iSy® Casebook

44| iSy Implantatsystem – ein Casebook Die Spätimplantation – der richtige Zeitpunkt für das risikoärmste Implantationsverfahren 1. Bei einer 55-jährigen Patientin war aufgrund der Nichterhaltungswürdigkeit der Prämolar regio 25 extrahiert worden. Aus ästhetischen und funktionellen Beweggründen wünschte sie sich eine lückenlose Zahnreihe. Bei der klinischen Erstuntersuchung ließ sich ein ausreichend breiter Alveolarknochen vermuten. Das Weichgewebe war entzündungsfrei regeneriert. Zahn 24 war mit einer insuffizienten Kompositfüllung und Zahn 26 provisorisch versorgt. 2. Nach einer radiologischen Aufnahme und klinischer Diagnose wurden mit der Patientin Therapievorschläge besprochen. Vor allem Zahn 24 war aus Behandlersicht nicht ausreichend stabil, um einer Brückenversorgung ein langes Überleben zu prognostizieren. Eine Einzelzahnversorgung mit Implantat in regio 25 war die beste und auf lange Sicht günstigste Option. Nach midkrestaler Inzision wurde ein Volllappen nach vestibulär und palatinal präpariert. 3. Die korrekte Position des Implantataustritts wurde mithilfe des im Chirurgie-Set beinhalteten Rosenbohrers markiert. Dieser wurde bis zum Äquator in den Knochen versenkt. Das tiefe Ankörnen verhindert das Auslenken des Pilotbohrers bei der Implantatbettaufbereitung. 4. Mithilfe des Pilotbohrers wurde die Bohrtiefe für das 9 mm lange iSy Implantat und dessen Achsrichtung festgelegt. Aufgrund der Bohrerkonfiguration (Stufenbohrer) folgte auf die Pilotbohrung die finale Aufbereitung des Implantatlagers (Ø 3.8 mm) mit dem im Set beinhalteten Einpatienten- Formbohrer. » Für den langfristigen Erhalt einer Implantatversorgung müssen unterschiedliche Entscheidungsfaktoren gegeneinander abgewogen werden. So spielen die anatomischen Voraussetzungen eine ebenso große Rolle wie die Wahl der prothetischen Versorgung. Doch auch die Wünsche der Patienten in Bezug auf Ästhetik und Funktion ihres späteren Zahnersatzes in Abhängigkeit ihres zur Verfügung stehenden Budgets gilt es zu berücksichtigen. Nach Abwägung all dieser Kriterien muss die Entscheidung für den richtigen Implantationszeitpunkt gewählt werden. Trotz des Trends zu Sofortversorgungsprotokollen ist die Spätimplantation im Seitenzahnbereich das risikoärmste Implantationsverfahren in Bezug auf den Zeitpunkt des Eingriffs, denn der Kieferknochen bekommt Zeit, um nach dem Zahnverlust auszuheilen und die Alveole mit Knochengewebe zu durchsetzen. Falls eine Socketpreservation oder aufgrund eines defizitären Kieferknochens eine umfassende Augmentation nach der Extraktion erforderlich sind, kann sich die durchschnittliche initiale Heilungsphase von zirka drei Monaten auf sechs oder mehr Monate verlängern. Nach erfolgter Regeneration des Kieferknochens und des Weichgewebes sind die besten Voraussetzungen für eine komplikationslose Implantation geschaffen. ~ Dr. Kleanthis Manolakis, Dr. Kalliroi Chatzaki

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