iSy® Casebook

26| iSy Implantatsystem – ein Casebook » Für die Insertion eines Zahnimplantats gibt es keine Altersgrenze. Vielmehr kann älteren Patienten damit zu mehr Kaukomfort beziehungsweise Lebensqualität verholfen werden, wenn sie sich durch Zahnverlust aufgrund verschiedenster Umstände oder Erkrankungen eingeschränkt fühlen. Entscheidend für das Einsetzen eines Implantats ist nicht das Alter, sondern die individuelle körperliche Verfassung und die Gegebenheiten im Mundraum. Auch ein Knochenverlust in der zu implantierenden Region ist keine Kontraindikation für eine Implantattherapie. Mittels moderner chirurgischer Techniken und unterschiedlichster Knochenersatzmaterialien ist eine Kieferkammrekonstruktion ohne einen zusätzlichen Eingriff für die Knochenentnahme möglich. Galt bis vor einigen Jahren der autologe Knochen als Goldstandard für die Augmentation, können heute unter Berücksichtigung biologischer Kriterien allogene Knochenschalen oder allogenes Granulat sowie stabile Barrieremembranen Anwendung finden. Gerade bei älteren Menschen, bei denen die Invasivität der Eingriffe gering gehalten werden sollte, ist der Einsatz dieser Materialien vorteilhaft. Im nachfolgenden Fall eines 86-jährigen Patienten wird die Alevolarkammrekonstruktion mit simultaner Insertion eines iSy Implantats, snap-in, und gedeckter Einheilung vorgestellt. Um eine biologische Breite periimplantär von 3,5 mm zu gewährleisten, wurde der Aufbau der fehlenden Weichgewebedicke in den Regionen 46, 36, 37 mithilfe einer azellulären dermalen Matrix unterstützt. [14,15] ~ Andreas van Orten, M.Sc., M.Sc. 3. Die Planung des iSy Implantats erfolgte digital, unter Berücksichtigung des Verlaufs des Nervus mandibularis und der Fossa sublingualis, nach prothetisch orientierten Kriterien. Nach der Freilegung des Alveolarknochens wurde die Implantatposition mittels eines Rosenbohrers markiert und das Implantatbett regio 36 dem chirurgischen Protokoll folgend (Pilotbohrer und Einpatienten-Formbohrer) aufbereitet. 4. Das ausgeprägte Hart- und Weichgewebedefizit sollte simultan zur Implantation mit Knochenersatzmaterialien und einer Membran aufgebaut werden. Zur Gewährleistung eines spannungsfreien Gewebeverschlusses über dem Augmentat, wurde zunächst der Mukoperiostlappen sowohl lingual als auch bukkal mobilisiert. 1. Ein 86-jähriger Patient, gut eingestellter Diabetiker mit koronarer Herzerkrankung, wünschte sich aufgrund seiner positiven Implantaterfahrungen nach Verlust des Brückenpfeilers 37 und des zerstörten Eckzahns regio 13 mit ausgeprägten knöchernen Defekten eine kostengünstige und minimalinvasive festsitzende Rekonstruktion. Mittels iSy Implantaten wurden eine Extensionsbrücke (13–16) auf Implantaten regio 16 und 14 und Implantatkronen regio 36 und 46 geplant. 2. In regio 46 lag durch eine zuvor durchgeführte Alveolar Ridge Preservation (APR) ein ausreichendes Knochenangebot vor. Jedoch war das Weichgewebe nur 1,5 mm dick. Mit einer Schablone und einem Flapless-Verfahren erfolgte die Platzierung des Implantats zwei Millimeter subkrestal, um eine biologische Breite von 3,5 mm zu gewährleisten. In regio 36 lag ein ausgeprägtes kombiniertes Gewebedefizit vor. Die chirurgische Augmentationstechnik wird im Folgenden beschrieben. Ein effizienter Workflow bei Rekonstruktion ausgeprägter knöcherner Defekte

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