprochen werden. Neuendorff gab eine Reihe praxis- und laborrelevanter Tipps, so empfahl er die Einprobe individueller Abutments am Patienten, um den Verlauf des Gingivalrandes zu überprüfen. Meet the experts Die Expertenrunde, moderiert von Prof. Gil Alcoforado (Lissabon), Dr. Karl-Ludwig Ackermann (Filderstadt) und Prof. Axel Zöllner (Witten), stellte einen gelungener Schlussakkord des 4. Internationalen CAMLOG Kongresses dar. Drei Niedergelassene, Dr. Ilaria Franchini (Stuttgart), Dr. Arnd Happe (Münster) und Dr. Jan Märkle (Bad Wörishofen), präsentierten problematische Patientenbeispiele aus ihrer Praxis, die sie erfolgreich lösen konnten. Dabei wurde insbesondere deutlich, wie wichtig − aber auch zeitaufwendig − eine gründliche Diagnostik für den Therapie-Erfolg ist. „Let’s rock the Alps“ Und damit auch das kollegiale Zusammensein in entspannter Atmosphäre nicht zu kurz kam, hatte CAMLOG wegen der überwältigenden Nachfrage gleich zweimal zu fetzigen Partys gebeten: Sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend sorgten die bestens gelaunten Kongress-/ Festteilnehmer dafür, dass auf der „Rigi“, dem Luzerner Hausberg, in der mittlerweile legendären Geschichte der CAMLOG Kongresspartys ein weiteres denkwürdiges Kapitel geschrieben wurde – diesmal ein „alpines“. Für all jene, die in Luzern dabei waren oder diejenigen, die sehen möchten, was sie verpasst haben, stehen unter www. camlogcongress.com eine Vielzahl von Impressionen und ein kurzes Video bereit. Hasta la vista! Prof. Jürgen Becker, amtierender Präsident der CAMLOG Foundation, dankte abschließend den Teilnehmenden, Referenten und den Organisatoren dieses wiederum sehr gelungenen CAMLOG Kongresses und kündigte bereits an, dass der 5. Internationale CAMLOG Kongress 2014 in Spanien stattfinden werde. 4. INTERNATIONALER CAMLOG KONGRESS 3.–5. MAI 2012, LUZERN

8 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY HOCH, HÖHER…: KONGRESS-WORKSHOPS AUF DEM „PILATUS“ Die im Anschluss an die Workshops von zahlreichen der 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgefüllten Fragebogen − aufgeschlüsselt nach „Theorie“, „Praktische Übungen“, „Zeitlicher Ablauf“ und „Gesamteindruck“ − gaben uns wichtige Rückmeldungen dazu, wie die Qualität dieser „Hands-on“-Veranstaltungen eingestuft wurde und wo für uns noch Verbesserungspotential besteht. 97% der abgegebenen Fragebogen erteilten den Workshops die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Besonders hervorgehoben wurden die „hohe Kompetenz der Referenten“, „Praxisbezogenheit“, „große Zahl von Fallbeispielen“ und die Behandlung „kritischer Fälle und deren Lösung“. Die Location „Pilatus“ beeindruckte sichtlich, wobei lediglich die An- und Abreise gelegentlich als „lang“ betrachtet wurde. Wir bedanken uns ganz herzlich bei all denjenigen, die es uns durch das Ausfüllen der Fragebogen möglich machen, uns ständig weiter zu verbessern! Bilder unter www.camlogcongress.com WORKSHOP II Soft-tissue management: tips & tricks & latest trends Referenten: C. Cacaci, P. Randelzhofer WORKSHOP III Voraussetzungen für optimale Weichgewebskonditionierung Referenten: B. Wallkamm, P. Magnin WORKSHOP IV Die Hohe Schule des Weichgewebsmanagements Referenten: G. Iglhaut, M. Stimmelmayr WORKSHOP I Various approaches in soft-tissue handling Referenten: A. Kirsch, D. Hildebrand

9 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 TITELSTORY „WIR HABEN DIESELBEN FRAGEN, DAS BRINGT DIE WELT ZUSAMMEN“ Dr. Jan H. Koch für logo: Der vierte Internationale CAMLOG Kongress war wieder ein großartiges Ereignis auf höchstem fachlichem Niveau. Was war Ihnen bei der Zusammenstellung des Programms besonders wichtig? Prof. Becker: Unser Programmteam hat darauf geachtet, dass neben praxisrelevanter Wissenschaft auch konkrete klinische Empfehlungen präsentiert wurden: Tipps für die Praxis, die am nächsten Montag umgesetzt werden können. Deshalb haben in Luzern neben Hochschullehrern eine Reihe niedergelassener Zahnärzte vorgetragen. Auch die Expertenrunde mit Patientenbeispielen war ein „klinisches Feuerwerk“ praktisch verwertbarer Informationen. Dr. Koch für logo: Einige niedergelassene Referenten haben wissenschaftlich sehr interessante Beiträge vorgestellt. Prof. Becker: Ja, diese Kollegen sind neben ihrer Praxis auch forschend tätig. Das ist eine optimale Verbindung, welche die Implantologie insgesamt voranbringt. Dr. Koch für logo: Sie sind seit 2010 Präsident der CAMLOG Foundation. Warum halten Sie implantologische Forschung, wie sie von der Stiftung maßgeblich unterstützt wird, für so bedeutsam? Prof. Becker: Es ist für viele Kollegen sicherlich verwunderlich, dass auch heute noch zu ganz zentralen klinischen Fragen aussagekräftige Studienergebnisse insbesondere auch Langzeitergebnisse fehlen. Zum Beispiel wissen wir nicht, ob eine bestimmte Implantat/AbutmentVerbindung in Bezug auf die Gewebeintegration erfolgreicher ist, welche Bedeutung unvollständige Augmentationen für das periimplantäre Weichgewebe haben oder welche Retentionselemente für abnehmbare Prothesen am besten geeignet sind. Es besteht international ein großer Konsens, dass wir kontrollierte klinische Studien zu vielen Fragestellungen benötigen, um unsere Patienten voraussagbar versorgen zu können. Hier ist die großzügige Förderung durch Stiftungen wie die CAMLOG Foundation sehr hilfreich. Dr. Koch für logo: Wie groß ist das Problem Periimplantitis? Prof. Becker: Periimplantäre Entzündungen treten in allen klinischen Studien nach längerer Funktionsphase auf. Ziel muss es sein, Patienten mit höherem Risiko und stärkerer Progredienz des Knochenabbaus frühzeitig zu identifizieren und die prinzipiell reversible Mukositis so erfolgreich zu behandeln, dass das Fortschreiten zur Periimplantitis minimiert wird. Es gibt hier unverändert viele offene Fragen. Diese haben aber nur wenig mit dem verwendeten Implantatsystem zu tun, sie sind vielmehr primär patientenbezogen. Dr. Koch für logo: Wie ist die CAMLOG Foundation weltweit aufgestellt? Prof. Becker: Ein Großteil der geförderten Forschergruppen kommt aus Europa. Doch wir unterstützen heute auch Projekte in Korea, China und Japan. Die klinischen Fragen und auch die verwendeten Produktsysteme sind weltweit dieselben. Man kommt mit den Kollegen deshalb sofort ins Gespräch, egal in welchem Land. Die Implantologie bringt die Welt zusammen. Dr. Koch für logo: Ist die dentale Implantologie noch ein Wachstumsmarkt? Prof. Becker: Ganz eindeutig ja. In Deutschland schätze ich zum Beispiel das Potenzial in den nächsten Jahren auf ein weiteres deutliches Wachstum, vielleicht sogar noch eine Verdopplung der heutigen Zahlen. Das liegt auch an den umfangreichen Fortbildungsangeboten der Fachgesellschaften, die von zahlreichen Kollegen genutzt wurden und werden. Weiterhin wird die Implantologie auch in den studentischen Unterricht integriert. Sehr hilfreich sind hier die Konzepte z.B. der DGI, dass Bausteine des Curriculums bereits im Studium absolviert werden können. Eine gute Ausbildung ist ein zentraler Baustein, damit möglichst viele Patienten von Implantaten profitieren können. Auch hier ist die CAMLOG Foundation aktiv, vor allem mit ihren nationalen und internationalen Kongressen. Interview mit Prof. Jürgen Becker, Präsident der CAMLOG Foundation

10 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 WISSENSCHAFT /KLINISCHE FORSCHUNG Die Verleihung des CAMLOG Foundation-Forschungspreises 2010/2011 und der Posterwettbewerb waren zwei wichtige Ereignisse auf dem 4. Internationalen CAMLOG Kongress. Mit den beiden Auszeichnungen wurde die Arbeit von Wissenschaftlern und praktizierenden Zahnärzten im Bereich dentale Implantologie und der damit verbundenen Forschung geehrt. Insgesamt waren zehn Publikationen von Teilnehmern aus sechs Ländern für den Forschungspreis angemeldet worden [Österreich (1), Frankreich (1), Deutschland (4), Indien (1), Iran (1) und Schweden (2)]. Die eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten waren in renommierten Fachzeitschriften wie Clinical Oral Implant Research, Clinical Oral Investigations, Journal of Clinical Periodontology, Journal of Dental Research, Journal of Nanomedicine, Journal of Orthopedic Research und Journal of Synchrotron Radiations veröffentlicht oder von diesen akzeptiert worden. Auf dem Kongress wurden 27 Poster ausgestellt. Die Kongressteilnehmer hatten die Möglichkeit, die Autoren in den Pausen zu treffen und die Ergebnisse mit ihnen zu besprechen. VERLEIHUNG DES CAMLOG FOUNDATIONFORSCHUNGSPREISES 2010/2011 UND POSTERWETTBEWERB AUF DEM 4. INTERNATIONALEN CAMLOG-KONGRESS CAMLOG Foundation-Forschungspreis 2010/2011 Der Forschungspreis richtet sich exklusiv an junge Wissenschaftler in der dentalen Implantologie. Eines der Ziele der CAMLOG Foundation ist die Förderung der Arbeit junger Wissenschaftler. Der Forschungspreis ist daher mit einer Gesamtsumme von 20.000 Euro dotiert, die sich wie folgt verteilt: 10.000 Euro für den ersten Platz, 6.000 Euro für den zweiten Platz und 4.000 Euro für den dritten Platz. Eine weitere Auszeichnung bestand darin, dass der Sieger seine Arbeit am Samstagnachmittag vor dem Plenum präsentieren konnte. CAMLOG freut sich, im Folgenden die Arbeiten von drei jungen Wissenschaftlern in Form von Zusammenfassungen ihrer Publikationen, wie auf PubMed erhältlich, vorstellen zu können. 1. Preis Der Sieger PD DDr. Arno Wutzl präsentierte die folgende wissenschaftliche Arbeit: Wutzl A, Rauner M, Seemann R, Millesi W, Krepler P, Pietschmann P, Ewers R. Bone morphogenetic proteins 2, 5, and 6 in combination stimulate osteoblasts but not osteoclasts in vitro. J Orthop Res. Nov. 2010;28(11):1431-9 Zusammenfassung: Für die Heilung von Frakturen ist eine Regeneration der Knochen erforderlich. Es wurden vielfältige Verfahren zur Förderung der Osteogenese mit knochenmorphogenetischen Proteinen (BMPs) angewandt. Wir untersuchten die Wirkung von BMP-2, BMP-5 und BMP-6, allein und in Kombination, auf die Bildung von Osteoblasten und Osteoklasten durch einen Vergleich der osteoklastischen Wirkung der einzelnen Proteine oder Kombination auf die Osteoklasten aus murinen Primärzellen des Knochenmarks. Die Zellen wurden anschließend für die tartratresistente saure Phosphatase (TRAP) eingefärbt, und es wurde eine EchtzeitPCR-Analyse des RANK-Liganden (Receptor Activator of NKKB Ligand) und Osteoprotegerin durchgeführt. Das Potenzial derselben Kombination an BMPs zur Stimulation von Osteoblasten wurde mit einem Mineralisierungsassay und einer Echtzeit-PCR-Analyse von Kollagen Typ I, Runx2 und Osterix untersucht. Während BMP-2 allein und die Kombination aus BMP-2 und BMP-5 die Osteoklastogenese signifikant förderte, zeigte die Kombination aus BMP-2, BMP-5 und BMP-6 keinen zusätzlichen Effekt. Die kombinierte Anwendung von BMP-2, BMP-5 und BMP-6 wies jedoch einen Zusatzeffekt auf die Mineralisierung der Matrix und die Expression von Osterix bei Osteoblasten auf. Unsere Untersuchung zeigt, dass die Kombination aus BMP-2, BMP-5 und BMP-6 die Osteoblasten, jedoch nicht die Osteoklastogenese stimuliert. Die synergistische Anwendung verschiedener BMPs könnte folglich die effektive Knochenregeneration im klinischen Umfeld fördern. PD DDr. Arno Wutzl

11 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 WISSENSCHAFT /KLINISCHE FORSCHUNG Prof. Dr. Frank Schwarz 2. Preis Harder S, Quabius ES, Ossenkop L, Kern M. Assessment of lipopolysaccharide microleakage at conical implant-abutment connections. Clin Oral Investig 2. Dez. 2011 [Elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Zusammenfassung: Ziel: Ziel dieser In-vitro-Studie war die Untersuchung des Lipopolyssacharid-Microleakage an konischen Implantat-Abutment-Verbindungen zweiteiliger Dentalimplantate in Bezug auf das Expressionsniveau von Genen, die an der lipopolysaccharidvermittelten Bildung von proinflammatorischen Zytokinen beteiligt sind. Material und Methoden: Zwei Implantatsysteme mit konischen Implantat /AbutmentVerbindungen wurden mit Lipopolysaccharid inokuliert und in humanes Vollblut eingetaucht. Die Blutproben der Positivkontrolle (ohne Implantate) wurden mit 4 μg/ml, 2 μg/ ml, 200 ng/ml und 20 ng/ml Lipopolysaccharid versehen. Die Proben wurden nach 1, 8 und 24 Stunden Inkubation entnommen. Die Veränderung des Genexpressionsniveaus des Toll-ähnlichen Rezeptors 9, des Tumornekrosefaktors-α, von NF-KB (Nuclear Factor Kappa Light Chain Enhancer of activated B Cells), Interleukin-1ß und Interferony wurde mittels quantitativer Echtzeit-PCR untersucht. Des Weiteren wurde das Proteinexpressionsniveau von Interleukin-6, Tumornekrosefaktor-α, Interleukin-1ß und Interferon-y mit einem Immunoassay bestimmt. Ergebnisse: Veränderungen der Zytokinexpression auf Genom- und Proteomebene deuteten auf ein Lipopolysaccharid-Leakage an den Schnittstellen der beiden untersuchten Implantatsysteme hin, auch wenn einige Implantate keine Anzeichen eines Microleakage zeigten. Alle untersuchten Lipopolysaccharid-Konzentrationen regten eine ähnliche Genexpression an. Schlussfolgerung: Konische Implantat/ Abutment-Verbindungen zweiteiliger Dentalimplantate verhindern nicht ein Microleakage auf molekularer Ebene. Veränderungen der lipopolysaccharidinduzierten Genexpression proinflammatorischer Zytokine ermöglichen den Nachweis eines Lipopolysaccharid-Microleakage an den Schnittstellen zwischen Implantat und Abutment. Klinische Bedeutung: Kleine Mengen an Lipopolysaccharid, die aus Kavitäten im Implantat freigesetzt werden, können eine nachweisbare Immunantwort in humanem Vollblut hervorrufen und möglicherweise die alveolare Knochenresorption über den Osteoklasten-aktivierenden Signalweg induzieren. 3. Preis Schwarz F, Sahm N, Mihatovic I, Golubovic V, Becker J. Surgical therapy of advanced ligature-induced peri-implantitis defects: cone-beam computed tomographic and histological analysis. J Clin Periodontol. Okt. 2011;38(10):939-49. Zusammenfassung: Ziel: Bewertung des radiologischen Knochenniveaus (RBL, Radiological Bone Level) (d. h. Cone-Beam-Computertomographie), des histologischen Knochenniveaus (HBL, Histological Bone Level) und der Reosseointegration (Knochen-Implantat-Kontakt, BIC) nach einer chirurgischen Resektion (d. h. Implantoplastik) bzw. regenerativen Therapie einer fortgeschrittenen Ligatur-induzierten Periimplantitis bei Hunden. Material und Methoden: Die intraossäre Komponente der Defektstellen (n=6 Hunde, n=48 Implantate) wurde mit einem partikelförmigen, natürlichen Knochenmineral (NBM, Natural Bone Mineral) bovinen Ursprungs aufgefüllt. Die suprakrestale Komponente wurde entweder mit einem Knochenblock vom Pferd (EB, Equine Bone Block) oder einer Implantoplastik behandelt. Das NBM und der EB wurden in einem Split-mouth-Design in rekombinantes humanes knochenmorphogenetisches Protein-2 (rhBMP-2) oder steriles Kochsalz eingetaucht. Alle Defektstellen wurden mit einer nativen Kollagenmembran abgedeckt und 12 Wochen lang in einer gedeckten Position belassen, um zu heilen. Ergebnisse: An neun Defektstellen wurde eine frühzeitige Wundexposition beobachtet. Die mittleren RBL- und HBL-Werte waren in der P+rhBMP-2-Gruppe am niedrigsten und erreichten im Vergleich zur EB-Gruppe eine klinische Signifikanz. Die mittleren BICWerte waren in allen Gruppen vergleichbar. Die Vergleiche innerhalb der Gruppen wiesen allgemein eine enge Korrelation zwischen den RBL- und HBL-Werten auf. Schlussfolgerung: Die Schlussfolgerungen waren, dass (i) die Untersuchungen in allen Gruppen nicht zu einer vorhersagbaren vollständigen Beseitigung des Defekts führten, (ii) der chirurgische Eingriff mit hohen Expositionsraten assoziiert war und (iii) der RBLWert eng mit dem HBL-Wert korrelierte. Dr. Sönke Harder

Posterausstellung Es wurden insgesamt 27 Poster aus sieben Ländern (Österreich, Deutschland, Italien, Japan, Spanien, Taiwan und Türkei) ausgestellt. Die Poster gehörten zu einer der folgenden drei Gruppen: Grundlagenforschung, klinische Studien und Falldokumentation. Der Preis für die ausgewählten Poster belief sich auf eine Gesamtsumme von 4.500 CHF, die sich folgendermaßen verteilte: 2.000 CHF für den ersten Platz, 1.500 CHF für den zweiten und 1.000 CHF für den dritten Platz. Erster Preis Der erste Posterpreis ging an Dr. Arthur Hehn (Privatpraxis in Lauda), der untersucht hatte, ob eine Verdickung der Mukosa die anfängliche Knochenresorption verringert. Literaturhinweis: Hehn A, Schlee M. Does thickening of the mucosa avoid the initial bone resorption around implants? A prospective, randomized, controlled trial. Zweiter Preis Dr. Thomas Ziebart (Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) erhielt den zweiten Preis. Die Gruppe untersuchte die Hypothese, ob Osteoblasten auf einer Titanoberfläche durch endotheliale Vorläuferzellen (EPC) positiv beeinflusst werden können. Literaturhinweis: Ziebart T, Boddin A, Pabst A, Klein MO, Al-Nawas B. Increased differentiation of osteoblasts by endothelial progenitor cells (EPC) on a titanium surface. Dritter Preis Der dritte Preis wurde Prof. Yasemine Kulak-Özkan verliehen (Fakultät für Zahnmedizin, Universität Marmara, Istanbul, Türkei). Das Forschungsteam untersuchte die Inzidenz der häufigsten technischen Probleme von Verbundbrücken sowie die Überlebens- und Erfolgsraten (ereignisfreies Überleben) 5 bis 10 Jahre nach dem Einsetzen. Literaturhinweis: Kulak-Özkan Y, Akoglu B, Özkan Y. Prosthetic complications of implant-supported fixed partial dentures in partially edentulous cases after an observation period of 5 to 10 years. Dr. Arthur Hehn Dr. Thomas Ziebart, Prof. Dr. Fernando Guerra Prof. Dr. Yasemine Kulak-Özkan ^ Posterausstellung: www.camlogfoundation.org/awards. Die Teilnahme am CAMLOG Foundation-Forschungspreis 2012/2013 ist ab sofort möglich. Die Anmelde- und Teilnahmebedingungen sind verfügbar unter www.camlogfoundation.org/awards. Lassen Sie sich als junge/r Wissenschaftler/in diese großartige Chance nicht entgehen! Nach der Auszeichnung ist vor der Auszeichnung… 12 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 WISSENSCHAFT /KLINISCHE FORSCHUNG

Für okklusal verschraubte Kronen- und Brückenrestaurationen. Bewährte CAMLOG Handhabung. Sicherheit und Zeitersparnis dank spezieller Ausrichthilfe. CAMLOG bietet mehr. Weitere Infos: www.camlog.de VARIO SR VERSCHRAUBBARE KOMPONENTEN FÜR NOCH MEHR MÖGLICHKEITEN

logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 14 PRAXISFALL Abb. 1: Ausgangsröntgenbild Abb. 2: Klinische Ausgangssituation Abb. 3: Scanschablone aus mit Bariumsulfat versetztem Kunststoff SOFORTVERSORGUNG IM ZAHNLOSEN UNTERKIEFER NACH DEM MALÓ-VERFAHREN MITHILFE DES CAMLOG® GUIDE SYSTEMS UND DER VARIO SR ABUTMENTS Dr. Ferenc Steidl, Sömmerda und Bad Frankenhausen und ZTM Sebastian Schuldes, M.Sc., Eisenach Die Vario SR Prothetikkomponenten zur Fixation implantatgetragener okklusal verschraubter Versorgungen wurden im vorliegenden Fallbericht zur Therapie eines neuropathischen druckindizierten Gesichtsschmerzes angewandt. Die 66-jährige Patientin stellte sich erstmals im Mai 2010 in unserer Praxis vor und klagte über einen anhaltenden Schmerz im rechten Unterkiefer. Der Schmerz verstärkte sich bei eingesetzter Unterkiefer-Totalprothese. Aber auch bei mehrtägiger Prothesenkarenz bestand weiterhin ein ausgeprägtes Schmerzempfinden. Die Schmerzintensität bewegte sich auf der VAS-Skala (Visuelle Analog-Skala) zwischen 6 und 10. Es wurde folgende Diagnose gestellt: • hochgradige Mandibula-Atrophie • krestale Position, Foramina mentalia beidseits • andauernder neuralgiformer Gesichts- schmerz in den Regionen 43 bis 45; Triggerpunkt indiziert regio Forame mentale. Falldarstellung Die Patientin war mit zwei einteiligen durchmesserreduzierten Implantaten regio 33 und 43 sowie einer kugelkopfverankerten Unterkiefer-Totalprothese versorgt (Abb. 1 und 2). Nach umfassender Beratung und Aufklärung entschieden wir uns therapeutisch für eine provisorische festsitzende Unterkiefer-Versorgung auf vier Implantaten mit simultaner Explantation der vorhandenen Implantate. Vorteile des gewählten Versorgungskonzepts: • Explantation, Implantation und Sofort- versorgung in einer Sitzung • Hohe Sicherheit durch dreidimensionale Implantatplanung • Langlebiges Provisorium aus CAD/CAM- Hochleistungskunststoff • Präzise schablonengeführte Implanta- tion mit dem CAMLOG® Guide System • hohe Patientenzufriedenheit durch fest- sitzende verschraubte Sofortversorgung. Präimplantologische Planung Da der vorhandene Zahnersatz den grundsätzlichen ästhetischen und kaufunktionellen Anforderungen genügte, wurde die gegebene Situation im Sinne des „Backward Planning" in mit Bariumsulfat versetzten Kunststoff überführt. Die zukünftige prothetische Wunschsituation wurde mit glasklarem Kunststoff und den Titanreferenzierungspins zur Scanschablone komplettiert (Abb. 3). Um im DVTDatensatz die prothetische Zahnachse sichtbar zu machen, empfahl es sich, die röntgenopaken Zähne in dieser Achse zu durchbohren (Abb. 4). Im Anschluss wurden die DICOM-Daten in das Implantatplanungssystem coDiagostiX™ (Straumann) eingelesen. Die computergestützte Analyse bietet die Möglichkeit der sorgfältigen Diagnostik sowie der Planung der Implantate im Konsens mit anatomischen und prothetischen Vorgaben (Abb. 5a und 5b). Dabei ist die Positionierung der dorsalen Implantate im exakten 30°-Winkel eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg dieses Behandlungskonzeptes (Abb. 6 und 7). Herstellung der Bohrschablone und der Sofortversorgung Die in der 3-D-Implantatplanung ermittelte Implantatposition wurde im zahntechnischen Labor mit dem gonyX-Koordinatentisch in die Bohrschablone übernommen. Hierbei wurden die zum CAMLOG® Guide System gehörenden Bohrhülsen mit Tiefenanschlag präzise in die Scanschablone eingeklebt; somit wurde die Scanschablone zur Bohrschablone umgewandelt (Abb. 8). Für die Herstellung der Sofortversorgung war im ersten Schritt eine „Modellimplantation“ nötig. Hierzu wurden entsprechende Kavitäten in das Modell

logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 15 PRAXISFALL eingebracht (Abb. 9). Anschließend wurden die Laborimplantate mittels der CAMLOG® Guide Einbringpfosten in das Modell eingesetzt (Abb. 10). Hierbei war es wichtig, die Einbringpfosten mit den verschraubten Laborimplantaten entsprechend der gewünschten Nockenausrichtung zu positionieren (Abb. 11). Die Abb. 12 und 13 zeigen die Vario SR Abutments und die Vario SR Titankappen auf dem Modell. Abb. 5a: Diagnostik und Planung der Implantate ... Abb. 6: Positionierung der dorsalen Implantate im exakten 30°-Winkel Abb. 4: Die röntgenopaken Zähne wurden entsprechend der prothetischen Zahnachse durchbohrt Abb. 5b: ... im Konsens aus anatomischen und prothetischen Vorgaben Abb. 7: Ansicht mit den eingeblendeten röntgenopaken Anteilen Abb. 9: Vorbereitung des Modells für die „Modellimplantation“ Abb. 10: Die in der gewünschten Nockenausrichtung eingebrachten Einbringpfosten mit den verschraubten Laborimplantaten Abb. 12: Modell mit eingeschraubten geraden Vario SR Abutments Abb. 8: Die Scanschablone wurde in eine Bohrschablone umgearbeitet Abb. 11: Ins Modell eingebrachte Laborimplantate Abb. 13: Die Vario SR Abutments mit den Vario SR Titankappen Brücke

Diese Modellsituation wurde dann mit einem Laserscanner digitalisiert (Abb. 14). Um die CAD-Konstruktion der Sofortversorgung zu erleichtern, ist es sinnvoll, die durch das „Backward Planning“ vorgegebene prothetische Wunschsituation ebenfalls zu scannen und mit dem vorhandenen Datensatz zu matchen (Abb. 15). Die CAD-Konstruktion erfolgte mit dem Dental Designer™ (3Shape) (Abb. 16 und 17). Nach der Berechnung einer geeigneten Fräs-Strategie wurden die Daten an eine 5-Achsen-Fräsmaschine übergeben. Als Werkstoff kam ein zahnfarbener PMMABlank zum Einsatz (Abb. 18 bis 20). CAM-gefertigte Sofortversorgungen zeichnen sich im Gegensatz zu klassisch hergestellten Provisorien durch eine hohe Bruchzähigkeit aus. Diese Eigenschaft ist eine wichtige technische Voraussetzung für die komplikationsfreie Funktion der Versorgung. Zum Erzielen einer ansprechenden Ästhetik wurde zusätzlich mit zahnfleischfarbenem Kunststoff gearbeitet (Abb. 21 und 22). Um die Plaque-Anlagerungen so gering wie möglich zu halten, ist eine gewissenhafte Politur nötig. Die Klebespalte um die Vario SR Titankappen sollten für eine spannungsfreie intraorale Verklebung entsprechend dimensioniert werden (Abb. 23). Chirurgisches Vorgehen Die durchmesserreduzierten einteiligen Implantate wurden explantiert (Abb. 24 und 25). Die Fixation der Bohrschablone erfolgte mithilfe von vier Osteosyntheseschrauben (Abb. 26). Diese boten ausreichende Stabilität und Sicherheit für die geführte Implantation. Zur korrekten Ausrichtung der Einbringpfosten wurden in die CAMLOG® Guide Führungshülsen im Labor entsprechende Markierungen eingefräst (Abb. 27). Abb. 14: Die digitalisierte Modellsituation Abb. 20: Detailgetreue Ausarbeitung der Kauflächen Abb. 26: Fixation der Bohrschablone mithilfe von vier Osteosyntheseschrauben Abb. 15: Die mit der Modellsituation gematchte prothetische Wunschsituation Abb. 16: Die mit dem Dental Designer™ (3shape) erfolgte CAD-Konstruktion Abb. 21: Ästhetische Individualisierung mittels zahnfleischfarbenem Kunststoff von basal ... Abb. 22: ...und labial Abb. 27: Die fixierte Bohrschablone Abb. 28: Gingiva-Stanzung logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 16 PRAXISFALL

Abb. 17: Auf die zweiten Molaren wurde verzichtet Abb. 18 bis 20: Die CAM-Umsetzung ... Abb. 23: ... Adäquat dimensionierte Klebespalte für die intraorale Verklebung Abb. 24: Explantation der durchmesserreduzierten einteiligen Implantate Abb. 25: Die Explantate Abb. 29: Implantatbettaufbereitung mit dem Formbohrer CAMLOG® Guide Abb. 30: Positionierung eines mittigen und eines endständigen Implantats Abb. 32 Abb. 31 und 32: Implantatbettaufbereitung und Insertion des vierten und letzten Implantats Abb. 33: Alle vier SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide in der definierten Endposition Abb. 19: ... mittels eines zahnfarbenen PMMA-Blanks logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 17 PRAXISFALL Die Implantation wurde ohne Lappenbildung unter Verwendung der Gingivastanze CAMLOG® Guide System (Abb. 28) durchgeführt. Die Implantatbettaufbereitung erfolgt beim CAMLOG® Guide System exakt geführt und tiefenreferenziert mit Bohrern aufsteigender Länge in intermittierender Bohrtechnik (Abb. 29). Nach dem Einbringen eines zentralen Implantats wurde ein endständiges Implantat inseriert (Abb. 30). Anschließend wurde das zweite zentral positionierte Implantat gesetzt und dann das zweite endständige (Abb. 31 bis 34).

logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 18 PRAXISFALL Eingliedern der Sofortversorgung Nach Entfernen der Einbringpfosten CAMLOG® Guide wurden die Vario SR Abutments eingebracht und mit 20 Ncm befestigt (Abb. 35 und 36). Die auf die gewünschte Länge gekürzten Vario SR Titankappen wurden auf die Vario SR Abutments aufgesetzt und mit der Vario SR Prothetikschraube befestigt (Abb. 37). Anschließend konnte die präimplantologisch hergestellte Sofortversorgung spannungsfrei im Mund verklebt werden (Abb. 38 bis 41). Diskussion Das hier gezeigte und an das All-on4-Verfahren von Paulo Maló, Lissabon, angelehnte Verfahren führte zu einem vollständigen Verschwinden des hochgradigen Gesichtsschmerzes nach zirka zwei Monaten postoperativ. In der Patientenbewertung besonders hervorgehoben wurde die sofort festsitzende ZahnersatzVersorgung. Dies führte zu einer augenblicklichen Verbesserung der Kau- und Sprechfunktion, der Nahrungsaufnahme sowie der Lebensqualität. Die Remission der neuralgieformen Beschwerden zog sich nach Insertion des festsitzenden Zahnersatzes und entsprechender Entlastung der Foramen mentale über zwei Monate hin. Der vorgestellte Fall verdeutlicht das Scheitern eines anzahlreduzierten implantologischen Behandlungskonzepts im fortgeschritten atrophierten Unterkiefer und das Potential von rein implantatgetragenem Zahnersatz zur Vermeidung druckbedingter Neuropathien. Die Unterkiefer-Versorgung wurde zwischenzeitlich in eine abnehmbare Stegretinierte Suprakonstruktion überführt (Abb. 42 und 43). Abb. 34: Detailansicht der exakt eingehaltenen Nockenausrichtung Abb. 35: Die Vario SR Abutments werden eingebracht ... Abb. 36: ... und mit 20 Ncm befestigt Kontaktdaten Praxis Dr. Ferenc Steidl DRK Krankenhaus An der Wipper 2 06567 Bad Frankenhausen Tel.: 03634 317387 info@praxis-steidl.de www.dr-steidl.de Dental-Labor Schuldes Johann-Sebastian-Bach-Straße 2 99817 Eisenach Tel.: 03691 203950 info@zahn-neu.de www.zahn-neu.de WEITERFÜHRENDE LITERATUR [1] Ackermann KL, Kirsch A, Nagel R, Neuendorff G. Mit Backward Planning zielsicher therapieren. Teil 1: Implantat-prothetische Behandlungsbeispiele teamwork J Cont Dent Educ 2008: 466−484. [2] Agliardi E, Panigatti S, Clericó M, Villa C, Maló P. Immediate rehabilitation of the edentulous jaws with full fixed prostheses supported by four implants: interim results of a single cohort prospective study. Clin. Oral Impl. Res. 21, 2010; 459–465. [3] Franchini I, Daverio L, Castellaneta R, Rossi MC, Testori T, Tosini T. Immediate and delayed “All-on-Six” rehabilitation of the atrophic maxilla with tilted implants. EDI 2009;5:62−70. [4] Malo P, de Araújo Nobre M, Lopes A, Moss SM, Molin GJ. A longitudinal study of the survival of All-on-4 implants in the mandible with up to 10 years of follow-up. J Am Dent Assoc 2011;142(3):310−20. [5] Kirsch A, Nagel R, Neuendorff G, Fiderschek J, Ackermann KL. Backward Planning und dreidimensionale Diagnostik, Teil 2: Schablonengeführte Implantation nach CT-basierter 3D-Planung mit sofortiger Eingliederung des präfabrizierten Zahnersatzes – ein erweitertes Backward Planning-Konzept. teamwork J Cont Dent Educ 2008: 734−754. [6] Randelzhofer P, Cacaci C: Verschraubte Lösung – implantatgetragene Restauration im zahnlosen Oberkiefer. teamwork J Cont Dent Educ 2011: 294−300. Dr. med. dent. Ferenc Steidl: Studium der Zahnmedizin an der FSU Jena von 1991 bis 1996. Anschließend Fachzahnarztausbildung Oralchirurgie in Bietigheim/ Bissingen und im Diakonie-Krankenhaus Schwäbisch-Hall; implantologisch tätig seit 1997. 2001 Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der LZK Baden-Württemberg. Mitglied in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften DGZMK, BDO, DGI, AG Kieferchirurgie, DGP, MVZI. 2008 Fellow of the European Board of Oralsurgeons (europäische Zertifizierung). Gemeinschaftspraxis für ZMKChirurgie in Sömmerda und Bad Frankenhausen. ZTM Sebastian Schuldes, M.Sc.: Ausbildung zum Zahntechniker von 1991 bis 1995; 1998 bis 1999 Qualifikation zum Zahntechnikermeister. 1999 bis 2000 Fortbildung zum Betriebswirt im Handwerk. 2004 Aufbau des CERCON-Technologiezentrums. 2006 bis 2008 Studium mit dem Abschluss Master of Science, M.Sc. AUTOREN

19 PRAXISFALL logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 Abb. 37: Die entsprechend dem Prothesenkörper gekürzten Vario SR Titankappen Abb. 38: Kontrolle des spannungsfreien Sitzes der Sofortversorgung auf den Vario SR Titankappen Abb. 43: Ansicht der definitiven Unterkiefer-Versorgung Abb. 41: Schlussbild der Unterkiefer-Sofortversorgung Abb. 39: Das chirurgische Vorgehen lief stressfrei und kontrolliert ab Abb. 42: Die definitive Versorgung erfolgte mithilfe eines gefrästen Stegs aus Zirkonoxid Abb. 40: Die Sofortversorgung wurde mit einem dualhärtenden BefestigungsComposite (combo.lign, Bredent) intraoral verklebt

20 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 PRODUKTE Nach der erfolgreichen Markteinführung des CONELOG® Implantatsystems zur Internationalen Dental-Schau 2011 konnte CAMLOG schon bald feststellen, dass sich der „Zwilling“ des bewährten CAMLOG® Implantatsystems sehr gut entwickelt und viele Anhänger konischer Implantat/ Abutment-Verbindungen überzeugt. In den vergangenen Monaten wurde das Produktsortiment des CONELOG® Implantatsystems sukzessive erweitert: Es stehen nun alle prothetischen Möglichkeiten von der hochästhetischen Einzelzahnversorgung unter Verwendung der Titanbasen CAD/ CAM bis zur abnehmbaren Hybridversorgung mit Locator® Aufbauten zur Verfügung. Mit dieser Systemkomplettierung wurde die Basis geschaffen, die noch junge Erfolgsgeschichte des CONELOG® Implantatsystems fortzuschreiben. Stellvertretend für alle Anhänger des CONELOG® Implantatsystems hat die „logo“-Redaktion einige „User“ der ersten Stunde um ihre persönliche Meinung gebeten, die wir an dieser Stelle wiedergeben möchten. FÜNF PERSÖNLICHE MEINUNGEN ZUM CONELOG® IMPLANTATSYSTEM DAS CONELOG® IMPLANTATSYSTEM Abutment Abutmentschraube Konische Implantat/ Abutment-Verbindung CONELOG® SCREW-LINE Implantat Nuten-NockenKontruktion Abutmentführung im Implantat Implantat-Innengewinde

21 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 PRODUKTE „Wir haben das CONELOG® Implantatsystem im Rahmen einer Multicenter-Studie schon vor der Markteinführung angewendet und setzen CONELOG® SCREW-LINE Implantate regelmäßig ein. Eine subkrestale Implantatpositionierung in Verbindung mit Platform-Switching spielt in unserem Konzept eine wichtige Rolle. Nach unseren Erfahrungen bestätigt sich, dass das krestale Knochenniveau sehr gut erhalten bleibt und langfristig stabile Verhältnisse zu erwarten sind. Da wir auch mit dem CAMLOG® Implantatsystem arbeiten, machen wir uns einen Vorteil zunutze: CAMLOG® SCREW-LINE Implantate und CONELOG® SCREW-LINE Implantate werden mit demselben Chirurgie-Set inseriert, das heißt, wir können intraoperativ entscheiden, welcher der beiden Implantattypen gesetzt wird. Diese Option greift dann, wenn das Implantatbett aufgrund eines schmalen Kieferkamms nicht so gut im Knochen steht und das Implantat nicht so tief gesetzt werden kann wie erwartet. In solchen Fällen kann statt eines CONELOG® SCREW-LINE Implantats ein CAMLOG® SCREW-LINE Implantat mit 1,4 mm maschiniertem Halsanteil eingesetzt werden. Die meisten CONELOG® SCREW-LINE Implantate setzen wir bei Einzelzähnen im Frontzahngebiet ein, da in dieser Indikation die Vorteile des Systems am besten zum Tragen kommen. Kurze Implantate haben sich in unserer Praxis ebenfalls sehr gut bewährt und werden von uns im stark atrophierten Kiefer in der Regel einer Beckenkammaugmentation vorgezogen. Betrug die Standard-Implantatlänge früher 13 mm, so liegt sie heute bei 11 mm oder weniger. Auch in der prothetischen Phase haben wir mit dem CONELOG® Implantatsystem durchweg gute Erfahrungen gemacht. Die für CAMLOG typische Indexierung ist sehr angenehm zu handhaben. Das Übertragen vom Modell in den Patientenmund funktioniert ohne Einsetzschlüssel. Das unproblematische Handling in der prothetischen Versorgung bestätigen auch unsere Zuweiser. Der Preis spielt nach unserer Erfahrung eine Rolle, wenn eine Versorgung auf mehreren Implantaten geplant ist oder der Patient mithilfe von Kosten-Nutzen-Argumenten von einer Implantatversorgung überzeugt werden muss. Das Preis-Leistungs-Verhältnis von CAMLOG ist einmalig – eine mittelpreisige Positionierung bei hohem Qualitätsanspruch. Bemerkenswert ist, dass sich das neu entwickelte CONELOG® Implantatsystem nahtlos in das ohnehin seit Jahren konstante Preisniveau von CAMLOG einfügt und nicht – wie sonst oft üblich – Kostensteigerungen an die Kunden weitergegeben werden. Diese Unternehmens-Philosophie schätzen wir sehr.“ Dr. Georg Bayer und Dr. Steffen Kistler, Landsberg am Lech „Die meisten CONELOG® SCREW-LINE Implantate setzen wir bei Einzelzähnen im Frontzahngebiet ein, da in dieser Indikation die Vorteile des Systems am besten zum Tragen kommen (…) Das Preis-LeistungsVerhältnis von CAMLOG ist einmalig – eine mittelpreisige Positionierung bei hohem Qualitätsanspruch (...) Diese Unternehmens-Philosophie schätzen wir sehr.“ Implantation eines CONELOG® SCREW-LINE Implantats zum Ersatz eines mittleren Schneidezahns (Bild: Bayer/Kistler)

„Wir arbeiten als chirurgische Praxis in einem engen Netzwerk mit allgemeinzahnärztlich tätigen Kollegen zusammen. Ich persönlich bin ein Anhänger von Implantatsystemen mit konischer Implantat/ Abutment-Verbindung. Wenngleich mir bewusst ist, dass bei allen Konussen die Präzision und Dichtigkeit fertigungstechnisch nicht immer so gegeben sein kann, wie dies von manchen Herstellern suggeriert wird. Dennoch bin ich der Meinung, dass eine Konusverbindung stabiler ist und weniger Mikrobewegungen aufweist als eine Stoßverbindung – insbesondere, wenn wir einen relativ steilen Konus vorfinden, wie das beim CONELOG® Implantatsystem mit 7,5° Konuswinkel der Fall ist. Für eine konische Verbindung spricht auch, dass die Freilegung weniger invasiv erfolgen kann. Wir positionieren alle Implantate leicht subkrestal. Dennoch werden die Weichgewebe beim Einbringen von Sekundärteilen verdrängt und geschont. Bei Stoßverbindungen muss die Implantatschulter komplett freiliegen, um sicherzustellen, dass es zu keiner Quetschung kommt. Dieser Aspekt einer konischen Verbindung ist auch für den prothetisch tätigen Zahnarzt sehr positiv zu sehen. Dr. Martin Hackenberg, Schömberg „Im Oktober 2010 wurde in unserer Praxis im Rahmen einer Multicenter-Studie weltweit das erste CONELOG® SCREWLINE Implantat am Patienten eingesetzt. Aufgrund unserer Erfahrungen mit CAMLOG® SCREW-LINE Implantaten, bei denen dieselben chirurgischen Instrumente zum Einsatz kommen, war uns das Handling sofort vertraut. Durch die einheitliche SCREW-LINE-Außengeometrie ist das chirurgische Vorgehen bei beiden Systemen identisch. Ausnahmen stellen lediglich die unterschiedlichen Insertionstiefen dar. Das CONELOG® SCREW-LINE Implantat weist im Gegensatz zu den CAMLOG® Implantaten keinen maschinierten Halsanteil auf. Die Promote®-Oberfläche ist bis zur Implantatschulter hochgezogen. Dementsprechend muss das CONELOG® SCREW-LINE Implantat epikrestal oder leicht subkrestal positioniert werden. In jedem Fall muss die raue Implantatoberfläche vom Knochen bedeckt sein. Defizitäre Bereiche müssen – insbesondere bukkal – mit GBR-Techniken entsprechend kompensiert werden. In der prothetischen Phase hat uns das CONELOG® SCREW-LINE Implantat sehr überrascht, nachdem wir ja bereits Erfahrungen mit anderen konischen Implantat/Abutment-Verbindungen gesammelt hatten. Es lässt sich um ein Vielfaches einfacher handhaben, als wir es bis dato gewohnt waren − eben „CAMLOG-like“. Bemerkenswert für eine konische Implantat/Abutment-Verbindung ist die Tatsache, dass die Abformung auf der Implantatschulter erfolgt und somit ohne Vertikalversatz. Spannend wird natürlich die Frage, ob sich der Knochen aufgrund der stabilen konischen Implantat/Abutment-Verbindung in der klinischen Belastungsphase an Ort und Stelle halten kann. Zur jetzigen Zeit können wir das bei unseren beobachteten Fällen durchweg bestätigen. Das Knochenniveau bleibt stabil und spricht für eine hochfeste Implantat/AbutmentVerbindung.“ Dr. Claudio Cacaci und Dr. Peter Randelzhofer, München „In der prothetischen Phase hat uns das CONELOG® SCREW-LINE Implantat sehr überrascht (…) Es lässt sich einfacher handhaben als andere konische Systeme − eben „CAMLOG-like“ (…) Das Knochenniveau bleibt stabil und spricht für eine hochfeste Implantat/Abutment-Verbindung.“ Röntgenbild direkt nach prothetischer Versorgung Röntgenbild ein Jahr nach prothetischer Versorgung Das klinische Ergebnis ein Jahr nach prothetischer Versorgung (Bilder: Cacaci/Randelzhofer) 22 logo • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2012 PRODUKTE

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