iSy® Casebook

iSy Implantatsystem – ein Casebook | 57 5. Nach der Abheilung der Weichgewebe wurden Vorbereitungen für eine offene Abformung getroffen. Zunächst wurden im Bereich der Implantate Perforationen in die vorbereitete Vollprothese unter Berücksichtigung der Abmessungen der Abformpfosten geschliffen. Diese wurden entsprechend der prothetischen Durchmesser der Gingivaformer (S bzw. L) positioniert. 7. Die Locator® Abutments wurden unter Berücksichtigung der Gingivahöhe ausgewählt und eingeschraubt. Aus Stabilitätsgründen wurde eine Metallverstärkung für die reduzierte Basis konstruiert und gefertigt. Nach Politur der Basis wurden die Locator® Housings in der Modellgussbasis verklebt und die Aufstellung der konfektionierten Kunststoffzähne übertragen. Oral wurde neben der Ästhetik- und Funktionseinprobe die Passung der Rekonstruktion überprüft. 6. Die ausgeschliffene Prothese diente als individueller Abformlöffel für die offene Technik. Im Labor erfolgte die Herstellung des Meistermodells. Zunächst wurden iSy Analoge mit den Abformpfosten verschraubt. Um die Schnittstelle (Implantatschulter-Abformpfosten) darzustellen, wurde eine abnehmbare Zahnfleischmaske gefertigt. 8. Im konventionellen labortechnischen Verfahren wurden die Prothesenversorgung fertiggestellt, die Locator® Abutments aufgeschraubt und die Locator® Gehäuse mit schwarzen Nyloneinsätzen (geringste Retention) mit dem Locator® Einbringinstrument positioniert. 9. Etwa sieben Monate nach Behandlungsbeginn wurde dem Patienten die Versorgung eingegliedert. In der Geroprothetik ist es essenziell, die Kunststoffanteile möglichst glatt zu polieren. Dies erleichtert auch feinmotorisch eingeschränkten Patienten die problemlose Reinigung ihres Zahnersatzes. 10. Dem Wunsch des Patienten nach einer funktionell sicheren und basisreduzierten Oberkieferversorgung konnte vollumfänglich entsprochen werden. 3DRöntgen und 3D-Planung, ein preiswertes und flexibel einsetzbares Implantatsystem sowie ein modifiziertes klinisches Vorgehen erlaubten eine Reduzierung des Behandlungs- und Kostenaufwands. Die initial gefertigte Duplikatprothese dient im „Havariefall“ als wertvolle Reserve im Sinne einer Reiseprothese.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw