iSy® Casebook

46| iSy Implantatsystem – ein Casebook Ein System, viele prothetische Möglichkeiten – analoge und digitale Schnittstellen » Obwohl der Bedarf der Patienten nach einer Implantatversorgung längst nicht gedeckt ist, ist in der Literatur eine gewisse Stagnation hinsichtlich der durchgeführten Implantatversorgungen festzustellen. Eine deutschlandweite Online-Umfrage [35] bestätigte, dass die Zahl der entfernten Zähne die der gesetzten Implantate um mehr als den Faktor 10 übersteigt. Es besteht also ein offensichtliches Missverhältnis zwischen Patientenbedarf auf der einen und durchgeführten Implantatversorgungen auf der anderen Seite. Dies hat unterschiedliche Gründe; von subjektiven Vorbehalten der Patienten gegen Implantate über zum Teil notwendige anspruchsvolle chirurgische Eingriffe bis hin zu monetären Aspekten. [36] Aus Patientensicht sollte daher ein modernes Implantatsystem in erster Linie wirtschaftlich sein, ohne dabei Abstriche an Qualität, Langzeitstabilität und Anwendungssicherheit hinnehmen zu müssen. Aus Anwendersicht sind darüber hinaus Aspekte wie „Workflow“, „Effizienz“ und „Einfachheit“ entscheidend, da im Praxisalltag die Zeiteffizienz die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Behandlung ganz wesentlich beeinflusst. Nur wenn ein System zeiteffizient in der Anwendung am Patienten ist und die Anzahl und Dauer der Behandlungssitzungen verschlankt werden kann, bietet ein System über den reinen Materialpreis der Einzelkomponenten einen wirtschaftlichen Mehrwert, der für eine kosteneffiziente Behandlungsweise entscheidend sein kann. ~ Dr. Jörg-Martin Ruppin 3. Zur Freilegung wurden zunächst die aufgesteckten PEEK Verschluss- kappen wieder entfernt. Als primäre Gingivaformer wurden der Patientin die Implantatbasen, die für die gedeckte Heilung entfernt worden waren, eingesetzt und die den Implantaten beiliegenden PEEK Gingivaformern aufgesteckt. Diese bieten eine einfache, aber effektive Weichgewebeausformung für die ersten zehn Tage nach Freilegung (Abb. zehn Tage nach Freilegung). 4. Am Tag der Nahtentfernung erfolgte die Abformung mit den Multifunktionskappen. Diese wurden für eine konventionelle Abformung mit geschlossener Löffeltechnik auf die Implantatbasen gesteckt. Da die Implantatbasis ohne Einschränkung zur Verwendung als definitives Abutment beziehungsweise Klebebasis freigegeben ist, mussten vom Labor keinerlei Implantatteile zusätzlich bestellt werden. 1. Dieser Patientenfall zeigt die Versorgung einer unilateralen Freiendsituation im Unterkiefer nach Verlust der Pfeilerzähne einer Brücke. Die Patientin war sieben Jahre vorher alio loco mit einer Teleskopprothese auf sechs Implantaten im Oberkiefer und festsitzendem Zahnersatz auf zwei Implantaten in der Unterkieferfront versorgt worden. Der Knochen war krestal in der Breite deutlich atrophiert und zeigte eine geringe Restknochenhöhe über dem Nervus alveolaris inferior. 2. Um eine Implantatversorgung im vierten Quadranten mit einem vertretbaren Aufwand realisieren zu können, wurde eine Implantation mit gleichzeitiger autologer Augmentation unter Verwendung von längenreduzierten Implantaten gewählt. Es kamen iSy Implantate in den Dimensionen Ø 3.8 mm × L 9 mm und Ø 4.4 mm × L 7.3 mm zum Einsatz. Die Implantate heilten gedeckt ein.

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