Partnermagazin logo 25

8 PRAXISFALL REHABILITATION IN DER ÄSTHETISCHEN ZONE MITTELS EINES CONELOG® SCREW-LINE IMPLANTATS Ausgangssituation Die zu Behandlungsbeginn 47-jährige Patientin stellte sich mit den in Abb. 1 dargestellten klinischen Verhältnissen letztes Jahr in unserer Praxisklinik vor. Es zeigte sich eine deutliche putride Sekretion vor allem aus der singulären bukkalen Tasche (6 mm) bei apikaler Kompression sowie eine livide glasige Schwellung der Schleimhaut. Der BOP (Bleeding on Probing) war ausgeprägt positiv. Aufgrund der kumulierten klinischen Befunde wurde die Diagnose einer kombinierten Paro-Endo-Läsion gestellt und der Patientin zur Extraktion geraten. Auch die Einzelröntgenaufnahme (Abb. 2) zu Beginn machte den erweiterten Parodontalspalt sowie den Knochenrückgang deutlich, der zu einem ungünstigen Kronen-Wurzelverhältnis geführt hatte. Es liegt ein dünner Gingivamorpho- typ A1 vor. Von extraoral betrachtet zeigt die Patientin eine hohe Lachlinie. Behandlungsplanung und Vorbehandlung Die anspruchsvolle Patientin wünschte eine funktionell-ästhetische Rehabilitation. Geplant wurde eine Spätimplantation mittels eines CONELOG® SCREW-LINE Implantats nach vollständig erfolgter Abheilung der entzündlichen Verhältnisse. Alle Vorbehandlungen erfolgten in der präoperativen Phase beim betreuenden Hauszahnarzt. Die Zwischenversorgung wurde hier ebenfalls bereits im Vorfeld erstellt und nach der Zahnextraktion mit entsprechender Socket Preservation (Abb. 3) eingegliedert. Das Provisorium diente zum stützenden Papillenerhalt und war als Ovate Pontic gestaltet. Abb. 4 zeigt die röntgenologische Situation nach der Zahnentfernung. Nach einer Abheilungszeit von fast drei Monaten präsentierten sich reizfreie gingivale Verhältnisse (Abb. 5 und 6). Abb. 1: Klinische Ausgangssituation en face. Erkennbar sind der geringe Überbiss im Bereich der mittleren Inzisiven und die latente Schwellung in Regio 21. Abb. 2: Einzelröntgenaufnahme zu Beginn der Behandlung. Abb. 3: Zustand nach schonender Extraktion des Zahns 21 und Socket Preservation mittels Bio-Oss®. Das eingebrachte bovine Material diente zur Weichgewebs- und Volumenstütze während der dreimonatigen Abheilungszeit und wurde im Zuge der Implantation wieder entfernt. Die subjektive Zufriedenheit des Patienten mit dem ästhetischen Ergebnis ist Teil des Erfolgs einer Implantation. Implantologische Eingriffe in der ästhetischen Zone oder dem extrem atrophierten Bereich gelten gemäß der SAC-Klassifikation [1] als die am schwierigsten zu therapierenden. Der Oberkieferfrontzahnbereich stellt auch in diesem Fall eines implantologischen Einzelzahnersatzes eine chirurgische Herausforderung dar [2], bei der sogar forensisch die Ästhetik im Vordergrund der Versorgung steht. Dies macht nochmals das nötige Zusammenspiel zwischen einer exakten dreidimensionalen Implantatposition, perfekt ausgeformtem Weichgewebe und ästhetischer Suprakonstruktion klar. Grundlage hierfür stellt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen dem Chirurgen, Prothetiker und Zahntechniker von Beginn an dar. Der vorliegende Patientenfall soll das mögliche therapeutische Vorgehen beim Einzelzahnverlust bedingt durch eine Paro-Endo-Läsion in der ästhetischen Zone mittels eines CONELOG® SCREW-LINE Implantats beschreiben. Dr. Marcus Seiler, Dr. Martin Baisch, ZTM Gerhard Neuendorff, ZTM Christine Hammerl-Riempp, Dr. Amely Hartmann, Filderstadt

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw