iSy® Casebook

30| iSy Implantatsystem – ein Casebook » Nicht nur die korrekte dreidimensionale Positionierung der Implantate, sondern auch das Know-how der Knochenaugmentation und die entsprechende Manipulation des Weichgewebes sind essenziell für den Erfolg. Die Kieferknochenrekonstruktion mit autologen Knochenblöcken, die nach der Beschreibung von Prof. Dr. F. Khoury ausgedünnt werden, sowie das Auffüllen der entstandenen Hohlräume mit autologen Knochenspänen führen zu einem vorhersagbaren, langzeitstabilen laminären Knochen. Auch das Implantatdesign mit der parallelwandigen Schulter sowie das Platform-Switching tragen maßgeblich zur erfolgreichen Rekonstruktion bei. Ein weiterer Vorteil des iSy Implantatkonzepts ist die Implantatbasis. Bei transgingivaler Einheilung verbleibt sie bis zur endgültigen Versorgung auf dem Implantat. Die Manipulation des Weichgewebes durch häufigen Abutmentwechsel hat laut Studien einen beachtlichen Anteil an Knochen- und Weichgewebeveränderungen. [7,18] Auch bei gedeckter Einheilung werden ab dem Zeitpunkt der Freilegung, mithilfe der Implantatbasis, Abutmentwechsel minimiert. ~ Dr. Andreas Kraus Langfristig wirksames Konzept bei defizitärem Alveolarknochen 1. Die 29-jährige Patientin stellte sich im August 2016 mit einer dezementierten Stiftkrone vor. Sie war als zehnjähriges Kind auf die Frontzähne gestürzt, worauf im Jahr 2009 alio loco die abgebrochene Zahnkrone des devitalen Zahns 11 mit einem Stiftaufbau und einer Keramikkrone sowie der Zahn 21 mit einem Veneer prothetisch versorgt worden waren. Das Röntgenkontrollbild zeigte eine Wurzelfraktur an 11 sowie eine fortgeschrittene interne Resorption an 22. 2. Der Wurzelrest von 11 und der Zahn 22 wurden aufgrund der Nichterhaltungswürdigkeit atraumatisch extrahiert. Bezüglich der klinischen Situation wurde auf eine Socket Preservation verzichtet. Wegen der zu erwartenden Dehiszenz der bukkalen Lamelle sollten Augmentation und Implantation acht Wochen nach der Extraktion erfolgen. Die Abbildung zeigt die Situation acht Wochen post extractionem. 3. Die Darstellung der klinischen Situation nach Präparation eines Volllappens erlaubte eine simultane Implantation und Augmentation in regio 11 und 22. Die iSy Implantate konnten trotz der deutlichen bukkalen Dehiszenz und der horizontalen Atrophie im „knöchernen Haus“ primärstabil und leicht nach palatinal orientiert verankert werden. Nach Entfernung der Implantatbasis wurde die Verschlusskappe für die weiteren augmentativen Maßnahmen aufgesteckt. 4. Zur Augmentation der bukkalen Knochenlamelle wurde zunächst ein autologer Knochenblock aus der retromolaren Region 38 entnommen. Dieser wurde extraoral geteilt und mithilfe eines Safescrapers ® (Meta Biomed) ausgedünnt. Die kortikalen Schalen wurden jeweils an die Situation in regio 11 und 22 angepasst und mit jeweils zwei Osteosyntheseschrauben (Ø 0,9 mm und 8 mm Länge /Medartis) mesial und distal der Implantatkörper fixiert.

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