iSy® Casebook

12| iSy Implantatsystem – ein Casebook Aus der Original-Publikation von Ulrici S., Barth T., Klenke J., Wolf M. Die Ein-Jahres-Daten dieser Studie zeigen, dass das iSy System eine zuverlässige, zeit- und kosteneffiziente Implantatversorgung für alle Alterskategorien ermöglicht. Einleitung Das iSy Implantatsystem steht für ein standardisiertes und kosteneffizientes Behandlungskonzept. Ausgewählte Indikationen können mit iSy Implantaten zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis versorgt werden. Durch eine Reduktion der Anzahl der Komponenten zugunsten einer höheren Standardisierung – auch in den Behandlungsabläufen – können die Therapiekosten bei gleichbleibend hoher Qualität verringert werden. Die Standardisierungsmerkmale umfassen die Reduktion der chirurgischen Instrumente, die Standardisierung der Verbindungs-Innendurchmesser über alle Implantatgrößen bis hin zu den ganzheitlichen Verpackungseinheiten mit Einpatienten-Formbohrer, Implantat, Gingivaformer und Multifunktionskappen. Die Behandlungsabläufe können durch das reduzierte Bohrprotokoll, durch Direct Pick-up des Implantats an der Implantatbasis, durch die transgingivale Einheilung, durch den Schnappmechanismus von Gingivaformer und Multifunktionskappe und durch Wegfall der Aufbereitung der Formbohrer zeit- und kosteneffizient gestaltet werden. Ziel der Studie Mit dieser retrospektiven Studie wurden die Anwendung und der Erfolg des iSy Implantatsystems bei transgingivaler Einheilung im Praxisalltag überprüft. Material und Methode Unmittelbar nach der Markteinführung begannen die drei beteiligten Zahnarztpraxen, Patienten mit iSy Implantaten zu versorgen. Nach zwei Jahren starteten die Autoren eine gemeinsame retrospektive Analyse aller Patienten, die zwischen Januar 2013 und September 2014 mit iSy Implantaten sowohl versorgt als auch prothetisch restauriert wurden. Alle Fälle mit ausreichendem Knochen- und Weichgewebeangebot und mit transgingivaler Einheilung wurden eingeschlossen. Die Implantate wurden gemäß Herstellerprotokoll inseriert und die Nachkontrollen erfolgten nach dem Standardvorgehen in den jeweiligen Zentren. Die erhobenen Patienten- und Implantatdaten zur Chirurgie und Restaurationen sowie Überlebensraten wurden deskriptiv ausgewertet. Resultate Zwischen Januar 2013 und September 2014 wurden in den drei Zentren insgesamt 87 Patienten mit 166 Implantaten prothetisch versorgt. Das Durchschnittsalter lag bei 57,4 ± 19,2 Jahren (18–87 Jahre). Die Verteilung der Altersstruktur ist in Abb. 1 abgebildet. Rund die Hälfte der Patienten (54 %) erhielten ein Einzelimplantat. Die weiteren Patienten wurden mit zwei, drei, vier oder sechs Implantaten versorgt. Die Implantate wurden in die Knochentypen D1, D2 und D3 sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer inseriert. Meist wurden verzögerte, in wenigen Fällen aber auch Sofortimplantationen (5 %) vollzogen. Alle Implantate wurden mithilfe der Multifunktionskappen abgeformt. Insgesamt 61 % der Implantate wurden vor der finalen Restauration mit einem Provisorium versorgt, 23 % unmittelbar nach Insertion mit einem Sofortprovisorium. Alle Implantate wurden schließlich in den vier Standardindikationen Einzelzahnkrone, Brücke, Teilprothese und Vollprothese versorgt. Einzelzahnversorgungen (63 % der Patienten, 39 % der Implantate) wurden vor allem bei Patienten der Altersklasse 18–60 Jahre und vorwiegend im Seitenzahnbereich realisiert. Für die Vollprothesen (25 % der Patienten, 47 % der Implantate) wurden im Frontzahnbereich und Bereich der ersten Molaren entweder zwei (19 %), vier (57 %) oder sechs (10 %) Implantate inseriert. Die restlichen 14 % der Implantate wurden in bereits bestehende Vollprothesen integriert. Vor allem die Patientengruppe über 60 Jahre wurde mit Vollprothesen versorgt (86 %). Brücken waren bei 10 % der Patienten (11 % der Implantate) und Teilprothesen bei 2 % aller Patienten (3 % der Implantate) indiziert. Während für Voll- und Teilprothesen fast ausschließlich Locator® Abutments zur Anwendung kamen, wurden für Einzelkronen und Brücken mehrheitlich Titanbasen oder Universalabut- ments verwendet. Teils wurden auch CAD/CAM-gefertigte Abutments (DEDICAM) bei Einzelkronen und Vollprothesen verbaut (Abb. 2). Die Patienten wurden in einem Beobachtungszeitraum von bis zu 23 Monaten nach Implantation untersucht. Drei Viertel der Implantate waren zum Zeitpunkt der Analyse mindestens sechs Monate funktionell belastet. Der mittlere Zeitraum zwischen Belastung und letzter Nachkontrolle betrug 9,2 ± 4,8 Monate. Während den ersten 13 Wochen nach Implantation wurden vier Frühmisserfolge registriert. Die kumulierte Überlebensrate über den Beobachtungszeitraum lag damit bei 98 %. Bei weiteren neun Implantaten traten Komplikationen auf, sechs davon waren auf die Prothetik bezogen. Zusammenfassung: Retrospektive Analyse von Patientenfällen mit iSy Implantaten in drei Zahnarztpraxen: Ein- und Drei-Jahresdaten

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