iSy® Casebook

10| iSy Implantatsystem – ein Casebook Publikation in ZZI 1/2023 Dr. Sara Pourdadasch-Miri, PD Dr. Dr. Keyvan Sagheb, M.Sc., Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas » Diese Arbeit analysiert die monozentrischen Ergebnisse des iSy Implantatsystems von Camlog, das sich durch ein besonders reduziertes und simples Chirurgie- und Prothetikprotokoll auszeichnet. Die Besonderheit dieser Untersuchung liegt im Patientenkollektiv mit einer sehr hohen Rate an Risikofaktoren, wie sie sich aktuell an der Uniklinik Mainz präsentiert. Langzeitanalyse bei Patienten mit Risikofaktoren Zusammenfassung: Retrospektive Analyse eines Implantatsystems mit reduzierter Komplexität In dieser retrospektiven Analyse wurden die 5-Jahres-Überlebensraten von 88 enossalen Implantaten des iSy Systems der Firma Camlog untersucht, die bei 31 Patienten der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Universitätsmedizin Mainz inseriert wurden. Dieses Implantatsystem wurde nach Herstellervorgabe speziell für „einfachere Fälle“ entwickelt. Bei 80,6 % der Patienten (n = 25) bestand mindestens ein Risikofaktor in Form von Rauchen, Diabetes mellitus oder einer Parodontalerkrankung. Der überwiegende Anteil (70,5 %) der Implantate wurde mit CoverDenture-Prothesen versorgt. Während des 5-jährigen Beobachtungszeitraums gingen insgesamt drei Implantate verloren (zwei Frühverluste, ein Implantat nach 56 Monaten). Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 96,6 %. Es konnte kein direkter Einfluss des Geschlechts, der Kieferhälfte, der Kieferregion, der Augmentation, des Einheilmodus, der prothetischen Versorgung, der Implantatlänge und des Implantatdurchmessers auf die Überlebensrate der Implantate festgestellt werden. Bei der röntgenologischen Untersuchung im ersten Jahr nach Insertion konnte ein durchschnittlicher Knochenabbau von 0,26 mm ± 0,46 mm bei einem Minimum von 0 mm und einem Maximum von 2,5 mm beobachtet werden. Im zweiten Jahr lag der Knochenabbau bei den 54 nachuntersuchten Implantaten bei 0,38 mm ± 0,49 mm, der Minimalwert lag bei 0 mm und das Maximum betrug 1,9 mm. In Bezug auf das Vorhandensein eines Risikos (Rauchen, Diabetes mellitus und/oder Parodontitis) konnte ein erhöhter Knochenabbau bei den Risikopatienten im ersten Jahr (0,27 mm ± 0,48 mm) im Vergleich zu den Patienten ohne ein Risiko (0,21 mm ± 0,25 mm) beobachtet werden. Für genauere und detailliertere Aussagen bedarf es einer höheren Anzahl an Implantatinsertionen und eines längeren Beobachtungszeitraums. Es sollte auch beachtet werden, dass die Indikationsstellung für dieses Implantatsystem an einer Universitätsklinik, an der vorwiegend komplexere Fälle behandelt werden, eher selten ist. Der Knochenabbau war bei den männlichen Patienten im ersten und vor allem im zweiten Kontrolljahr höher als bei den weiblichen Patienten. Bei den Versorgungsformen „festsitzender“ oder „herausnehmbarer Zahnersatz“ wurde kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Überlebensraten festgestellt.

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