Keramikimplantologie neu gedacht April 2025 52 DAS CAMLOG PARTNER MAGAZIN logo
CERALOG® und 28PRO® sind eingetragene Marken der CAMLOG Biotechnologies GmbH. Lassen Sie sich von dem modernen, keramikoptimierten Design und den nutzerfreundlichen Handhabungseigenschaften des CERALOG® PROGRESSIVE-LINE Implantatsystems begeistern. Modernes Implantatdesign Einfaches chirurgisches Protokoll Leistungsstarkes Zirkoniumdioxid (ATZ-HIP) Umfassendes prothetisches Portfolio www.camlog.de/ceralog CERALOG® PROGRESSIVE-LINE Keramikimplantologie neu gedacht
logo 52 | das Camlog Partnermagazin Editorial | 3 Ähnlich kontrovers wie das Thema Immediacy wird die Anwendung von Keramikimplantaten in Europa diskutiert. In einem weiteren Expert Meeting der Oral Reconstruction Foundation in Wimsheim im Januar 2025 haben Experten die Weiterentwicklung von Keramikimplantaten diskutiert. Der Bedarf nach implantologischen Lösungen wird sich künftig noch mehr an den individuellen Vorstellungen und Wünschen der Patienten orientieren. BioHorizons und Camlog sowie die Oral Reconstruction Foundation stehen für hochwertige Schulungskonzepte auf der ganzen Welt. Getreu unserem Slogan „Wir sind Implantologie” ist die Aus- und Weiterbildung für uns ein zentraler Eckpfeiler unserer Unternehmensstrategie. Die Zahl der von uns organisierten Fortbildungen steigt und wir investieren in ein neues Schulungszentrum an unserem Standort in Wimsheim. Im einem ersten Schritt können wir ab Juli 2025 Fortbildungen und Betriebsbesichtigungen in Wimsheim in einem eigenen Bereich in unserem Vertriebsgebäude durchführen, für 2027 planen wir die Erweiterung des gesamten Gebäudes um ein Schulungszentrum. Ich freue mich auf die Zukunft, wir bleiben unserem Anspruch treu, die implantologische Kompetenz unserer Kunden in allen Bereichen zu sein. Nehmen Sie die Herausforderungen des Jahres 2025 an, wir tun es auch! Herzlichst, Markus Stammen Managing Director BioHorizons Camlog Europe Wir sind Implantologie seit mehr als 1,5 Jahren habe ich das Privileg, die Implantologie in ganz Europa begleiten zu dürfen. Europa ist immer noch erstaunlich vielfältig, auch in der zahnmedizinischen Versorgung ist kein Land wie das andere. Während in Mitteleuropa mehrheitlich Oralchirurgen und MKG-Chirurgen die Implantatinsertion übernehmen, sind es in Südeuropa Zahnärzte aller Fachrichtungen, die Implantate inserieren und prothetisch versorgen. Diese Entwicklung wird auch durch große Klinikstrukturen beschleunigt, die insbesondere in Nord- und Südeuropa zu finden sind. Auffallend ist, dass vor allem die Therapiekonzepte Sofortimplantation und Sofortversorgung in Europa so unterschiedlich verbreitet sind und auch die wissenschaftlichen Kenntnisse zu diesen Therapiekonzepten für mein Gefühl wenig bekannt sind. Daher haben wir das Thema Immediacy zum Schwerpunkt unserer Highlight-Veranstaltungen in 2025 gewählt. Nach dem Expert Meeting der Oral Reconstruction Foundation in Malaga im Januar 2025 mit dem Schwerpunkt Immediacy findet im Juni die größte Veranstaltung zu diesem Thema in Europa statt: Das OR Foundation Immediacy Symposium vom 20.–21.Juni 2025 in Lissabon. Experten aus der ganzen Welt stellen den State of the Art der Wissenschaft vor und zeigen Anwendungen und Grenzen der Sofortimplantation und Sofortversorgung. Liebe Leserinnen, liebe Leser,
logo 52 | das Camlog Partnermagazin Im Gedenken an Walter Dürr Am 7. Februar 2025 verstarb Walter Dürr im Alter von 93 Jahren. Mit außergewöhnlicher Kreativität, großem Fachwissen und seinem Erfindergeist hat Walter Dürr die Entwicklungen in der Implantologie über viele Jahre mitgeprägt. Als Prokurist der EBERLE Medizintechnische Elemente GmbH gestaltete er nach der Übernahme durch Dr. Axel Kirsch im Jahr 1994 den Übergang des Unternehmens zur ALTATEC Medizintechnische Elemente GmbH aktiv mit und war einige Jahre deren Geschäftsführer. Die Wurzeln der Zusammenarbeit mit Dr. Axel Kirsch, mit dem er zahlreiche Patente entwickelte und zur Marktreife brachte, liegen weit zurück beim IMZ-System. Dessen «Generation 4» kam 1999 nach Gründung der eingangs erwähnten ALTATEC Biotechnologies Medizintechnische Elemente GmbH Co. KG (Gründer/Gesellschafter: Dr. Axel Kirsch, Michael Ludwig, Thomas Hölper, Dr. Gunter Thielen) als patentiertes CAMLOG Implantatsystem auf den Markt. Walter Dürr war für die fertigungstechnische Umsetzung des CAMLOG Tube-in-Tube®-Designs federführend. Eine zentrale Herausforderung bestand darin, bestehende Patente zu umgehen, um eine eigene Patentierung zu ermöglichen – eine Aufgabe, die er mit Bravour meisterte. Dr. Axel Kirsch würdigt Walter Dürr als einen seiner treuesten Freunde und als engagierten Kenner der Produktion. Wer Walter Dürr kannte, schätzte nicht nur seine herausragenden technischen Fähigkeiten, sondern auch seinen Charakter und seine menschliche Art. Seine langjährigen Wegbegleiter erinnern sich an ihn als außergewöhnliche Persönlichkeit – stets positiv, ruhig und besonnen. Wir danken Walter Dürr für seine Verdienste und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Walter Dürr† mit seinem Wegbegleiter und langjährigen Freund Dr. Axel Kirsch, anlässlich der Camlog Weihnachtsfeier im Jahr 2011. Mit dem Markteintritt des CAMLOG® Implantatsystems im Jahr 1999 setzte die ALTATEC Biotechnologies Medizintechnische Elemente GmbH & Co. KG einen Meilenstein in der Implantologie. Neben den bekannten Persönlichkeiten, die an dieser Entwicklung beteiligt waren, spielte eine weitere Schlüsselfigur eine entscheidende Rolle: Walter Dürr. Als begnadeter Feinmechaniker und genialer Ingenieur trug er maßgeblich zur fertigungstechnischen Entwicklung des CAMLOG Systems bei.
logo 52 | das Camlog Partnermagazin | 5 Inhaltsverzeichnis 28PRO » Camlog Oral Health Program 28PRO – eine neue Welt der Patienteninformation 6 Wissenschaft » Langzeiterfolg von CAMLOG® Implantaten über 20 Jahre 10 Praxisfall » iSy und Multi-unit Abutment – ein patientenindividuelles Versorgungskonzept 12 » Externer Sinuslift und simultane Implantatinsertion 18 Produkte » Optimiertes Weichgewebemanagement mit dem DEDICAM® Gingividual Concept 24 » CERALOG® PROGRESSIVE-LINE – Keramikimplantologie neu gedacht 26 » Das Multi-unit System für CAMLOG® und CONELOG® 28 » CeraOss® HYA – „Sticky-Bone“ aus dem Blister 30 » Striate+ – eine Kollagenmembran mit Bilayer-Struktur 32 » Camlog launcht „The Art of Regeneration” 34 b.aware » Mit Herz und Verantwortung gemeinsam Zukunft gestalten 36 » Neubau der Zukunft: Nachhaltigkeit trifft Innovation 38 Aktuelles » Zukunft gestalten bei Camlog und Altatec – unser Engagement für Nachwuchstalente 40 Internationales » Lissabon – mit Sofortversorgungskonzepten die Zukunft der Implantologie gestalten 42 Veranstaltungen » 25 Jahre Camlog – Jubiläumskongress 44 » CERALOG® PROGRESSIVE-LINE – Roadshow 2025 46 » Biomaterial und Implantate: eine Symbiose 48 » Live-Webinare und -OPs stehen hoch im Kurs: unsere Highlights 2025 50
6 | 28PRO logo 52 | das Camlog Partnermagazin » Sechs von zehn Implantatpatienten geben an, nach der Implantation keinen Implantationsausweis bekommen zu haben. 73 Prozent wissen nicht, wer der Hersteller ihrer Zahnimplantate ist. Damit kann der Großteil der Patienten die Behandlung nicht nachweisen. Diese und weitere Fakten offenbart eine repräsentative Patientenumfrage, die Camlog mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov im Juli 2023 unter 1.030 in Deutschland lebenden Implantatpatienten durchgeführt hat. Auf diese Ergebnisse hat Camlog reagiert und ein neues Gesundheitsprogramm geschaffen. Das am 1. Januar 2025 gestartete „Camlog Oral Health Program 28PRO“ soll das Patientenwohl verbessern sowie für einen höheren Schutz und mehr Sicherheit in der Implantologie sorgen. Camlog Geschäftsführer Martin Lugert und Andrea Stix, Business Development Healthcare und verantwortlich für das neue Camlog Gesundheitsprogramm, wurden dazu von logo-Redakteurin Anne Barfuß befragt. 28PRO Camlog Oral Health Program 28PRO – eine neue Welt der Patienteninformation Was genau verbirgt sich hinter dem Camlog Oral Health Program 28PRO? Andrea Stix: 28PRO ist ein Gesundheitsprogramm, das es so in der Implantologie noch nie gab. Es wurde gemeinsam mit Zahnarztpraxen und Kliniken entwickelt und richtet sich einerseits mit einem umfassenden Service- und Informationsangebot an Patienten und unterstützt andererseits Zahnarztpraxen in vielfältiger Weise. Martin Lugert: Wir verfolgen mit 28PRO einen neuartigen Ansatz und grenzen uns mit diesem Angebot klar ab. Kern des Gesundheitsprogramms ist die Gesundheitsplattform www.28pro.com, auf der Patienten umfassende Informationen rund um die Implantation finden. Dazu kommen innovative Serviceleistungen, die Patienten in einer neuen Art und Weise digital an die Hand nehmen. Andrea Stix: Exemplarisch kann unser digitaler Implantationsausweis genannt werden, der mit einem kurzen Scan hochgeladen werden kann. Egal, wo auf der Welt sich die Patienten befinden, sich der Implantationsausweis verstecken mag oder sich Praxisstrukturen verändert haben: Wenn Patienten bei Unfällen, Operationen, Umzug oder im Urlaub darauf zurückgreifen wollen, können sie dies jetzt über eine spezielle Implantat-Wallet. Wir sind der Meinung, dass wir in unserer immer mobiler werdenden Gesellschaft nicht besser für Sicherheit und Schutz sorgen könnten. Wen spricht Camlog mit 28PRO an? Andrea Stix: Wir richten uns mit 28PRO an alle an der Implantation Beteiligten, also an Zahnärzte, an Prothetiker und an Patienten.
28PRO | 7 logo 52 | das Camlog Partnermagazin Muss man sich als Zahnarzt zu 28PRO anmelden? Martin Lugert: Ja! Camlog Anwender können sich nun erstmals zum 28PRO-Programm anmelden, sodass deren Patienten von unserem neuen Gesundheitsprogramm vollumfänglich profitieren. Schon im ersten Monat gingen mit mehr als 500 teilnehmenden Praxen die Anmeldezahlen „durch die Decke“. Dürfen also alle Camlog Kunden am 28PRO-Programm teilnehmen? Andrea Stix: Nein, teilnehmen können ausschließlich chirurgisch tätige Camlog Anwender. Aus welchem Grund? Andrea Stix: Alle mit Camlog versorgte Implantatpatienten können künftig ein Willkommenspaket erhalten. Damit sichergestellt ist, dass dieses Paket zielgerichtet und auch nur einmal einem Patienten überreicht wird, haben wir den Übergabezeitpunkt direkt nach der Implantation definiert. Das ist der Grund, warum immer nur die Person, die das Implantat gesetzt hat, unser Willkommenspaket überreichen kann. Dennoch profitieren so natürlich alle davon. Und wie werden diese Camlog Kunden 28PROPartner? Martin Lugert: Chirurgisch tätige Camlog Kunden können sich über unseren Außendienst als sogenannte „28PRO-Partnerpraxis“ anmelden. Damit bekommen diese Kunden für jeden ihrer Patienten, dem sie ein Camlog Implantat setzen, künftig ein 28PRO-Willkommenspaket. Was genau enthält dieses Willkommenspaket? Andrea Stix: Da laut unserer Umfrage nur vier von zehn Patienten einen Implantationsausweis erhalten, liegt dieses wichtige Dokument ganz oben im Willkommenspaket. Zudem haben wir ein Coolpad und als besonderes Highlight auch eine chirurgische Zahnbürste für eine sanfte Mundhygiene nach der OP hineingepackt. Ein Flyer zum „Camlog Oral Health Program 28PRO “ dient als Wegweiser zur Nutzung folgender sechs Services: » Digitaler Implantationsausweis » Garantie patient28PRO » OP-Nachsorge-Coach » Implantatbegleiter » Erinnerungsservice an PZR- und Kontrolltermine » Onlineshop für Implantat- und Zahnpflegeprodukte Martin Lugert: Das Herzstück ist der „OP-Nachsorge-Coach“, eine individuelle 1-Monatsbetreuung an den wichtigsten Tagen nach der Implantation. So wird der Patient von Anfang an, Schritt für Schritt unterstützt. Das bringt die Patienteninformation in eine ganz neue Welt. Andrea Stix: Genau! Denn 86 Prozent der Patienten gaben in der Umfrage an, dass sie gerne mehr Informationen nach der OP erhalten hätten. Deshalb erzählt unser „OP-Nachsorge-Coach“ Patienten in den ersten 30 Tage auf was sie achten und was sie vermeiden sollten, was in ihrem Körper passiert und vieles mehr. Wann sollten Camlog Kunden die Willkommenspakete überreichen? Martin Lugert: Am besten direkt nach der Implantation, damit die Patienten den OP-Nachsorge-Coach direkt nutzen können. Andrea Stix: Wenn der Behandler das Willkommenspaket persönlich übergibt, unterstreicht dies die Hochwertigkeit der Behandlung. Und: Geschenke sind immer Chefsache! Wann und wie können Patienten die individuellen 28PRO-Services nutzen? Martin Lugert: Patienten können sich auf unserer Webseite www.28pro.com oder in der 28PRO-App, die im GooglePlay- und Apple-App-Store kostenfrei zum Download bereitsteht, registrieren. Danach stehen alle Serviceangebote uneingeschränkt bereit. Welche Patientendaten werden dafür erfasst? Martin Lugert: Wir beachten die Gesetzmäßigkeit der Datensparsamkeit. Wir erheben grundsätzlich nur die Daten, die für die jeweiligen Serviceleistungen zwingend notwendig sind. Andrea Stix: Ein Beispiel: Der OP-Nachsorge-Coach fragt nach dem Implantationsdatum, weil er ab diesem Tag für 30 Tage zur Verfügung steht. Martin Lugert: Bei Bestellungen im Shop benötigen wir logischerweise auch die Adresse der Patienten. Andrea Stix: Der Implantatbegleiter unterstützt Patienten auf Wunsch ein Leben lang mit wichtigen Informationen. Hier erfragen wir nur das Geburtsjahr – aber nicht das Geburtsdatum – um zum Alter passende Informationen auszuspielen. Ist das 28PRO-Programm zeitlich limitiert? Andrea Stix: Nein, 28PRO ist keine Aktion, sondern bereits jetzt ein Gesundheitsprogramm, das fest zu Camlog gehört. Und wir werden dieses Programm zum Wohl, Schutz und zur Sicherheit der Patienten prospektiv weiter ausbauen.
8 | 28PRO logo 52 | das Camlog Partnermagazin Wie lautet Ihre erste Bilanz drei Monate nach dem Start? Andrea Stix: Wir sind überwältigt! Bis Anfang März haben sich mehr als 1.000 Praxen zu 28PRO bekannt und angemeldet. Behandler und Praxispersonal liefern uns ein begeistertes Feedback. Sie loben vor allem die Zeitersparnis und Effizienz in der Patientenkommunikation und erkennen, dass sie ein wichtiges Marketingtool an die Hand bekommen haben. Der Aufwand in den Praxen reduziert sich, allein schon dadurch, dass weder Implantationsausweise noch Coolpads getrennt bestellt und gelagert werden müssen. Zudem rufen Patienten nicht mehr so häufig in den Praxen an, weil sie Antworten durch unseren digitalen Nachsorge-Coach erhalten. Und auch die Patientenanmeldungen steigen rasant. Martin Lugert: Unsere Kunden erkennen rundum den Mehrwert unseres 28PRO-Programms für die Patientenbindung und -betreuung. Chirurgisch tätige Camlog Kunden, die sich zu 28PRO angemeldet haben, erhalten die Willkommenspakete mit einem Klick über den Camlog eShop. Das funktioniert ganz einfach. Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer MME, Charité, Berlin Dr. Dr. Helmut Hildebrandt, Bremen Dr. Stefan Csato, Glonn OP-Nachsorge-Coach » Der digitale OP-Nachsorge-Coach hilft Patienten in den schwierigen ersten 30 Tagen nach der Implantation mit wichtigen Informationen. Wer ihn aktiviert, erhält während dieser Zeit insgesamt sieben E-Mails mit wertvollen Tipps zum Verhalten an diesen relevantesten Post-OP-Tagen. E-Mail 2 An Tag 2 nach Implantation 3 Ab Tag 3 nach Implantation 4 Ab Tag 7 nach Implantation 5 Ab Tag 10 nach Implantation 6 Ab Tag 20 nach Implantation 7 An Tag 30 nach Implantation 1 Tag der OP Einfache Registrierung über die 28PRO-App oder diesen QR-Code. Wahlweise auch über www.28pro.com/registrierung
28PRO | 9 logo 52 | das Camlog Partnermagazin Benefits für Ihre Patienten bei Teilnahme am Camlog Oral Health Program 28PRO Digitaler Implantationsausweis Weltweiter Schutz durch digitale Registrierung – unabhängig vom physischen Implanta- tionsausweis oder möglichen Veränderungen in Ihrer Praxis. Garantie patient28PRO Kommt es zum Implantatverlust, bieten wir mit unserer Garantie patient28PRO kostenlose Ersatzleistungen für die Neuversorgung. Dabei umfasst die Garantie aber nicht nur das Implantat, sondern auch das Biomaterial und die Prothetikkomponenten: In der 28PRO-App mit digitalem Nachweis der gesamten Implantation – einfach und anschaulich erklärt! OP-Nachsorge-Coach Direkt im Anschluss an die Implantation stellt dieser Service wertvolle Tipps rund um Mundhygiene, Essen, körperliche Belastung und Heilungsverlauf bereit. Dank Ihrer Teilnahme am Programm 28PRO werden Ihre Patienten einen Monat lang an den sieben relevantesten Tagen mit fachlich fundierten Informationen unterstützt. Implantatbegleiter Mit dem Implantatbegleiter stehen wir Ihren Patienten ein Implantatleben lang mit validen Informationen rund um das Implantat zur Seite. Sie möchten uns Themen, die Ihre Patienten interessieren, mit auf den Weg geben? Dann freuen wir uns über Ihre Anregungen – gerne per Mail an info.de@camlog.com Erinnerungsservice In unserer Patientenumfrage haben wir erfahren, dass ein Großteil der Patienten die üb- lichen Rhythmen für PZR und zahnärztliche Kontrolle nicht kennen. Unser gemeinsames Ziel ist eine möglichst hohe Erfolgsquote Ihrer Implantationen und deshalb haben wir einen Erinnerungsservice entwickelt. Falls Ihre Praxis keinen Recall anbietet, können Ihre Patienten unseren Timer ganz individuell und nach Ihren Empfehlungen nutzen. Shop für Implantat- und Zahnpflege Da die Mundhygiene einen wichtigen Beitrag für den gesamten Behandlungserfolg leistet, haben wir uns intensiv mit dem Thema Zahnpflege auseinandergesetzt. In unserem 28PRO Shop haben wir spezielle Implantat- und Zahnpflegeprodukte zusammengestellt. Und weil uns die Gesundheit Ihrer Patienten am Herzen liegt, haben wir nicht nur attraktive PflegeBundles geschnürt, sondern unterstützen jede Erstbestellung mit einem Gratisversand!
10 | Wissenschaft logo 52 | das Camlog Partnermagazin WISSENSCHAFT » Die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas nahm das 25-jährige Camlog Jubiläum zum Anlass, ihre Patienten mit CAMLOG Implantaten retrospektiv nachzuuntersuchen. Die Ergebnisse sind mehr als beeindruckend. CAMLOG Implantate wurden erstmals 1999 im Markt eingeführt. Trotz der umfassenden wissenschaftlichen Dokumentation dieser Implantate in Bezug auf Materialeigenschaften, Verbindungsdesign, klinischen Erfolg und Überlebensraten fehlten bisher Studien mit Langzeitdaten von mehr als 20 Jahren. Die Universitätsmedizin Mainz, damals noch unter der Leitung von Prof. Wilfried Wagner, arbeitete früh mit Camlog zusammen und begann ab 2001 mit dem Setzen der ersten Implantate. Sie erkannten, dass sowohl chirurgisch wie auch prothetisch einfache und klare Arbeiten und versorgten in der Folge zahlreiche Patienten erfolgreich mit verschiedenen Implantattypen wie CAMLOG CYLINDER-LINE, CAMLOG ROOT-LINE, CAMLOG SCREW-LINE PROMOTE und CAMLOG SCREW-LINE PROMOTE PLUS. Allen CAMLOG Implantaten gemeinsam ist eine raue Implantatoberfläche als primärer Kontakt zu Knochen und Weichgewebe. Hingegen unterscheiden sie sich teils hinsichtlich Außengeometrie und dem maschinierten Implantathalsanteil. Das 25-jährige Firmenjubiläum nahm Prof. Bilal Al-Nawas gemeinsam mit Prof. Eik Schiegnitz zum Anlass, die Patientendaten mit CAMLOG Implantaten retrospektiv auszuwerten und die Patienten nach Möglichkeit nochmals für eine Nachsorge-Visite aufzubieten. Ziel der Untersuchung war es, die Erfolgsrate in einem in der Klinik repräsentativen Kollektiv darzustellen. Methode Im Rahmen ihrer Doktorarbeit kontaktierte Dr. Berit Wiebel alle Patienten, welche im Zeitraum von 2001 bis 2009 an der Universitätsklinik Mainz mit einem CAMLOG Implantat versorgt wurden. Diese wurden telefonisch und/oder schriftlich über ihren Implantatstatus befragt. Zudem wurde ihnen eine kostenlose klinische und radiologische Nachuntersuchung an der Klinik angeboten. Langzeiterfolg von CAMLOG® Implantaten über 20 Jahre Peter Thommen Manager Clinical Research, Camlog Resultate » 1.102 untersuchte CAMLOG Implantate bei 325 Patienten » Ø Beobachtungszeit: 13,2 ± 5,3 Jahre (max. 21,7 Jahre) » Überlebensrate: 92,1 % » Periimplantitis-Rate: 8 % » Knochenverlust: 0,8 ± 1,5 mm Insgesamt wurden 1.102 CAMLOG Implantate mit einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 13,2 ± 5,3 Jahren untersucht. Die Verteilung nach Implantattypen ist in Abbildung 1 dargestellt. Die große Mehrheit der Implantate (98,6 %) hatte eine sandgestrahlte und säuregeätzte Promote® Oberfläche, während 1,4 % mit Titanplasmaspray beschichtet waren (CYLINDER-LINE). Die Gesamtüberlebensrate betrug 89,3 % und berücksichtigte sowohl Frühverluste (während der Osseointegration) als auch Spätverluste (nach prothetischer Versorgung). Einige Implantate waren bereits seit mehr als 21 Jahren in situ. Unter Ausschluss der Frühverluste lag die Überlebensrate bei 92,1 %. Während insgesamt 0,45 % der Spätverluste auf Implantatfrakturen zurückzuführen waren, wurde der überwiegende Anteil durch Periimplantitis verursacht (Abbildung 2). Bemerkenswert ist, dass fast 70 % der Spätverluste erst nach einer Tragedauer von über 11 Jahren auftraten (Abbildung 3). Zusätzlich wurde analysiert, welche patientenspezifischen Faktoren das Implantatüberleben beeinflusAbb. 1: Verteilung der untersuchten CAMLOG Implantattypenn « Es war hochinteressant zu sehen, dass die Periimplantitis- Rate unter 10% war und das Implantatüberleben deutlich über 90%, (…) das sind beeindruckende Daten über 20 Jahre in einem schwierigen Kollektiv an der Klinik (keine gesunden Patienten).» Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas SCREW-LINE PROMOTE PLUS SCREW-LINE PROMOTE ROOT-LINE CYLINDER-LINE 34 % 1 % 44 % 21 %
Wissenschaft | 11 logo 52 | das Camlog Partnermagazin Referenz Die komplette Doktorarbeit ist online verfügbar: [1] Wiebel B. Langzeiterfolg teilmaschinierter Zahnimplantate – eine vergleichende klinische Studie. Dissertation 2024; Uni Mainz. https://openscience.ub.uni-mainz.de/bitstream/20.500.12030/10727/1/langzeiterfolg_teilmaschinier-20240918214504374.pdf sen könnten. Bisher sind aus der Literatur nur wenige evidenzbasierte Risikofaktoren wie chronische Parodontitis und Rauchen als Auslöser für periimplantäre Erkrankungen bekannt. Auch in dieser Studie zeigte sich, dass starke Raucher (mehr als 10 Zigaretten pro Tag) eine signifikant höhere Verlustrate aufwiesen. Zudem wurde bestätigt, dass Patienten in der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren ein höheres Verlustrisiko hatten als jüngere oder ältere Patienten. Eine mögliche Erklärung könnte eine bereits in diesem Alter bestehende kompromittierte Gebisssituation sein, bedingt durch genetische, strahlenbedingte oder compliance-bezogene Faktoren. Interessanterweise wiesen alle untersuchten Implantattypen (CYLINDER-LINE, ROOT-LINE, SCREWLINE) vergleichbare Überlebensraten ohne signifikante Unterschiede auf. Bei 137 Patienten mit insgesamt 387 Implantaten konnte zusätzlich eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt werden. Dabei wurden Knochen- und Weichgewebezustand sowohl klinisch als auch radiologisch bewertet. Zusätzlich füllten die Patienten einen Zufriedenheitsfragebogen aus. Der durchschnittliche Knochenabbau nach 16 ± 2,3 Jahren lag bei lediglich 0,8 ± 1,5 mm, wobei 58% der nachuntersuchten Implantate keinen Knochenabbau verzeichneten. Auch hier zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Implantattypen. Die Analyse des Weichgewebes ergab eine Mukositisrate von 45% und eine Periimplantitis in 8% der Fälle. Vergleich mit anderen Studien und Fazit Die in dieser Studie ermittelte Überlebensrate von 89,3 %, bzw. 92,1 % unter Ausschluss der Frühverluste, ist vergleichbar mit anderen Langzeitstudien zu Implantaten über ähnlich lange Zeiträume. Generell weist ein Patientenkollektiv in einer Universitätsklinik einen höheren Anteil an Patienten mit komplexen Vorerkrankungen auf als in Privatpraxen. In der vorliegenden Nachuntersuchung hatten über 30 % der Patienten Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Osteoporose, Chemotherapie oder Bestrahlung. Zudem wurden in dieser Analyse ausnahmslos alle Patienten berücksichtigt, welche im obengenannten Zeitraum implantiert wurden. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren sind die erzielten Überlebensraten für das CAMLOG System als exzellent zu bewerten und äußerst repräsentativ für den klinischen Alltag. Überleben Periimplantitis Osseointegration Implantatfraktur Intraoperativ 89,3 % 10,7 % 7,3 % 2,9 % 0,1 % 0,4 % Abb. 2: Ursachen der Implantatverluste 1 0 2 4 6 8 12 12 14 16 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718 Anzahl Implantatverluste Zeit (Jahre) nach Insertion Abb. 3: Zeit bis zum Spätverlust des Implantats « Die Patientenzufriedenheit betreffend der Implantat- restauration, der Hygienefähigkeit und der Beschwerdefreiheit wurde als sehr hoch bewertet.»
12 | Praxisfall logo 52 | das Camlog Partnermagazin Dr. Steffen Kistler Obwohl die Patienten heute in Bezug auf die häusliche Zahnpflege und der regelmäßig in Anspruch genommenen Termine zur professionellen Zahnreinigung der Praxis sehr gut aufgeklärt scheinen, um ihre Zähne, Zahnfleisch und Knochen damit gesund zu erhalten, gibt es dennoch Patienten, die aufgrund unterschiedlicher Ereignisse Zahnarztphobien entwickelt haben und den Besuch in der Praxis meiden. Und das oft bis zu dem Tag, an dem ein Behandlungstermin zwingend notwendig wird. Zu diesem Zeitpunkt ist es für das behandelnde Team eine große Herausforderung einen adäquaten Therapieplan zu erstellen. Zumal die aktuelle Mundgesundheit spontane Maßnahmen erfordern kann, die Patienten sich darauf jedoch noch gar nicht einlassen können. Im Fall der 56-jährigen Patientin, die im Februar 2022 in unserer Praxis vorstellig wurde, zeigten sich bei der Erstbefundung, sowohl klinisch als auch radiologisch, multiple nicht erhaltungsfähige Zähne bei einer generalisierten PA-Diagnose. Zunächst war es wichtig den Grad der Zahnarztphobie im einfühlsamen Gespräch mit der Patientin zu eruieren und einen möglichen Lösungsansatz mit ihr zu besprechen [2]. Sie ließ sich auf die Situationsabformung der beiden Kiefer ein, um einen detaillierten Therapieplan erstellen zu können und die einzelnen Schritte bei ihrem nächsten Besuch mit ihr zu besprechen. In Absprache mit den Technikern aus dem Labor wurden die nichterhaltungsfähigen Zähne des Oberkiefers auf dem Gipsmodell radiert und eine Interimsprothese erstellt. Dieser „psychologische Schachzug“ erleichtert die weitere Kommunikation mit der Angstpatientin um ein Vielfaches. Es erhöht ihr Vertrauen in das Team und sie kann sich vorstellen, dass sie damit ein schöneres Aussehen beziehungsweise Lächeln bekommt. Auch dass sie wieder schmerzfrei alles kauen und das Essen wieder genießen werden » Wenn der Patient Angst vor dem Zahnarzt hat und aufgrund derer Besuche beim Zahnarzt meidet sowie die häusliche Mundhygiene vernachlässigt, bleibt dem behandelnden Team letztendlich nur noch die Extraktion der parodontal geschädigten Zähne. Selbstverständlich ist es unabdingbar auf die Ängste einzugehen und gemeinsam mit dem Patienten die für ihn besten Therapiemöglichkeiten zu besprechen. In einigen Fällen ist ein einfühlsames Gespräch ausreichend, manchmal müssen die Angstzustände speziell therapiert werden. Hilfreich sind Versorgungskonzepte, die so minimalinvasiv wie möglich umgesetzt werden können. Dazu zählt eine festverschraubte Brücke auf vier Implantaten nach dem Konzept von Prof. Paulo Maló, [1] das im vorgestellten Fall mittels iSy Implantaten und Multi-unit Abutments kostengünstig realisiert wurde. kann. Genau in diesem Moment der positiven Emotion konnten die einzelnen Therapieschritte mit ihr besprochen werden. So wurde neben einer Totalprothese ein minimalinvasives Vorgehen für eine festsitzende Versorgung mittels Implantaten im Oberkiefer vorgeschlagen, mit dem eindringlichen Hinweis, die Mundhygiene zu verbessern und die engmaschig angesetzten PZR- sowie Recall-Termine einzuhalten. Therapieplan Im Unterkiefer erfolgte eine palliative PA-Therapie, bevor die infausten Oberkieferzähne schonend entfernt wurden. Die beiden Oberkiefereckzähne wurden gereinigt, damit sie zum Halt der Orientierungsschablone und Definition der Kauebene während der Therapie herangezogen werden konnten. Bis zur Abheilung der entzündlichen Weichgewebe und Extraktionsalveolen wurde die Interimsversorgung eingesetzt. [3] Um der Patientin eine nicht nur minimalinvasive, sondern auch kostengünstige Versorgung zu ermöglichen, fiel die Entscheidung auf das iSy Implantatsystem. [4] Da das Implantat im Sinne des One-Abutment-OneTime-Konzepts einheilen sollte, wurde die iSy Version Snap-in gewählt. Dieses Implantat wird mit einem gesteckten Einbringpfosten geliefert. Nach der Insertion wird dieser abgezogen und entweder ein gerades oder abgewinkeltes Multi-unit Abutment eingesetzt. Auf der Basis eines DVTs wurden die Implantatpositionen definiert. Die distalen Implantate sollten anguliert inseriert werden, zum einen um das Belastungspolygon zu vergrößern, und zum anderen augmentative Maßnahmen zu umgehen. Weil die Implantate zunächst belastungsfrei einheilen sollten, erfüllte eine Orientierungsschablone, die auf der Basis der Interimsversorgung hergestellt worden war, die Anforderung für die Implantatpositionierung und diente der Behandlungskostenreduktion. iSy® und Multi-unit Abutment – ein patientenindividuelles Versorgungskonzept PRAXISFALL
Praxisfall | 13 logo 52 | das Camlog Partnermagazin 1. Mit einem desolaten Zahn- und Weichgewebezustand stellte sich eine 56-jährige Patientin im Februar 2022 in unserer Praxis vor. Ihr Hauptproblem war ihre Zahnarztangst, die sie jahrelang daran gehindert hatte eine Zahnarztpraxis zu besuchen. Die radiologische Befundung zeigte multiple infauste Zähne im Oberkiefer. Der Zustand im Unterkiefer sollte zunächst mittels palliativer PA-Therapie erhalten werden. 3. Mit dem in der Packung beinhalteten Einpatienten-Formbohrer erfolgte die, dem chirurgischen Bohrprotokoll folgend, finale Aufbereitung des Implantatbetts. Nach der maschinellen Insertion des Implantats (Ø 3.8 mm / L 11 mm) wurde ein Eindrehmoment von annähernd 35 Ncm und somit eine gute Primärstabilität erzielt. 5. Die posterioren Implantate sollten regio 15 und 25 in einer Abwinkelung von 30° eingesetzt werden. Die schräge Insertion der 13 mm langen iSy Implantate vergrößert das Belastungspolygon im Sinne des All-on-Four-Konzepts nach Paulo Maló. Die optimale Lage der Implantatschulter wurde anhand der prothetischen Orientierungsschablone ermittelt und mit einem Rosenbohrer markiert. Nach zwei Bohrschritten, Pilot- und Formbohrung, erfolgte die Insertion. 2. Nach Extraktion und Einsetzen einer Interimsversorgung konnten die entzündlichen Gewebe abheilen [5]. Die Implantatpositionen waren mittels DVT geplant. Am Tag der OP wurde der Alveolarkamm im Implantatbereich freigelegt, die Positionen mithilfe einer Orientierungsschablone angekörnt und die Pilotbohrung durchgeführt. Mit Richtungs- und Tiefenindikatoren erfolgte die Überprüfung der Implantatposition und Achsausrichtung regio 12 und 22. 4. Im iSy Multi-unit Abutmentsystem sind Try-ins in gerader und 17° beziehungsweise 30° Abwinkelung enthalten. Anhand der am geraden Try-in (li) angebrachten Markierungen kann die Gingivahöhe des Abutments ermittelt werden. Das sterile einteilige Abutment (Gingivahöhe 3 mm) wurde mittels eines montierten Carriers handfest in das Implantat eingeschraubt, der Carrier abgenommen und mit dem Eindrehinstrument definitiv festgezogen. 6. Ein 30° abgewinkeltes Try-in diente zur Überprüfung der korrekten Implantatplatzierung sowie Ausrichtung der Sechskant-Innenkonfiguration. Eine Fläche des Sechskants muss nach mesial orientiert sein, um die optimale Abutmentpositionierung zu erzielen (li). Das Multi-unit Abutment wurde mit dem biegbaren PEEK-Handgriff in den Mund transferiert.
14 | Praxisfall logo 52 | das Camlog Partnermagazin 7. Mithilfe des flexiblen PEEK-Handgriffs wurden die Multi-unit Abutments im Implantat platziert und die Schraube mit 20 Ncm festgezogen. Der Handgriff ist im Gewinde der Prothetikschraube eingeschraubt und hält die im Stegaufbau vormontierte Abutmentschraube gefangen. Er lässt sich zum Festziehen der Multi-unit Abutmentschraube zur Seite biegen. 8. Beim Aufsetzen der Orientierungsschablone zeigte sich, dass die Schraubenzugangskanäle optimal im okklusalen Fenster zu liegen kamen. Die Schablone, die inzisal an den Eckzähnen zur besseren Kontrolle aufgeschliffen war, war sicher und einfach repositionierbar. Sie gab die vestibuläre und palatinale Begrenzung der Implantatpositionen vor. 9. Nachdem die Heilkappen auf den Multi-unit Abutments verschraubt waren, erfolgte der speicheldichte Weichgewebeverschluss. Im Sinne des OneAbutment-One-Time-Konzepts sollten die Implantate offen einheilen. Wegen der Patienten-Compliance und aus finanziellen Gründen wurde auf eine verschraubte Sofortversorgung verzichtet. In der vorhandenen Prothese wurden die OP-Bereiche ausgeschliffen und weichbleibenden unterfüttert. 10. Die Prothese konnte über den Gaumen, der Ausdehnung ins Vestibulum und gebogenen Klammern um die beiden Eckzähne lagestabil eingesetzt werden. Ein Kontrollröntgenbild zeigte die epikrestale Platzierung der Implantate ebenso wie die Unversehrtheit anatomischer Strukturen, insbesondere bei den von posterior nach mesial geneigten Implantaten. 11. Nach einer regelgerechten Einheilung und diversen Kontrollterminen stellte sich zehn Wochen nach der Implantation das Weichgewebe entzündungsfrei und der Alveolarkamm sehr gut regeneriert dar. Die definitive Rekonstruktion sollte auf Basis der digital erfassten Daten erfolgen. Dafür mussten die Heilkappen abgeschraubt werden.... 12. ...und Multi-unit Scanpfosten aufgeschraubt werden. Für die Genauigkeit der digitalen Ganzkieferscans ist es vorteilhaft sich an bestehenden Zahnstrukturen oder Ankerpunkten, wie kleinen Narben, zu orientieren und die angegebenen Scanpfade einzuhalten. Der Datensatz wurde an das Labor übermittelt und dort mit den Modellscandaten und der digitalisierten Interimsprothese zusammengeführt.
Praxisfall | 15 logo 52 | das Camlog Partnermagazin 13. Im digitalen Workflow wurde eine vollanatomische Brücke auf den vier Multi-unit Abutments designt und aus einer Kunststoffronde gefräst. Diese diente zum einen als Vorlage für das geplante anatomisch reduzierte Brückengerüst, das in einem Fräszentrum aus Titan gefertigt werden sollte. Zum anderen wurde es als verschraubtes Provisorium für die Ästhetikeinprobe genutzt. 14. Gemeinsam mit dem Zahntechniker und der Patientin besprach der Behandler anhand des verschraubten Provisorium die ästhetischen und funktionellen Kriterien der Versorgung, wie beispielsweise Zahnstellung und Länge, Kaufunktion und Tragekomfort. Die Patientin verließ die Praxis mit dem festsitzenden Zahnersatz, um sich in Ruhe und gewohntem Umfeld an die „schöne“, jedoch neue Situation zu gewöhnen. 17. Nach der Alveolenheilung regio 13 und 23 wurde die Brücke in diesen Bereichen unterfüttert. Das Kieferkammdefizit im Frontzahnbereich konnte elegant mit rosafarbenem Kunststoff kaschiert werden, so dass das Zahnlängenverhältnis harmonisch erschien. Die spannungsfreie Passung der Rekonstruktion wurde mittels Sheffieldtest geprüft und eine Okklusions- und Funktionskontrolle durchgeführt. 18. Der Zahnersatz, die professionelle Betreuung sowie der reibungslose Ablauf des Therapieplans zeigten im Laufe der Zeit ihre Wirkung und die Patientin hatte Ihre Zahnarztangst nahezu überwunden. Das brachte sie mit einem befreiten Lächeln zum Ausdruck. 15. Vorher jedoch wurden die Multi-unit Abformpfosten im Sinne einer passiven Verblockung intraoral in die Orientierungsschablone polymerisiert, um die Passung auf dem physisch hergestellten Modell zu kontrollieren. Dieser kleine zusätzliche Aufwand gab dem behandelnden Team immens viel Sicherheit zur Passung der Gesamtkieferrekonstruktion. 16. In den folgenden vier Wochen wurde beim Fertigungsdienstleister (DEDICAM®) eine anatomisch verkleinerte Brückenkonstruktion aus Titan gefräst, die im zahntechnischen Labor mit Kunststoffschalen und Komposit verblendet wurde. Die schonende Extraktion der Eckzähne erfolgte am Tag der Eingliederung der definitiven Versorgung.
16 | Praxisfall logo 52 | das Camlog Partnermagazin Diskussion Nahezu 20 % der Patienten geben bei einer Umfrage an, Angst vor einer zahnärztlichen Behandlung zu haben. Einige Patienten vermeiden den Gang zum Zahnarzt und denken nicht daran, dass dieses Verhalten einen immer größeren Therapiebedarf initiiert. Oft finden sie den Weg erst bei akuten Schmerzen in die Praxis, dann wenn die Schmerztabletten keine Wirkung mehr zeigen. Die Behandlungen dieser Patienten erfordern sehr viel Zeit und Fingerspitzengefühl vom gesamten behandelnden Team. Alle müssen an einem Strang ziehen, angefangen bei der Patientenaufnahme, über die ZFA, die DH, dem Zahntechniker bis zum Zahnarzt. Alle müssen sich mit dem Thema einer entsprechenden Angstbewältigung auseinander setzten. Sie sollten professionell und sicher agieren und Ruhe und vor allem Kompetenz vermitteln. In gewissen Fällen, können dann die chirurgischen Eingriffe bei diesen Patienten auch ohne Vollnarkose behandelt werden. Dies zu vermitteln ist essenziell, denn aus Sicht des Behandlers ist eine Vollnarkose keine medizinische Notwendigkeit. Sie würde auch die ursächliche Angst vor dem Zahnarzt nicht beheben und würde bei Folgeterminen nicht eingesetzt werden. Bei Angstpatienten ist die Behandlungstherapie sehr anspruchsvoll. Oft müssen alle Zähne extrahiert werden. Hier kommt dann noch eine immense finanzielle Herausforderung auf die Patienten zu. Um so wichtiger ist es einen umfassenden kosteneffizienten Behandlungsplan aufzustellen und geeignete Produkte zu wählen, die in ein kostenreduziertes Therapiekonzept passen. Im vorliegenden Fall wurde ein hochwertiges, jedoch kostengünstiges Implantatsystem (iSy Implantat/ Camlog) gewählt [4]. Das Aufbereiten des Bohrstollens ist mit zwei Bohrern realisiert. Durch die offene Einheilung entfällt ein weiterer chirurgischer Eingriff. Die digitale Abformung verhindert den Würgereiz, hervorgerufen durch die fließende Abformmasse. Der digitale Workflow ermöglicht mit einem DVT eine perfekte Diagnostik und Implantatplanung. Es gibt heute vielfältige Optionen einen unbezahnten Kiefer mittels geeigneter Scankörper und Scanstrategien, exakt abzuformen. Die digitalen Techniken ermöglichen sowohl in der Praxis als auch im Labor effiziente Arbeitsabläufe Auch eine – für das Design der anatomisch reduzierten Titanstruktur erstellte – Kunststoffbrücke kann als temporärer Zahnersatz verwendet werden und der Patienten Sicherheit in ihren zukünftigen Zahnersatz vermitteln. Insgesamt schafft das professionelle und einfühlsame Vorgehen Vertrauen bei der Patientin. Sie kommt engmaschig zum Recall und nimmt ohne Angst zu zeigen auf dem Behandlungsstuhl Platz. Fazit Es gehört die Bereitschaft dazu, sich auf das besondere Patientenklientel einzulassen und eine patientenindividuelle Therapie zu ermöglichen. Diese angepasste Denkweise gepaart mit geeigneten Produkten und dem digitalen Workflow ermöglicht uns eine kosteneffiziente Behandlungsoption im Sinne unserer Patienten. Mein Dank gilt meinem Praxisteam und ZT Stephan Adler mit seinem Team für die herausragende Zusammenarbeit. » Studium der Zahnmedizin an der freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität, München » Seit 2007 leitender Gesellschafter der Praxis Dr. Bayer & Kollegen » Tätigkeitsschwerpunkt Prothetik der deutschen Gesellschaft für Prothetik und Werkstoffkunde (DGZPW) » Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie » Seit rund 20 Jahren nationale und internationale Lehr- und Referententätigkeit mit mehr als 300 Vorträgen weltweit Praxis für Zahnheilkunde Landsberg am Lech Von-Kühlmann-Str. 1 86899 Landsberg am Lech info@implantate-landsberg.de Dr. Steffen Kistler Referenzen [1] Maló P, de Araújo Nobre M, Lopes A, Ferro A, Nunes M. The All-on-4 concept for full-arch rehabilitation of the edentulous maxillae: A longitudinal study with 5-13 years of follow-up. Clin Implant Dent Relat Res. 2019 Aug;21(4):538549. doi: 10.1111/cid.12771. Epub 2019 Mar 28. [2] DGZMK. S3-Leitlinie Zahnbehandlungsangst beim Erwachsenen (Langfassung) AWMF-Registernummer 083-020, Stand 31.10.2019, Internet: register.awmf.org/de/leitlinien/ detail/083-0209.) [3] S2k-Leitlinie Implantationszeitpunkt vom Juli 2023 Registernummer 083 -040 [4] Original-Publikation in Deutsch und Englisch: Ulrici S, Barth T, Klenke J, Wolf M: Retrospektive Analyse von Patientenfällen mit iSy Implantaten in drei Zahnarztpraxen: EinJahres Daten.Z Zahnärztl Implantol 2015;31:282-294 [5] Esposito M, Grusovin MG, Chew YS, Coulthard P, Worthington HV: One-stage versus two-stage implant placement: A Cochrane systematic review of randomised controlled clinical trials: Eur J Oral Implantol 2009;Summer 2:91-99
Praxisfall | 17 logo 52 | das Camlog Partnermagazin Voices of Implantology – der Infotainment-Kanal Mit Voices of Implantology (VOI) steht Ihnen ein neues Informationsangebot zur Verfügung. Experten teilen ihr Wissen sowie ihre praktischen Erfahrungen zu unterschiedlichen Fragestellungen und liefern Anregungen für das gesamte Behandlungsteam. Bleiben Sie am Puls der Implantologie! Folgen Sie uns auf unseren Social Media Kanälen und besuchen Sie die VOI Website: www.voices-of-implantology.com Dr. Maximilian Blume PD Dr. Peter Gehrke PD Dr. Amely Hartmann Dr. Claudio Cacaci Dr. Dr. Manfred Wolf PD Dr. Dr. Stefan Röhling Prof. Dr. Michael Stimmelmayr ZT Carsten Fischer Dr. Frederic Hermann, M.Sc. Dr. Peter Randelzhofer Dr. Jan Klenke Dr. Marta Dilling Andreas van Orten, M.Sc., M.Sc. Dr. Ralf Masur, M.Sc. PD Dr. Gerhard Iglhaut Dr. Jörg-Martin Ruppin Dr. Martin Gollner Dr. Sangeeta Pai Dr. Marcus Seiler, M.Sc., M.Sc. ZTM Stefan Picha PD Dr. Dr. Michael Gahlert Univ.-Prof. Dr. Frank Schwarz Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas Univ.-Prof. Dr. Florian Beuer MME,
18 | Praxisfall logo 52 | das Camlog Partnermagazin Prof. Dr. Dr. Andres Stricker PRAXISFALL Die implantologische Versorgung im zahnlosen Oberkiefer erfordert häufig umfangreiche augmentative Maßnahmen, insbesondere bei vertikalen Knochendefekten. Der externe Sinuslift bietet hier eine vorhersagbare Lösung, um das notwendige Knochenvolumen zu schaffen und gleichzeitig eine stabile Implantatverankerung zu ermöglichen [1]. Neben den klassischen Eigenknochentransplantaten bietet sich dem Behandler eine Vielzahl an Knochenersatzmaterialien, deren erfolgreicher Einsatz in der Literatur einschlagend dokumentiert ist [2]. Gerne wird hierfür eine Kombination aus Xenografts bovinen oder porcinen Ursprungs, welche Langzeit volumenstabil sind [3], sowie autologen Knochenspänen, welche sich schnell in eigenes Knochengewebe umwandeln, verwendet. [4] Um die in der Sinushöhle gelegenen Schneiderschen Membran zu schützen und deren Verwachsen mit der Mukosa im Bereich des Knochenfensters zu vermeiden, werden oftmals Kollagenmembranen eingesetzt. [5] Ob die Möglichkeit einer simultanen Implantation gegeben ist, hängt unter anderem von Restknochenhöhe des Patienten ab. [6] Der Patientenfall Bei dem 62-jährigen Patienten wurde ein Implantat in der zahnlosen Region 16 geplant. Das präoperative Orthopantomogramm (OPG) zeigte einen vertikalen Knochendefekt, der eine Knochenaugmentation erforderlich machte. Der trapezförmige Mukoperiostlappen wurde mit einer leicht nach palatinal verlagerten horizontalen Inzision in regio 16, welche im Bereich 14, über eine horizontale Elongation entlang der Zähne 15 und 14, sowie 17 vertikal entlastet wurde. Nach Präparation des Mukoperiostlappens wurde der laterale Zugang zur Kieferhöhle freigelegt und das Knochenfenster mit einem Piezotom präpariert. » Ein ausreichendes Knochenvolumen und stabile Knochenverhältnisse sind Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Implantatversorgung. Sollten knöcherne Strukturen fehlen, stehen dem Chirurgen verschiedenste Behandlungsmethoden und Materialien zur Verfügung, um diese wiederherzustellen. Im vorliegenden Fall wurde bei einem 62-jährigen Diabetiker ein externer Sinuslift mit simultaner Implantation eines CAMLOG® SCREW-LINE Implantates in der zahnlosen Region 16 durchgeführt. Der vertikale Knochendefekt wurde durch die Anwendung von bovinem Knochenersatzmaterial und autologen Knochenchips kompensiert. Die Striate+ Membran kam dabei sowohl zum Schutz der Schneider-Membran als auch zur Abdeckung des lateralen Sinusfensters und der vertikalen und transversalen periimplantären Augmentation zum Einsatz. Die Schneidersche Membran wurde vorsichtig vom knöchernen Boden der Sinushöhle denudiert und zu ihrem Schutz eine Striate+ Membran in der Kieferhöhle platziert. Anschließend wurde die Kieferhöhle mit einer Mischung aus bovinem Knochenersatzmaterial und autologen Knochenchips, welche im Bereich des Tubers gewonnen wurden, gefüllt und ein CAMLOG SCREW-LINE Implantat (Ø 5,0mm / L 13 mm) inseriert. Aufgrund des unebenen Knochenniveaus im Bereich der Implantatschulter, wurden vestibulär autologe Knochenspäne und bovines Knochenersatzmaterial an das Implantat angelagert. Zwei zusätzliche Striate+ Membranen deckten das Knochenfenster sowie die Augmentation an der Implantatschulter ab. Das durch die Schnittführung großzügig mobilisierte Gewebe wurde spannungsfrei vernäht, um eine optimale Heilung zu gewährleisten und um Nahtdehiszenzen vorzubeugen. Der Heilungsverlauf war unauffällig, sodass sich bei der Freilegung fünf Monate postoperativ ein gesundes Weichgewebe mit nahezu unsichtbaren Narben zeigte. Das Kontroll-OPG, nach Einsetzen des Gingivaformers, bestätigte die stabilen Knochenverhältnisse, welche durch den Sinuslift geschaffen wurden. Die Krone, die zwei Monate nach dem Einsetzen des Gingivaformers installiert wurde, fügte sich ästhetisch in den Zahnbogen des Patienten ein und das abschließende OPG zeigte das vollständig von Knochen umgebene Implantat. Externer Sinuslift und simultane Implantatinsertion
Praxisfall | 19 logo 52 | das Camlog Partnermagazin 1. OPG neun Jahre vor dem Eingriff: Die Zähne 15 bis 17, 27 und 45 sind überkront, die Zahnkrone 27 abgebrochen, 35 und 37 fungieren als Pfeiler für eine VMK- Brücke, welche den fehlenden Zahn 36 ersetzt. An Zahn 17 lässt sich distal ein Knochenrückgang feststellen, welcher zu einem Furkationsdefekt (Grad 1) geführt hat. 3. Im OPG sechs Monate nach dem Vorherigen, sind die Zähne 35 und 37 bereits erfolgreich extrahiert und in Regio 35 und 37 zwei CAMLOG SCREWLINE Implantate inseriert worden. Die Langzeitprognose für Zahn 17 ist aufgrund des fortschreitenden Furkationsdefektes weiterhin ungünstig. 5. Klinische Ausgangssituation der zahnlosen Region 16 vor der Präparation des Mukoperiostlappens. Das Weichgewebe ist intakt, jedoch zeichnet sich ein Knochendefizit unter der Mukosa ab. Die Situation erfordert eine sorgfältige Planung des Sinuslifts, um ausreichend Knochenvolumen für die Implantation zu schaffen. 2. OPG fünf Jahre vor dem Eingriff: Der frakturierte Zahn 27 wurde entfernt und die Extraktionsstelle ist gut ausgeheilt. Die VMK- Brücke wurde distal des Zahnes 35 aufgrund eines Abbruches der Zahnkrone 37 entfernt. Der Furkationsdefekt an Zahn 17 hat sich leicht verstärkt und weist nun einen Grad 2 auf. 4. Situation drei Monate vor dem Eingriff: Sowohl Zahn 17 als auch 16 waren aufgrund des fortgeschrittenen Knochenverlustes mit Furkationsgrad 2 nicht erhaltungswürdig und wurden entfernt. Es wurde eine verzögerte Implantation in Regio 16 nach Ausheilung der Extraktionsalveole beschlossen. 6. Die Präparation des Mukoperiostlappens erfolgte mit einem leicht nach palatinal versetztem horizontalem Schnitt, welcher sulkulär entlang der Zähne 15 und 14 erweitert wurde. Es erfolgte für eine bessere Ästhetik mesial kein vertikaler Entlastungsschnitt. Distal wurde der horizontale Einschnitt bis regio 17 fortgesetzt und dann trapezförmig vertikal entlastet.
20 | Praxisfall logo 52 | das Camlog Partnermagazin 7. Das laterale Knochenfenster zur Kieferhöhle wurde vorsichtig mit einem Piezotom präpariert, um eine Perforation der Schneiderschen Membran zu vermeiden. Die intakte Schneidersche Membran ist gut hinter dem knöchernen Fenster dargestellt. 8. Entnahme der Striate+ Membran aus dem sterilen Blister. Die raue, fasrige Unterseite der Membran lässt sich hier sehr gut erkennen. Die leichte Wölbung, welche die Membran aufweist, entsteht im Rahmen der Lagerung nach der Produktion und ist unbedenklich. 9. Die Striate+ Membran wird im trockenen Zustand vor dem Einbringen in die Sinushöhle angepasst, da diese sich so am besten bearbeiten lässt. Die gestreifte, zellokklussive Oberseite der Membran ist im Bild gut erkennbar. 10. Einbringung der Striate+ in die Kieferhöhle: Die Schneidersche Membran wurde zuvor vorsichtig vom basalen Knochenlager intakt abgelöst und eleviert, anschließend wurde die Striate+ zum Schutz der Schneiderschen Membran in die Kieferhöhle eingebracht. Dabei ist die gestreifte Oberseite zur Weichteilseite der Schneiderschen Membran und die fasrige Unterseite zur knöchernen Kavität der Sinushöhle zugewandt. 11. Nach der Einbringung im trockenen Zustand, nimmt die Striate+ sehr rasch Blut aus dem Operationsgebiet auf, wodurch sie sehr weich und damit einfach an das Defektlager adaptierbar wird. Die Striate+ haftet sehr gut an der Schneiderschen Membran, wodurch ein optimaler Schutz gewährleistet wird. 12. Die bei der Aufbereitung des Implantatbetts anfallenden Knochenspäne wurden vorsichtig von den jeweiligen Bohrern abgetragen und gesammelt. Neben dem Piezotom und dem Knochenschaber, ist dies eine einfache und effektive Möglichkeit, um autologes Knochengewebe für die Augmentation zu gewinnen.
logo 52 | das Camlog Partnermagazin Praxisfall | 21 13. Der noch im vorherigen Bild am Bohrer befindliche Knochen wurde mithilfe des flachen Endes des Membran-Placement-Instruments entfernt und mit den Partikeln, welche bei den vorherigen Bohrungen bereits gewonnen wurden, vermengt. 14. Die Kieferhöhle wurde mit einem Gemisch aus volumenstabilem bovinem Knochengranulat sowie autologen Knochenchips aus der Tuberregion, welche eine beschleunigte Knochenneubildung gewährleisten, aufgefüllt. Anschließend wurde das CAMLOG SCREW-LINE Implantat ( Ø5,0 / L 13 mm) Implantat gemäß des Herstellerprotokolls eingebracht. 17. Sowohl das Augmentat in der Kieferhöhle als auch am Implantat wurde mit einer Striate+ Membran abgedeckt. Die Membran im Bereich des Knochenfensters, welche das Einwachsen der Mukosa sowie deren Verwachsen mit der Schneiderschen Membran verhindern soll, ist fast vollständig hydriert, während die über dem Implantat befindliche Membran nur punktuell durchfeuchtet ist. 18. Der Lappen wurde im Bereich des Implantates mithilfe tiefer Matratzennähte und Einzelknopfnähten spannungsfrei vernäht (Seralon 5,0 für die oberflächlichen Nähte sowie Vicryl 4,0 für die tiefen und vestibulären Nähte). Die sulkuläre Enlogation des Schnittes wurde durch interproximale Einzelknopfnähte zwischen Zahn 15 / 14 sowie 14 / 13 verschlossen. 15. Das Implantat wurde erfolgreich inseriert und die Abdeckschraube für eine subgingivale Heilung aufgeschraubt. Der Bereich der Implantatschulter wurde mit autologen Knochenspänen augmentiert. 16. Die an die Implantatschulter angelagerten autologen Knochenspäne wurden zusätzlich mit etwas bovinem Knochenmaterial überschichtet, welches als Resorptionsschutz fungiert. Unten im Bild sieht man die Einbringung einer weiteren Striate+ Membran zur Abdeckung der Knochenaugmentate.
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